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Richtfunk und Umweltverträglichkeit

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<strong>Richtfunk</strong> <strong>und</strong> <strong>Umweltverträglichkeit</strong><br />

Anhang<br />

<strong>Richtfunk</strong> – was ist das?<br />

Wie schon aus der Namensgebung erkenntlich, werden im <strong>Richtfunk</strong> Nutzdaten gezielt<br />

zwischen zwei Stationen übertragen, normalerweise im Vollduplex-Modus. Die übertragenen<br />

Datenraten pro Träger gehen von 2 Mbit/s bis zu >155 Mbit/s. Während also<br />

die übertragbaren Datenraten niedriger liegen als bei Glasfaserstrecken, ist für den<br />

Aufbau einer <strong>Richtfunk</strong>strecke lediglich die Installation der beiden Stationen notwendig,<br />

nichts jedoch auf der dazwischenliegenden Strecke. Die Standorte müssen<br />

jedoch so gewählt sein, dass eine freie Sichtverbindung ohne Hindernisse möglich ist.<br />

In langjährigen Statistiken der Netzbetreiber weisen <strong>Richtfunk</strong>strecken eine ausgezeichnete<br />

Zuverlässigkeit auf, während Kabel häufiger dem Risiko einer<br />

Beschädigung durch Erdarbeiten ausgesetzt sind.<br />

Seit Jahrzehnten wird <strong>Richtfunk</strong> eingesetzt, heute beginnen die für den <strong>Richtfunk</strong><br />

genutzten Frequenz-bereiche bei etwa 3 GHz <strong>und</strong> gehen bis zu 38 GHz <strong>und</strong> darüber,<br />

liegen also höher als Frequenzbereiche für R<strong>und</strong>funk, Fernsehen oder Mobilfunk.<br />

Funkwellen oberhalb von 3 GHz haben besondere Eigenschaften:<br />

• mit höheren Frequenzen zunehmende Dämpfung durch Niederschläge,<br />

besonders durch Regen<br />

• mit höheren Frequenzen zunehmende Dämpfung durch Mauerwerk, Glas,<br />

Bäume,...<br />

• Möglichkeit der Bündelung der abgestrahlten Wellen durch vergleichsweise<br />

kleine Antennen<br />

Diese Punkte weisen auf den sinnvollen Gebrauch des Frequenzspektrums hin:<br />

mobile Anwendungen - auch innerhalb von Gebäuden - bevorzugt unterhalb von<br />

3 GHz, <strong>und</strong> die darüber liegenden Frequenzen für stationäre Anwendungen.<br />

Natürlich bestehen auch im <strong>Richtfunk</strong> selbst weitere Unterteilungen, besonders in:<br />

Weitverkehr (Long-Haul) – dies sind die großen Anlagen, die vor allem auf Funktürmen<br />

installiert sind. Durch die niedrigere Regendämpfung im Frequenzbereich von<br />

3 bis 13 GHz können Reichweiten bis zu 100 km erzielt werden. Bei diesen Entfernungen<br />

wirkt bereits die Erdkrümmung, deshalb sind hohe Standorte der Antennen<br />

notwendig. Weitverkehr-<strong>Richtfunk</strong> wird innerhalb von Fernmeldenetzen eingesetzt,<br />

also nicht direkt zum Endteilnehmer.<br />

Kurzstrecke (Short-Haul) wird im Zugangsbereich eingesetzt, also z.B. für die Anbindung<br />

von Mobilfunk-Basisstationen oder zwischen zwei Firmenstandorten. In<br />

Deutschland liegen die möglichen Frequenzen bis über 38 GHz, durch die höhere<br />

Regendämpfung betragen die Reichweiten einige Kilometer.<br />

Punkt zu Mehrpunkt (P MP) Systeme werden für noch kürzere Strecken im Teilnehmer-Anschlussbereich<br />

oder wiederum zur Anbindung von Mobilfunk-Basisstationen<br />

eingesetzt. In Deutschland sind mehrere Frequenzbereiche zwischen 3,5 GHz <strong>und</strong><br />

32 GHz vorgesehen für derartige Systeme, bei denen mehrere Teilnehmerstation mit<br />

einer gemeinsamen Basisstation verb<strong>und</strong>en sind.<br />

7/221 09-FGB 101 004 Rev A 11.04.2008 © Ericsson GmbH 2008<br />

EDD/FP Wolfgang Rümmer<br />

Public<br />

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