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AUG 1985 · Nachtschicht<br />
R E T T U N G S W A G E N<br />
EINSATZ # 03014 und # 03015<br />
Conny<br />
Ein warmer Sommerabend kurz nach einundzwanzig Uhr. Lindenblütenduftende Böen,<br />
die hin und wieder kühlend durch meine Dienstkleidung wehen ... Es wird bald dunkel.<br />
Wir stehen mit dem Friedberger Rettungswagen vor dem Meringer Krankenhaus. Eine<br />
halbe Stunde ist es her, dass wir eine junge Frau von einer Party hierher gefahren<br />
haben. Offenbar ist es nichts Schlimmes, eben habe ich mitbekommen, dass sie die<br />
Notaufnahme schon wieder verlassen hat und auf die Station gebracht wurde.<br />
Die Patientin, eine junge Frau, siebzehn Jahre alt, war am Tag zuvor mit einer Freundin<br />
zusammen aus Linz nach Bayern gekommen. Die beiden besuchten übers Wochenende<br />
einen früheren Klassenkameraden, der zusammen mit einigen Kumpels eine Party<br />
veranstaltete, wohin wir gegen zwanzig Uhr gerufen worden waren: ein gemischtes<br />
Publikum, laute Rockmusik, irgendwie psychedelisch, wie man es zurzeit oft hört,<br />
Bier und Tanz, und irgendwo sah ich bei unserer Ankunft noch schnell einen Joint<br />
verschwinden.<br />
Als wir eintrafen, war die Patientin bereits wieder bei Bewusstsein und erzählte, dass<br />
sie schon den ganzen Abend Bauchschmerzen gehabt habe. Plötzlich sei ihr schlecht<br />
geworden und schwarz vor Augen, dann sei sie umgekippt. Die Freunde hatten versucht,<br />
sie wieder auf die Beine zu stellen, aber sie sei gleich noch ein zweites Mal<br />
zusammengebrochen. Da hatten die Freunde den Rettungsdienst gerufen.<br />
Das kommt immer wieder vor: dass Umstehende eine Person, die kurzzeitig zusammenklappt,<br />
schnellstmöglich wieder aufrichten. Kopfschüttelnd hatte der Notarzt gemeint,<br />
dass man die Betroffene Patientin erst einmal im Liegen wieder hätte zu sich<br />
kommen lassen sollen.<br />
Noch während des wiederholten Blutdruckmessens besserten sich die Werte der jungen<br />
Frau. Der Notarzt aus Fürstenfeldbruck, den die Leitstelle vorsichtshalber mit an<br />
den Einsatzort geschickt hatte, legte noch eine Infusionskanüle, wurde dann aber von<br />
dort weg gleich zu einem Folgeeinsatz in seinem Gebiet gerufen, sodass wir die junge<br />
Frau ohne Arztbegleitung ins Krankenhaus brachten.<br />
Jetzt ist unsere Arbeit getan, auch den Papierkram habe ich erledigt, während meine<br />
beiden Kollegen vor dem Krankenhauseingang bei einer Zigarette auf mich warten. –<br />
Ich bin inzwischen nicht mehr Zivi, sondern <strong>als</strong> ehrenamtlicher Rettungsdiensthelfer<br />
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