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bpa.pressemitteilung - Bundesverband privater Anbieter sozialer ...

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pa.<strong>pressemitteilung</strong><br />

Berlin, 21. November 2012 (Nr. 80/12)<br />

Blockade des Ausbildungs- und Qualifizierungspaktes<br />

in der Altenpflege<br />

<strong>bpa</strong>-Präsident Meurer: Bundesregierung ist gefordert, wir brauchen<br />

den Pakt jetzt<br />

In der Pflege in Deutschland fehlen bereits jetzt weit mehr als 30.000 Pflegefachkräfte,<br />

nach der aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung werden es in einigen<br />

Jahren eine halbe Millionen sein. Der <strong>Bundesverband</strong> <strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong> <strong>sozialer</strong><br />

Dienste (<strong>bpa</strong>) fordert seit Jahren vor dem Hintergrund der absehbaren demographischen<br />

Entwicklung die erforderlichen Maßnahmen ein. Der Ausbildungs- und<br />

Qualifizierungspakt in der Altenpflege sollte Abhilfe schaffen. Alle relevanten Akteure,<br />

die Bundesministerien, die Länder, die Bundesagentur für Arbeit (BA) und<br />

die Gewerkschaften ebenso wie die Verbände der Einrichtungsträger hatten sich<br />

vor fast einem Jahr auf diesen Pakt praktisch verständigt.<br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong><br />

<strong>sozialer</strong> Dienste e.V.<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Friedrichstraße 148<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: +49 30 30 87 88-60<br />

Fax: +49 30 30 87 88-89<br />

bund@<strong>bpa</strong>.de<br />

www.<strong>bpa</strong>.de<br />

Die Verbände der Pflegeeinrichtungen hatten sich etwa bereit erklärt, trotz Rekordzahlen<br />

noch mehr auszubilden und sofort mindestens 4.000 Pflegehelfer zu<br />

qualifizieren. Die Bundesländer stellen die Schulplätze zur Verfügung und die BA<br />

hatte die Wiederaufnahme der dreijährigen Umschulung in Aussicht gestellt. Alle<br />

sind sich einig, es besteht dringender sich zuspitzender Handlungsbedarf. Die<br />

Umsetzung dieses Paktes wird jedoch blockiert.<br />

Die BA weigert sich offensichtlich, die Zusagen einzuhalten und streitet mit den<br />

Bundesländern über den Ausbildungsumfang. Trotz dreijähriger Ausbildungsdauer<br />

beabsichtigt die BA nur noch zwei Jahre Umschulung zum/r Altenpfleger/in zu<br />

finanzieren.<br />

Der <strong>bpa</strong> sieht die BA in der Verantwortung. „Wir stehen vor einem gewaltigen<br />

Fachkräftemangel in der Pflege, da können wir ausbildungswilligen Menschen<br />

doch nicht die Finanzierung ihrer Umschulung versagen. Wir können doch nicht<br />

ernsthaft noch ein weiteres Jahr abwarten, anstatt jedem geeigneten jungen oder<br />

arbeitslosen Menschen eine Ausbildung in der Pflege anzubieten“, kritisiert Bernd<br />

Meurer. Der <strong>bpa</strong>-Präsident hatte bereits vor Monaten darauf hingewiesen, dass in<br />

Deutschland 30.000 Stellen in der Pflege sofort besetzt werden könnten, aber es<br />

fehlten die entsprechenden Fachkräfte. Der Markt sei leergefegt.<br />

„Wenn die Bundesagentur für Arbeit aus kurzsichtigen finanziellen Erwägungen<br />

heraus den Ausbildungs- und Qualifizierungspakt blockiert, ist das allein schon<br />

schlimm. Die Bundesregierung hat hier zu lange tatenlos zugesehen, was angesichts<br />

der vor uns liegenden Herausforderungen grob fahrlässig ist. Eine verkürzte<br />

Umschulung setzt geeignete Umschüler voraus, die Ausnahme darf nicht zur<br />

Regel werden. Die Blockade muss jetzt beendet werden.“ Schon jetzt sei durch<br />

die unnötige Verzögerung ein ganzer Jahrgang verloren gegangen, weil sich Interessierte<br />

wegen der unklaren Finanzierung der Umschulung vom Pflegeberuf<br />

abwendeten.<br />

Es sei löblich, wenn einzelne Bundesländer wie Rheinland-Pfalz mit eigenen<br />

Konzepten und Vereinbarungen dem Bund hier voraus seien, so Meurer. Der<br />

<strong>bpa</strong>-Präsident warnt jedoch: „Die bundesweite Herausforderung können die Länder<br />

nicht allein bewältigen, hier muss die Bundesregierung endlich handeln und<br />

die BA zur Vernunft bringen und eine Einigung mit den Ländern erzielen. Hoffentlich<br />

ist die gestrige Erklärung des Gesundheitsministers das lang erwartete Signal<br />

der Bundesregierung an die Streitparteien“, so Meurer als Reaktion auf eine Er-


Seite 2<br />

klärung des Ministers Bahr in mehreren Zeitungen. Die Bundesregierung sei jetzt<br />

am Zug.<br />

Für Rückfragen: Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030 - 30 87 88-60<br />

<strong>bpa</strong>: Der <strong>Bundesverband</strong> <strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong> <strong>sozialer</strong> Dienste e. V. (<strong>bpa</strong>) bildet mit<br />

7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung <strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong><br />

<strong>sozialer</strong> Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten<br />

und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe<br />

in <strong>privater</strong> Trägerschaft sind im <strong>bpa</strong> organisiert. Die Mitglieder des <strong>bpa</strong> tragen<br />

die Verantwortung für rund 230.000 Arbeitsplätze und ca. 17.700 Ausbildungsplätze.<br />

Das investierte Kapital liegt bei etwa 18,2 Milliarden Euro.

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