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bpa|magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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pa|magazin<br />

<strong>Bundesverband</strong> <strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong> <strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong> e. V. Ausgabe #02/2011<br />

der neue BundeSgeSundheitSminiSter daniel<br />

Bahr Beim BPa:<br />

Pflegewirtschaft<br />

ist ein starker<br />

Stabilitätsanker<br />

Brigitte Pothmer, SPrecherin für arBeitSmarktPolitik<br />

von BündniS 90/die grünen<br />

BA soll Umschulungskosten<br />

für<br />

gesamte Ausbildungsdauer<br />

übernehmen<br />

Quality award 2011<br />

bpa dankt Preisträgern<br />

ISBN: 0947-4285


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Vorrangprüfung für Pflegefachkräfte<br />

endlich abschaffen<br />

Es geht nicht wirklich voran mit der Pflegereform. Eigentlich<br />

sollte sie zum 1. Januar 2012 in Kraft treten.<br />

Nun wurde sie vertagt – Koalitionspolitiker nannten<br />

als einen möglichen Termin den 1. Juli 2012. Das erste<br />

halbe „Jahr der Pflege“ ist abgelaufen. Leider ist noch<br />

nicht viel passiert.<br />

Auch beim Thema Fachkräftemangel wurden Chancen<br />

vertan. So hat die Bundesregierung die dringend<br />

benötigten Mittel zur Finanzierung des dritten Umschulungsjahres<br />

in der Pflege gestrichen. Dabei bietet<br />

gerade eine Umschulung von Frauen, die im Anschluss<br />

an ihre aktive Familienphase wieder ins Berufsleben<br />

einsteigen wollen, ein großes Potenzial für Pflegefachkräfte.<br />

Wenn diese Frauen nun aufgrund ihrer finanziellen<br />

Verhältnisse gezwungen werden, anstelle einer<br />

Pflegefachausbildung sich einen Job zu suchen, bei<br />

dem sie ohne Ausbildung sofort Geld verdienen können,<br />

sind diese potenziellen inländischen Kräfte für<br />

die Pflege verloren. Für die Frauen bedeutet dies den<br />

Verzicht auf einen auf Jahrzehnte hin krisensicheren<br />

Beruf, den sie auch in Wohnortnähe ausüben könnten.<br />

Wir sind angewiesen auf eine verlässliche Finanzierung<br />

der Umschulung. Angeblich offene Fragen sind zu klären,<br />

und zwar schnell, um Deutschlands sicherste Arbeitsplätze<br />

auch besetzen zu können.<br />

Doch auch mit der qualifizierten Zuwanderung tut<br />

sich unsere Regierung schwer. Jetzt hat das Bundeskabinett<br />

zwar die so genannte Vorrangprüfung für Ärzte<br />

und Ingenieure, die aus Drittstaaten zu uns kommen<br />

wollen, aufgehoben, der Bereich der Pflegeberufe<br />

wurde jedoch nicht berücksichtigt. Trotz besseren<br />

Wissens bleibt hier alles bei der alten Regelung.<br />

Damit lässt das Bundeskabinett in erster Linie die Pflegebedürftigen<br />

und deren Angehörige, aber auch die<br />

Pflegebranche im Regen stehen, die unstrittig den am<br />

schnellsten wachsenden Fachkräftebedarf hat. Bereits<br />

Ihr<br />

Bernd Meurer<br />

Präsident<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

heute fehlen uns Zehntausende von Pflegefachkräften,<br />

von denen wir in den kommenden zehn Jahren<br />

noch mindestens 288.000 zusätzliche benötigen.<br />

Wenn wir heute nicht handeln, programmieren wir<br />

den Pflegenotstand von morgen. Ausbaden müssen<br />

dies letztendlich die Pflegebedürftigen und deren<br />

Angehörige. Der bpa fordert daher unverzüglich eine<br />

qualifizierte Zuwanderung von Fachkräften, auch<br />

aus Nicht-EU-Staaten. Aus diesem Grund gehört die<br />

Vorrangprüfung für Pflegefachkräfte schleunigst abgeschafft.<br />

Oder soll das Arbeitsamt ernsthaft in 100<br />

Prozent der Fälle jedem einzelnen Antrag mangels inländischer<br />

Bewerber stattgeben? Welch ein Signal an<br />

qualifizierte Zuwanderer!<br />

Der neue Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr<br />

hat dies erkannt. Er fordert über die Erleichterungen<br />

für Mediziner und Ingenieure hinaus eine komplette<br />

Abschaffung der Vorrangprüfung. „Wir müssen überkommene<br />

bürokratische Hemmnisse beseitigen“,<br />

sagte der Minister der „Leipziger Volkszeitung“. „Der<br />

Fachkräftemangel droht sonst zum Konjunkturrisiko<br />

zu werden.“ Im vergangenen Monat seien so viele Stellen<br />

für qualifizierte Mitarbeiter unbesetzt geblieben<br />

wie seit zehn Jahren nicht mehr.<br />

Recht hat er: Bereits heute kommt in der Altenpflege<br />

nur ein potenzieller ausgebildeter Bewerber auf drei<br />

bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete offene<br />

Stellen. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass bei dieser<br />

Situation zahlreiche Arbeitgeber längst auf die<br />

Meldung offener Stellen verzichten. Somit macht eine<br />

Vorrangprüfung überhaupt keinen Sinn. Am Ende<br />

des Jahres benötigen wir insgesamt rund 970.000<br />

Pflegekräfte, wie eine neuerliche Studie belegt. Damit<br />

beschäftigt die Pflegewirtschaft heute bereits mehr<br />

Menschen in Deutschland als die Automobilindustrie.<br />

Für taktische Geplänkel haben wir keine Zeit. Jede<br />

Möglichkeit muss umgehend genutzt werden.<br />

editorial<br />

Bernd Meurer, Präsident<br />

3


spektrum<br />

AktIoN „GeSuNdheItSBerufe 2011“<br />

Gegen Nachwuchsmangel<br />

im Gesundheitswesen<br />

koSteNloSe INformAtIoNeN uNd BerufSorIeNtIeruNGSteStS<br />

n Um Nachwuchskräfte für die Pflegebranche<br />

zu gewinnen, haben die Quaas<br />

Gesundheitsberufe und die Barmer GEK<br />

jetzt die Aktion „Gesundheitsberufe<br />

2011“ gestartet. Ziel ist es,<br />

• die guten beruflichen Perspektiven in<br />

Gesundheitswesen und Pflege darzustellen<br />

und<br />

• für die Gesundheits- und Pflegeberufe<br />

zu werben.<br />

Folgendes soll mit dieser Aktion<br />

erreicht werden:<br />

• Die Menschen, insbesondere Berufseinsteiger,<br />

werden auf die beruflichen<br />

Möglichkeiten, die sich im<br />

Gesundheitswesen und in der Pflege<br />

entwickeln, hingewiesen. Breit angelegte<br />

Medienaktivitäten sorgen für<br />

große Aufmerksamkeit zum Thema.<br />

• Jeder einzelne Interessierte kann einen<br />

Test machen, der Aufschluss über das<br />

eigene Leistungsprofil gibt und mit<br />

konkreten Berufsempfehlungen abschließt.<br />

• Zu den jeweils passenden Berufen können<br />

sie sich über die Plattform www.<br />

quaas.de bzw. www.gesundheitsberufe.<br />

de umfassend informieren: Berufsbilder,<br />

Arbeitgeber, Studiengänge,<br />

Stellen- und Bildungsangebote.<br />

• Über begleitende „Web 2.0-Funktionen“<br />

können sich die Interessierten<br />

sinnvoll vernetzen, sich präsentieren<br />

und aktiv in den Bewerbungsprozess<br />

einsteigen.<br />

Alle genannten Leistungen sind kostenlos.<br />

Die Teilnehmer erhalten ihr persönliches<br />

Testergebnis mit den entsprechenden Berufsempfehlungen<br />

und weiterführenden<br />

Hinweisen. Dieses Dokument können sie<br />

ausdrucken und zu ihren Bewerbungsgesprächen<br />

mitnehmen.<br />

Für <strong>Anbieter</strong> von Ausbildungen, Studiengängen<br />

und offenen Stellen ist hier die<br />

geeignete Plattform, sich zielgenau und<br />

wirkungsvoll zu präsentieren. Fragen dazu<br />

beantwortet Michael Quaas unter Telefon<br />

069/962330-11 bzw. unter info@quaas.<br />

de.<br />

Wachkoma- und<br />

Langzeitbeatmung<br />

tÜV-Nord ZertIfIkAt fÜr dAS VItANAS<br />

SeNIoreN CeNtrum roSeN GArteN<br />

n Wachkoma-Patienten sind auf besondere<br />

Pflege angewiesen. Für die<br />

Versorgung von Wachkoma- und Langzeitbeatmungspatienten<br />

hat das Vitanas<br />

Senioren Centrum Rosengarten in Berlin<br />

jetzt das TÜV-Nord Zertifikat erhalten.<br />

Centrumsleiter André Krämer (im Bild<br />

rechts): „Mit der Erlangung des TÜV<br />

NORD Cert Siegels für unsere beiden<br />

Spezialbereiche, Phase F- und Langzeitbeatmung,<br />

kurz LZB genannt, ist die von<br />

uns geleistete optimale und fachlich sehr<br />

hochwertige Betreuung von Wachkoma-<br />

bzw. Beatmungspatienten jetzt auch offiziell<br />

bestätigt.“<br />

Zu den wichtigsten Kriterien des Prüfsiegels<br />

gehören neben der besonderen<br />

personellen Ausstattung ganz spezifische<br />

Qualitätsanforderungen bezüglich Betreuung,<br />

Versorgung und Pflege der Patienten.<br />

Pflege-, Therapie- und Betreuungspläne<br />

werden stets optimal abgestimmt und<br />

ausgearbeitet. Eine besondere Rolle spielt<br />

auch das materielle und soziale Umfeld.<br />

Es soll die Lebensqualität der Bewohner<br />

sicherstellen und ihnen trotz der Schwere<br />

ihrer Krankheit ein Maximum an Wohlbefinden<br />

sichern.<br />

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft<br />

für Wachkoma leiden derzeit etwa<br />

12.000 Menschen in Deutschland unter<br />

dem apallischen Syndrom, wie das Wachkoma<br />

in der Fachsprache heißt. Jedes Jahr<br />

kommen etwa 2.000 bis 3.000 neue Fälle<br />

dazu. Neueste Forschungsergebnisse zeigen,<br />

dass die Lebensqualität der Betroffenen<br />

wahrscheinlich weit höher ist, als<br />

„von außen“ vermutet. Umso wichtiger ist<br />

eine gute Betreuung.<br />

Arbeitsrechtlicher<br />

Leitfaden für das<br />

Gesundheitswesen<br />

VoN der eINStelluNG BIS Zur kÜNdIGuNG<br />

In zweiter,<br />

völlig aktualisierterAuflage<br />

ist jetzt<br />

das Buch<br />

„ A r b e i t s -<br />

rechtlicher<br />

Leitfaden für<br />

das Gesundheitswesen“,<br />

von Volker<br />

G r o ß k o p f<br />

und Michael<br />

Schanz, erschienen.<br />

Darin werden alle arbeitsrechtlichen<br />

Fragen von Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />

bis zu seiner Beendigung mittels<br />

Beispielfällen, Diagrammen, Tabellen und<br />

der Darstellung aller relevanten Gesetzestexte<br />

beantwortet. Die einschlägige<br />

Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts<br />

und wichtige instanzgerichtliche<br />

Entscheidungen sind dabei umfassend<br />

berücksichtigt. Das Buch geht zudem auf<br />

die unterschiedlichen tarifvertraglichen<br />

Positionen in den öffentlich-rechtlichen,<br />

privatrechtlichen und konfessionellen Arbeitsbereichen<br />

ein.<br />

Praktisch ist die beigelegte umfassende<br />

Formularblattsammlung auf CD-ROM: Sie<br />

bietet eine zuverlässige und handliche Gebrauchsanweisung<br />

im Umgang mit arbeitsrechtlichen<br />

Problemen. Denn von A wie<br />

Abmahnung bis Z wie Zeugnis können in<br />

Sekundenschnelle Informationen zum Abfassen<br />

von arbeitsrechtlichen Schreiben<br />

und Verträgen direkt von der CD abgerufen<br />

und für den eigenen Gebrauch genutzt<br />

werden.<br />

Spitta Verlag, Balingen, 2. Auflage mit CD-ROM,<br />

22,80 Euro, ISBN 978-3-941964-11-2.<br />

4 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


pa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

editorial<br />

Bernd Meurer<br />

Vorrangprüfung für Pflegefachkräfte<br />

endlich abschaffen seite 3<br />

spektrum<br />

Aktion Gesundheitsberufe 2011, Wachkoma-<br />

und Langzeitbeatmung, Arbeitsrechtlicher<br />

Leitfaden für das Gesundheitswesen seite 4<br />

politisches interview<br />

Interview mit Brigitte Pothmer seite 6<br />

mitgliederversammlung 2011<br />

Deutschland braucht die Pflege – wir<br />

brauchen die Fachkräfte seite 9<br />

eBerhard LaeppLe und Günter Maier<br />

VK-plus und das FSJ beim bpa feiern<br />

zehnten Geburtstag seite 14<br />

qualität<br />

QuaLity award 2011<br />

bpa dankt Preisträgern seite 15<br />

preisträGer iM stationären Bereich<br />

Freiwilligenmanagement fürs Pflegeheim seite 15<br />

preisträGer iM aMBuLanten Bereich<br />

Strategische Personalentwicklung seite 16<br />

prof. dr. Bernd seeBerGer<br />

Qualitätsmanagement – Thema mit Zukunft seite 18<br />

aktuelles thema<br />

dr. dietrich enGeLs und siLke MehLan<br />

Indikatoren der Lebensqualität in der<br />

stationären Pflege seite 20<br />

prof. dr. Bernd MaeLicke<br />

Weiterbildung zum Betriebswirt der<br />

Seniorenwirtschaft seite 24<br />

herBert MaueL<br />

Gute Pflegequalität bestätigt seite 26<br />

BundesfaMiLienMinisterin in Bpa-einrichtunG<br />

„Boys‘ Day“ startete in bpa-Einrichtung seite 27<br />

herBert MaueL und Bernd tews<br />

Qualitätsgrundsätze und Maßstäbe in<br />

der Pflege seite 28<br />

recht<br />

raLf kaMinski<br />

Pflegeheimnavigator der AOK seite 31<br />

messen und kongresse<br />

„Altenpflege 2011“ als Leitmesse<br />

bestätigt seite 32<br />

Hauptstadtkongress 2011 – Top-Event<br />

der Gesundheitsbranche seite 34<br />

Pflege + Homecare 2011 in Leipzig seite 37<br />

ConSozial 2011: Soziale Nachhaltigkeit<br />

im Fokus seite 37<br />

Zweites „Zukunftsforum Langes Leben“ seite 54<br />

landesgruppen<br />

Baden-Württemberg seite 38<br />

Bayern seite 39<br />

Berlin seite 42<br />

Bremen/Bremerhaven seite 44<br />

Hamburg seite 45<br />

Hessen seite 45<br />

Niedersachsen seite 46<br />

Nordrhein-Westfalen seite 47<br />

Rheinland-Pfalz seite 48<br />

Saarland seite 50<br />

Sachsen-Anhalt seite 51<br />

Thüringen seite 52<br />

in eigener sache<br />

Neue Mitarbeiter,<br />

Ansprechpartner, Impressum seite 53<br />

inhalt<br />

5


das politische politische interview<br />

6<br />

INterVIew deS BpA-mAGAZINS mIt BrIGItte pothmer, SpreCherIN fÜr ArBeItSmArktpolItIk VoN BÜNdNIS 90/dIe GrÜNeN<br />

Bundesagentur für Arbeit soll Umschulungs -<br />

kos ten für gesamte Ausbildungsdauer übernehmen<br />

bpa magazin: Wie will Ihre Partei dem eklatanten Fachkräftemangel<br />

in der Pflege begegnen?<br />

Brigitte Pothmer: Wenn wir mehr Frauen und Männer für die<br />

Pflegeberufe gewinnen und sie auch dort dauerhaft halten wollen,<br />

dann muss für mehr Zufriedenheit im Beruf, bessere Aufstiegs-<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten und eine höhere gesellschaftliche<br />

Anerkennung des Pflegeberufs gesorgt werden. Heute stehen wir<br />

vor zwei Problemen: Erstens haben wir zu wenig Fachkräfte und<br />

zweitens ist deren Verweildauer im Beruf zu kurz. Das liegt an<br />

den Arbeitsbedingungen, an der Bezahlung und an der körperlichen<br />

und seelischen Belastung der Beschäftigten. Durch diese<br />

unzureichenden Rahmenbedingungen wird der Mangel zusätzlich<br />

verschärft. Das Problem ist immens: Nach Berechnungen des<br />

Statistischen Bundesamtes und des Bundesinstituts für Berufsbildung<br />

werden schon im Jahr 2025 etwa 150.000 zusätzliche<br />

Beschäftigte in den Pflegeberufen benötigt. Es muss sich also<br />

zügig etwas ändern.<br />

bpa magazin: Sie möchten bessere Rahmenbedingungen für die<br />

in der Pflege tätigen Menschen schaffen. Was genau verstehen<br />

Sie darunter und wie wollen Sie das erreichen? Was kann aus<br />

Ihrer Sicht getan werden, um Pflegefachkräfte länger im erlernten<br />

Beruf zu halten?<br />

Brigitte Pothmer: Der Pflegeberuf muss weg von seinem schlechten<br />

Image. Dafür können Aufklärungs- und Informationskampagnen<br />

behilflich sein – aber entscheidend wird sein, ob es gelingt,<br />

echte Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen in der Pflege<br />

zu erzielen. So wie in vielen anderen so genannten Frauenberufen<br />

sieht es auch wirklich düster aus: schlechte Bezahlung, unflexible<br />

Arbeitszeiten, wenige Mitbestimmungsrechte, und so weiter. Zwar<br />

wurde im letzten Jahr für die Branche ein Mindestlohn für un- und<br />

angelernte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschlossen,<br />

aber das kann nur ein Anfang sein. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

müssen beispielsweise der Prävention und dem<br />

Arbeitsschutz größerer Stellenwert eingeräumt werden, damit die<br />

Beschäftigten nicht berufsbedingt krank werden. Die Bürokratie,<br />

die in vielen Bereichen überbordend viel Zeit in Anspruch nimmt,<br />

muss auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden. Neue Formen<br />

der Arbeitsorganisation und Kooperation, die zur besseren<br />

Versorgung beitragen und den Einzelnen entlasten, müssen darüber<br />

hinaus Einzug in den Pflegealltag halten.<br />

Überfällig ist auch die Reform der Pflegeausbildung. Wir brauchen<br />

ein durchlässiges Aus- und Weiterqualifizierungssystem, das den<br />

Weg eröffnet, sich von der Pflegehilfs- oder Assistenzkraft über<br />

die Pflegefachkraft bis hin für zentrale Leitungspositionen oder<br />

für den akademischen Pflegebereich zu qualifizieren. Dafür sind<br />

unter anderem ein modular aufgebautes Qualifizierungssystem<br />

und die Harmonisierung der teils sehr unterschiedlichen länderspezifischen<br />

Regelungen für die Pflegehilfs- und Assistenzberufe<br />

notwendig.<br />

Diese Pläne sind sehr ehrgeizig, aber nur so können Verbesserungen<br />

für ein attraktiveres und gesünderes Arbeiten in der<br />

Pflege erreicht werden. Für die Umsetzung brauchen wir eine<br />

abgestimmte Strategie mit enormen Anstrengungen aller Akteure<br />

– der professionell und nicht professionell Tätigen, der Politik<br />

sowie der Länder und Kommunen, der Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung.<br />

bpa magazin: Was kann aus Sicht der Grünen getan werden, um<br />

mehr Menschen für einen Beruf in der Pflege zu motivieren? Wie<br />

lassen sich etwa diejenigen für eine Qualifizierung in der Pflege<br />

gewinnen, die bislang von den Weiterbildungsmöglichkeiten kaum<br />

erreicht wurden: Ältere, Frauen in oder nach der Familienphase,<br />

Menschen mit Migrationshintergrund und Geringqualifizierte?<br />

>> Der Pflegeberuf muss weg<br />

von seinem schlechten Image.<br />

Dafür können Aufklärungs­ und<br />

Informationskampagnen behilflich<br />

sein …


würde sicherlich das Interesse an dieser Arbeit wachsen. Wenn<br />

es uns dann noch gelingt, den verschiedenen Gruppen maßgeschneiderte<br />

Wege in Qualifizierung und Beschäftigung anzubieten,<br />

dann dürften sich mehr Menschen als bisher für den<br />

Pflegeberuf entscheiden. Allerdings müssen sich für Letzteres<br />

die Rahmenbedingungen bei der geförderten Weiterbildung<br />

verändern. Sie wird im Moment ausschließlich über Bildungs-<br />

>> Die seit Jahren steigenden Beschäftigungszahlen<br />

zeigen, dass der Pflege­<br />

und Gesundheitsbereich eine Zukunftsbranche<br />

ist.


das politische interview<br />

Brigitte Pothmer: Viele junge Menschen werden durch die unterschiedliche<br />

Höhe der Ausbildungsvergütungen und vor allem<br />

auch durch Schulgelder oft schon im Vorfeld von einer Altenpflegeausbildung<br />

abgeschreckt. Deshalb wäre eine einheitliche<br />

Ausbildungsfinanzierung sinnvoll und notwendig. Wir setzen<br />

dabei auf ein Modell, das sich an der erfolgreich praktizierten<br />

Pool-Lösung bei der (Kinder-) Gesundheits- und Krankenpflege<br />

orientiert. Da dies aber kurzfristig nicht umsetzbar ist, fordern<br />

wir, dass zunächst in jedem Bundesland eine Ausbildungsumlage<br />

für die Altenpflege eingeführt wird. Dadurch werden auch die<br />

Einrichtungen und <strong>Dienste</strong>, die selbst nicht ausbilden, aber von<br />

qualifizierten Fachkräften profitieren, an den Kosten der Ausbildung<br />

beteiligt. Die Regelungen zur Übernahme des Schulgelds<br />

müssen klar sein. Hier sind auch die Länder gefordert. Ein Rückzug<br />

aus dieser Verantwortung – wie erst kürzlich in Bayern geschehen<br />

– ist indiskutabel.<br />

bpa magazin: Wie stehen Sie zu einer gezielten Zuwanderung<br />

von Pflegefach- und Pflegekräften aus dem Ausland? Welche<br />

Maßnahmen sollten hier ergriffen werden?<br />

Brigitte Pothmer: Wer den Fachkräftemangel beheben will, darf<br />

nicht einheimische gegen ausländische Beschäftigte ausspielen.<br />

Wir brauchen sowohl die einen als auch die anderen und daher<br />

setzen Grüne auf eine breit angelegte Fachkräfte-Strategie. Dazu<br />

gehört als ein Baustein auch das Thema Zuwanderung, denn allein<br />

die bessere Förderung von inländischen Arbeitskräften wird nicht<br />

ausreichen, um den wachsenden Fachkräftebedarf zu decken. Das<br />

bisherige Zuwanderungs-Regelwerk ist aber vollkommen intransparent<br />

und abschreckend. Die Folgen sind unübersehbar: Selbst<br />

die Fachkräfte, die zurzeit zu uns kommen könnten, machen in der<br />

Regel einen großen Bogen um Deutschland. Andere Länder gehen<br />

viel klarer vor. Kanada zum Beispiel regelt die Zuwanderung über<br />

>> Wer den Fachkräftemangel beheben<br />

will, darf nicht einheimische gegen ausländische<br />

Beschäftigte ausspielen. Wir<br />

brauchen sowohl die einen als auch die<br />

anderen …


BuNdeSmItGlIederVerSAmmluNG 2011 IN BremeN<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

mitgliederversammlung 2011<br />

Deutschland braucht die Pflege – wir brauchen<br />

die Fachkräfte!<br />

n Nahezu 600 Mitglieder und Gäste<br />

konnte bpa-Präsident Bernd Meurer<br />

anlässlich der Mitgliederversammlung<br />

2011 in Bremen begrüßen. „Pflege ist<br />

eine Wirtschaftskraft mit gut 90 Prozent<br />

Wertschöpfungsquote. Wir privaten<br />

Träger schaffen sichere und langfristige<br />

Arbeitsplätze und packen als Verband<br />

die wirtschaftlichen, ethischen und moralischen<br />

Herausforderungen unserer<br />

Gesellschaft aktiv an“, mit diesen Worten<br />

stieg Meurer in eine kraftvolle Rede<br />

ein. „Als bpa ist es uns in den zurückliegenden<br />

Jahren gelungen, als Ratgeber<br />

vielfältig Politik auf Landes- und Bundesebene<br />

mitzugestalten, Mut zu machen,<br />

um die drängenden Probleme anzugehen<br />

und Zeichen gegen den Fachkräftemangel<br />

zu setzen. So gut wie jeder Pflegeeinrichtung<br />

fehlen heute gut ausgebildete<br />

Fachkräfte. Der Markt ist leergefegt.<br />

Dagegen müssen wir gemeinschaftlich<br />

etwas tun; durch Ausbildung und massive<br />

Förderung der Umschulung, durch<br />

Zuwanderung aus EU- und Nicht-EU-<br />

Staaten, durch die schnellstmögliche Anerkennung<br />

der im Ausland erworbenen<br />

Fachabschlüsse.“<br />

Ein großes Dankeschön gilt Bremens Bürgermeisterin<br />

und Finanzsenatorin Karoline<br />

Linnert, die sich trotz der heißen Phase<br />

des Wahlkampfes die Zeit genommen hatte,<br />

unsere Mitglieder in Bremen persönlich<br />

willkommen zu heißen. In ihrem Grußwort<br />

ging sie auch auf die Umsatzsteuerpro-<br />

Bürgermeisterin Karoline Linnert<br />

blematik für Seniorenresidenzen und die<br />

Ungleichbehandlung bei der Übungsleiterpauschale<br />

ein – zwei Themen, die unsere<br />

Mitglieder immer wieder beschäftigen.<br />

Ihre klare Positionierung hierzu ist sehr<br />

hilfreich. An die bpa-Mitglieder gewandt,<br />

sagte die Grünen-Politikerin: „Sie haben<br />

Recht mit Ihrer Kritik an der Ungleichbehandlung.“<br />

Erste große Rede zur Pflege von<br />

Gesundheitsminister Bahr<br />

Daniel Bahr hielt auf der bpa-Veranstaltung<br />

in Bremen seine erste große Rede zur<br />

Pflege als neuer Bundesgesundheitsminister.<br />

Vor fast 600 Mitgliedern und Gästen<br />

sagte er: „Die Gesundheits- und Pflegewirtschaft<br />

war und ist mit 4,3 Millionen<br />

direkt Beschäftigten ein starker Stabilitätsanker<br />

für Wachstum, sichere Beschäftigungsverhältnisse<br />

und Innovation in<br />

9


mitgliederversammlung 2011<br />

Deutschland.“ Die Herausforderungen der<br />

Zukunft müssen nach Ansicht Bahrs generationengerecht<br />

und nachhaltig finanziert<br />

werden. Im Umlagesystem würden bei<br />

gleichen Leistungen und einer steigenden<br />

Zahl pflegebedürftiger Menschen auch<br />

die Kosten steigen. Eine Reform dürfe<br />

aber nicht vom Beitragssatz her gedacht<br />

werden.<br />

„Aus- und Weiterbildung ist einer unserer<br />

wichtigsten Themenschwerpunkte. Eine<br />

meiner ersten Aufgaben wird es sein, einen<br />

Brief an alle Schulen in Deutschland<br />

zu schreiben, um das Thema Pflege im<br />

Schulalltag und später bei der Berufswahl<br />

zu verankern.“<br />

Lang anhaltenden Applaus erntete Bahr<br />

für die Position, Pflegedokumentation<br />

dürfe nicht zum Selbstzweck verkommen.<br />

Vielmehr müsse sie Arbeitsmittel bleiben<br />

und zur Prüfung der Ergebnisqualität genutzt<br />

werden. „Wer glaubt, Qualität per<br />

Dokumentation verordnen zu können,<br />

wird damit nicht ans Ziel kommen. Ordnungspolitisches<br />

Gewissen und soziale<br />

Verantwortung schließen sich nach liberaler<br />

Ansicht nicht aus“, so der Bundesminister.<br />

Er werde sich auch weiterhin für den<br />

Abbau der Bürokratie in der Pflegebranche<br />

einsetzen. Hinsichtlich der Legalisierung<br />

illegal beschäftigter osteuropäischer<br />

Haushaltshilfen, die auch Pflegehilfsleistungen<br />

erbringen, sprach sich Daniel Bahr<br />

mit Blick auf die zugelassenen Pflegeeinrichtungen<br />

dafür aus, „nicht diejenigen zu<br />

bestrafen, die sich an Recht und Gesetz<br />

gehalten haben“. Abschließend forderte<br />

der Minister, der nicht nur Gesundheits-,<br />

sondern auch „Pflegeminister“ sein möchte,<br />

die Mitglieder der privaten Pflegeeinrichtungen<br />

dazu auf, aktiv und ideenreich<br />

den Reformprozess mitzugestalten.<br />

Das neue Präsidium: Rainer Wiesner, Frank Wagner, Karl-Heinz Rose, Dr. Matthias Faensen, Susanne<br />

Pletowski, Volker Schirmer und Bernd Meurer (v. l. n. r.)<br />

Erfolgreiche Geschäftsbilanz<br />

Bernd Meurer stellte den Geschäftsbericht<br />

2009/2010 vor, der sehr erfreuliche<br />

Zahlen aufweist. Die Mitgliederzahlen bei<br />

den stationären wie bei den ambulanten<br />

Mitgliedern entwickeln sich seit Jahren<br />

kontinuierlich nach oben. Der Mitgliederzuwachs<br />

nährt sich sowohl aus Neugründungen<br />

als auch durch den anhaltenden<br />

Wechsel aus anderen Trägerverbänden. In<br />

2009 und 2010 erhöhte sich die Zahl der<br />

Mitgliedseinrichtungen um zehn Prozent.<br />

bpa begrüßt 7.000. Mitgliedseinrichtung<br />

Die Erfolgsgeschichte setzt sich fort:<br />

Inzwischen konnte der bpa mit dem Alten-<br />

und Pflegeheim Koch sowie dem<br />

Pflegedienst Bleckede GbR seine 7.000.<br />

Mitgliedseinrichtung aufnehmen. bpa-<br />

Präsident Bernd Meurer hieß das Ehepaar<br />

Corinna und Henrik Schulz als Träger der<br />

beiden Einrichtungen aus dem niedersächsischen<br />

Bleckede herzlich willkommen.<br />

Mit rund 3.400 Pflegediensten,<br />

die ca. 160.000 Patienten betreuen, und<br />

3.600 stationären Pflegeeinrichtungen<br />

mit etwa 235.000 Plätzen vertritt der bpa<br />

jetzt mehr als jede vierte Pflegeeinrichtung<br />

bundesweit.<br />

Neuausrichtung der<br />

bpa­Homepage<br />

Tom Schmiedel, Geschäftsführer der<br />

Berliner Agentur „Nordsonne“, stellte in<br />

Grundzügen den Aufbau und die Gestaltung<br />

der zukünftigen bpa-Website vor. Der<br />

Schwerpunkt des völlig neu konzipierten<br />

Internetauftritts liegt dabei auf der ver-<br />

stärkten Präsenz der Landesgruppen, aber<br />

auch der Nutzerfreundlichkeit und schnellen<br />

Auffindbarkeit von Inhalten. Die Seiten<br />

werden zukünftig über Fotos, Videobeiträge<br />

und Tondokumente verfügen.<br />

Markenpräsentation<br />

Die Marke bpa soll in der breiten Öffentlichkeit<br />

bekannter werden. Das bpa-Präsidium<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

die Leistungen und den Anspruch privaten<br />

Unternehmertums in Betreuung und Pflege<br />

für den bpa-<strong>Bundesverband</strong> und seine<br />

Mitglieder stärker in die öffentliche Wahrnehmung<br />

zu bringen. Um dies erfolgreich<br />

zu gestalten, hat das Präsidium eine Arbeitsgruppe<br />

eingesetzt, die in Zusammenarbeit<br />

mit einem externen Markenspezialisten<br />

die strategischen Inhalte definiert<br />

und in markenprägende Kommunikation<br />

umsetzt. Zukünftig steht für den Anspruch<br />

des bpa der Marken-Claim: „bpa – Anspruch<br />

pflegen“.<br />

Servicegesellschaft<br />

Die bpa Servicegesellschaft hat 2010 eine<br />

neue zukunftsweisende Unternehmensstruktur<br />

bekommen, die unter ihrem neuen<br />

Geschäftsführer Michael Diehl eine gute<br />

Entwicklung nimmt.<br />

Wahl des Präsidiums<br />

Großes Vertrauen drückte das eindrucksvolle<br />

Wahlergebnis von Susanne Pletowski<br />

zur Vizepräsidentin aus. Anschließend<br />

stellten sich zehn Kandidaten für die fünf<br />

Plätze im Präsidium den Mitgliedern vor.<br />

Spannend wurde es, als bpa-Präsident<br />

Bernd Meurer das Ergebnis der Wahl ver-<br />

10 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


kündete. Gewählt wurden Rainer Wiesner<br />

(Baden-Württemberg), Volker Schirmer<br />

(Bayern), Karl-Heinz Rose (Niedersachsen),<br />

Dr. Matthias Faensen (Sachsen) und<br />

Frank Wagner (Hamburg).<br />

Die „Neuen“ wurden mit intensivem Applaus<br />

willkommen geheißen und bekamen<br />

Glückwünsche von allen Seiten. Ausdrücklich<br />

dankte Bernd Meurer den weiteren<br />

Kandidaten.<br />

Auszeichnung verdienter Mitglieder<br />

Ein besonderes Anliegen war es Bernd<br />

Meurer, den ausscheidenden verdienten<br />

Mitgliedern des Präsidiums, Friedrich<br />

Schmidt, Dr. Willi J. Hermanns und Ivette<br />

Riegel, für ihre langjährige ehrenamtliche<br />

Verbandsarbeit zu danken und dies durch<br />

die Verleihung der goldenen Ehrennadel<br />

auszudrücken.<br />

Vizepräsident Friedrich Schmidt<br />

Zunächst wandte er sich dabei an Vizepräsident<br />

Friedrich Schmidt, dessen Abschied<br />

die Mitglieder mit lang anhaltenden Ovationen<br />

begleiteten. Er prägte die Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit des bpa maßgeblich.<br />

Die Gestaltung des bpa-magazins<br />

gehörte dazu ebenso wie die Auftritte des<br />

bpa bei diversen Messen und Kongressen.<br />

Seine professionelle Präsentation verdankt<br />

der bpa vor allem Friedrich Schmidt.<br />

Er hat das Image und die Glaubwürdigkeit<br />

<strong>privater</strong> Pflegeeinrichtungen mitgeprägt<br />

und nachhaltig gestärkt.<br />

Er ist davon überzeugt, dass ein Einzelner<br />

nur wenig zur Verbesserung der Pflegequalität<br />

zum Wohle der Betroffenen ausrichten<br />

kann. Deshalb trat er 1980 in den<br />

Verband „Freie Altenhilfe auf Bundesebene“<br />

(FAB) ein, wo er zehn Jahre später die<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Position des stellvertretenden Vorsitzenden<br />

innehatte. 1994 erfolgte die Fusion<br />

von FAB und bpa. Auch im bpa engagierte<br />

er sich weiter. Als aktives Mitglied im<br />

Bayerischen Landespflegeausschuss hat<br />

Schmidt an zahlreichen Empfehlungen zur<br />

Verbesserung der Situation der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in Pflegeheimen mitgewirkt.<br />

Ganz entscheidend war in dieser<br />

Hinsicht ein von ihm mitgetragener Beschluss<br />

zur strukturierten Fort- und Weiterbildung<br />

in der gerontopsychiatrischen<br />

Pflege.<br />

Schmidt ist seit März 2002 Vorsitzender<br />

der Landesgruppe Bayern des bpa,<br />

seit 1995 Mitglied im Präsidium und seit<br />

2007 Vizepräsident des bpa. Anfang 2010<br />

startete der scheidende Vizepräsident und<br />

bayerische Landesvorsitzende eine „Roadshow“<br />

quer durch Bayern und fuhr mit<br />

einem Team von Fachleuten und jungen<br />

Altenpflegeschülern allgemeinbildende<br />

Schulen an. So konnten sich in kurzer Zeit<br />

über 500 Schüler über freie Ausbildungsplätze<br />

in der Altenpflege und das Berufsbild<br />

informieren. Friedrich Schmidt, der<br />

seit 1995 Mitglied im bpa ist, wird weiterhin<br />

Vorsitzender des bpa Bayern bleiben.<br />

Dr. Willi J. Hermanns<br />

Auch der „bestinformierte Mann im bpa“<br />

wurde verabschiedet. Die besondere<br />

Wertschätzung durch die Landesgruppen<br />

zeigte sich in lang anhaltendem Applaus.<br />

Dr. Willi J. Hermanns, seit 1987 bpa-Mitglied,<br />

ist seit 1989 Mitglied im Vorstand<br />

der Landesgruppe Berlin, von 1998 bis<br />

2000 war er deren Vorsitzender. Seit Mai<br />

2007 ist er Mitglied im Präsidium des bpa.<br />

Dr. Willi J. Hermanns hat Betriebs- und<br />

Volkswirtschaftslehre studiert und ist seit<br />

1985 bei der Berliner Vitanas-Gruppe<br />

mitgliederversammlung 2011<br />

beschäftigt, wo er bis Mitte vergangenen<br />

Jahres als Geschäftsführer erfolgreich die<br />

Geschicke des Unternehmens leitete.<br />

Während seiner Präsidiumszeit hat sich Dr.<br />

Willi Hermanns energisch für eine starke<br />

Interessenvertretung des bpa, insbesondere<br />

gegenüber Regierungsvertretern<br />

und Parlamentariern, eingesetzt. Dabei<br />

ist es ihm stets gelungen, gleichermaßen<br />

als Repräsentant der großen stationären<br />

Träger aufzutreten und die Anliegen und<br />

Nöte der vielen Familienbetriebe und ambulanten<br />

<strong>Dienste</strong> im bpa zu bündeln und<br />

zu vertreten. Immer hat er die Stärke in<br />

der Gemeinsamkeit gesehen und dem gebündelten<br />

Auftritt aller privaten Pflegeeinrichtungen.<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt war die Reform<br />

der Pflegeversicherung mit ihren Auswirkungen<br />

für pflegebedürftige Bewohner,<br />

Mitarbeiter und Betreiber. Im politischen<br />

Entscheidungsfindungsprozess war und<br />

ist es aus seiner Sicht besonders erforderlich,<br />

dass die gesetzlichen Anforderungen<br />

an private Träger so gestaltet werden, dass<br />

die Betreiber ihre originäre Aufgabe, nämlich<br />

die Versorgung alter und pflegebedürftiger<br />

Menschen, wahrnehmen können.<br />

Ferner war es ihm immer ein zentrales Anliegen,<br />

daran zu arbeiten, dass die Qualität<br />

der Leistungserbringung den Anforderungen<br />

von Bewohnern und Angehörigen<br />

gerecht wird. So hat er sich für die Förderung<br />

und Unterstützung der Ausbildungen<br />

innerhalb der Pflegebranche, insbesondere<br />

zum Altenpfleger, stark gemacht. In seiner<br />

Funktion als Präsidiumsmitglied war Dr.<br />

Hermanns daher folgerichtig auch für den<br />

Bereich Aus- und Weiterbildung sowie Personalwesen<br />

zuständig. Ihm ist es gelungen,<br />

die Begriffe „Qualität“ und „Qualitätsmanagement“<br />

aus ihrer Nische herauszuholen<br />

und professionell weiterzuentwickeln.<br />

Dr. Hermanns war der Kontakt zu den<br />

einzelnen Landesgruppen immer ein Herzensanliegen,<br />

die Kommunikation zwischen<br />

Landesgruppen und Präsidium hat<br />

er immer aktiv gefördert. In diesem Zusammenhang<br />

hat er es sich nicht nehmen<br />

lassen, das Präsidium auf Mitgliederversammlungen<br />

und Fachtagungen der Landesgruppen<br />

zu repräsentieren und als Botschafter<br />

zwischen den Sorgen und Nöten<br />

der Mitglieder, den Anliegen der Länder<br />

und den Themen und Ergebnissen der<br />

Bundes aufzutreten.<br />

11


mitgliederversammlung 2011<br />

Ivette Riegel<br />

Ivette Riegel, die seit Oktober 2002 Mitglied<br />

im bpa ist, hat sich besonders dem<br />

Thema Qualität verpflichtet. Diese stellt<br />

sie nicht nur in den eigenen Einrichtungen<br />

sicher, sondern sie engagiert sich auch als<br />

Leiterin des bpa-Qualitätszirkels in Löbau.<br />

Nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester<br />

und einer Weiterbildung zur Pflegedienstleitung<br />

hat sie auch noch erfolgreich<br />

ein Studium als Diplom-Pflegewirtin<br />

abgeschlossen. Ivette Riegel war von November<br />

2002 bis Januar 2009 Mitglied im<br />

Vorstand der Landesgruppe Sachsen und<br />

von Februar 2005 bis März 2007 dessen<br />

Vorsitzende. Seit Mai 2007 war sie<br />

Mitglied im Präsidium des bpa. Stationen<br />

ihres Erfolges: 1995 gründete sie ihren<br />

eigenen Pflegedienst, 2002 eröffnete sie<br />

eine stationäre Einrichtung, 2010 kam das<br />

Betreute Wohnen hinzu. In ihrer Region<br />

ist Ivette Riegel damit einer der größten<br />

Arbeitgeber.<br />

Fachtagung, Vortrag und<br />

Podiumsdiskussion<br />

In seinem Vortrag zur Bedeutung der<br />

Pflege sagte Prof. Dr. Heinz Rothgang<br />

(Zentrum für Sozialpolitik, Universität<br />

Bremen): „Derzeit haben wir zwei Millio-<br />

Prof. Dr. Heinz Rothgang<br />

Kathrin Senger-Schäfer, Mechthild Rawert, Bernd Meurer, Gunnar Schupelius, Maria Klein-Schmeink<br />

und Prof. Dr. Heinz Rothgang (v. l. n. r.)<br />

nen Pflegebedürftige.“ Im Hinblick auf die<br />

Zukunft prophezeite er: „Wir werden eine<br />

Verdoppelung der Fallzahlen erleben.“<br />

Relevant sei hier insbesondere die Altersgruppe<br />

der ab 80-Jährigen. Hinzu komme,<br />

dass die familiäre Pflege nicht mehr im<br />

gleichen Umfang wie heute zur Verfügung<br />

stehen werde. Es entstehe ein doppelt<br />

gesteigerter Bedarf an formeller Pflege.<br />

Das Angebot an Pflege(fach)kräften gehe<br />

demografisch bedingt zurück. Bereits<br />

heute gebe es mehr offene Stellen als Arbeitssuchende<br />

im Bereich Pflegefachkraft.<br />

Dies sieht Prof. Rothgang als Indiz für einen<br />

sektoralen Arbeitskräftemangel und<br />

warnt: „Der Pflegekraftmangel wird sich in<br />

Zukunft noch deutlich verschärfen.“<br />

Als Strategie zur Sicherung der Versorgung<br />

zog er folgendes Fazit: Die Versorgung<br />

könne nur in gemischten Arrangements<br />

mit gewachsener Bedeutung<br />

professioneller Pflege stattfinden. Notwendige<br />

Kapazitäten für professionelle<br />

Pflege könnten angestrebt werden durch<br />

Produktivitätssteigerung, Import an Pflegekräften<br />

und eine stärkere Ausschöpfung<br />

des inländischen Arbeitsmarktes. Klar sei<br />

aber auch, dass ohne eine Steigerung der<br />

Attraktivität des Pflegeberufs eine Lösung<br />

des drohenden Pflegenotstands nicht<br />

denkbar sei. Dies erfordere die gesellschaftliche<br />

Bereitstellung vermehrter Ressourcen<br />

und entsprechende Anpassung<br />

der Vergütung von Pflegeleistungen.<br />

Anschließend folgte eine Diskussionsrunde<br />

unter der souveränen Moderation von<br />

Gunnar Schupelius, Leiter des Hauptstadtbüros<br />

des FOCUS. Es diskutierten: bpa-<br />

Präsident Bernd Meurer, Prof. Dr. Heinz<br />

Rothgang, Kathrin Senger-Schäfer, MdB,<br />

Die Linke, Maria Klein-Schmeink, MdB,<br />

Bündnis 90/Die Grünen, und Mechthild<br />

Rawert, MdB, SPD. Wegen Krankheit verhindert<br />

war Jens Spahn, MdB, CDU.<br />

Zunächst ging es um die Frage: Wie lassen<br />

sich die Rahmenbedingungen für ausländische<br />

Fachkräfte in der Pflege, die in<br />

Bernd Meurer und Gunnar Schupelius (r.)<br />

Deutschland arbeiten wollen, verbessern<br />

bzw. wie können wir es erreichen, dass<br />

diese Arbeitskräfte aus dem Ausland hier<br />

schnell und unbürokratisch arbeiten können.<br />

Dazu sagte Maria Klein-Schmeink, MdB,<br />

Bündnis 90/Die Grünen: „Wir sprechen<br />

uns seit Jahrzehnten für eine geregelte Zuwanderung<br />

aus.“ Momentan fehle es noch<br />

an geeigneten Anpassungsmaßnahmen.<br />

„Der Bereich der Verständigung ist sehr<br />

wichtig in der Pflege. Wir benötigen kulturellen<br />

Transfer und Sprachkurse.“<br />

Auch für Kathrin Senger-Schäfer, MdB, Die<br />

Linke, ist die Pflege ein besonderer Fall,<br />

wenn es um die Beherrschung der Sprache<br />

geht. Insbesondere im Bereich der<br />

Demenz und der Biographiearbeit spiele<br />

Sprache eine große Rolle. „Wir brauchen<br />

12 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Personal, das der deutschen Sprache<br />

mächtig ist und sich auf die kulturellen<br />

Bedingungen der alten Menschen einstellen<br />

kann.“ Die Herkunft der Pfleger/-innen<br />

sei dagegen unerheblich. „Wichtig ist die<br />

gute, qualifizierte Ausbildung und dass die<br />

Kathrin Senger-Schäfer<br />

Entlohnung stimmt und man eine Familie<br />

damit finanzieren kann.“<br />

Mechthild Rawert, MdB, SPD, befürwortet<br />

grundsätzlich das neue Berufsanerkennungsgesetz.<br />

Für sie liegt der Fokus aber<br />

auf einer besseren Bezahlung der Pflegekräfte.<br />

„Der Gesellschaft muss es wert sein,<br />

dass die Beiträge angehoben werden.“ Sie<br />

glaubt, dass dies der Bevölkerung auch<br />

vermittelbar sei, sofern die Leistungen der<br />

Pflegeversicherung stimmen. Die Finanzierung<br />

sei aber nur ein Punkt. Genügend<br />

Fachkräfte und eine gute Aus- und Weiterbildung<br />

seien unerlässlich.<br />

Ähnlich sah dies Maria Klein-Schmeink,<br />

MdB, Bündnis 90/Die Grünen: „Hier am<br />

Tisch herrscht Einigkeit, dass mehr Einnahmen<br />

ins System müssen.“ Im Kern<br />

sollte die Pflegeversicherung über Beiträge<br />

und solidarisch finanziert werden.<br />

Sie verwies darauf, dass die Grünen das<br />

Konzept Bürgerversicherung für die Kranken-<br />

und die Pflegeversicherung durchgerechnet<br />

hätten. Damit ließe sich eine<br />

Einnahmeerweiterung erzielen, um eine<br />

vernünftige Grundlage zu erreichen. Wichtig<br />

sei zudem auch, dass die Kommunen<br />

handlungsfähig bleiben.<br />

Zum Ende der Fachtagung fasste Bernd<br />

Meurer zusammen, er habe den Eindruck,<br />

dass bei den politischen Vertreter/-innen<br />

auf dem Podium durchaus Kenntnis<br />

über die Problematik in der Pflege bestehe<br />

und dass es trotz unterschiedlicher<br />

Standpunkte im Kern: mehr Ausbildung,<br />

Umschulung und Qualifizierung sowie<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Zuwanderung keinen großen Dissens<br />

gebe. Er betonte aber auch, es sie Zeit,<br />

dass die Politik die Vorschläge des bpa<br />

hierzu aufgreife und konkret das Problem<br />

des Fachkräftemangels und insbesondere<br />

einer qualifizierten Zuwanderung vorantreibe.<br />

„Ich habe den Eindruck, dass die<br />

Sprengkraft des Fachkräfteproblems zwar<br />

langsam in der Politik angekommen ist,<br />

aber mit Blick auf die Umsetzung die notwendigen<br />

Taten noch längst nicht ausreichen.“<br />

Der bpa-Präsident versprach den<br />

Mitgliedern, nicht lockerzulassen: „Als Ihr<br />

Interessenvertreter werden wir das Thema<br />

Fachkräftemangel immer und immer wieder<br />

zur Diskussion stellen.“ sj/ri<br />

Maître Poullet und Assistentin Jaquiline<br />

Sorgten für die Musik: die Party- und Coverband<br />

Impuls<br />

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13


mitgliederversammlung 2011<br />

VoN eBerhArd lAepple uNd GÜNter mAIer (Vk-pluS e.V.)<br />

VK-plus und das FSJ beim bpa feiern zehnten<br />

Geburtstag<br />

n Was vor zehn Jahren von engagierten<br />

Pädagogen und Pädagoginnen sowie<br />

Fachleuten der Pflege mit viel Elan<br />

begonnen wurde, hat sich inzwischen<br />

zu einer etablierten Einrichtung entwickelt.<br />

Seit zwei Jahren ist der VK-plus<br />

QM-zertifiziert, Qualität zu einem Markenzeichen<br />

des Vereins geworden.<br />

Neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr<br />

(FSJ), das für den bpa konzipiert wurde<br />

und seither vom VK-plus durchgeführt<br />

wird, hat der Verein Weiterbildungen für<br />

Pflegekräfte in der Gerontopsychiatrie,<br />

Mentoren-Weiterbildungen und Fortbildungen<br />

für zusätzliche Betreuungskräfte<br />

nach § 87 b für den bpa angeboten. Dennoch<br />

ist das Freiwillige Soziale Jahr das<br />

zentrale Projekt geblieben, das jedes Jahr<br />

aufs Neue die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

herausfordert und das zu einer<br />

Erfolgsgeschichte für den VK-plus und für<br />

den bpa geworden ist.<br />

Klein fing es an – mit damals gerade mal<br />

elf Teilnehmern. Alle Seminare fanden in<br />

der Jugendherberge Tübingen statt, die<br />

Gruppe war überschaubar. Mittlerweile<br />

sind es jedes Jahr bis zu 100 Jugendliche,<br />

die in vier Regionalgruppen betreut und<br />

Pflegedienstleiterin Uta Burghardt (l.) mit Nicole<br />

Müller, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr leistet<br />

an unterschiedlichen Seminarorten geschult<br />

werden. Insgesamt hat der VK-plus<br />

e. V. seit dem Gründungsjahr mehr als 700<br />

Jugendliche aus über 150 verschiedenen<br />

Einrichtungen durch das FSJ begleitet. Seit<br />

2008 betreut der VK-plus für den bpa außerdem<br />

das FSJ in Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

und Nordrhein-Westfalen.<br />

Auffallend ist, dass der Anteil junger Männer<br />

stetig zugenommen hat. Ein Zeichen,<br />

dass der Pflegeberuf attraktiver geworden<br />

ist. Das beweist auch die Zahl der Absolventen,<br />

die im Anschluss an das FSJ eine<br />

Ausbildung im pflegerischen Bereich<br />

Feierliche Urkundenübergabe während der Bundesmitgliederversammlung im Mai 2011 in Bremen: Der<br />

Landesvorsitzende von Baden-Württemberg, Rainer Wiesner, bedankt sich zusammen mit Landesgeschäftsstellenleiter<br />

Stefan Kraft bei Günter Maier für die hervorragende zehnjährige Zusammenarbeit<br />

und insbesondere für die Entlastung bei bürokratischen Erfordernissen durch VK-Plus<br />

beginnen – der größte Teil davon in der<br />

Altenpflege. Circa 70 Prozent waren es im<br />

Schnitt der letzten Jahre.<br />

Tausende von Kilometer fahren die Mitarbeiter<br />

des VK-plus jedes Jahr zu Praxisbesuchen<br />

– eine Arbeit, die zwar zeitaufwändig<br />

ist, aber zu einer der wichtigsten<br />

zählt. Denn nur vor Ort können Konflikte<br />

entschärft, können Hilfestellung und Unterstützung<br />

gegeben werden.<br />

Dass die Themen und Inhalte der Seminare<br />

aufgrund der gesellschaftlichen<br />

Veränderungen ständig weiterentwickelt<br />

werden, ist für die Referenten des VKplus<br />

selbstverständlich. Ebenso sorgen<br />

die Handbücher für Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer sowie Einrichtungen für eine<br />

stetige Verbesserung der Qualität.<br />

Ein Schreiben von Uta Burghardt, Pflegedienstleiterin<br />

(PDL) in der Seniorenresidenz<br />

Charlottenhof in Esslingen, zeigt,<br />

wie sehr die Arbeit des VK-plus von den<br />

Einrichtungen geschätzt wird.<br />

„Ich bedanke mich hiermit noch einmal für<br />

die Aktualisierung des FSJ-Einrichtungs-<br />

Handbuches. Ich möchte Ihnen sagen,<br />

dass Sie dies sehr attraktiv und übersichtlich<br />

gestaltet haben. Es ist eine große Hilfe<br />

für unsere Einrichtung. Es ist auch sehr<br />

positiv zu sehen, wie Sie sich den Veränderungen<br />

der heutigen Zeit annehmen.<br />

Themen wie z. B. ,kultursensible Pflege‘,<br />

,Suchtprävention‘, ,Konflikttraining‘ oder<br />

,Pflegeethik‘ waren vor Jahren nicht als<br />

Notwendigkeit auf der Tagesordnung erachtet.“<br />

… „Ansonsten finde ich wirklich,<br />

dass Sie viele wichtige Schwerpunkte getroffen<br />

haben und ich denke, dass jeder<br />

FSJler(in) nach einem Jahr Praxis und Ihrer<br />

Anleitung weiß, ob er sich diesem Beruf<br />

nähern möchte und auch kann.“<br />

14 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


QuAlIty AwArd 2011<br />

Der bpa dankt den Preisträgern<br />

des Quality Awards 2011<br />

n Mit dem Quality Award will der bpa<br />

Mitgliedseinrichtungen für eine langfristige<br />

Verbesserung ihrer Qualitätsorientierung<br />

belohnen. Der Preis in Höhe von<br />

jeweils 1.000 Euro wird an Einrichtungen<br />

vergeben, deren Aktivitäten anderen als<br />

Modell oder Denkanstoß dienen können.<br />

Auf der Bundesmitgliederversammlung<br />

im Mai 2011 in Bremen wurde der<br />

attraktive Preis zum sechsten Mal verliehen.<br />

Bei der Vielzahl von Einsendungen attraktiver<br />

Konzepte zur Bewerbung um den<br />

bpa Quality Award ist es den Juroren unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Bernd Seeberger,<br />

Vorstand des Instituts für Gerontologie<br />

und demografische Entwicklung an<br />

der UMIT-Universität Hall in Tirol, nicht<br />

leicht gefallen, eine Auswahl zu treffen.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Inzwischen stehen die Gewinner des bpa<br />

Quality Awards 2011 fest. Es sind dies<br />

die Zwinscher-Ludwig (ZL) Altenpflege<br />

aus Königshain-Wiederau mit dem Projekt<br />

„Strategische Personalentwicklung<br />

als Grundlage wettbewerbsorientierter<br />

Unternehmensführung in der stationären<br />

und ambulanten Altenhilfe“ und die DO-<br />

MICIL Senioren-Residenzen in Berlin mit<br />

dem Projekt „Freiwilligenmanagement fürs<br />

Pflegeheim“.<br />

„In ihrem Bemühen, die Qualität der<br />

Leistungen zu sichern und zu verbessern,<br />

sind die Preisträger Vorbild und Ansporn<br />

für uns alle“, sagte bpa-Vizepräsidentin<br />

Susanne Pletowski bei der Preisverleihung<br />

auf der Bundesmitgliederversammlung in<br />

Bremen. „Der bpa gratuliert den Gewinnern<br />

ganz herzlich!“ sj<br />

Preisträger im stationären Bereich:<br />

Freiwilligenmanagement fürs Pflegeheim<br />

Friedrich Schmidt, Initiator des Quality<br />

Awards und Jurymitglied sowie Vorsitzender<br />

des bpa Bayern, stellte den Gewinner<br />

im stationären Bereich vor. Es ist dies die<br />

DOMICIL Senioren-Residenzen GmbH mit<br />

ihrem „Freiwilligenmanagement fürs Pflegeheim“,<br />

ein Projekt der Berliner Einrichtung<br />

der Unternehmensgruppe unter Führung<br />

von Seelsorgerin Renate Kersten. Die<br />

Unternehmensgruppe mit Sitz in Hamburg<br />

umfasst 22 Einrichtungen. Geschäftsführer<br />

ist Herbert Müller, er verweist auf die<br />

sehr gute Qualität seiner Einrichtungen in<br />

Bezug auf die bauliche Ausstattung der<br />

Häuser und die pflegerische Versorgung<br />

der Bewohner/-innen: „Unser Notendurchschnitt<br />

bei den MDK-Prüfungen liegt<br />

bei unter 1,1.“ Er fügt hinzu: „Zur Qualität<br />

gehört auch der Bereich Ehrenamt.“ Und<br />

so schuf die Unternehmensgruppe bereits<br />

2008 eine Stelle für Seelsorge und<br />

Beratung für ihre Berliner Einrichtungen,<br />

der die Arbeit mit Ehrenamtlichen nach<br />

Standards des Freiwilligenmanagements<br />

zugeordnet ist. Heute sind in den sechs<br />

Berliner Einrichtungen insgesamt 55 Ehrenamtliche<br />

tätig.<br />

Die Organisation und Begleitung des<br />

Freiwilligenmanagements nimmt 30 Prozent<br />

der Arbeitszeit einer vollen Stelle für<br />

Seelsorge und Beratung in Anspruch, die<br />

zusätzlich von DOMICIL finanziert wird.<br />

„Die Arbeit mit Ehrenamtlichen bei einem<br />

privaten <strong>Anbieter</strong> gerät seitens gemeinnütziger<br />

<strong>Anbieter</strong> schnell in Verdacht, hier<br />

sollten Kosten gespart werden“, erklärte<br />

Renate Kersten. „Dem kann durch ein aktives<br />

Freiwilligenmanagement begegnet<br />

werden, das allen Unterstellungen durch<br />

klare und transparente Regeln den Wind<br />

aus den Segeln nimmt.“ Die Ehrenamtlichen<br />

haben zwei Tätigkeitsfelder: Das<br />

eine ist die Übernahme eines festen Kontaktes<br />

zu einer Bewohnerin, in Ausnahmefällen<br />

auch zu mehreren. Das andere ist<br />

die Unterstützung größerer oder die eigene<br />

Gestaltung kleinerer Veranstaltungen<br />

oder Beschäftigungsangebote, beispielsweise<br />

die Begleitung von größeren Ausflügen<br />

oder das Angebot einer Bastelgruppe.<br />

Das Freiwilligenmanagement gewährleistet<br />

die Trennung von ehrenamtlicher und<br />

Preisübergabe stationär: Renate Kersten, Herbert<br />

Müller und Friedrich Schmidt<br />

beruflicher Tätigkeit, gestaltet die Anerkennung<br />

ehrenamtlicher Arbeit und achtet<br />

auf klare Regeln. Mit den Ehrenamtlichen<br />

wird eine schriftliche Vereinbarung geschlossen.<br />

Die ehrenamtliche Mitarbeit<br />

wird begleitet, Ehrenamtliche haben feste<br />

Ansprechpartnerinnen.<br />

„Ehrenamt ist unersetzlich“, sagte Renate<br />

Kersten. „Das heißt auch: Es ist nicht<br />

austauschbar. Es ersetzt keine berufliche<br />

Tätigkeit, und es ist durch berufliche Tätigkeit<br />

nicht zu ersetzen.“ In der Einzelbegleitung<br />

sind die Ehrenamtlichen für eine<br />

qualität<br />

15


qualität<br />

16<br />

Seelsorgerin Renate Kersten stellt das Freiwilligenmangement<br />

vor<br />

Bewohnerin oder einen Bewohner zweckfrei<br />

da. Im Gegensatz zu externen oder internen<br />

Therapeuten haben sie keine therapeutischen<br />

Ziele. Sie sind mit „ihrem“<br />

Bewohner da und verbringen gemeinsam<br />

Freizeit – auch abseits der Routine des<br />

Pflegeheims. So fährt Frau G. oft nach dem<br />

Abendessen ihrer Bewohnerin mit dieser<br />

in ein Einrichtungshaus, „weil wir das beide<br />

so gern mögen“. Die Beziehung von Frau<br />

G. und ihrer Bewohnerin ist gegenseitig,<br />

beide haben ihren Spaß. Das ist gut für<br />

das Selbstwertgefühl beider. Andere Ehrenamtliche<br />

lesen gern vor oder spielen<br />

oder suchen ebenso wie Bewohner einen<br />

Gesprächspartner. Viele Menschen, die<br />

sich ehrenamtlich engagieren, suchen auf<br />

diese Weise selbst soziale Kontakte. Sie<br />

finden sie bei den durch sie begleiteten<br />

Bewohnerinnen und darüber hinaus in der<br />

Ehrenamtlichen-Gruppe.<br />

Mit diesem Potenzial entlasten Ehrenamtliche<br />

Pflegende nicht in der Pflege, sondern<br />

in der Alltagsgestaltung. Gerade da,<br />

wo ein Bewohner kaum Außenkontakte<br />

hat, werden die Pflegenden schnell zum<br />

Familienersatz. Der Einsatz Ehrenamtlicher<br />

unterstützt das gesunde Gleichgewicht:<br />

Pflegende sollen bei aller Empathie nicht<br />

zum Ersatz für Freunde oder Verwandte ihrer<br />

Kunden werden, da dies nicht zu leisten<br />

sei.<br />

Der Nutzen für ein Unternehmen besteht<br />

außer in der Unterstützung der Bewohnerinnen<br />

und Pflegenden in der Zunahme<br />

der Integration der Einrichtungen im<br />

Wohnumfeld und dem Erhalt unabhängiger<br />

Kritik. Das Feedback der Ehrenamt-<br />

Preisträger im ambulanten Bereich:<br />

Strategische Personal entwicklung<br />

„Ich bin sehr stolz, dass der bpa das Thema<br />

Qualität besetzt hat. Qualität in der<br />

Definition von Innovation, Kreativität und<br />

Praxis tauglichkeit“, sagte Laudatorin Bettina<br />

Tews-Harms. Im ambulanten Bereich<br />

habe sich das Konzept der ZL-Altenpflege<br />

von Christine Zwinscher und Heidrun<br />

Ludwig „Strategische Personalentwicklung<br />

als Grundlage wettbewerbsorientierter<br />

Unternehmensführung in der stationären<br />

und ambulanten Altenhilfe“ durchgesetzt.<br />

Das Konzept unter wissenschaftlicher Begleitung<br />

von Prof. Olaf Scupin (Fachhochschule<br />

Jena), Prof. Karl-Friedrich Wessel<br />

(Humboldt-Universität Berlin) und Gerd<br />

Bekel (Institut für Pflegediagnostik & Praxisforschung<br />

Cloppenburg) habe die Jury<br />

überzeugt, weil es sich mit den Notwendigkeiten,<br />

was gegen den Fachkräftemangel<br />

zu tun ist, auseinandersetze und die<br />

Markenbildung mit einbeziehe. Es bilde<br />

die Kernkompetenzen des Unternehmens<br />

heraus und könne vielen Einrichtungen<br />

helfen, Mitarbeiter zu finden und auch zu<br />

halten. Tews-Harms erwähnte auch, dass<br />

die bpa-Einrichtung aus Königshain-Wiederau<br />

bei der MDK-Prüfung mit der Note<br />

1,1 abschnitt.<br />

Christine Zwinscher und ihre Schwester<br />

Heidrun Ludwig bieten seit 1992 ambulante<br />

und stationäre Altenpflege im Kerngeschäft.<br />

Dabei führen sie neben dem<br />

ambulanten Dienst eine Kurzzeitpflegeeinrichtung<br />

mit zwölf Betten und zwei Seniorenpflegeheime<br />

mit 32 bzw. 70 Betten.<br />

Zusätzlich erbringen sie innerhalb eines<br />

Firmenverbundes die damit zusammenhängenden<br />

Verwaltungsleistungen.<br />

Seit August 2010 ist die ZL-Altenpflege<br />

auch Träger einer Kindertageseinrichtung<br />

mit Kindergarten, Kinderkrippe und Hort.<br />

„Hier versuchen wir neue Konzepte in der<br />

Betreuung von Kindern, angepasst an die<br />

Arbeitszeiten der Eltern, zu etablieren.<br />

Mit einer Gesamtmitarbeiterzahl von 148<br />

und derzeit sieben Auszubildenden gehö-<br />

lichen ist wertvoll für die Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens. Ehrenamtliche<br />

werden von außen als glaubwürdig wahrgenommen:<br />

Wenn sie von „ihrer“ Einrichtung<br />

begeistert sind, zieht das Kreise.<br />

Freiwilligenmanagement achtet auf faire<br />

Bedingungen für bürgerschaftlich Engagierte.<br />

Dazu gehören u. a. die Trennung<br />

von ehrenamtlicher und beruflicher Tätigkeit,<br />

Kostenerstattung oder Aufwandsentschädigung,<br />

Versicherungsschutz<br />

während des Einsatzes, ein klarer Weg<br />

zur Aufnahme der Tätigkeit (Einarbeitung<br />

oder „Schnupperphase“), Zugang zu für<br />

den Einsatz nötigen Informationen, Fortbildungsmöglichkeiten,<br />

feste Ansprechpartner<br />

für die Tätigkeit, das Abschließen<br />

einer Vereinbarung.<br />

Vor dem Hintergrund der zukünftigen Zunahme<br />

von pflegebedürftigen Menschen<br />

in Deutschland ist ehrenamtliches Engagement<br />

in der Gesellschaft unerlässlich.<br />

DOMICIL leistet hier einen wichtigen Beitrag,<br />

um die Arbeit von Ehrenamtlichen in<br />

den jeweiligen Regionen zu fördern und zu<br />

implementieren. rk/sj<br />

Preisübergabe ambulant: Bettina Tews-Harms<br />

und Christine Zwinscher<br />

ren wir regional zu den größten Arbeitgebern“,<br />

sagt Christine Zwinscher.<br />

Das Personalentwicklungskonzept ist<br />

über Jahre angelegt und hat eine direkte<br />

Wirkung auf die Darstellung der Pflege in<br />

der Öffentlichkeit. Altenpflege wird dabei<br />

als interessanter Beruf beschrieben mit<br />

Anleihen aus der Psychologie, der Anthropologie,<br />

der Mitarbeiterführung und des<br />

Managements.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Christine Zwinscher erläutert ihr Konzept<br />

Das Konzept basiert auch auf der Theorie, dass es die Mitarbeiter<br />

einer Organisation sind, die durch ihr Wissen und ihre Fähigkeit<br />

die Kompetenzen des Unternehmens bestimmen. Als pflegetheoretischen<br />

Bezugsrahmen wählten die Geschwister neben anderen<br />

Methoden die Selbstpflege-Defizittheorie nach Dorothea Orem.<br />

Ziel war es, ein innovatives Personalentwicklungskonzept zu entwickeln,<br />

von dem sowohl die Mitarbeiter als auch die Einrichtung<br />

profitieren können.<br />

Zu den zu schaffenden Strukturen zählte die Vermittlung von wissenschaftlich<br />

theoriegeleitetem Wissen. Dazu bedurfte es eines<br />

Projektes, welches eine konsequente Verbesserung der Prozessabläufe<br />

herbeiführt. Damit soll die Effektivität und Effizienz der<br />

Arbeitsleistungen der Mitarbeiter positiv gefördert werden. Die<br />

Mitarbeiter sollen sich persönlich weiterentwickeln und ihr Selbstbewusstsein<br />

soll gestärkt werden, in dem sie den Wert ihrer Arbeit<br />

und ihrer spezifischen Leistungen einschätzen können.<br />

Inhalt des prämierten Konzepts ist unter anderem die Darstellung<br />

von neuen Methoden der beruflichen Weiterbildung über<br />

eine E-Learning-Plattform. „Mit unserem Konzept wollen wir dazu<br />

beitragen, dass Pflegefachkräfte auch als solche arbeiten können<br />

und nicht den so genannten täglichen Verrichtungen hinterherrennen“,<br />

sagte Zwinscher.<br />

Ziele der Mitarbeiter sind Selbstverwirklichung und hohe Motivation<br />

im Arbeitsalltag. „Uns war klar, dass wir die anzustrebenden<br />

Ziele nur dann erreichen können, wenn wir über eine wirksame<br />

Personalstruktur und ausgewogene Kompetenzgrade in unseren<br />

Teams verfügen“, sagt Zwinscher. „Die Mitarbeiter sollen stolz<br />

darauf sein, dass sie in unseren Einrichtungen arbeiten. Sie sollen<br />

selbständig aus ihrer Fachkompetenz heraus Entscheidungen<br />

treffen und Verantwortung übernehmen können.“<br />

Interessierte bpa-Mitglieder erhalten die kompletten Konzeptunterlagen<br />

auf Anfrage zugeschickt. Bitte wenden Sie sich dazu an<br />

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bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

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qualität<br />

18<br />

Univ.-Prof. Dr. Bernd Seeberger,<br />

Vorstand des Instituts<br />

für Gerontologie und<br />

demografische Entwicklung<br />

an der UMIT-Universität<br />

Hall in Tirol<br />

VoN prof. dr. BerNd SeeBerGer<br />

Qualitätsmanagement in der Altenhilfe<br />

– doch noch ein Thema mit Zukunft<br />

n Die Fragen von Qualität und Qualitätssicherung<br />

sind schon lange ein Thema. Die gesetzlichen<br />

Grundlagen für Qualitätsmanagementansätze in der<br />

Altenhilfe sind nunmehr über zehn Jahre aktuell. Bei<br />

vielen Führungsverantwortlichen ist Qualitätsmanagement<br />

als Thema mittlerweile „durchgewinkt“;<br />

der anfängliche Mythos ist verblasst und für viele<br />

Pflegemitarbeiter ist Qualitätsmanagement zu einer<br />

bürokratischen Verpflichtung geworden.<br />

Die Diskussion um das Für und Wider hat an Intensität<br />

sehr stark abgenommen. Nach wie vor gilt aber:<br />

Qualität ist etwas höchst Unterschiedliches, und jeder<br />

definiert seine Qualität nach anderen Grundsätzen.<br />

Um über Qualität zu diskutieren gilt es stets, verschiedene<br />

Niveauebenen einzuhalten. Gesetze und<br />

Verordnungen zu Qualitätssicherung/-management<br />

stellen einen Qualitätsmindeststandard dar.<br />

Eine andere Möglichkeit, ein nachhaltiges Qualitätsmanagement-System<br />

zu erzeugen, wäre das konsequente<br />

Einführen von Mitarbeiterförderungsgesprächen.<br />

Solche Förderungsgespräche sollten auf der<br />

Beziehungsebene stattfinden und die Zusammenarbeit<br />

mit Kollegen und Vorgesetzten oder die persönliche<br />

Berufsperspektive der Mitarbeiter in den Mittelpunkt<br />

stellen. Dadurch bestünde die Möglichkeit, mit<br />

den Mitarbeitern Ziele für deren Arbeit zu entwickeln.<br />

Dies würde die Identifikation mit der Einrichtung und<br />

die Arbeitszufriedenheit beeinflussen. Ähnliches will<br />

auch Qualitätsmanagement bewirken. Personalentwicklungsprozesse,<br />

die mit kommunikativen Formen<br />

oder Elementen der Mitarbeitergespräche arbeiten,<br />

erzielen ähnliche Effekte wie Qualitätsmanagement-<br />

Aktivitäten.<br />

Soziale Systeme neigen dazu, sich an den vermeintlich<br />

guten und erarbeiteten Erfahrungen festzuhalten.<br />

Dieser organisatorische Zusammenhalt kann bei künftigen<br />

Neuerungen hinderlich sein. Ausgehend von<br />

verschiedenen Studien des Autors wird abgeleitet,<br />

dass die Wirkungsdauer der positiven Qualitätsmanagement-Ansätze<br />

in der Organisation und bei den<br />

Mitarbeitern höchstens bis zu zwei Jahre andauert, bis<br />

sie „verbraucht“ ist. Dies hängt von der individuellen<br />

Lernbereitschaft und vom Erneuerungswillen jedes<br />

Mitarbeiters ab, aber wenn die positiven aufgebauten<br />

Verhaltensweisen nicht gepflegt und unterstützt<br />

werden, versiegen sie. Das Geschaffene sollte durch<br />

weitere Aufbauseminare oder Auffrischungstage er-<br />

halten werden, denn Qualitätsentwicklung und ein<br />

kontinuierlicher Verbesserungsansatz lassen sich nur<br />

langfristig absichern, wenn dies von einer aktiven und<br />

fortlaufenden Personalentwicklung begleitet wird.<br />

Auch ist festzuhalten, dass eine Erhöhung der Pflegequalität<br />

bei Bewohnern nicht über veränderte pflegerische<br />

Abläufe, sondern über die Qualität der Kommunikation<br />

und der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern<br />

stattfindet. Demnach wird eine so genannte<br />

„Sozialqualität“ zum entscheidenden Erfolgsfaktor für<br />

Qualitätsmanagement in der Pflegeeinrichtung. Deshalb<br />

ist es die Aufgabe der Führungspersonen, eine<br />

verhaltensbezogene Atmosphäre zu schaffen, in der<br />

Pflegemitarbeiter die Möglichkeit haben, eigene Ideen<br />

zu entwickeln und aus Fehlern zu lernen.<br />

Erforderlich dazu ist eine Unternehmens- oder Organisationskultur,<br />

in der das möglich ist. Qualitätsmanagement<br />

will Arbeitsabläufe steuern, optimieren<br />

oder neu ausrichten, bleibt aber nur „organisatorische<br />

Feinmechanik“. Jedoch muss die Feinmechanik<br />

zwischen den Menschen außerhalb von Qualitätsmanagement-Systemen<br />

aufgebaut und erzeugt werden.<br />

Nur so kommt ein nachhaltiges Qualitätsmanagement-System<br />

erfolgreich zum Tragen. Qualitätsmanagement<br />

ist keine Substanz, es ist aber auch keine<br />

Methode – es ist außerhalb von beidem. Es ist Ziel!<br />

Die ausgewählten Organisationen verdienen zu Recht<br />

den diesjährigen bpa Quality Award. Zum einen sollte<br />

es uns gelingen, das Freiwilligen-Engagement in der<br />

Altenhilfe zu heben, zum anderen Menschen als Fachkräfte<br />

in die Altenpflege zu locken und zu halten, denn<br />

in Anbetracht der demografischen Veränderungen<br />

und der nachlassenden Pflegebereitschaft im privaten<br />

Bereich erzeugen die ausgewählten Projekte Signalwirkung<br />

und stellen somit eine Form eines „sozialen<br />

Qualitätsmanagements“ dar.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


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bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

AYGO gewinnt den ADAC motorwelt-Vergleich der<br />

zehn günstigsten Autos unter 10.000,00 €.<br />

Der Toyota AYGO bietet, laut eines Vergleichstests des ADAC, das beste Preis Leistungsverhälnis.<br />

Getestet wurden die zehn günstigsten Modelle auf dem deutschen Markt. Die Kosten der<br />

Mobilität spielen heute immer öfter eine kaufentscheidende Rolle. Dass die Käufer von besonders<br />

günstigen Autos oftmals Abstriche bei der Sicherheit machen müssen, ist das Hauptergebnis der<br />

Untersuchung. Nicht so beim Testsieger Toyota AYGO: den ADAC überzeugte unter anderem der<br />

serienmäßige Kopfairbag. Zudem konnte der AYGO in den Bereichen Kosten/Unterhalt, Umwelt,<br />

Komfort und Verarbeitung beste Bewertungen erzielen. Quelle: ADACmotorwelt 03/2009.<br />

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19


aktuelles thema<br />

Die Autoren<br />

Dr. Dietrich Engels<br />

ist Soziologe und seit<br />

1998 geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Instituts<br />

für Sozialforschung und<br />

Gesellschaftspolitik<br />

GmbH (ISG), Köln.<br />

Seit über 20 Jahren ist er<br />

im Bereich der empirischen<br />

Sozialforschung tätig, seit<br />

1992 als Berater der für<br />

Sozialhilfe zuständigen<br />

Abteilungen der Bundesministerien.<br />

20<br />

Silke Mehlan ist<br />

wissenschaftliche<br />

Mit arbeiterin am<br />

ISG, Köln.<br />

1 Siehe den Beitrag „Neues<br />

Verfahren zur Bewertung<br />

von Ergebnisqualität“ von<br />

Klaus Wingenfeld im bpa<br />

magazin 1/2011, der auf<br />

gesundheitliche und im engeren<br />

Sinne pflegerische Aspekte<br />

der Ergebnis qualität<br />

fokussiert.<br />

2 Ein zusammenfassender<br />

Überblick findet sich bei<br />

Schneekloth, U.; Wahl,<br />

H-W. (2009): Pflegebedarf<br />

und Versorgungs situation<br />

bei älteren Menschen in<br />

Heimen, S. 29 ff.<br />

VoN dr. dIetrICh eNGelS uNd SIlke mehlAN<br />

Indikatoren der Lebensqualität in der<br />

stationären Pflege<br />

n Die „Lebensqualität“ in der stationären Altenhilfe<br />

reicht über gesundheitliche oder im engeren<br />

Sinne pflegerische Gesichtspunkte hinaus und bezieht<br />

die gesamte Lebenslage von Heimbewohnern<br />

mit ein. Dazu gehören mentale Aspekte einer verlässlichen<br />

Orientierung in der Umwelt, die soziale<br />

Dimension der Kommunikation mit anderen und<br />

der gemeinsamen Tagesgestaltung, der emotionale<br />

Bereich der Persönlichkeit mit ihren Wünschen und<br />

Ängsten sowie der Aspekt der Wohn- und Versorgungsqualität.<br />

1. Lebensqualität im Heim ermitteln<br />

In dem Forschungsprojekt „Entwicklung und Erprobung<br />

von Instrumenten zur Beurteilung der<br />

Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ des<br />

Bundesminis teriums für Gesundheit und des Bundesministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

wurden Ergebnisindikatoren für Pflegequalität und<br />

Lebensqualität entwickelt. 1 Die Aufgabe dieses Projektes<br />

bestand darin, Indikatoren zu benennen, die<br />

Aspekte der Pflege- und Lebensqualität abbilden, und<br />

Instrumente zu entwickeln, mit denen sich diese Qualität<br />

messen lässt. Soweit sich Indikatoren für Lebensqualität<br />

in der Literatur finden, waren diese allerdings<br />

kaum auf Heimbewohner abgestimmt und daher wenig<br />

geeignet. Eine Besonderheit bestand darin, dass „Ergebnisqualität“<br />

in dem Sinne gemessen werden sollte,<br />

dass die erreichte Qualität „gestaltungssensitiv“, d. h.<br />

auf das Handeln der Einrichtung und ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zurückführbar sein sollte. So<br />

erwies es sich z. B. als schwierig, emotionale Aspekte<br />

der Lebensqualität zu erfassen, da diese stark durch<br />

persönlich-biografische Faktoren geprägt und weniger<br />

durch das Handeln der Mitarbeiter beeinflussbar sind.<br />

Außerdem hat sich gezeigt, dass Fragen nach dem<br />

emotionalen Befinden bei den Befragten Konflikte<br />

auslösen können und über eine geringe Reliabilität<br />

verfügen.<br />

2. Methodik und Arbeitsschritte<br />

Methodisch wurde „Lebensqualität“ sowohl als subjektives<br />

Wohlbefinden (durch eine Befragung von Bewohnern<br />

und Angehörigen) als auch als objektives<br />

Wohlergehen (durch Dokumentation der Mitarbeiter)<br />

ermittelt. Bei den Befragungen war durch sorgfältige<br />

methodische Vorbereitung sicherzustellen, dass die<br />

Bewohner nicht überfordert wurden oder Gefälligkeitsantworten<br />

gaben. Dazu musste die Befragung<br />

folgende Kriterien erfüllen:<br />

• Inhalt: Die Fragen werden zu konkreten Sachverhalten<br />

gestellt und auch nur, soweit sie für<br />

die Befragten relevant sind (z. B. Bewertung von<br />

Aktivitäten nur durch diejenigen, die auch daran<br />

Interesse haben).<br />

• Form: Die Fragestellungen ebenso wie die Antwortmöglichkeiten<br />

müssen einfach und klar sein.<br />

• Methode: Die Interviewer müssen methodisch<br />

geschult werden, hinreichend Zeit mitbringen (im<br />

Durchschnitt dauerte eine Befragung 23 Minuten)<br />

und dürfen die Antworten nicht beeinflussen.<br />

• Rahmen: Um Anonymität zu sichern, muss eine<br />

hinreichende Zahl von Bewohnern durch externe<br />

Interviewer und nicht durch Mitarbeiter der Einrichtung<br />

befragt werden, und die Befragung muss<br />

rechtzeitig angekündigt werden.<br />

Nur Bewohner, die als „befragbar“ galten (Score 0<br />

bis 5 auf der Skala „Kognitive und kommunikative Fähigkeiten“<br />

des „Neuen Begutachtungsassessments“),<br />

wurden einbezogen, dies waren 37 Prozent aller Bewohner.<br />

Anstelle der nicht befragbaren Bewohner wurden<br />

deren Angehörige befragt; die Ergebnisse beider<br />

Befragungen wurden allerdings getrennt dargestellt,<br />

da sie unterschiedliche Perspektiven widerspiegeln.<br />

Die Entwicklung der Indikatoren zur Erfassung von<br />

Lebensqualität erfolgte anhand der nachfolgend skizzierten<br />

Schritte:<br />

Konzeptionelle Vorarbeit<br />

• Sichtung und Einbeziehung soziologischer<br />

Forschung zur Lebensqualität und von Ergebnissen<br />

der Pflegeforschung 2<br />

• Auswertung der „Pflegecharta“ im Hinblick auf<br />

Lebensqualität (hier mit engem Bezug zur „Würde“<br />

der Heimbewohner)<br />

Operationalisierung der Indikatoren<br />

• Einbeziehung nationaler und internationaler<br />

Forschungsergebnisse, insbesondere Ergebnisse<br />

des Projekts „INSEL“ zur Relevanzbeurteilung<br />

• Auswertung vorliegender Qualitätsberichte<br />

von Einrichtungen (z. B. der Sozialholding<br />

Mönchengladbach)<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


• Auswertung weiterer Materialien (z. B. Erhebungsinstrumente des MDS)<br />

Erprobung in 46 Einrichtungen, darunter 18 mit Befragung<br />

• Stichtagserhebungen durch Mitarbeiter der Einrichtungen<br />

• Laufende Dokumentation<br />

• Zwei Befragungen von Bewohnern und Angehörigen im Frühjahr und Herbst 2010<br />

Abschließende Auswahl und Empfehlung der Indikatoren<br />

• Auswertung der Ergebnisse der Reliabilitätsprüfung<br />

• Prüfung von Praktikabilität und Differenzierungsfähigkeit der Instrumente<br />

• Erstellung einer überarbeiteten Liste mit Indikatoren<br />

• Vorschläge zur Umsetzung in eine regelmäßige Ermittlung von Ergebnisqualität<br />

3. Indikatoren der Lebensqualität<br />

Als Ergebnis des Modellprojekts wurde eine Erfassung und Bewertung von Lebensqualität<br />

in den folgenden Bereichen mit den folgenden Indikatoren vorgeschlagen:<br />

Bereich „Wohnen und (hauswirtschaftliche) Versorgung“<br />

In diesem Bereich wurden vier Indikatoren ausgewählt, die Versorgungsqualität im Sinne<br />

von Sauberkeit, Wäschereinigung, Unterstützung im Bedarfsfall und Qualität der Mahlzeiten<br />

abbilden.<br />

(1) Sauberkeit und Geruch aus Nutzersicht (Bewohner und Angehörige)<br />

Beurteilung der Sauberkeit (a) des Zimmers, (b) des Bades und der Toilette,<br />

(c) der Einrichtung und (d) des Geruchs in der Einrichtung.<br />

(2) Qualität der Wäscheversorgung aus Nutzersicht (Bewohner, Angehörige) und<br />

Dokumentation<br />

Die Wäscheversorgung wird im Hinblick auf (a) Sauberkeit, (b) ausreichend<br />

schnelle, (c) vollständige und (d) un beschädigte Wäscherückgabe im letzten<br />

halben Jahr bewertet.<br />

(3) Unterstützung der Bewohner aus Nutzersicht (Bewohner)<br />

Erfasst wird das Ausmaß ausreichender Unterstützung von Bewohnern mit einem<br />

Unterstützungsbedarf in den Bereichen: Stuhlgang und Wasserlassen, Positionswechsel<br />

im Bett, Aufstehen aus einem Stuhl oder Sessel, Mobilität oder allgemeiner<br />

Hilfebedarf.<br />

(4) Qualität des Mahlzeitenangebotes aus Nutzersicht (Bewohner und<br />

Angehörige)<br />

Das Mahlzeiten- und Getränkeangebot wird im Hinblick auf Geschmack von<br />

Speisen und Getränken, Auswahlmöglichkeiten und Temperatur von Speisen<br />

beurteilt.<br />

Bereich „Tagesgestaltung und soziale Beziehungen“<br />

In diesem Bereich wurden zehn Indikatoren ausgewählt, mit denen die Teilhabe an<br />

Aktivitäts- und Kommunikationsangeboten, Respekt und Achtung der Privatsphäre, Zeit<br />

der Mitarbeiter für die Bewohner und der Gesamteindruck von der Einrichtung abgebildet<br />

werden.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1<br />

7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3<br />

9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1<br />

7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3<br />

9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5<br />

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5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1<br />

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7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3<br />

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aktuelles thema<br />

22<br />

(1) Bedürfnisgerechte Tagesstruktur<br />

aus Nutzersicht (Bewohner)<br />

Grad der Bedürfnisdeckung individuell<br />

positiv bewerteter Zeiten in<br />

den Bereichen Essenszeiten, Aufstehzeiten<br />

und Schlafenszeiten.<br />

(2) Bedürfnisgerechte Beschäftigung<br />

aus Nutzersicht (Bewohner und<br />

Angehörige)<br />

Bewertet wird der Grad der Bedürfniserfüllung<br />

im Bereich der Beschäftigung,<br />

indem nach passenden Angeboten<br />

und der Ermöglichung von<br />

Spaziergängen gefragt wird.<br />

(3) Teilnahme an Aktivitäten und<br />

Kommunikation von Be wohnern<br />

ohne deutliche Mobilitätseinschränkung<br />

(Dokumentation)<br />

Quote der Bewohnerschaft, die an<br />

mindestens drei Angeboten (Einzel-<br />

oder Gruppenangeboten) in<br />

sieben Tagen teilgenommen hat,<br />

hier bezogen auf Personen ohne<br />

Mobilitätseinschränkung oder mit<br />

einem geringeren Grad der Mobilitätseinschränkung<br />

(Score 0 bis 6<br />

im Modul „Mobilität“ des „Neuen<br />

Begutachtungsassessments“)<br />

(4) Teilnahme an Aktivitäten und<br />

Kommunikation von Bewohnern<br />

mit deutlich eingeschränkter<br />

Mobilität (Dokumen tation)<br />

Quote der Bewohnerschaft, die an<br />

mindestens drei Angeboten (Einzel-<br />

oder Gruppenangeboten) in<br />

sieben Tagen teilgenommen hat,<br />

hier bezogen auf Personen mit dem<br />

Score 7 bis 15 im Modul „Mobilität“<br />

des „Neuen Begutachtungsassessments“<br />

(5) Aktionsradius von Bewohnern mit<br />

deutlich eingeschränkter Mobilität<br />

(Dokumentation)<br />

Gemessen wird (unter Berücksichtigung<br />

des Grades der Selbstständigkeit<br />

der Mobilität, s. o.), an<br />

wie vielen Tagen der Woche sich<br />

ein Bewohner der Einrichtung im<br />

Durchschnitt außerhalb des Zimmers<br />

aufgehalten hat.<br />

(6) Respektvoller Umgang aus Nutzersicht<br />

(Bewohner und Angehörige)<br />

Inwieweit sich die Bewohner respektvoll<br />

behandelt fühlen, wird anhand<br />

der Kriterien (a) angemessene<br />

Anrede, (b) respektvolle Behandlung<br />

durch die Mitarbeiter, (c) Mitarbeiter<br />

hören zu, (d) keine schlechte<br />

oder unfreundliche Behandlung<br />

durch Mitarbeiter erfasst.<br />

(7) Privatheit aus Nutzersicht (Bewohner<br />

und Angehörige)<br />

Die Möglichkeiten zur Wahrung der<br />

Privatheit werden gemessen anhand<br />

der Kriterien (a) Möglichkeit, private<br />

Gegenstände wegzuschließen<br />

(eigener Schlüssel) oder das Zimmer<br />

abzuschließen, (b) Mitarbeiter<br />

klopfen an, bevor sie ein Zimmer<br />

betreten, (c) Rückzugsmöglichkeit<br />

mit Besuchern, (d) Toilettengang/<br />

Waschmöglichkeit un beobachtet<br />

möglich.<br />

(8) Ergebnisse des Beschwerdemanagements<br />

aus Nutzersicht<br />

(Angehörige)<br />

Erfasst wird, ob die letzte Beschwerde<br />

aus Angehörigensicht „ausreichend<br />

bearbeitet“ wurde, d. h. dass<br />

aus Sicht des Angehörigen entweder<br />

eine Problemlösung erreicht<br />

wurde oder der Eindruck besteht,<br />

dass sich die Einrichtung und ihre<br />

Mitarbeiter ausreichend um eine Lösung<br />

des Problems bemüht haben.<br />

Grafik 1<br />

(9) Mitarbeiterzeit aus Nutzersicht<br />

(Bewohner und Ange hörige)<br />

Ermittelt wird der Grad der Bedürfnisdeckung<br />

der Bewohnerschaft bezogen<br />

auf die Zeit, die Mitarbeiter<br />

im subjektiven Empfinden der Bewohnerschaft<br />

für sie zur Verfügung<br />

haben. Erfasst wird hier keine Quantität<br />

an Zeit, sondern die Beurteilung<br />

des Bewohners, ob die Zeit der<br />

Mitarbeiter für die eigene Person als<br />

ausreichend wahrgenommen wird.<br />

(10) Weiterempfehlung aus Nutzersicht<br />

(Bewohner und Angehörige)<br />

Der Indikator erfasst den Anteil der<br />

befragten Personen, die die Einrichtung<br />

uneingeschränkt weiterempfehlen<br />

würden.<br />

Diese Indikatoren können nicht die Lebensqualität<br />

im Ganzen abbilden, vermitteln<br />

aber einen Eindruck von einigen zentralen<br />

Aspekten, in denen Einrichtungen und ihre<br />

Mitarbeiter eine gute Lebensqualität ihrer<br />

Bewohner erreichen können.<br />

4. Ergebnisse der Erprobung<br />

Die Erprobung hat ergeben, dass diese Indikatoren<br />

geeignet sind, ein Bild von der<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Lebensqualität in einer Einrichtung zu vermitteln.<br />

Die in den einzelnen Einrichtungen<br />

gemessenen Werte „streuen“ hinreichend,<br />

so dass die Vergleiche als aussagekräftig<br />

einzuschätzen sind.<br />

Bei der Bewertung der Ergebnisse wurden<br />

Einrichtungen als „überdurchschnittlich“<br />

Grafik 2<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

(++) bezeichnet, wenn sie um mehr als<br />

15 Prozentpunkte über dem Mittelwert<br />

aller Einrichtungen lagen, als „leicht überdurchschnittlich“<br />

(+), wenn sie um über 5<br />

bis 15 Prozentpunkte über dem Mittelwert<br />

lagen und als „durchschnittlich“, wenn sie<br />

um +/–5 Prozentpunkte um den Mittelwert<br />

lagen. Entsprechend galt als „leicht<br />

aktuelles thema<br />

unterdurchschnittlich“ eine Abweichung<br />

um –5 bis –15 Prozentpunkte und als<br />

„unterdurchschnittlich“ um mehr als 15<br />

Prozentpunkte unterhalb des Mittelwerts.<br />

Im Bereich „Wohnen und Versorgung“<br />

(Grafik 1) lagen aus Bewohnersicht vier<br />

von 18 Einrichtungen und aus Angehörigensicht<br />

vier von 17 Einrichtungen über<br />

dem Durchschnitt.<br />

Im Bereich „Tagesgestaltung und soziale<br />

Kontakte“ (Grafik 2) lagen aus Bewohnersicht<br />

fünf von 18 Einrichtungen und aus<br />

Angehörigensicht fünf von 17 Einrichtungen<br />

über dem Durchschnitt.<br />

Um diese Messung von Ergebnisqualität<br />

flächendeckend umsetzen zu können, ist<br />

zu prüfen, ob das erprobte Verfahren sich<br />

reibungslos auf eine große Zahl von Einrichtungen<br />

übertragen lässt.<br />

Wenn dies gelingt, wird dieses Verfahren<br />

gewinnbringend sein: für die Nutzer,<br />

die damit besser die Einrichtung auswählen<br />

können, die ihren Vorstellungen<br />

entspricht, ebenso wie für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die mit diesen<br />

Ergebnissen ein Feedback zu ihrer Arbeit<br />

erhalten.<br />

23


aktuelles thema<br />

24<br />

Der Autor<br />

Prof. Dr. Bernd Maelicke<br />

Direktor des DISW<br />

(Deutsches Institut für<br />

Sozialwirtschaft, Kiel)<br />

VoN prof. dr. BerNd mAelICke<br />

Weiterbildung zum Betriebswirt der<br />

Seniorenwirtschaft<br />

Neuer kurS BeGINNt Im AuGuSt 2011<br />

n In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen<br />

für Pflegeheime und ambulante <strong>Dienste</strong><br />

gravierend geändert. Die Größe der Unternehmen<br />

ist mit Blick auf die Betten- bzw. Kundenzahl, die<br />

beschäftigten Mitarbeiter und hinsichtlich des bereitgestellten<br />

Kapitals und der Umsätze beträchtlich<br />

gewachsen. Neben die pflegefachlichen und<br />

wissenschaftlichen sind vielfältige andere Herausforderungen<br />

im Personalmanagement, dem Marketing,<br />

der Führung und nicht zuletzt der betriebswirtschaftlichen<br />

Steuerung von Pflegeeinrichtungen getreten.<br />

Auch das finanzielle Risiko der Unternehmen<br />

ist dadurch entsprechend höher. Hinzu kommen<br />

engere gesetzliche Spielräume. Neben diesen gestiegenen<br />

Managementanforderungen steht in vielen<br />

Betrieben zudem auch ein Generationenwechsel<br />

bei den Inhabern bzw. den Leitungskräften bevor.<br />

Die Leitungskräfte von stationären Einrichtungen,<br />

ambulanten <strong>Dienste</strong>n und weiteren Dienstleistungsanbietern<br />

bedürfen einer intensiven Fort- und Weiterbildung,<br />

um dem gesteigerten Anforderungsprofil<br />

gerecht zu werden – im Interesse ihrer Kunden, aber<br />

auch, um ihre Organisation zukunftsgerecht fortzuentwickeln<br />

und ihr Überleben abzusichern. Der bpa,<br />

das Deutsche Institut für Sozialwirtschaft e. V. sowie<br />

die Lembke Seminare und Beratungen GmbH haben<br />

die Konsequenzen aus den veränderten Rahmenbedingungen<br />

und den Notwendigkeiten der strategischen<br />

Innovation gezogen.<br />

In Fortsetzung der seit 2008 erfolgreich realisierten<br />

Weiterbildung zum „Betriebswirt der Seniorenwirtschaft“<br />

wird ab August 2011 ein vierter Weiterbildungskurs<br />

neu aufgelegt. Zielgruppen für dieses Weiterbildungsstudium<br />

(bundesweit anerkanntes Weiterbildungsangebot<br />

nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 HeimPersV)<br />

sind aktuelle und potentielle Führungskräfte von<br />

stationären Pflegeeinrichtungen, ambulanten <strong>Dienste</strong>n<br />

und weiteren <strong>Anbieter</strong>n von Dienstleistungen für<br />

Senioren.<br />

Neben den heutigen Führungskräften sind die Führungskräfte<br />

von morgen, insbesondere die Nachfolger<br />

der Unternehmensgründer und -eigentümer der genannten<br />

Betriebe und Unternehmen, zur Teilnahme<br />

eingeladen. In vielen bpa-Betrieben findet derzeit ein<br />

Generationenwechsel statt. Die Töchter und Söhne<br />

der Aufbaugeneration bereiten sich darauf vor, die<br />

Pflegedienstleitung und Heimleitung zu übernehmen.<br />

Für diese Funktionen sind die Anforderungen enorm<br />

gestiegen. Während die Aufbaugeneration quasi mit<br />

dem Unternehmen gewachsen ist, stehen die Nachfolger<br />

vor der Aufgabe, von Anfang an ein größeres<br />

Unternehmen mit den entsprechenden betriebswirtschaftlichen<br />

Risiken führen zu müssen. Das setzt ein<br />

gewisses Fachwissen voraus, zumal auch die gesetzlichen<br />

Vorgaben gestiegen sind.<br />

Die Einstiegsvoraussetzungen mögen unterschiedlich<br />

sein, die einen benötigen die erweiterte Kompetenz<br />

zur Führung und betriebswirtschaftlichen Steuerung<br />

ihrer wachsenden Pflegeeinrichtung im Zuge des Generationenübergangs,<br />

als Inhaber oder als Mitarbeiter<br />

im Betrieb – die Fort- und Weiterbildung richtet sich<br />

ganz allgemein an alle, die sich auf die gestiegenen<br />

Anforderungen vorbereiten wollen.<br />

Vermittelt werden Inhalte und Methoden eines modernen<br />

Managements für Betriebe und Unternehmen<br />

der Seniorenwirtschaft. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung<br />

von Managementkompetenzen zu den rechtlichen<br />

und sozialpolitischen Rahmenbedingungen<br />

und von betriebs- und finanzwirtschaftlichen Fachkenntnissen<br />

unter anderem zur Kostensteuerung und<br />

Kalkulation von Pflegesätzen, die in zehn Modulen<br />

mit Inhalten und Methoden des Sozialmanagements<br />

verbunden und trainiert werden.<br />

Die zweijährige Weiterbildung des DISW zum „Betriebswirt<br />

der Seniorenwirtschaft“ qualifiziert die<br />

Führungskräfte zu Themen wie z. B. Entwicklung des<br />

Marktes für seniorengerechte Dienstleistungen, Finanzierungs-<br />

und Kostenmanagement, Unternehmensentwicklung,<br />

Personalmanagement, Qualitäts- und<br />

Risikomanagement, Seniorenmarketing und pflegewissenschaftliche<br />

Grundlagen.<br />

Der Kurs zeichnet sich dadurch aus, dass in konkreten<br />

Fallstudien zusammen mit externen Experten (langjährige<br />

Führungskräfte aus der Pflegebranche, Unternehmensberater,<br />

Vertreter von Banken, praxis taugliche<br />

Wissenschaftler, Rechtsanwälte, Coachs) alltägliche<br />

Praxisprobleme analysiert und Lösungswege entwickelt<br />

und eingeübt werden. Die kommunikative Kompetenz<br />

der Teilnehmer wird besonders trainiert (in<br />

Rollenspielen, mit Video-Feedback) – begleitendes<br />

individuelles Coaching fördert Führungsstil und Führungsverhalten.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Zwei Klausuren, eine Hausarbeit und ein<br />

Kolloquium bestätigen den Lernerfolg<br />

und berechtigen zur Führung des Titels<br />

„Betriebswirt der Seniorenwirtschaft“.<br />

Wiederholte Nachbefragungen bei Teilnehmern<br />

und Arbeitgebern bestätigen<br />

die hohe Praxisrelevanz und den konkreten<br />

Nutzwert für die persönliche Karriere. Eine<br />

Anerkennung mit bundesweiter Wirkung<br />

durch das Sozialministerium Schleswig-<br />

Holstein liegt vor. Der nächste Kurs beginnt<br />

im August 2011.<br />

Weitere Informationen unter www.institutsozialwirtschaft.de;www.lembke-seminare.de.<br />

Stellungnahmen ehemaliger Kursteilnehmer<br />

Heike Theiss<br />

Inhaberin Pflegeteam Vital GmbH,<br />

Pottum<br />

„Für mich und mein Unternehmen war es besonders<br />

wichtig, unsere bisherigen modernen<br />

Dienstleistungen mit einem Höchstmaß an<br />

fachlicher Effektivität nun auch mit wirtschaftlicher<br />

Effizienz abzusichern. In den Trainingseinheiten<br />

haben wir mit kompetenten Experten<br />

eine neue unternehmerische Professionalität<br />

gewonnen.“<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Bernd Böge<br />

Diplom-Sozialpädagoge und<br />

Heimleiter<br />

„Ein uneingeschränkt alltagstauglicher Lehrgang.<br />

Die vermittelten Inhalte sind vorzüglich<br />

umsetzbar sowohl auf konzeptioneller, personeller<br />

als auch auf wirtschaftlicher Ebene. In<br />

meinem Arbeitsfeld profitiere ich vor allem aus<br />

dem Kompetenzgewinn in den Bereichen Organisationsentwicklung<br />

und Finanzwirtschaft.“<br />

aktuelles thema<br />

Birgitta Hüßelmann<br />

Die Pflegepartner Unternehmensgruppe<br />

Duisburg<br />

„Ich bin nun fit für die Gestaltung der Zukunft<br />

unseres Unternehmens: Welche Dienstleistungen<br />

brauchen unsere Kunden, wie qualifizieren<br />

und motivieren wir unsere Mitarbeiter, wie<br />

sichern wir die Finanzierung? Im Kurs habe ich<br />

neues unternehmerisches Denken und Handeln<br />

gelernt und in den begleiteten Praxisphasen erfolgreich<br />

erprobt.“<br />

25


aktuelles thema<br />

26<br />

Herbert Mauel<br />

Als Geschäftsführer vertritt<br />

Herbert Mauel von der<br />

Bundesgeschäftsstelle in<br />

Berlin aus die Interessen<br />

der stationären bpa-<br />

Mitglieder.<br />

VoN herBert mAuel<br />

Gute Pflegequalität bestätigt<br />

weNN pfleGeheIme dIe ANforderuNGeN erfÜlleN, VerdIeNeN SIe AuCh dIe GuteN NoteN!<br />

n Ist es eigentlich ein Problem, dass Pflegeheime<br />

mit der Veröffentlichung der Pflegenoten deutlich<br />

besser abschneiden als von vielen erwartet? Ist es<br />

ein Problem, dass die guten Ergebnisse nicht zu der<br />

bisherigen Berichterstattung über die Qualität passen?<br />

Über die Schreckensmeldungen der letzten Jahre,<br />

die vielen als selbstverständliche Gewissheit gelten,<br />

können viele Autoren nicht wirklich nachgedacht haben.<br />

Für wen wäre es denn zu ertragen gewesen, wenn<br />

jeder Dritte im Pflegeheim verhungern würde oder,<br />

etwas weniger reißerisch, an Mangelernährung leiden<br />

würde? Eine solche Situation wäre von Beginn an für<br />

die Betroffenen, die Mitarbeiter, die Angehörigen und<br />

auch die Betreiber unerträglich. Doch offenbar gab<br />

es bei dieser unangemessenen Diskussion keinerlei<br />

Erkenntnisproblem. Stattdessen begleiteten Imagekampagnen<br />

die Diskussion der Schreckensszenarien.<br />

Den guten Ergebnissen …<br />

Mit Einführung der Pflegenoten zeichnet sich der<br />

Pflegebereich durch eine Transparenz aus, an der es<br />

allen vergleichbaren Leistungsbereichen fehlt. Statt<br />

die Vorteile herauszustellen, gibt es in Fachkreisen eine<br />

überschaubar hilfreiche Diskussion über den zweifellos<br />

vorhandenen Verbesserungsbedarf. Die latente<br />

Tendenz zur Entwertung der eigenen guten Leistung<br />

wird den guten Ergebnissen entgegengesetzt – verbunden<br />

mit der pauschalen Forderung nach einem<br />

besseren Image.<br />

Die Pflegetransparenzvereinbarungen (PTV) sind<br />

sicher entwicklungsfähig, insbesondere was die Dokumentationslastigkeit<br />

beim Nachweis der Leistung<br />

anbetrifft. Die Pflegedokumentation ist und bleibt<br />

ein wichtiger Teil der Nachweisführung. Ebenso dazu<br />

gehört künftig die Befragung der Mitarbeiter- bzw.<br />

der Bewohner der Einrichtung. Einvernehmen muss<br />

aber darin bestehen, dass an die Pflegedokumentation<br />

nicht der Anspruch der lückenlosen Darstellung<br />

der Unterstützung des Alltagslebens der Bewohner in<br />

der Pflegeeinrichtung gestellt werden kann.<br />

Den guten Ergebnissen können wir durchaus trauen.<br />

Sie zeigen die tatsächliche Verteilung in den Pflegeheimen<br />

und weisen eindrucksvoll nach, dass bei einer<br />

Stichprobe von zehn Prozent die so wirkungsvoll in<br />

der Öffentlichkeit positionierten Risiken wie Dekubitus<br />

oder Mangelernährung kaum auftauchen. Völlig<br />

zu Recht, da sie eben nicht die repräsentative Darstellung<br />

der Situation im Pflegeheim prägen, sondern<br />

nur sehr kleine Gruppen betreffen. Genau auf diese<br />

Information hat die betroffene Öffentlichkeit einen<br />

Anspruch. Mehrere Millionen Seitenaufrufe zu den<br />

Pflegenoten sind im positiven Sinne imagebildender<br />

als jede Plakataktion.<br />

… können wir trauen<br />

Am 9. Juni 2011 hat der Deutsche Bundestag den Weg<br />

freigemacht, um auch im Konfliktfall eine Einigung zur<br />

Fortschreibung der Transparenzvereinbarungen sichern<br />

zu können. Damit wurde die Selbstverwaltung<br />

in ihrer Verantwortung gestärkt und dem Anliegen des<br />

GKV-Spitzenverbandes und des MDS nach eigener<br />

Richtlinienkompetenz eine Absage erteilt. Der jetzt<br />

bestätigte Weg sichert auch, dass die Erwartungen an<br />

den Leistungsumfang nicht losgelöst von dem gesellschaftlichen<br />

Konsens zur personellen Ausstattung der<br />

Pflegeheime geregelt werden.<br />

Breiter Konsens besteht darin, dass insbesondere die<br />

Ergebnisse des Wingenfeld/Engels-Gutachtens die<br />

künftige Berichterstattung voranbringen sollen. Hier<br />

ist aber zu berücksichtigen, dass eine notwendige Voraussetzung<br />

die Standardisierung der Qualitätssicherung<br />

in allen Pflegeheimen bundesweit sein wird. Bis<br />

dahin wird die PTV das beste verfügbare Instrument<br />

bleiben. Wer nach stärkerer Berücksichtigung der Ergebnisqualität<br />

ruft, stößt auf breiteste Unterstützung.<br />

Der Ruf allein reicht aber nicht aus, wir brauchen auch<br />

die Instrumente. Das wissen auch die Initiatoren des<br />

Memorandums.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


pa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

aktuelles thema<br />

„Boys’ Day“ startete in Berliner bpa-Einrichtung<br />

BpA-präSIdeNt meurer: eS BeSteht eIN wAChSeNder BedArf AN Gut AuSGeBIldeteN AlteNpfleGerINNeN uNd AlteNpfleGerN<br />

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (M.) und einige Schüler beim Praktikumstag in der Pflegeresidenz „Park Alterssitz City“ in Berlin<br />

n Anlässlich des ersten bundesweiten „Boys’ Day“ in Deutschland<br />

hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder im April<br />

die Berliner Pflegeresidenz „Park Alterssitz City“ besucht. In<br />

dieser Mitgliedseinrichtung des bpa haben sich fünf Berliner<br />

Schüler zum Praktikumstag in der Altenpflege eingefunden.<br />

Der bpa fördert den Jungen-Zukunftstag als Bündnispartner.<br />

Dazu erklärt bpa-Präsident Bernd Meurer: „Ich unterstütze den<br />

Boys’ Day sehr gern, weil ich auch den männlichen Schulabgängern<br />

den Beruf des Altenpflegers näherbringen möchte. Ein Beruf,<br />

der heute noch oftmals als ,Mädchenberuf‘ bezeichnet wird. Es<br />

ist ein interessanter und abwechslungsreicher Beruf, der vielfältige<br />

Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bietet. In<br />

unserer immer älter werdenden Gesellschaft besteht ein wachsender<br />

Bedarf an gut ausgebildeten Altenpflegern, männlichen und<br />

weiblichen.“ Der bpa-Präsident erinnert daran, dass die Pflegewirtschaft<br />

in den kommenden zehn Jahren mehr als 230.000<br />

motivierte Pflegekräfte benötigen werde. „Ein krisensicherer Beruf<br />

also mit einer Übernahmegarantie nach der dreijährigen Ausbildung“,<br />

so Meurer. „Für Jungen, die gern mit Menschen für Menschen<br />

arbeiten wollen, ist das die richtige Ausbildung. Ich selbst<br />

habe diesen Beruf auch einmal erlernt und es nie bereut.“ sj<br />

Geschäftsführer Dietrich Lange (M.) und Pflegedienstleiterin Kirsten<br />

Meissner von der HPW-Seniorenresidenz GmbH (l.) empfangen Bundesfamilien<br />

ministerin Kristina Schröder (r.) in der Pflegeresidenz. Die bpa-<br />

Einrichtung wurde 1968 gegründet und befindet sich seither unverändert<br />

im Familienbesitz.<br />

27


aktuelles thema<br />

28<br />

Herbert Mauel<br />

Als Geschäftsführer vertritt<br />

Herbert Mauel von der<br />

Bundesgeschäftsstelle in<br />

Berlin aus die Interessen<br />

der stationären bpa-<br />

Mitglieder.<br />

VoN herBert mAuel uNd BerNd tewS<br />

Qualitätsgrundsätze und Maßstäbe in<br />

der Pflege<br />

eNtSCheIduNG der SChIedSStelle<br />

n Der Schiedsspruch der Schiedsstelle ist zum<br />

1. Juni 2011 in Kraft getreten. Nach der am 21. Juli<br />

2011 erfolgten Veröffentlichung im Bundesanzeiger<br />

sind die neuen Regelungen für alle ambulanten und<br />

stationären Pflegeeinrichtungen in Deutschland unmittelbar<br />

verbindlich.<br />

Der Gesetzgeber beauftragte die Selbstverwaltung<br />

in der Pflege, für alle Pflegeeinrichtungen unmittelbar<br />

verbindliche „Maßstäbe und Grundsätze zur Sicherung<br />

und Weiterentwicklung der Pflegequalität“<br />

zu vereinbaren. Diese lösen die seit 1996 geltenden<br />

Qualitätsmaßstäbe ab. Da die bisherigen Qualitätsmaßstäbe<br />

inhaltlich kaum in der Kritik standen, war<br />

ein hohes Maß an Kontinuität zu erwarten, aber auch<br />

angemessen.<br />

Dabei war die Entwicklung neuer Qualitätsmaßstäbe<br />

durchaus konfliktbehaftet. Der Gesetzgeber hat 2008<br />

aus gutem Grund mit der Schiedsstelle ein Instrument<br />

zur Konfliktlösung eingeführt. Dies geschah vor dem<br />

Hintergrund der bereits 2003 für den stationären<br />

Bereich und 2004 für den ambulanten Bereich durch<br />

die Selbstverwaltung verhandelten und vorgelegten<br />

Neufassungen der Qualitätsmaßstäbe, welche dann<br />

aber an der fehlenden Zustimmung der kommunalen<br />

Spitzenverbände und in Folge auch der überörtlichen<br />

Sozialhilfeträger scheiterten. Dabei gab es keinen inhaltlichen<br />

Dissens, die Notwendigkeit der fachlichen<br />

Weiterentwicklung wurde durch alle Vertragspartner<br />

bestätigt. Entscheidend für die Sozialhilfeträger<br />

Änderungen aus ambulanter Sicht<br />

In der Vergangenheit hatte immer wieder die Frage<br />

nach dem Ausmaß der Verantwortlichkeit der Pflegedienste<br />

für die häusliche Gesamtpflegesituation zu<br />

Differenzen insbesondere im Rahmen der Qualitätsprüfungen<br />

geführt. Daher wurde diesbezüglich in den<br />

Maßstäben und Grundsätzen verdeutlicht, dass die<br />

Pflegedienste in aller Regel für die mit dem Pflegebedürftigen<br />

vereinbarten und von diesem abgerufenen<br />

Leistungen verantwortlich sind.<br />

Verantwortliche Pflegefachkraft<br />

Änderungen gibt es hinsichtlich der Pflegedienstleitung<br />

(PDL). Hierzu gehört die Ausgestaltung und<br />

Umsetzung der gesetzlich festgeschriebenen Ver-<br />

war, dass ihrer Einschätzung nach die kommunalen<br />

Haushalte weit überfordert wären, durch die damals<br />

vorliegenden Entwürfe der Qualitätsmaßstäbe weitere<br />

finanzielle Belastungen für die Sozialhilfeträger<br />

befürchtet wurden und eine Diskussion über Umgestaltungen<br />

sowie über Standardabsenkungen mit den<br />

damals vorgelegten Entwürfen nicht erfolgen könne.<br />

Da für eine Verabschiedung neuer Qualitätsmaßstäbe<br />

die Zustimmung aller Vertragspartner notwendig war,<br />

scheiterten die Fassungen von 2003 und 2004 an<br />

der notwendigen Frage, welche Qualität der Pflege<br />

und Betreuung wir uns in Deutschland leisten können<br />

und wollen.<br />

Mit den neuen Qualitätsmaßstäben herrscht Klarheit<br />

für die Einrichtungen über die Anforderungen. Das<br />

Ergebnis mit einer Mischung aus Einigung strittiger<br />

Punkte und Festlegungen durch die Schiedsstelle<br />

stellt ein für den bpa ausgewogenes Ergebnis dar.<br />

Von besonderer Bedeutung ist, dass in den Maßstäben<br />

und Grundsätzen eindeutig festgelegt ist, dass<br />

diese für die zugelassenen Pflegeeinrichtungen und<br />

die Kos tenträger verbindlich sind und auf alle Verträge<br />

und beispielsweise Vergütungsvereinbarungen<br />

Anwendung finden. Damit ist klargestellt, dass es eine<br />

nicht trennbare Verbindung zwischen geforderter<br />

Qualität und der finanzierten Ausstattung gibt.<br />

Was hat sich geändert und welche Auswirkungen<br />

hat das für die ambulanten und stationären Einrichtungen?<br />

pflichtung der Pflegedienstleitung, einen 460-Stunden-Kurs<br />

zu absolvieren. Die Vereinbarung regelt die<br />

Voraussetzung zur Anerkennung bereits absolvierter<br />

460-Stunden-Kurse, legt die groben Anforderungen<br />

an die Lernfelder der Kurse fest und eröffnet die Möglichkeit,<br />

diese Kurse als Fernlehrgang zu absolvieren.<br />

Für die PDL im ambulanten Bereich wurde auf die einjährige<br />

Berufsvorerfahrung in diesem Bereich verzichtet.<br />

Weiterhin wurde der Abschluss als HeilerzieherIn/<br />

HeilerziehungspflegerIn als PDL-Qualifikation in ambulanten<br />

Einrichtungen, die überwiegend Behinderte<br />

versorgen, aufgenommen. Für Einrichtungen mit einem<br />

Gesamtversorgungsvertrag wird die Möglichkeit eröffnet,<br />

insgesamt eine PDL für alle Pflegeeinrichtungen,<br />

die zum Einrichtungsverbund gehören, vorzuhalten.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Die zentralen Aufgaben und Verantwortungsbereiche<br />

einer PDL wurden präzisiert und ergänzt. Für die Pflegedienste<br />

gilt in Folge zu prüfen, ob diese Inhalte bereits<br />

entsprechend dem Verantwortungsbereich der<br />

PDL, insbesondere für das Qualitätsmanagementsystem,<br />

zugeordnet sind.<br />

Qualitätsmanagement<br />

In den Vereinbarungen zu § 80 SGB XI fehlte die<br />

Verpflichtung zur Durchführung eines einrichtungsinternen<br />

Qualitätsmanagements vollständig. Nun ist in<br />

Folge der gesetzlichen Anforderungen geregelt, was<br />

das Qualitätsmanagement (QM) umfasst, wie die Verantwortlichkeiten<br />

in den Einrichtungen verteilt sind,<br />

wer in das QM-System einzubeziehen und was zu bearbeiten<br />

ist, und dass nur die wesentlichen Maßnahmen<br />

zu dokumentieren sind.<br />

Die Fortbildungspflichten für die Leitungskräfte und<br />

alle anderen Mitarbeiter in der Pflege wurden hervorgehoben.<br />

Die fachliche Qualifikation soll anhand<br />

von Einarbeitungskonzepten und schriftlichen Fortbildungsplänen<br />

sowie über die Weiterbildungsangebote,<br />

die zur Aufgabenwahrnehmung befähigen, sichergestellt<br />

werden. Damit ist die Schiedsstelle den<br />

Anträgen der Trägerverbände gefolgt. Die Kostenträger<br />

hatten ursprünglich eine deutlich weiter gehende<br />

Verpflichtung gefordert. Diesem Ansinnen hatten sich<br />

die Trägerverbände nicht verschlossen, allerdings im<br />

Gegenzug auf die erforderliche Ausstattung der Pflegeeinrichtungen<br />

gedrungen.<br />

Neue oder weiter gehende Anforderungen an Pflegeeinrichtungen<br />

benötigen entsprechende Ressourcen.<br />

Wenn mehr Fortbildungen für Pflegehilfskräfte<br />

gefordert werden, ist dies in den Aufwendungen der<br />

Pflegeeinrichtungen zu berücksichtigen.<br />

Oder wenn etwa die Anforderungen an den Erstbesuch<br />

der Pflegedienste neu definiert werden und in<br />

der Folge eine umfassendere Beratung und Aufklärung<br />

erfordern, ist zunächst zu klären, welcher Aufwand<br />

sich dahinter verbirgt. Hierzu sind die einzelnen Tätigkeiten,<br />

die pflegewissenschaftlich erforderlich und<br />

in den vorliegenden Qualitätsanforderungen festgeschrieben<br />

sind, mit den hierfür benötigten Zeitressourcen<br />

zu beschreiben.<br />

Dies hat der bpa durch Vorlage des Gutachtens von<br />

Professor Görres zu diesem Thema getan. Damit sind<br />

die Anforderungen aus der Vereinbarung konkretisiert<br />

und den Verhandlungen im SGB XI zuführbar,<br />

was nicht ohne Auswirkungen auf die Vergütungen<br />

der Pflegedienste bleiben kann. Grundsätzlich gilt:<br />

Die Pflegeeinrichtungen müssen in die Lage versetzt<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

werden, die veränderten Qualitätsanforderungen<br />

auch erfüllen zu können. Daher ist die Kopplung von<br />

Anforderungen mit den Leistungen und Preisen sowie<br />

den Prüfinhalten zwingend.<br />

Qualität bei Einzelpflegekräften Fehlanzeige?<br />

Die Anwendung der Qualitätsgrundsätze auf sogenannte<br />

Einzelpflegekräfte, die zur Leistungserbringung<br />

in der Pflegeversicherung durch die Kassen zugelassen<br />

werden, hält nicht nur der bpa für zwingend erforderlich.<br />

Im Interesse einer gleichmäßigen und qualitätsgesicherten<br />

Pflege, einer verlässlichen Orientierung<br />

für den Kunden und eines fairen Wettbewerbs sind<br />

gleiche Qualitätsanforderungen auch an diese Kräfte<br />

unumgänglich. Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen<br />

zur Entscheidungsbefugnis der Schiedsstelle<br />

und zur Vermeidung einer präjudizierenden Entscheidung<br />

wurde dieser Antragsgegenstand im Rahmen des<br />

Schiedsverfahrens zurückgestellt.<br />

Dokumentation<br />

Die Vereinbarung stellt klar, dass die Anforderungen<br />

an die Pflegedokumentation und insbesondere an den<br />

individuellen Dokumentationsaufwand für die Pflegesituation<br />

relevant sowie verhältnismäßig sein müssen<br />

und für die Pflegeeinrichtung über ein vertretbares<br />

und wirtschaftliches Maß nicht hinausgehen dürfen.<br />

Weiterhin ist geregelt, dass in fünf Bereichen alle notwendigen<br />

Informationen des Pflegeprozesses erfasst<br />

und von den Pflegeeinrichtungen bereitgestellt werden.<br />

Damit ist der Rahmen der Pflegedokumentation<br />

transparent beschrieben. Dokumentiert werden muss<br />

von der Pflegekraft nur, was relevant, verhältnismäßig,<br />

vertretbar und wirtschaftlich ist. Alles, was hierüber<br />

hinausgeht, darf von der Einrichtung nicht verlangt<br />

werden und ist unzulässig. Damit ist den überbordenden<br />

Anforderungen einiger Prüfer zum Inhalt und<br />

Umfang der Dokumentation grundsätzlich Einhalt geboten.<br />

Weiterhin wurden die fünf regelhaft notwendigen<br />

Dokumentationsbereiche festgeschrieben und<br />

die Aufbewahrungsfristen auf drei Jahre begrenzt.<br />

Trotz der deutlich beschränkten Dokumentationspflichten<br />

wird bei der Umsetzung die Streitbefangenheit<br />

in diversen Einzelfällen allerdings bleiben, solange<br />

nicht anerkannt wird, dass die Ergebnisqualität sowie<br />

die Kundenzufriedenheit im Zentrum stehen müssen.<br />

Erst die Ablösung der Misstrauenskultur, in der nur<br />

das Dokumentierte zählt, durch die Darlegung der<br />

Pflegekräfte und Kunden wird Abhilfe schaffen, den<br />

Durchbruch der Ergebnisqualität ermöglichen und die<br />

Verunsicherung der Pflegekräfte und Einrichtungen<br />

beseitigen.<br />

aktuelles thema<br />

Bernd Tews<br />

Als Geschäftsführer vertritt<br />

Bernd Tews von der Bundesgeschäftsstelle<br />

in Berlin<br />

aus die Interessen der ambulanten<br />

bpa-Mitglieder.<br />

29


aktuelles thema<br />

30<br />

Änderungen aus stationärer Sicht<br />

Qualitätsmanagement<br />

Die Pflegeeinrichtungen wurden gesetzlich<br />

bereits 2008 zu einem internen Qualitätsmanagement<br />

verpflichtet, die Einzelheiten<br />

wurden allerdings der Vereinbarung der<br />

MuG übereignet. Eine wesentliche neue<br />

Feststellung liegt darin, dass klargestellt<br />

wurde, dass nicht sämtliche Maßnahmen<br />

und Verfahren des internen Qualitätsmanagements<br />

zu dokumentieren sind, sondern<br />

die wesentlichen.<br />

Darstellung der vollstationären<br />

Pflegeeinrichtung<br />

Auch in den bisherigen Qualitätsmaßstäben<br />

fehlte die Verpflichtung zu einer<br />

schriftlichen Darstellung der Leistungen<br />

nicht. Um deutlich zu machen, dass hier<br />

nicht eine Abhandlung über Dutzende<br />

von Seiten gemeint ist, erfolgte die Aufzählung<br />

beispielhaft und mit dem Hinweis,<br />

dass eine übersichtliche Information zur<br />

Außendarstellung gemeint ist. Die Pflegeheime<br />

sollten dies zum Anlass nehmen,<br />

ihr Faltblatt zur Außendarstellung auf die<br />

einzelnen Punkte hin zu prüfen.<br />

Verantwortliche Pflegefachkraft<br />

Mit der letzten Gesetzesänderung besteht<br />

die Verpflichtung zum Nachweis des<br />

460-Stunden-Kurses. Die Vertragspartner<br />

haben nicht nur die Anforderung an<br />

diese Weiterbildung präzisiert, sondern<br />

auch eine praktikable Übergangsregelung<br />

vorgenommen. Die angebotenen Weiterbildungen<br />

müssen die Vorgaben erfüllen.<br />

Die gesetzliche Vorgabe zur Qualifikation<br />

der verantwortlichen Pflegefachkraft auch<br />

mit dem 460-Stunden-Kurs ist somit zu<br />

erfüllen.<br />

Fort­ und Weiterbildung<br />

Die Qualitätsmaßstäbe werden zu einer<br />

Aktualisierung der Qualitäts-Prüfrichtlinie<br />

(QPR) führen und entsprechende Prüffragen<br />

auslösen. Insofern sind die Verantwortlichen<br />

der Pflegeheime gut beraten,<br />

z. B. das Vorhandensein und die Umsetzung<br />

von Einarbeitungskonzepten für neue<br />

Mitarbeiter zu prüfen und ggf. zu aktualisieren.<br />

Der Praxis entgegen kommt die Regelung,<br />

dass der zu erstellende schriftliche<br />

Fortbildungsplan darauf abzielt, die Einbeziehung<br />

in die Fortbildung „entsprechend<br />

den individuellen Notwendigkeiten“ vorzunehmen.<br />

Somit gibt es keine pauschale<br />

undifferenzierte Verpflichtung, die in<br />

zahlreichen Prüfsituationen für wenig hilfreiche<br />

Diskussionen sorgte, sondern die<br />

Notwendigkeit der Bewertung des individuellen<br />

Fortbildungsbedarfes.<br />

Einzug und Eingewöhnung<br />

Mit den neuen Qualitätsmaßstäben wird<br />

der Gestaltung des Einzugs und der Eingewöhnung<br />

neuer Bewohner besondere<br />

Aufmerksamkeit zukommen. In zahlreichen<br />

Pflegeheimen dürfte dies die Erledigung<br />

von Hausaufgaben bedeuten. „Die vollstationäre<br />

Pflegeeinrichtung hat eine Konzeption<br />

mit systematischen Hilfen für den<br />

Einzug und die Eingewöhnung und setzt<br />

diese nachweislich im Sinne der pflegebedürftigen<br />

Menschen um.“ Es bleibt abzuwarten,<br />

ob die Vorgaben der Konzeption<br />

mit systematischen Hilfen und der Nachweis<br />

der Umsetzung letztlich zu der erhofften<br />

Unterstützung und Erleichterung<br />

der Eingewöhnung neuer Heimbewohner<br />

führen oder aber zu erheblichen zusätzlichen<br />

Dokumentationsanforderungen. In<br />

jedem Falle ist den Pflegeheimen zu raten,<br />

sich frühzeitig mit der Umsetzung bzw.<br />

Überprüfung dieser Anforderung zu befassen.<br />

Pflegeplanung und ­dokumentation<br />

Die Verantwortung für „eine praxistaugliche,<br />

den Pflegeprozess unterstützende<br />

und die Pflegequalität fördernde Pflegedokumentation,<br />

die über ein für die<br />

Pflegeeinrichtungen vertretbares und<br />

wirtschaftliches Maß nicht hinausgehen<br />

dürfen,“ liegt bei den Vertragspartnern.<br />

Eine Musterdokumentation wurde nicht<br />

vereinbart, aber es gibt orientierende und<br />

klarstellende Hinweise. Das Dokumentationssystem<br />

muss Aussagen zu den Bereichen<br />

Stammdaten, Pflegeanamnese/<br />

Informationssammlung inkl. Erfassung<br />

von pflegerelevanten Biografiedaten,<br />

Pflegeplanung, Pflegebericht und Leistungsnachweis<br />

ermöglichen. Vereinbart<br />

wurde auch, die Inhalte der Informationssammlung<br />

zu Beginn der Versorgung festzulegen<br />

mit dem Hinweis, notwendige Prophylaxemaßnahmen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Unterkunft und Verpflegung<br />

Dem ggf. existierenden Missverständnis,<br />

dass mit den Qualitätsmaßstäben auch<br />

darüber entschieden wird, ob die Prüfung<br />

durch den MDK sich auch auf die Bereiche<br />

der Unterkunft und Verpflegung beziehen,<br />

kann mit Blick auf § 114 Abs. 2 SGB XI<br />

eindeutig begegnet werden. Demnach<br />

prüft der MDK diesen Bereich unabhängig<br />

davon, ob die Qualitätsmaßstäbe hierzu<br />

Aussagen enthalten. Die jetzt aufgenommenen<br />

Anforderungen dürften inhaltlich<br />

auf allgemeine Unterstützung in den Pflegeheimen<br />

treffen.<br />

Soziale Betreuung<br />

Mit dem Begriff der „integrierten sozialen<br />

Betreuung“ soll verdeutlicht werden, dass<br />

diese zentraler Bestandteil des Alltagslebens<br />

ist mit einer den Bewohnern zugewandten<br />

Grundhaltung der Mitarbeiter.<br />

„Die integrierte soziale Betreuung unterstützt<br />

ein Klima, in dem die Bewohner sich<br />

geborgen und verstanden fühlen und die<br />

Gewissheit haben, dass sie sich jederzeit<br />

mit ihren Anliegen an die Mitarbeiter der<br />

Einrichtung wenden können und von dort<br />

Unterstützung und Akzeptanz erfahren.“<br />

Dies geht weit über die regelmäßigen<br />

Gruppenangebote hinaus und zeigt doch<br />

nur den gelebten Alltag. Auch für die Darstellung<br />

der umfänglichen Leistung der<br />

Pflegeheime ist es wichtig, diese nicht nur<br />

eingeschränkt darzustellen.<br />

Ergebnisqualität<br />

Auch wenn die Instrumente zur verlässlichen<br />

Messung der Ergebnisqualität und<br />

erst recht von Lebensqualität noch längst<br />

nicht verlässlich und einheitlich zur Verfügung<br />

stehen, kann dies die Vertragspartner<br />

nicht aus der Pflicht nehmen, Kriterien für<br />

eine gute Ergebnisqualität zu benennen<br />

und zu vereinbaren. Das gesamte Handeln<br />

soll erkennbar auf Wohlbefinden, Unabhängigkeit,<br />

Lebensqualität, Gesundheitsförderung<br />

und Prävention ausgerichtet<br />

sein. Einzelne Leistungsbereiche werden<br />

trotz dieser übergreifenden Anforderung<br />

hervorgehoben, um deren besondere Bedeutung<br />

zu unterstreichen. Damit wird<br />

auch die Diskussion z. B. um die Charta<br />

der Rechte pflegebedürftiger Menschen<br />

aufgegriffen und berücksichtigt.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


VoN rAlf kAmINSkI<br />

Pflegeheimnavigator der AOK<br />

wArNhINweISe uNd SortIeruNG NACh rISIkokrIterIeN SINd reChtSwIdrIG<br />

n Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen<br />

hat am 5. Mai 2011 in einem rechtskräftigen<br />

Beschluss der AOK untersagt, im Internet unter<br />

der Webadresse www.aok-pflegeheimnavigator.<br />

de die Transparenzberichte mit Warnhinweisen<br />

und der Sortierung nach Risikokriterien zu veröffentlichen<br />

(LSG NRW, Beschluss vom 5.5.2011,<br />

L 10 P 7/11 B ER).<br />

Seit einiger Zeit werden die Leistungen von Pflegeeinrichtungen<br />

durch den MDK bewertet. Diese Prüfungsergebnisse<br />

veröffentlichen die Landesverbände<br />

der Pflegekassen gemäß § 115 Absatz 1a SGB XI unter<br />

anderem auch im Internet. Grundlage für die Art<br />

dieser Veröffentlichung sind die Pflegetransparenzverordnungen<br />

(PTV). Die AOK hat in jüngster Vergangenheit<br />

auf sich aufmerksam gemacht, da sie über<br />

die in den PTV festgelegte Art der Darstellung die<br />

Veröffentlichung eigenmächtig durch Warnhinweise<br />

anreicherte und eine Sortierung nach Risikokriterien<br />

vornahm. Diese Art der Darstellung ist ein klarer Verstoß<br />

gegen die Anforderungen der PTV.<br />

Gegen diese einseitige und nicht mit den Vertragspartnern<br />

der PTV abgesprochene Veröffentlichung<br />

des Transparenzberichts wehrte sich eine Pflegeeinrichtung<br />

vor dem Sozialgericht Detmold. Das<br />

Sozialgericht Detmold lehnte den Antrag der Pflegeeinrichtung<br />

noch ab (SG Detmold, Beschluss vom<br />

10.12.2010, Az. S 17 P 110/10 ER).<br />

Auf die Beschwerde der Pflegeeinrichtung stellte<br />

nun das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen in<br />

einem unanfechtbaren Beschluss eindeutig fest, dass<br />

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bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

die von der AOK gewählte Art der Veröffentlichung<br />

der Transparenzkriterien mit Warnhinweisen und einer<br />

Sortierung nach Risikokriterien rechtswidrig ist.<br />

Das Landessozialgericht stellte fest, dass die Pflegeeinrichtung<br />

einen Anordnungsanspruch hat. Insbesondere<br />

ist die Veröffentlichung der Transparenzkriterien<br />

nur in dem gesetzlichen Rahmen des § 115<br />

Absatz 1a SGB XI in Verbindung mit der PTV zulässig.<br />

Überschreitet die Veröffentlichung diese Vorgaben<br />

oder ist sie inhaltlich offensichtlich fehlerhaft, ist sie<br />

im Hinblick auf mögliche Eingriffe in die durch Artikel<br />

12 Absatz 1 GG geschützte Berufsausübungsfreiheit<br />

nicht hinzunehmen. Eine unzutreffende öffentliche<br />

Bewertung von Marktangeboten durch Hoheitsträger<br />

und eine entsprechende staatliche Marktsteuerung<br />

verletzt das Grundrecht auf Berufsausübungsfreiheit<br />

gemäß Artikel 12 Absatz 1 GG. Mit einer Verletzung<br />

dieses Grundrechts steht auch die Rechtswidrigkeit<br />

des Pflegeheimnavigators fest, da eine Rechtfertigung<br />

der Weiterverbreitung von unrichtigen Informationen<br />

gesetzlich ausgeschlossen ist. Dies gilt nicht nur, wenn<br />

die Bewertung an sich falsch ist, also die im Transparenzbericht<br />

wiedergegebenen Noten fehlerhaft sind<br />

bzw. den Boden der Neutralität verlassen haben, sondern<br />

auch dann, wenn sie nicht so veröffentlicht sind,<br />

wie dies in der PTV vorgegeben ist.<br />

Das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen hat<br />

auch den Anordnungsgrund für die Pflegeeinrichtung<br />

gesehen. Da die Rechtsverfolgung der Pflegeeinrichtung<br />

offensichtlich zulässig und begründet ist, vermindern<br />

sich die Anforderungen an den Anordnungsgrund.<br />

Dem Antrag ist in der Regel stattzugeben.<br />

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recht<br />

Der Autor<br />

Rechtsanwalt Ralf Kaminski<br />

ist Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

und arbeitet in der<br />

Kanzlei Dr. Ulbrich &<br />

Kaminski in Bochum.<br />

31


messen und kongresse<br />

„Altenpflege 2011“ als Leitmesse bestätigt<br />

ÜBer 34.000 fAChBeSuCher AN dreI tAGeN<br />

n Mit 34.109 Besuchern ging am 14.<br />

April die Fachmesse „Altenpflege 2011“<br />

zu Ende. Drei Tage lang war Nürnberg<br />

der Treffpunkt der Pflegewirtschaft. 683<br />

Aussteller zeigten in sechs Messehallen<br />

die neuesten Produkte und Dienstleistungen<br />

für die professionelle Pflege.<br />

Experten diskutierten in den begleitenden<br />

Kongressen und Fachforen mit interessierten<br />

Teilnehmern aktuelle und<br />

brisante Themen der Pflegebranche.<br />

Geschäftskontakte knüpfen<br />

Volle Messehallen und gut besuchte<br />

Stände begeisterten die Aussteller, deren<br />

Erwartungen an ihre Messebeteiligung<br />

erfreulich oft übertroffen wurden. In einer<br />

während der Messe durchgeführten<br />

Befragung gaben 93 Prozent an, ihre<br />

wichtigsten Kundengruppen auf der Fachmesse<br />

erreicht zu haben. Neun von zehn<br />

Ausstellern knüpften auf der Messe neue<br />

Geschäftsverbindungen. Und 91 Prozent<br />

der Aussteller erwarten ein gutes Nachmessegeschäft.<br />

Treffen der Entscheider<br />

Nicht nur die Besucherzahl, sondern auch<br />

die Qualität des Fachpublikums stimmte,<br />

so konnte man von Ausstellerseite hören.<br />

Die Besucher, von denen ein Drittel<br />

Leitungsfunktion in der ambulanten und<br />

stationären Altenhilfe innehat, freuten<br />

sich über das umfangreiche Angebot, das<br />

ihnen die Messe offerierte sowie die hochkarätigen<br />

Fachvorträge im Kongress und<br />

in den Foren. Laut Umfrage haben acht<br />

von zehn Fachbesuchern Einfluss auf Ein-<br />

In netter Runde am bpa-Messestand (v. l.): Bernd<br />

Meurer und zwei Besucherinnen<br />

kaufs- und Beschaffungsentscheidungen.<br />

Die Fachbesucher sind vor allem in folgenden<br />

Einrichtungen und Unternehmen<br />

tätig: Alten-/Pflegeheime (63 Prozent),<br />

ambulante Pflegedienste/Sozialstationen<br />

(16 Prozent), Krankenhaus/Kliniken<br />

(5 Prozent), therapeutische Einrichtungen<br />

(3 Prozent), Betreutes Wohnen (2 Prozent)<br />

und Sanitätshäuser (1 Prozent).<br />

Eröffnung mit Prominenz aus<br />

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

Bei der feierlichen Eröffnung am Messe-<br />

Vorabend forderte die bayerische Sozialministerin<br />

Christine Haderthauer, die Pflegeversicherung<br />

zukunftsfest zu machen, den<br />

Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und<br />

die überbordende Bürokratie abzubauen.<br />

„Es kann nicht sein, dass Pflegekräfte mehr<br />

Zeit mit der Dokumentation verbringen<br />

müssen als mit der Pflege der Menschen.“<br />

Das Dauerthema des bpa: Der dringende<br />

Handlungsbedarf zum Thema Fachkräftemangel<br />

in der Pflege wurde von Thomas<br />

Greiner, Vorsitzender des Arbeitgeberver-<br />

32 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Antje Frischmann, KV Bayern, und bpa-Geschäftsführer<br />

Herbert Mauel beim gemeinsamen<br />

Vortrag auf dem Management-Kongress<br />

bandes Pflege und Vorstandsvorsitzender<br />

der Dussmann Gruppe, mit der Aussage<br />

„Die Hütte brennt!“ nachhaltig bestätigt.<br />

Alle Einrichtungen suchen händeringend<br />

Fachkräfte. Er unterstrich die bpa- und<br />

AGVP-Forderung: „Zukunftsfähige Pflege<br />

braucht neben einem tiefgreifenden<br />

Imagewandel und einer höheren Ausbildungsquote<br />

die sofortige Anerkennung<br />

der in EU-Staaten erworbenen Fachabschlüsse.“<br />

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor<br />

des Instituts für VWL und Finanzwissenschaften<br />

der Universität Freiburg, stellte<br />

fest: „Bei der Pflegeversicherung handelt<br />

es sich nicht um einen Generationenvertrag,<br />

sondern um ein Erbschaftsbewahrungsprogramm<br />

für den deutschen Mittelstand.“<br />

Wenn der derzeitige Qualitätsstandard<br />

aufrechterhalten werden solle,<br />

müsste der Beitragssatz zur Pflegeversicherung<br />

schon in naher Zukunft auf sechs,<br />

sieben Prozent steigen.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Bernd Tews referiert auf dem Management-<br />

Kongress<br />

Nach Ansicht Raffelhüschens wäre das fatal.<br />

Die Lohnnebenkosten würden explodieren,<br />

der Industriestandort Deutschland<br />

geriete in Gefahr. Der Finanzwissenschaftler<br />

plädiert für eine Stärkung der individuellen<br />

Verpflichtung. Er schlägt vor, dass<br />

Pflegebedürftige das erste Jahr der Pflege<br />

komplett selbst übernehmen.<br />

Management­Kongress<br />

„Pflegereform 2011 – Was die Bundesregierung<br />

plant“, war der Titel der Veranstaltung<br />

gleich zu Beginn des Management-<br />

Kongresses. bpa-Präsident Bernd Meurer<br />

erläuterte in Grundzügen die Pläne des<br />

Bundesgesundheitsministeriums zur angekündigten<br />

Pflegereform.<br />

Auch die beiden bpa-Geschäftsführer<br />

waren mit Referaten auf dem Management-Kongress<br />

vertreten. Herbert Mauel<br />

stellte die „KV Initiative Pflegeheim: Optimierte<br />

medizinische Versorgung nach dem<br />

Baukas tenprinzip“ vor und Bernd Tews referierte<br />

über „Integrierte Versorgung neu<br />

messen und kongresse<br />

bpa-Präsident Bernd Meurer als Gastredner auf<br />

der Demonstration der bayerischen Heimleiter<br />

gedacht: So stellen Sie Ihren Pflegedienst<br />

richtig auf“.<br />

Gegen zu viel Bürokratie in der<br />

Pflege<br />

Um auf die zunehmende Bürokratisierung<br />

und den immer größeren Zeitdruck bei der<br />

Versorgung von alten, kranken und behinderten<br />

Menschen aufmerksam zu machen,<br />

sind am ersten Messetag rund 450 Angehörige<br />

aus Pflegeberufen unter dem Motto<br />

„Wir wollen helfen, statt verwalten“ auf die<br />

Straße gegangen. Zu der Demonstration<br />

auf dem Nürnberger Jakobsplatz hatte der<br />

Verband bayerischer Heimleiterinnen und<br />

Heimleiter (VBH) aufgerufen. Neben dem<br />

VBH-Vorsitzenden Helmut Bäumler forderte<br />

auch bpa-Präsident Bernd Meurer<br />

als Gastredner eine spürbare Entbürokratisierung<br />

der Pflege.<br />

Die nächste „Altenpflege“ findet vom<br />

27. bis 29. März 2012 turnusgemäß in<br />

Hannover statt. Im Jahr 2013 ist sie dann<br />

wieder in Nürnberg zu Gast. sj<br />

Am weißen Turm in der Nürnberger Altstadt: Der Verband der bayerischen Heimleiter wendet sich ebenso wie der bpa gegen zu viel Bürokratie in der Pflege<br />

33


messen und kongresse<br />

hAuptStAdtkoNGreSS 2011<br />

Top-Event der Gesundheitsbranche gut besucht<br />

n Als „Pflichttermin für Gesundheitspolitiker“ hat Annette<br />

Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium<br />

(BMG), den Hauptstadtkongress Medizin<br />

und Gesundheit, der Mitte Mai im Berliner ICC stattfand,<br />

bezeichnet. „Um gute Lösungen für die anstehenden Probleme<br />

zu finden, ist der Dialog mit allen Beteiligten des Gesundheitswesens<br />

sehr wichtig, und dafür ist auch dieser Hauptstadtkongress<br />

ein wichtiges Forum.“ Die Gesundheitspolitikerin war zur<br />

Eröffnungsrede kurzfristig für Dr. Philipp Rösler eingesprungen,<br />

der ins Wirtschaftsressort gewechselt hatte. Sie stellte klar,<br />

dass das Bundesgesundheitsministerium trotz des Ministerwechsels<br />

an den bisherigen Plänen zur Pflegereform festhält.<br />

Als Programmpartner des Deutschen Pflegekongresses im Rahmen<br />

des Hauptstadtkongresses unterstützte der bpa das Top-<br />

Event der deutschen Gesundheitsbranche und wirkte an zahlreichen<br />

Veranstaltungen mit. Der Hauptstadtkongress Medizin<br />

und Gesundheit war nach Angaben des Veranstalters auch 2011<br />

wieder sehr gut besucht: Die Teilnehmerzahlen des Vorjahres<br />

wurden noch einmal leicht übertroffen. Rund 8100 Besucher –<br />

Klinikmanager, Gesundheitsunternehmer, Wissenschaftler, Ärzte,<br />

Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Vertreter von Politik und<br />

Verbänden – diskutierten drei Tage lang über die aktuellen Herausforderungen<br />

des Gesundheitswesens. Im Mittelpunkt stand<br />

dabei das Thema Fachkräftemangel. In ihrer Rede sagte Staatssekretärin<br />

Widmann-Mauz, eine inhaltliche Neubewertung des<br />

Pflegebedürftigkeitsbegriffs sei nicht von heute auf morgen zu<br />

leis ten. Sie beinhalte eine Veränderung des bestehenden Begutachtungssystems<br />

und eine Schulung der Gutachter. „Möglicherweise<br />

müssen an die 100.000 Gutachten von Pflegebedürftigen<br />

neu erstellt werden und das Leistungsrecht der Pflegeversicherung<br />

muss verändert werden.“ Sie betonte: „Hier nehmen wir uns<br />

die Zeit, die wir brauchen.“<br />

Die Politikerin verwies darauf, dass die Minutenpflege zu Recht kritisiert<br />

werde. Das BMG wolle das Leistungsrecht flexibler machen.<br />

So sollten pflegebedürftige Menschen bzw. ihre Angehörigen, die<br />

ein an Demenz erkranktes Familienmitglied betreuen, künftig frei<br />

entscheiden können, ob sie bei der Pflege des Familienmitglieds<br />

lieber konkrete Leistungen, z. B. waschen, anziehen und Nägel<br />

schneiden, in Anspruch nehmen wollen oder ein Zeitkontingent<br />

mit der Pflegekraft vereinbaren wollen. Als einen wichtigen Schritt<br />

zur Lösung des Pflegekräftemangels nannte Widmann-Mauz das<br />

geplante Berufsanerkennungsgesetz, damit künftig die Abschlüsse<br />

ausländischer Pflegekräfte in Deutschland leichter anerkannt<br />

werden. Außerdem wolle man mit der geplanten Vereinheitlichung<br />

der Pflegegrundausbildung (Kinder-, Kranken- und Altenpflege)<br />

dazu beitragen, die Berufsausbildung für junge Menschen attraktiver<br />

zu machen. Darüber hinaus forderte Widmann-Mauz,<br />

die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an Pflegekräfte, die dem<br />

Ärztemangel geschuldet sei, aus dem Graubereich herauszuholen,<br />

in dem sie sich momentan befinde.<br />

Podiumsdiskussion „Dauerbau stelle Pflegereform“<br />

Prof. Dr. Stefan Görres, Geschäftsführender Direktor des Instituts<br />

für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen,<br />

hielt zunächst einen Vortrag über „Pflege heute und morgen:<br />

Gegenwärtige Herausforderungen und Lösungsansätze für die<br />

Zukunft“. Für Görres ist klar: Ohne eine grundlegende Reform ist<br />

die derzeitige Pflege nicht zukunftsfähig. Lösungen dürften nicht<br />

nur auf aktuelle Teilprobleme, sondern müssten auf nachhaltige,<br />

zum Teil auch system- und strukturverändernde Innovationen<br />

abzielen. „Pflege ist eines der zentralen gesellschaftlichen Zukunftsthemen<br />

und bedarf einer dauerhaften konzertierten Aktion<br />

von Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Praxis.“<br />

34 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Es folgte die Podiumsdiskussion „Dauerbaustelle Pflegereform:<br />

Bilanz und Ausblick – Gespräch zwischen Wissenschaft, Politik<br />

und Pflege“. bpa-Präsident Bernd Meurer diskutierte mit Dr.<br />

Carola Reimann (MdB), der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses,<br />

mit Dr. Gerhard Timm (Geschäftsführer der Freien<br />

Wohlfahrtspflege), mit Christian Weber, Leiter der Abteilung für<br />

Grundsatzfragen im BMG (in Vertretung von Annette Widmann-<br />

Mauz), sowie mit Andreas Westerfellhaus, dem Präsidenten des<br />

Deutschen Pflegerates. Die Moderation übernahm der wissenschaftliche<br />

Leiter des Pflegekongresses, Dr. Uwe K. Preusker.<br />

Drei Themen wurden im Vorfeld der Pflegereform bereits besprochen:<br />

Abbau der Bürokratie, Demenz und neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />

sowie Fachkräfte. bpa-Präsident Bernd<br />

Meurer gab dem Bürokratieabbau bei der Pflegereform nur<br />

geringe Chancen: „Da bin ich am wenigsten optimistisch. Die<br />

Länder beweisen gerade, wie sie mit ihren Verordnungen zu 16<br />

verschiedenen Heimgesetzen die Bürokratie abbauen.“<br />

Im Bereich Demenz und im Speziellen bei der Definition des<br />

neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs warnte Meurer: „Eine neue<br />

Definition darf nicht zu einer Verschlechterung der Leistungen<br />

führen. Wenn der Begriff im positiven Sinne umgesetzt wird,<br />

wird dies zu deutlichen Beitragserhöhungen führen. Wenn mehr<br />

Menschen Leistungen benötigen, dann wird es teurer werden.<br />

Wir werden als Verband sehr genau aufpassen, wie es um die<br />

Ausgestaltung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs bestellt ist.“<br />

Teurer werde es auch werden, weil die Pflegefachkräfte berechtigterweise<br />

besser bezahlt werden sollen. Er gehe davon aus,<br />

dass es eine Erhöhung des Beitrags zur Pflegeversicherung geben<br />

werde.<br />

Eine Absage erteilte Meurer Vorschlägen, die Lohnnebenkosten<br />

der bisherigen „Schwarzarbeiter“ (bisher als osteuropäische<br />

Haushaltshilfen tituliert) in der Pflege aus Leistungen der Pflegeversicherung<br />

zu bezahlen. „Das ist schlichtweg ein Skandal!<br />

Die Pflegeversicherung hat ihre eigene Not und könnte heute<br />

bereits sehr viel mehr Geld vertragen.“ Meurer sagte, er sei<br />

froh, dass es inzwischen anerkannt werde, dass es einen Fachkräftemangel<br />

in der Pflege gibt. „Wir haben eine große Not,<br />

im Bereich Pflege Fachkräfte zu finden. Es gibt hochmotivierte<br />

Pflegefachkräfte, die das System immer noch hochhalten. Und<br />

auf deren Knochen wird das System stabilisiert.“ Von diesen<br />

werde erwartet, dass sie durchhalten, weil Fachkräfte fehlen. „Wir<br />

verbrennen unsere Fachkräfte in einem großen Feuer. Darüber<br />

sollten wir uns Gedanken machen.“<br />

Wenig Hoffnung habe er, dass Fachkräfte in bedeutender Zahl<br />

aus Osteuropa nach Deutschland kommen. Er verspreche sich<br />

mehr davon, Pflegefachkräfte aus Asien, Afrika und Südamerika<br />

zu holen, ähnlich wie dies in den 70er Jahren mit großem Erfolg<br />

praktiziert wurde.<br />

Meurer erinnerte auch daran, Pflege und Gesundheit nicht nur<br />

als Kostenfaktor zu sehen. „Das Gesundheitswesen ist auch ein<br />

wichtiger Wirtschaftsfaktor und Jobmotor.“<br />

Der Hauptstadtkongress 2012 findet vom 13. bis 15. Juni 2012<br />

erneut im ICC Berlin statt. sj<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

messen und kongresse<br />

Personallücke 2020: Schon heute für die Zukunft planen! Unter Vorsitz<br />

von Dr. Thomas Windhorst, Ärztekammer Westfalen-Lippe, diskutierten und<br />

referierten (v. r.): Bernd Tews zum Thema „Deutschland braucht die Pflege<br />

– die Pflege braucht Fachkräfte“; Harald Schmidt, PricewaterhouseCoopers,<br />

präsentierte eine Studie zum Fachkräftemangel; Anke Ohmstede, Deutscher<br />

Verband Technischer Assistenten in der Medizin, betonte die Abhängigkeit<br />

von „Keine MTA, keine Diagnostik – Keine Diagnostik, keine Therapie“;<br />

Prof. Dr. Gerhard Igls, Christian-Albrechts-Universität Kiel, beleuchtete die<br />

rechtlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Frage „Braucht es eine Neuordnung<br />

der Gesundheitsfachberufe?“<br />

„Hilfe, sie kommen“ oder „Hilfe, wir brauchen euch“? Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

in Europa und ihre Konsequenzen. „Pflegekräfte aus Europa benötigen<br />

weiterhin eine Berufsanerkennung, und Kräfte mit guten deutschen Sprachkenntnissen<br />

sind schwer zu finden“, sagte Maria Jaschkowitz, Arbeitsvermittlerin<br />

in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für<br />

Arbeit. Dr. Dennis Ostwald, Geschäftsführer des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

WifOR in Darmstadt, gab einen Überblick zum Thema „Volle<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit – Was nun?“ Udo Lettermann, Geschäftsführer<br />

Senioren Wohnpark Weser, Bremen, berichtete von seinen Erfahrungen mit<br />

der Beschäftigung ausländischer Kräfte<br />

Dr. Leonie Mallmann, Assistentin des bpa-Geschäftsführers ambulant, referierte<br />

über Palliativversorgung in der ambulanten Medizin<br />

35


messen und kongresse<br />

36<br />

Was kann häusliche Krankenpflege wirklich? (v. l.): bpa-Präsidiumsmitglied<br />

Dr. Matthias Faen sen berichtete von seinen Erfahrungen mit der ambulanten<br />

häuslichen Intensivpflege. Michael Uhlig, Leiter Betrieb und Planung, Cura,<br />

sprach über die strukturierte Diabetes-Versorgung, und der ambulante Pflege-<br />

unternehmer Thomas Meißner beschäftigte sich mit dem Thema Flexibilität.<br />

Bernd Tews moderierte<br />

Pflegenoten in der Diskussion. Darf es überhaupt gute Pflegeeinrichtungen<br />

geben? Mit dieser Frage beschäftigten sich unter Leitung von bpa-Geschäftsführer<br />

Herbert Mauel (v. r.): Prof. Dr. Martina Hasseler, Dr. Markus Plantholz,<br />

Katrin Markus, BIVA-Geschäftsführerin, und Pflege heimunternehmerin<br />

Margitta Kruse<br />

Podiumsdiskussion „Dauerbaustelle Pflegereform“ (v. l.): Prof. Dr. Stefan<br />

Görres, Christian Weber (BMG), Dr. Carola Reimann (MdB), bpa-Präsident<br />

Bernd Meurer, Dr. Gerhard Timm sowie Andreas Westerfellhaus<br />

Tauschten Erfahrungen aus (v. l.): Prof. Dr. Heinrich Hanika, Bernd Tews,<br />

Rechtsanwalt Dr. Markus Plantholz und Herbert Mauel<br />

Wie findet man eine leistungsgerechte Vergütung für Pflegeeinrichtungen?<br />

Am Experten-Workshop unter Leitung von Herbert Mauel beteiligten sich<br />

(v. r.), Prof. Dr. Heinz Rothgang, Uni Bremen, bpa-Justitiarin Ise Neumann<br />

mit ihrem Vortrag „Leistungsgerechte Vergütung für ambulante Pflege dienste“<br />

und Hermann Josef Thiel, Geschäftsführer Terranus Consulting<br />

Gipfeltreffen Pflegewirtschaft: Ist nur „big“ = beautiful? Darüber diskutierten<br />

bpa-Vizepräsidentin und ambulante Pflegeunternehmerin Susanne<br />

Pletowski, Heiko Langheim, Pflegeeinrichtung Haus am Berg, Birgit Knebel,<br />

PflegekompetenzCenter – kein Handicap, und Jürgen Kassel, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter Vitanas, unter Moderation von Peter Clausing,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender Vitanas (v. l.)<br />

Modellversuche zur Neuordnung der Gesundheitsberufe: Warum werden<br />

Chancen für die Pflege nicht genutzt? Dazu referierten (v. l.) Dr. Rolf<br />

Koschorrek, MdB, Dr. Dominik Roters und Prof. Dr. Gerhard Igl. Gesprächsleitung:<br />

bpa-Geschäftsführer Bernd Tews<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Volkskrankheit Diabetes als<br />

Herausforderung für die Pflege<br />

pfleGe + homeCAre leIpZIG Vom 27. BIS 29. SeptemBer 2011<br />

n Fachmesse und Kongress für professionelle<br />

Pflege, Betreuung und Homecare-Versorgung<br />

„Bis zu acht Millionen Menschen sind in<br />

Deutschland von der chronischen Stoffwechselerkrankung<br />

Diabetes mellitus betroffen,<br />

rund zwei Drittel davon sind über<br />

65 Jahre alt“, erklärt Dr. Ortrud Hamann,<br />

Vorsitzende des Arbeitskreises Diabetes<br />

Pflege Management der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetes und Geriatrie der Deutschen<br />

Diabetes-Gesellschaft (DDG). In<br />

den kommenden Jahren sei mit einem weiteren<br />

Anstieg der Zahl älterer Diabetes-<br />

Patienten zu rechnen. Auf diese Patientengruppe<br />

müsse sich die Pflege künftig noch<br />

stärker fokussieren, um Komplikationen<br />

– zum Beispiel durch Unterzuckerung<br />

hervorgerufene Krankenhaus aufenthalte<br />

– zu vermeiden. Folgeerkrankungen wie<br />

Bluthoch druck, Arteriosklerose, Zahnausfall,<br />

Netzhaut- oder Nervenschäden gel-<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

te es zu verhindern. Optimales Diabetes<br />

Pflege Management zählt deshalb zu den<br />

neuen Themen der Fachmesse „Pflege +<br />

Homecare Leipzig“ vom 27. bis 29. September<br />

2011.<br />

„In der Kommunikation über die geeigneten<br />

therapeutischen Maßnahmen bei<br />

geriatrischen Diabetes-Patienten gibt es<br />

große Defizite zwischen Arzt und Pflege“,<br />

erläutert Dr. Hamann. Fortbildung in diesem<br />

Bereich ermögliche den Pflegekräften<br />

eine Verständigung auf Augenhöhe.<br />

„In Leipzig werden wir Trends vorstellen<br />

wie zum Beispiel die zunehmende Zusammenarbeit<br />

von Pflegeeinrichtungen<br />

mit diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />

und die Gründung ambulanter diabetischer<br />

Schwerpunkt-Pflegedienste.“<br />

Außerdem werde über die Fortbildungsangebote<br />

Diabetes Pflege fachkraft sowie<br />

FoDiAl – Fortbildung Diabetes in der Altenpflege<br />

informiert.<br />

messen und kongresse<br />

„Diabetes Pflege Management integriert<br />

Pflege und Qualitätsmanagement, um<br />

die Selbstständigkeit der Patienten zu<br />

fördern oder aufrechtzuerhalten“, sagt<br />

Dr. Hamann. Das 1999 entstandene<br />

Konzept berücksichtige die Ansprüche<br />

des Arztes an die Diabetes-Therapie und<br />

zugleich die Fähigkeiten des Patienten.<br />

Ebenso definiere es die Aufgaben des<br />

ambulanten Pflegedienstes und beziehe<br />

die Forderungen der Krankenkassen ein.<br />

„Im Ergebnis verbessert sich die Zusammenarbeit<br />

mit Patienten und Angehörigen,<br />

die Akzeptanz der Therapie steigt<br />

und damit der Wille zur Mitarbeit.“<br />

Weitere Informationen unter www.pflegehomecare.de.<br />

sj<br />

ConSozial 2011: Soziale Nachhaltigkeit im Fokus<br />

n „Wer erzieht, pflegt und hilft morgen?“<br />

– Das Motto der ConSozial 2011<br />

spitzt die aktuelle Nachhaltigkeitsdebatte<br />

auf die künftige Gestaltung von<br />

<strong>sozialer</strong> Arbeit und Pflege zu: Für die<br />

Adressaten dieser <strong>Dienste</strong>, ebenso für<br />

ihre Erbringer gilt es, überzeugende Zukunftsperspektiven<br />

zu entwickeln. Angesichts<br />

des demografischen Wandels und<br />

des sich verschärfenden Fachkräftemangels<br />

stehen dabei Themen wie Mitarbeitergewinnung,<br />

Qualifikation oder<br />

Führungskonzepte im Vordergrund.<br />

Ebenso werden Strategien zur Weiterentwicklung<br />

<strong>sozialer</strong> Dienstleistungen<br />

zwischen den Polen Wirtschaftlichkeit,<br />

Professionalität, Zivilgesellschaft und<br />

Europa diskutiert.<br />

Zu den Höhepunkten im Kongress zählen<br />

die Plenumsvorträge des Nachhaltigkeitsforschers<br />

Prof. Dr. Franz Josef Radermacher<br />

sowie des Vorsitzenden des<br />

Zentralkomitees der deutschen Katholiken,<br />

Alois Glück. Weitere Besuchermag-<br />

nete können die Lesung „Unter null“ von<br />

Günter Wallraff und der Impulsvortrag<br />

der zwölffachen Paralympics-Siegerin<br />

Verena Bentele sein. Orientierungs- und<br />

Handlungswissen vermitteln über 20 aktuelle<br />

Fachvorträge und 40 Best-Practise-Beispiele<br />

aus zahlreichen sozialen<br />

Arbeitsfeldern.<br />

In der Messe-Sonderschau „Nachhaltig<br />

– Wirtschaften“ wird erlebbar, wie soziale<br />

Organisationen Wirtschaftlichkeit, Ökologie<br />

und ethische Maßstäbe intelligent<br />

verknüpfen können. Eine breite Palette<br />

von Weiterbildungsangeboten finden die<br />

Besucher im Forum Bildung. Der Marktplatz<br />

ConSozial ist erneut der zentrale<br />

Treffpunkt für Akteure aus Verbänden,<br />

Einrichtungen und Selbsthilfe-Organisationen.<br />

Einen Impuls etwas anderer Art setzt die<br />

gemeinsam von einer Sozialeinrichtung<br />

und einem Bekleidungshaus entwickelte<br />

„Modenschau“.<br />

Der mit 10.000 Euro dotierte ConSozial<br />

Managementpreis zeichnet die vorbildhafte<br />

Weiterentwicklung <strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong><br />

aus.<br />

Die ConSozial findet statt vom 2. bis 3.<br />

November im Messezentrum Nürnberg.<br />

Weitere Informationen: www.consozial.de.<br />

sj<br />

37


landesgruppen<br />

38<br />

Baden­Württemberg<br />

Französische Ministerin besuchte bpa-Einrichtung in Oberkirch<br />

INformAtIoN ÜBer dAS deutSChe pfleGeSyStem<br />

n Die französische Ministerin Roselyne Bachelot besuchte im<br />

April dieses Jahres die Stadt Oberkirch. Ziel der knapp einstündigen<br />

Visite war dabei das „Weingärtnerhaus“, eine bpa-Einrichtung<br />

in Oberkirch. Dort informierte sie sich aus erster Hand<br />

über innovative private Pflegeeinrichtungen in Deutschland.<br />

Die 64-jährige Politikerin steht dem Ministerium für Solidarität<br />

und sozialen Zusammenhalt vor.<br />

„Dieser Besuch zeigt, wie wichtig der Austausch auf einer fachlichen<br />

Ebene zwischen Deutschland und Frankreich ist“, betonte<br />

Oberkirchs Oberbürgermeister Matthias Braun, der die Gäste aus<br />

dem Nachbarland im Namen der Stadt begrüßte. „Gerade wir in<br />

der Grenzregion müssen den Dialog auf allen Ebenen führen“,<br />

sagte er. „Es freut mich sehr, dass sich dies bis nach Paris herumgesprochen<br />

hat.“<br />

Die Bedeutung des Besuchs lässt sich daran ablesen, dass mit dem<br />

Präfekten der Region Elsass, Pierre Étienne Bisch, und Generalkonsul<br />

Michel Charbonnier ranghohe Vertreter des französischen<br />

Staates Bachelot begleiteten. Es war nicht das erste Mal, dass<br />

sich verantwortliche Politiker auf dem Weg aus Paris ins Renchtal<br />

machten, um mit eigenen Augen einen Eindruck von einem innovativen<br />

privaten Pflegedienst zu erhalten. Fast auf den Tag genau<br />

zwei Jahre zuvor besuchte bereits die französische Staatssekretärin<br />

Valérie Létard das Oberkircher „Weingärtnerhaus“.<br />

Aufmerksam wurde die französische Ministerin auf das „Weingärtnerhaus“<br />

durch den Bürgermeister des elsässischen Lingolsheim,<br />

Yves Bur. Bur besuchte im November 2008 mit Mitgliedern seines<br />

Gemeinderates Oberkirch, um sich vor Ort über die kommunale<br />

Seniorenpolitik in Deutschland zu informieren. Schnell stellten<br />

dabei die Gäste aus dem Elsass die Unterschiede zwischen<br />

Deutschland und Frankreich heraus. Yves Bur ist nicht nur Bürgermeister<br />

der elsässischen Gemeinde, sondern auch Abgeordneter<br />

der Französischen Nationalversammlung und Mitglied des<br />

entsprechenden Fachausschusses für Soziales.<br />

(v. l. n. r.): Dr. Yves Bur, Ministerin Roselyne Bachelot, Generalkonsul Michel<br />

Charbonnier, Martina Hodapp, Geschäftsführerin des Pflegedienstes<br />

Hodapp (bpa-Mitgliedseinrichtung), Oberbürgermeister Matthias Braun<br />

und Präfekt Pierre Étienne Bisch<br />

Roselyne Bachelot (M.), ein Mitglied der französischen Regierung, informierte<br />

sich über die Angebote des privaten Pflegedienstes im „Weingärtnerhaus“.<br />

Vor Ort begleitet wurde die Ministerin von Oberbürgermeister<br />

Matthias Braun (l.), Präfekt Pierre Étienne Bisch (2. v. l.), Yves Bur (2. v. r.)<br />

und Martina Hodapp (r.), Geschäftsführerin des bpa-Pflegedienstes<br />

Engagement stößt in Frankreich auf Interesse<br />

Daher verwundert es kaum, dass nun das „Weingärtnerhaus“ Ziel<br />

des Informationsbesuchs in der Renchtalkommune war. Seit Juli<br />

2001 betreibt dort bpa-Mitglied Martina Hodapp einen innovativen<br />

Pflegedienst. Zu den angebotenen Leistungen gehören<br />

neben der ambulanten Pflege und der Tagespflege das betreute<br />

Wohnen sowie als jüngstes Angebot die palliative Versorgung und<br />

Behandlungspflege. Fast 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

betreuen täglich über 120 Personen. Dieses Angebot wird auch<br />

von Senioren außerhalb des Renchtals wahrgenommen.<br />

Gern gab die Mitgründerin und Geschäftsführerin Martina Hodapp<br />

ihrem französischen Gast Auskunft über die Pflegeeinrichtung.<br />

Nicht zum ersten Mal stieß dabei ihr Engagement auf Interesse in<br />

Frankreich. Im April 2009 war, wie bereits erwähnt, mit Staatssekretärin<br />

Valérie Létard, ebenfalls eine hochrangige Fachpolitikerin<br />

aus Paris, zu Gast in der Einrichtung. 2006 informierten Martina<br />

Hodapp und die in der Zwischenzeit ausgeschiedene Mitgründerin<br />

Friedhilde Hesse auf Einladung von Yves Bur den entsprechenden<br />

Fachausschuss der Nationalversammlung in Paris über<br />

ihre Einrichtung.<br />

Informativer Austausch zwischen Experten<br />

Bei der Besichtigung der Einrichtung in Oberkirch kam schnell<br />

ein informativer Austausch zwischen den Experten im Bereich<br />

der Pflege diesseits und jenseits des Rheins zustande. Mit vielen<br />

Anregungen brach Ministerin Bachelot mit ihrem Tross wieder von<br />

Oberkirch Richtung Paris auf.<br />

Ermutigt zeigten sich nach der Visite Oberbürgermeister Braun,<br />

Yves Bur und Präfekt Bisch von diesem grenzüberschreitenden<br />

Gedankenaustausch zum Thema Pflege. Alle drei sind Mitglieder<br />

des Rates im Eurodistrikt „Strasbourg-Ortenau“, der sich die<br />

Erleichterung des grenzüberschreitenden Alltags für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger auf beiden Seiten des Rheins zum Ziel gesetzt<br />

hat. Ulrich Reich/sj<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Bayern<br />

Initiative Berufswahl Altenpflege<br />

eIN erfÜlleNder Beruf mIt VIeleN weIterBIlduNGSmöGlIChkeIteN<br />

n „Gefallen hat mir heute der neue Einblick<br />

in den Beruf. Ich habe es mir ganz<br />

anders vorgestellt“ – mit dieser Rückmeldung<br />

hat eine Schülerin aus Aichach<br />

der bpa-Roadshow „Initiative Berufswahl<br />

Altenpflege“ das bestmögliche Zeugnis<br />

ausgestellt, denn die Aktion an sechs<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Schulen in Bayern sollte Vorurteile überwinden<br />

und Interesse an der Altenpflege<br />

wecken.<br />

450 Schüler haben an den Infoveranstaltungen<br />

teilgenommen, und ihre Offenheit<br />

und ihr Interesse lassen Hoffnung auf<br />

landesgruppen<br />

Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (6. v. r.) gab am 12. April zusammen mit Friedrich Schmidt (7. v. r.) als Initiator den Startschuss für die diesjährige<br />

Kampagne „Herzwerker“, an der sich der bpa Bayern mit seiner Roadshow „Initiative Berufswahl Altenpflege“ aktiv beteiligt<br />

Bei den Infoveranstaltungen gewannen die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen<br />

einen Einblick in den abwechslungsreichen und krisensicheren Beruf von Altenpflegerinnen und -pflegern.<br />

Die bpa-Roadshow machte Station in Haupt- und Realschulen in Aichach, Rosenheim, Eggenfelden,<br />

Nürnberg, Bayreuth sowie im Stadt zentrum von Regensburg<br />

motivierte zukünftige Fachkräfte aufkommen.<br />

Die Roadshow hat bei den<br />

neunten und zehnten Klassen von Haupt-<br />

und Realschulen Halt gemacht, um die<br />

Jugendlichen auf die Chancen aufmerksam<br />

zu machen, die die Altenpflege ihnen<br />

bietet: Sie erlernen einen abwechslungsreichen,<br />

erfüllenden Beruf mit vielfältigen<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten und hoher<br />

Krisensicherheit – so die Botschaft, die in<br />

den Vorträgen im Klassenzimmer und den<br />

Gesprächen am Infobus vermittelt werden<br />

sollte.<br />

Bei den jungen Leuten sind diese Argumente<br />

offenbar angekommen: Von den<br />

450 Teilnehmern haben im Rückmeldebogen<br />

immerhin 147 angegeben, dass ein<br />

Ausbildungsplatz in der Altenpflege für sie<br />

in die nähere Auswahl kommt. Ein Schüler<br />

begründet das zunächst sehr pragmatisch:<br />

„Bevor ich arbeitslos bin, nehme ich einen<br />

sozialen Job“, betont aber dann auch, was<br />

ihm an der Roadshow besonders gut gefallen<br />

hat: „Vor allem, dass die mit Herz<br />

dabei sind“.<br />

„Die“ sind in diesem Fall die jungen Altenpfleger/-innen,<br />

die vor den Klassen aus<br />

ihrem Berufsalltag erzählt haben. „Eine der<br />

wichtigsten Erfahrungen aus der Roadshow<br />

ist für mich, wie gut bei den Schü-<br />

39


landesgruppen<br />

40<br />

lern diese Erfahrungsberichte angekommen sind“, sagt Friedrich<br />

Schmidt, bpa-Landesvorsitzender in Bayern und Hauptinitiator<br />

der Veranstaltung. „Als die jungen Altenpflegerinnen einfach frei<br />

heraus von ihrem Alltag erzählt haben, war es ganz still in den<br />

Klassen und es kamen auch Fragen. Wenn sich hingegen die Vorträge<br />

über Berufsbild und Weiterbildung etwas in die Länge zogen,<br />

sind viele ausgestiegen.“<br />

Bayern<br />

Pflegeheim Haus Lechauenhof beeindruckt FDP<br />

n Der demografische Wandel, sich ändernde Familienstrukturen<br />

und die Heterogenität der individuellen Lebenslagen älterer<br />

Menschen erfordern neue gesellschaftliche Antworten<br />

und insbesondere neue Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen<br />

für ein würdevolles Altern.<br />

In Bayern setzt die Regierung daher auf den Aufbau und Ausbau<br />

alternativer ambulanter Wohn-, Pflege- und Betreuungsformen,<br />

die der eigenen Häuslichkeit so weit wie möglich entsprechen.<br />

Was tut sich aber im stationären Bereich? Welche innovativen<br />

stationären Wohnformen können heute den Wunsch älterer Menschen,<br />

ihr Leben auch im Fall von Hilfebedürftigkeit möglichst<br />

unabhängig, selbständig und selbstbestimmt in einer vertrauten<br />

Umgebung zu verbringen, erfüllen?<br />

Dieser Frage ging die FDP in Bayern nach. Die Liberalen wurden<br />

von Ben<strong>eV</strong>it, einem privaten Altenhilfeträger und Mitglied im bpa,<br />

eingeladen, das Pflegeheim der neuesten Generation in Langweid<br />

zu besuchen.<br />

Ben<strong>eV</strong>it-Geschäftsführer Kaspar Pfister hatte Brigitte Meyer,<br />

MdL und Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses im Bayerischen<br />

Landtag, Dr. med. Otto Bertermann, stellvertretender<br />

Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, sowie Joachim Görtz,<br />

Landesbeauftragter und Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle<br />

Bay ern und Ilona Taylor, Landesbeauftragte des bpa Bayern, in<br />

das Pflegeheim Lechauenhof eingeladen. In dem Mitte Februar<br />

Um Erfahrungswerte zu gewinnen, wurden die einzelnen Veranstaltungen<br />

unterschiedlich ausgestaltet. Bei allen Infoveranstaltungen<br />

übernahmen Vorstandsmitglieder des bpa mit Unterstützung<br />

der bpa-Landesgeschäftsstelle die Organisation vor Ort und<br />

nahmen ihre Auszubildenden mit in die Klassen. kg<br />

Anregende Gespräche bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen in der Wohnung<br />

„Fuggerstube“ (v. l.): Helma Komes (Einrichtungs- und Pflegedienstleitung),<br />

Bettina Stegmüller (Hauswirtschaftsleitung), Brigitte Meyer (MdL,<br />

Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses im Bayerischen Landtag), Dr.<br />

med. Otto Bertermann (stellvertretender Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion),<br />

Joachim Görtz (Geschäftsführer der bpa-Landesgeschäftsstelle<br />

Bayern), Ilona Taylor (bpa-Landesbeauftragte) und Kaspar Pfister (Geschäftsführer<br />

der Ben<strong>eV</strong>it-Gruppe)<br />

2011 in Betrieb gegangenen Haus Lechauenhof mit seinen sechs<br />

Wohnungen und 77 Pflegeplätzen stellte Kaspar Pfister das Ben<strong>eV</strong>it-Hausgemeinschaftskonzept<br />

„lebensnah“ vor.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


„Ziel des Konzeptes ist es“, erläuterte Geschäftsführer Pfister,<br />

„dass ältere Menschen mit Pflege- und/oder Betreuungsbedürftigkeit<br />

eine natürliche Tagesstruktur in familiärer Atmosphäre leben,<br />

und deshalb ist der Tagesablauf der Bewohner nicht durch<br />

Pflege, sondern durch normale Alltagsaktivitäten bestimmt.“ In<br />

jeder Wohnung sind den ganzen Tag über ein bis zwei Präsenzkräfte<br />

(zuzüglich Pflegefachkräfte) anwesend, die den Bewohner im<br />

Alltag unterstützen. Bei den Bewohnern lassen sich mehr Lebensfreude<br />

und eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes<br />

feststellen.<br />

„Bemerkenswert dabei ist“, fuhr Pfister fort, „dass durch die Besonderheit<br />

dieses Hausgemeinschaftskonzeptes die Pflegebedürftigkeit<br />

eher ab- als zunimmt.“<br />

Bei einer Führung durch die derzeit zwei belegten Wohnungen im<br />

Erdgeschoss erhielten die Gäste einen Eindruck vom Leben in der<br />

Hausgemeinschaft. In der offenen Küche duftete es herrlich nach<br />

VoN thomAS weBer<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

landesgruppen<br />

frisch Gebackenem, in dem sich anschließenden gemütlichen<br />

Wohnzimmer mit Kaminofen wurde Wäsche zusammengelegt,<br />

Zeitung gelesen oder auch nur dabei zugesehen. Die Besucher<br />

zeigten sich vom Erscheinungsbild des Hauses sehr beeindruckt:<br />

„Frische knallige Farben, moderne Möbel im Mix mit nostalgischen<br />

Einrichtungsgegenständen und bunten Teppichböden – entgegen<br />

den Erwartungen an ein Pflegeheim ist man hier vom tollen<br />

Ambiente und Wohlfühlcharakter überrascht.“<br />

Erstaunt stellte Dr. Bertermann fest: „Eine verbesserte Lebensqualität<br />

muss also nicht teurer sein, sondern kann sogar helfen,<br />

Pflegebedürftigkeit zu mildern.“<br />

Brigitte Meyer kündigte im Anschluss an die Visite an, das Hausgemeinschaftskonzept<br />

mit allen Parteien zu erörtern und das<br />

Thema demnächst auf die Tagesordnung des sozialpolitischen<br />

Ausschusses zu setzen. it<br />

Bundespräsident würdigt das Engagement für behinderte<br />

Menschen<br />

helmut SChreyer mIt BuNdeSVerdIeNStkreuZ AuSGeZeIChNet<br />

n Als Stiftungsrat und Leiter des Wirtschaftsausschusses der<br />

Stiftung Pfennigparade erhielt Bankier Helmut Schreyer, Hauck<br />

& Aufhäuser Privatbankiers, am 12. April dieses Jahres aus der<br />

Hand von Staatsministerin Christine Haderthauer das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande. Helmut Schreyer blickt auf fast<br />

20 Jahre aktiver ehrenamtlicher Arbeit in der Pfennigparade<br />

zurück.<br />

Die Pfennigparade ist eines der größten Rehabilitationszentren<br />

für körperbehinderte Menschen in Deutschland. Mit ihren schulischen,<br />

medizinischen, therapeutischen, sozialen und gewerblichen<br />

Einrichtungen ist die Pfennigparade heute ein richtungweisendes<br />

Unikat in der Welt der Rehabilitation von körperbehinderten<br />

Menschen.<br />

Exklusive Beispiele dafür sind die Rehabilitation von atemgelähmten<br />

Kindern außerhalb von Intensivstationen, das durchgängige<br />

Bildungs- und Erziehungsangebot „vom Kindergarten bis zum<br />

Abitur“ und die Werkstatt, die aus mehreren eigenständigen Gesellschaften<br />

besteht.<br />

Als stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender führte Helmut<br />

Schreyer die Pfennigparade zu einer modernen Rehabilitationseinrichtung.<br />

Sein Wissen als Bankier und seine Erfahrung aus der<br />

Wirtschaft kommen der Pfennigparade nun seit fast zwei Jahrzehnten<br />

zugute.<br />

Zur Schließung der Lücke zwischen den Behindertenwerkstätten<br />

und dem allgemeinen Arbeitsmarkt ergriff er die Initiative zur<br />

Gründung einer Integrationsfirma. Deren Aufgabe ist das weite<br />

Feld der Informationsverarbeitung, das sich für schwer körperbehinderte<br />

Menschen mit entsprechender Eignung bewährt hat.<br />

Engagement für behinderte Menschen: Staatsministerin Christine Haderthauer<br />

überreichte Helmut Schreyer, Stiftungsrat der Pfennigparade, das<br />

Bundesverdienstkreuz. (v. l.): Vorstand Dr. Jochen Walter, Stiftungsratsvorsitzende<br />

Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan, Christine Haderthauer, Helmut<br />

Schreyer und Gattin sowie Vorstand Gernot Steinmann<br />

Ein wichtiges Anliegen war und ist Helmut Schreyer die Integration<br />

körperbehinderter Menschen in die Gesellschaft. Mit seiner<br />

Unterstützung setzte die Pfennigparade ihren Prozess fort, ihren<br />

Internatsbetrieb für körperbehinderte Jugendliche in Außenwohngruppen<br />

umzuorganisieren. Heute sind solche Wohngruppen<br />

in viele Münchner Stadtteile integriert.<br />

Ebenso öffnete die Pfennigparade ihre Schulen für nichtbehinderte<br />

Schüler. Der Alltag des gemeinsamen Lernens und des Miteinanders<br />

bestätigt die Richtigkeit dieser Entscheidung.<br />

Zusammen mit Nichtbehinderten arbeiten, in einer eigenen Wohnung<br />

leben, mit nichtbehinderten Schülern in einer Klasse sitzen<br />

– die Integration hat viele Gesichter. Um selbstbestimmt leben<br />

zu können, brauchen körperbehinderte Menschen individuelle<br />

und professionelle Unterstützung. Das leistet die Pfennigparade.<br />

41


landesgruppen<br />

42<br />

Bayern<br />

Prägend für die Pflege in Bayern<br />

klothIlde reICh NuN Im ruheStANd<br />

n Mit Klothilde Reich hat sich vor einigen Wochen eine prägende<br />

Persönlichkeit der bayerischen Pflege in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Mehr als 25 Jahre lang war die Nürnbergerin als<br />

Einrichtungsleiterin tätig, zehn Jahre lang hat sie die Landesgruppe<br />

Bayern als Vorstandsmitglied engagiert unterstützt.<br />

„Wir bräuchten mehr Frauen und Männer vom Format einer Klothilde<br />

Reich“, meinte Friedrich Schmidt, der Vorsitzende der Landesgruppe<br />

Bayern, bei der Abschiedsfeier im Nürnberger „Vitanas<br />

Senioren Centrum Patricia“, dem Arbeitsplatz von Klothilde Reich<br />

in den vergangenen zehn Jahren. Ihre vorrangigen Eigenschaften<br />

als Einrichtungsleiterin seien Einfühlungsvermögen, Innovationsfreude<br />

und auch Mut gewesen. „Sie hat allen Hygienebedenken<br />

zum Trotz das Recht des Bewohners auf ein eigenes Haustier<br />

umgesetzt und die eigene Möblierung nicht nur erlaubt, sondern<br />

sogar von den Angehörigen eingefordert“, betonte Schmidt, „das<br />

zeigt, wie sehr ihr die alten Menschen immer am Herzen gelegen<br />

sind.“<br />

Immer wieder kamen beim Abschiedsfest Erinnerungen auf an die<br />

vielen Ausflüge und Veranstaltungen, die Klothilde Reich mit ihren<br />

Bewohnern unternommen hat – da wurden auch mal Betten durch<br />

die Stadt geschoben, damit die alten Leute sich zwischendurch<br />

ausruhen konnten. „Das hat schon für eine gewisse Provokation<br />

gesorgt“, meinte Klothilde Reich lachend, „aber für die Bewohner<br />

waren die Ausflüge immer Highlights.“<br />

Berlin<br />

Auch als Vorstandsmitglied im bpa war Klothilde Reich nie halbherzig<br />

bei der Sache. Sie hat unzählige Prüfungen von Heimaufsicht<br />

und MDK begleitet und daraus auch Schlüsse für die<br />

Aufgaben der Geschäftsstelle in München gezogen: „Wir haben<br />

bei diesen Prüfungen genau gesehen, wo bei den Einrichtungen<br />

noch Lücken sind. Diese Themen haben wir dann in den Fortbildungskatalog<br />

im bpa übernommen und konnten so einiges in<br />

Bewegung setzen.“<br />

Wie sehr die 60-Jährige in ihrer Berufslaufbahn geschätzt wurde,<br />

wird auch bei einem Blick auf die Gästeliste der Abschiedsfeier<br />

deutlich: Die Bundestagsabgeordneten Dagmar Wöhrl und<br />

Günter Gloser waren ebenso mit dabei wie Bezirkstagspräsident<br />

Richard Bartsch sowie der Nürnberger Oberbürgermeister Dr.<br />

Maly – und natürlich viele, viele Weggefährten, Kollegen und alte<br />

Damen und Herren aus dem Senioren Centrum Patricia. kg<br />

Auf Mitgliederversammlung erfreuliche Zahlen verkündet<br />

n Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

der Landesgeschäftsstelle<br />

Berlin Anfang Mai stellte der Landesgruppenvorsitzende,<br />

Wolfgang Pinecki,<br />

die Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />

(vgl. Tabelle) für die bpa-Landesgruppe<br />

Berlin vor. Erfreulich: Die Zahl der Mitglieder<br />

stieg von 233 im März 2009 auf<br />

inzwischen 270 im März 2011. Im selben<br />

Zeitraum stieg die Zahl der ambulanten<br />

<strong>Dienste</strong> von 80 auf 113; bei den stationären<br />

Einrichtungen waren es 153 im Jahr<br />

2009 gegenüber 157 im März 2011.<br />

Anschließend referierten die Bundesgeschäftsführer<br />

Herbert Mauel und Bernd<br />

Tews über aktuelle Themen aus dem Bundesgebiet.<br />

Herbert Mauel berichtete über<br />

den derzeitigen Sachstand zur Weiterentwicklung<br />

der Pflegetransparenzkriterien<br />

und das dazu anstehende Schiedsverfahren.<br />

Bernd Tews informierte über die<br />

Reformierung bzw. Überarbeitung der<br />

Berufsbildungsgesetze in der Alten- und<br />

Krankenpflege auf Bundesebene, an der<br />

der bpa aktiv beteiligt ist.<br />

Friedrich Schmidt, Klothilde Reich und Vitanas-Geschäftsführer Caspar<br />

Boshamer bei der Abschiedsfeier (v. l.)<br />

Die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle<br />

berichteten von den wichtigsten Entwicklungen<br />

aus dem vergangenen Jahr<br />

und aktuellen Themen im Land Berlin.<br />

Schwerpunkte waren die Vergütungsverhandlungen<br />

im ambulanten und stationären<br />

Bereich. Dazu wurde zunächst die<br />

Verhandlungssituation im ambulanten<br />

Bereich im SGB V mit der AOK Nordost<br />

erörtert. Konkret planen alle Verbände in<br />

Berlin die Einleitung eines gemeinsamen<br />

Schiedsverfahrens, sollten die Verhandlungen<br />

endgültig scheitern. Seit Mai 2011<br />

verhandelt der bpa, die anderen Verbände<br />

haben die Verhandlungen noch nicht für<br />

gescheitert erklärt. Mit der BKK konnte<br />

eine neue Vergütungsvereinbarung zum<br />

1. Juli 2011 abgeschlossen werden.<br />

Daneben wurden die aktuellen Verhandlungsergebnisse<br />

im SGB XI ambulant<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


pa Berlin März 2009 März 2010 März 2011<br />

Anzahl der Mitglieder<br />

gesamt<br />

233 257 270<br />

davon ambulante<br />

<strong>Dienste</strong><br />

80 100 113<br />

stationäre Einrichtungen<br />

gesamt<br />

153 157 157<br />

Plätze gesamt 15.124 15.002 15.581<br />

Plätze vollstationär 13.455 13.059 13.228<br />

Plätze teilstationär 161 189 225<br />

Plätze Kurzzeitpflege 79 111 41<br />

Betreutes Wohnen 1.429 1.643 2.087<br />

Mitgliederentwicklung des bpa Berlin<br />

vorgestellt. Schließlich wurde von den Praxiserfahrungen seit<br />

Einführung des Kostenblatts im stationären Bereich berichtet.<br />

Das Kostenblatt muss seit dem letzten Jahr in Berlin ausgefüllt<br />

werden, um eine Vergütungserhöhung zu beantragen. Dabei wer-<br />

Berlin<br />

Vorstandsreise der BPa-LandesgruPPe BerLin nach KoPenhagen<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

landesgruppen<br />

den Personal- und Sachkosten abgefragt, die transparent und<br />

plausibel sein und sich in der Buchhaltung widerspiegeln müssen.<br />

Zu Problemen kam es dabei bislang nicht; alle Mitglieder des bpa,<br />

die diese Angaben gemacht haben, erhielten die beantragte Vergütungserhöhung.<br />

Die bewilligte Vergütungserhöhung lehnt sich<br />

dabei an die bislang bewilligte jährliche Erhöhungspraxis von 1,5<br />

Prozent (sogenanntes Gruppenentgelt) an.<br />

Schließlich gab die Landesbeauftragte einen Überblick über die<br />

Auswirkungen auf den praktischen Pflegealltag des seit 1. Juli 2010<br />

in Kraft getretenen Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG). Dabei<br />

wurden Antworten auf die wichtigsten Praxisfragen gegeben.<br />

Am Ende ehrte der Landesgruppenvorsitzende die anwesenden<br />

Mitglieder Jana Gerigk (Haus Ingrid), Axel Feyerabend (Pflegewerk<br />

Seniorencentrum Wisbyer Straße) und Reinhardt Pumb (Johanna<br />

Krankenpflege) für ihre zehnjährige bpa-Mitgliedschaft. ah<br />

„Wenn Raum im Herzen ist, ist auch Raum im Haus …“<br />

n … von der Gültigkeit dieses dänischen<br />

Sprichwortes konnte sich der<br />

Vorstand der Landesgruppe Berlin bei<br />

seinen Besuchen in den Pflegeeinrichtungen<br />

Akaciegården, Frederiksberg,<br />

mit 100 vollstationären Pflegeplätzen<br />

und angegliedertem ambulantem Pflegedienst<br />

und Ordruplund, Charlottenlund,<br />

mit 39 Pflegeplätzen und ebenfalls mit<br />

angegliedertem Pflegedienst sowie in<br />

Gesprächen mit deren Hausleitungen<br />

überzeugen.<br />

Die Gemeinden Frederiksberg und Charlottenlund<br />

gehören zur Region Hovestaden,<br />

die Kopenhagen und Umgebung<br />

sowie die Insel Bornholm umfasst. Der<br />

Kontakt zu den Einrichtungen konnte<br />

durch Dietrich Lange über die Dänische<br />

Botschaft in Berlin beziehungsweise über<br />

das Dänische Konsulat in München hergestellt<br />

werden, die ihrerseits den Kontakt zu<br />

den Hilfsmittelversorgern Mommsen Handels<br />

Gesellschaft mbH (MoHaGe) und der<br />

Abena Gruppe herstellten.<br />

Wie wird gepflegt im Staate<br />

Dänemark?<br />

Auch in der vollstationären Pflege liegt<br />

der Schwerpunkt in einer eigenständigen,<br />

abgeschlossenen Wohnung mit entsprechendem<br />

Versorgungsangebot. Das Einzelzimmer<br />

ist daher Standard für jeden<br />

Bewohner. Die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Zimmergröße beträgt 35 Quadratmeter<br />

einschließlich einer Küchenzeile und<br />

einem Sanitärbereich von sieben Quadratmeter.<br />

Nach aktuellen gesetzlichen<br />

Bestimmungen hat ein Pflegebedürftiger<br />

nun sogar Anspruch auf zwei Räume in seiner<br />

„Pflegeheimwohnung“. Die Umbauten<br />

werden in den Heimen in Kürze beginnen.<br />

Die Verantwortlichen vor Ort halten diese<br />

Vorgabe – insbesondere bei demenziell<br />

erkrankten Bewohnern – für deutlich<br />

überzogen.<br />

Wie auch in Deutschland wird die Eigenmöblierung<br />

der Bewohnerzimmer durch<br />

den Bewohner selbst explizit gewünscht.<br />

Die Einrichtung stellt lediglich Pflegehilfsmittel<br />

wie Pflegebetten, Beistelltische,<br />

Duschhocker etc. Die Personalschlüssel<br />

sind deutlich besser als in Deutschland.<br />

In der ersten besuchten Einrichtung mit<br />

einer Kapazität von 100 Pflegeplätzen<br />

gab es ca. 100 Vollzeitstellen aller Funktionsbereiche,<br />

die von ca. 120 Mitarbeitern<br />

besetzt waren. Als Fachkräfte wurden<br />

auch Pflegemitarbeiter bezeichnet, die<br />

eine eineinhalbjährige Ausbildung mit<br />

entsprechendem Examen hatten. Für die<br />

ambulante und stationäre Versorgung von<br />

Pflege bedürftigen sind in Dänemark die<br />

Gemeinsam in Kopenhagen (v. l.): Bernd Hanßke, Dagmar Gös, Wolfgang Pinecki, Dr. Willi Hermanns,<br />

Marianne Løvdahl, Reinhard Pumb, Undine Brüser und Dietrich Lange. Nicht im Bild, aber erwähnen<br />

möchten wir Lone Jørgensen (Firma Abena, Inkontinenzprodukte, Aabenraa), die hinter der Kamera<br />

stand. Sie war die „Haupt-Kontaktperson“ für die Informationsreise und koordinierte die Kontakte zu<br />

Heimen und Pflegediensten<br />

43


landesgruppen<br />

44<br />

Kommunen zuständig, von denen es seit Januar 2007 98 gibt<br />

(vorher waren es 270). Der überwiegende Teil der Heimplätze<br />

befindet sich in staatlichen Einrichtungen. Die Investitionskosten<br />

werden bis zu 100 Prozent von der Kommune getragen. Dies<br />

bezieht sich auch auf die privaten Einrichtungen. Die pflegebedingten<br />

Aufwendungen, einschließlich der Kosten für das Pflegepersonal,<br />

werden ebenfalls voll von der Kommune finanziert. Der<br />

Bewohner zahlt von seiner Rente einen Mietanteil, die Verpflegung,<br />

soweit er sich nicht selbst verpflegt, die Kosten für Reinigung und<br />

Wäscheversorgung, soweit er diese Leistungen nicht selbst versieht.<br />

Der unverbrauchte Teil seiner Rente bleibt zu seiner freien<br />

Verfügung. Die zweckentsprechende Verwendung der kommunalen<br />

Mittel wird durch unangemeldete Prüfungen der Kommune<br />

in den Einrichtungen im halbjährlichen Turnus sichergestellt.<br />

Die monatlichen Heimkosten betrugen in den Einrichtungen<br />

4.000 Euro beziehungsweise 5.000 Euro, wovon ca. 1.500 Euro<br />

für Miete und Nebenkosten zu zahlen sind. Die Lebensmittelkosten<br />

dürfen 430 Euro nicht übersteigen. Eine Kaution von drei<br />

Monatsmieten ist beispielsweise für eventuelle Renovierungen<br />

nach Tod oder Auszug zu hinterlegen.<br />

Eine Pflegeversicherung nach deutschem Vorbild gibt es in Dänemark<br />

nicht. Der Staat generiert seine Einnahmen über die Einkommensteuer,<br />

deren Spitzensteuersatz bei 59 Prozent liegt. Die<br />

Zuzahlung zu den Heimkosten wird durch die individuelle finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit des Bewohners bestimmt. Auch wird die<br />

Krankenversicherung steuerfinanziert. Es gibt nur eine gesetzliche<br />

Krankenversicherung, in der jeder Mensch, der in Dänemark lebt<br />

und Steuer zahlt, versichert ist. Der Grundsatz ambulant vor stationär<br />

gilt ebenfalls in Dänemark. Nur wenn die ambulante Pflege<br />

entweder wie im Fall der Demenz nicht mehr möglich ist oder die<br />

Kosten der ambulanten Versorgung die der stationären Versor-<br />

Bremen/Bremerhaven<br />

Politische Unterstützung signalisiert<br />

lANdeSGruppeNVorStANd dISkutIerte mIt polItIkerN Im Vorfeld der BremeN-wAhl<br />

n Um Fachkräftemangel, Ausbildung,<br />

Überleitungspflegen, finanzielle<br />

Rahmenbedingungen und Abbau von<br />

Bürokratie im Pflegealltag ging es bei<br />

Gesprächen zwischen dem Vorstand<br />

der bpa-Landesgruppe Bremen/Bremerhaven<br />

und den gesundheits- bzw.<br />

sozialpolitischen Sprechern von SPD,<br />

Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP<br />

im Vorfeld der Landtagswahl in Bremen<br />

am 22. Mai.<br />

Übereinstimmendes Fazit: Der Fachkräftemangel<br />

wird von allen politischen Parteien<br />

im Fokus der nächsten Legislaturperiode<br />

stehen. Karin Garling (SPD) stellt in<br />

Aussicht, dass ihre Partei zeitnah nach der<br />

Wahl eine große Anfrage zum Thema „Demografischer<br />

Wandel als Chance“ an den<br />

Senat richten wird. „Pflege hat keine Lobby“,<br />

so Garling, die Kostenträger müssten<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

mehr sensibilisiert werden, dass gute Pflege<br />

Zeit und Geld kostet. Auf Landesebene<br />

sollen Gespräche mit den Kassen genutzt<br />

werden, um sich für bessere Rahmenbedingungen<br />

in der Pflege einzusetzen.<br />

Zahl der Schulplätze aufstocken<br />

Unisono setzen sich alle Parteien für eine<br />

deutliche Aufstockung der geförderten<br />

Schulplätze in den Altenpflegeschulen<br />

auf Landesebene ein. Werden derzeit<br />

pro Jahr Landesmittel für 50 Schulplätze<br />

für Erstauszubildende und 50 für<br />

Umschüler/-innen bereitgestellt, sollte<br />

die Zahl pro Jahr verdreifacht werden, um<br />

dem Fachkräftemangel gezielt zu begegnen.<br />

Damit unterstützen alle Parteienvertreter<br />

eine entsprechende Forderung des<br />

bpa im Bundesland Bremen. Außerdem<br />

muss auch ambulanten Pflegediensten<br />

gung übersteigen, wird eine Pflegeheimunterbringung durch die<br />

Kommune vorgenommen. Der Pflegebedürftige erhält dann eine<br />

Liste mit Pflegeheimen, aus denen er sich einen Platz in einer<br />

Einrichtung aussuchen kann.<br />

Nach den gewonnenen Eindrücken kann das vorhin genannte dänische<br />

Sprichwort dahingehend ergänzt werden, dass bei einem<br />

großen Herzen nicht nur das Haus groß ist, sondern auch der<br />

Haushalt. Am letzten Reisetag gab es noch genügend Zeit, um<br />

eine Vorstandssitzung abzuhalten. Die hier besprochenen Themen<br />

legten die Vermutung nahe, dass in Dänemark der Platz der<br />

Pflegebedürftigen im Herzen deutlich größer zu sein scheint als<br />

in Deutschland. aw<br />

ermöglicht werden, Erstauszubildende zu<br />

beschäftigen und für von den Auszubildenden<br />

erbrachte Leistungen bei nachgewiesener<br />

Qualifikation auch eine Refinanzierung<br />

durch die Krankenkassen zu<br />

erhalten. Auch für diese Forderung erhielt<br />

der bpa einmütige Zustimmung. Unterstützung<br />

wurde in Aussicht gestellt.<br />

Das Image der Pflege muss dringend verbessert<br />

werden. Auf Bremer Ebene sollten<br />

schon ganz frühzeitig, in den siebten und<br />

achten Schulklassen, junge Menschen<br />

über die Berufe der Gesundheitswirtschaft<br />

informiert werden – auf Berufsinformationstagen,<br />

Ausbildungsmessen, in längerfristigen<br />

Praktika. „Der Pflegeberuf erfährt<br />

gerade bei den dringend gesuchten jungen<br />

Männern eine zu geringe Anerkennung“,<br />

sagte Rainer Bensch (CDU), hier müsse<br />

gezielt gegen vorhandene Vorurteile und<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Klischees angekämpft werden. Darüber hinaus sollte, so Dr. Magnus<br />

Buhlert (FDP), das Instrument des Freiwilligen Sozialen Jahres<br />

und des Freiwilligen Ökologischen Jahres noch stärker genutzt<br />

und beworben werden.<br />

Ohne Wettbewerbsverzerrung vermitteln<br />

Private <strong>Anbieter</strong> von Pflegeleistungen im Bundesland Bremen<br />

müssen immer wieder feststellen, dass sie kaum Patienten aus<br />

Krankenhäusern vermittelt bekommen, die im Anschluss an den<br />

Klinikaufenthalt Bedarf an Pflege und Betreuung haben. Die meisten<br />

Überleitungsstellen sind in Trägerschaft gemeinnütziger <strong>Anbieter</strong>.<br />

„Die Überleitungsstellen an Krankenhäusern müssen ohne<br />

Wettbewerbsverzerrung vermitteln“, fordert Horst Frehe (Bündnis<br />

90/Die Grünen).<br />

Die Grünen hatten bereits im vorigen Jahr eine entsprechende<br />

Anfrage an den Senat gestellt und um Auskunft über Finanzierung,<br />

Statistiken und Verträge gebeten, die Antwort fiel allerdings wenig<br />

konkret aus. Danach werden keine Empfehlungen ausgesprochen,<br />

die freie Wahl der Patienten eingehalten. Gleichwohl: Die<br />

privaten <strong>Anbieter</strong> können keine Verbesserung feststellen. Nach<br />

der Wahl, so der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, soll eine<br />

weitere Initiative zu diesem Thema gestartet werden. biw<br />

Hamburg<br />

Pflegetelefon 0 18 05 – 33 66 82<br />

n Der bpa, der in der Hansestadt Hamburg rund 300 ambulante<br />

und stationäre Pflegeeinrichtungen zählt, hat Deutschlands<br />

erstes Pflegetelefon ins Leben gerufen.<br />

Ziel der telefonischen Hotline sei es, Bürgerinnen und Bürger<br />

im Raum Hamburg über alle Belange rund um das Thema Pflege<br />

zu informieren, Fragen über Wohnformen zu beantworten und<br />

kompetente Ansprechpartner vor Ort, bei ambulanten und stationären<br />

Einrichtungen, zu vermitteln. „Wir wollen die Themen Pflegebedürftigkeit<br />

und Alter weiter in die Mitte unsere Gesellschaft<br />

rücken. In den kommenden 30 Jahren wird sich die Anzahl der<br />

pflegebedürftigen Menschen in Hamburg nahezu verdoppeln. Aus<br />

diesem Grund haben wir das Pflegetelefon Hamburg ins Leben gerufen,<br />

das Be- ratung und Anleitung, auch<br />

in der Häuslichkeit, für Angehörige<br />

und Betroffene,<br />

anbietet “, erklärte Frank<br />

Wagner, Mitglied im Präsidium<br />

des bpa und Vorsitzender<br />

der Landesgruppe<br />

Hamburg, anlässlich<br />

eines Pressegesprächs.<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

Unter 01805 – 33 66<br />

82 oder www.pflegetelefon-bpa.de<br />

können<br />

sich interessierte Bürger<br />

kostenlosen Rat<br />

einholen. ri<br />

Hessen<br />

landesgruppen<br />

bpa-Landesgruppe und KV<br />

Hessen präsentieren gemeinsame<br />

Projekte auf KBV-Messe<br />

in Berlin<br />

n Bereits seit 2009 kooperieren die Kassenärztliche Vereinigung<br />

Hessen (KVH) und die hessische Landesgruppe des bpa<br />

miteinander und haben dabei eine Reihe erfolgreicher Projekte<br />

angestoßen. Grund genug, die Grundlagen und Inhalte<br />

dieser Kooperation einmal der Fachöffentlichkeit vorzustellen.<br />

Anfang Mai hatten beide Partner die Gelegenheit, auf einer<br />

Fachmesse der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sich mit<br />

einem gemeinsamen Messestand zu präsentieren und dabei ein<br />

konkretes Projekt vorzustellen.<br />

Matthias Brittner, Teamleiter Neue Versorgungsformen bei der KVH, Manfred<br />

Mauer und Peter Grosse vom bpa Hessen, Dr. med. Ingo Drehmer, leitender<br />

Arzt des Urologieprojektes im Odenwaldkreis, sowie Messebesucher (v. l.)<br />

Hierbei handelte es sich um die Optimierung der fachärztlichen<br />

Versorgung in Pflegeheimen, die in zwei bpa-Mitgliedseinrichtungen<br />

am Beispiel der urologischen Versorgung modellhaft erprobt<br />

werden. Der leitende Arzt des Projektes im Odenwaldkreis,<br />

Dr. Ingo Drehmer, stellte den Messebesuchern das Projekt fachkundig<br />

vor. Er wurde dabei von bpa-Vorstand Peter Grosse unterstützt,<br />

in dessen Pflegeeinrichtung im Rheingau-Taunus-Kreis das<br />

Modell ebenfalls erprobt wirbt.<br />

Neben diesem fachlichen Projekt wurde aber auch die Zusammenarbeit<br />

der beiden Partner selbst vorgestellt und erläutert.<br />

Die se Aufgabe übernahmen Patricia Kaczmarek, Vorstandsreferentin<br />

bei der KVH, und Matthias Brittner, KVH-Teamleiter Neue<br />

Versorgungsformen einerseits sowie bpa-Landesgeschäftsstellenleiter<br />

Manfred Mauer andererseits. Die Zusammenarbeit lässt<br />

sich am besten mit den Stichworten Kommunikation, Kooperation<br />

und Koordination beschreiben.<br />

Im Einzelnen soll durch bessere Kommunikation das Verständnis<br />

zwischen Ärzteschaft und Pflegekräften gefördert werden bis hin<br />

zu Schlichtungsbemühungen, falls diese im Einzelfall nötig und angemessen<br />

sein sollten. Eine engere Kooperation soll zu sinnvollen<br />

Projekten führen und dabei die Optimierung der Patientenversorgung<br />

im Blick haben. Dies ist gerade unter dem Gesichtspunkt<br />

des Fachkräftemangels wichtig, der eine bessere Koordination<br />

45


landesgruppen<br />

46<br />

der Partner im Gesundheitssystem unabdingbar macht. Hierdurch<br />

sollen versteckte Effizienzreserven an den Schnittstellen lokalisiert<br />

und gehoben werden.<br />

Dass die Kooperation nicht nur auf dem Papier steht, sondern<br />

gelebt wird, zeigt sich an ihren Ergebnissen. So schulen Experten<br />

von KV und bpa jeweils wechselseitig die Mitglieder der anderen<br />

Organisation und fördern und vertiefen damit das gegenseitige<br />

Verständnis. Die Ärzteschaft sowie Praxismitarbeiter/-innen werden<br />

von bpa-Experten z. B. in der richtlinienkonformen Ausstellung<br />

von Verordnungen oder dem richtigen Umgang mit demenziell<br />

veränderten Patienten in der Arztpraxis geschult. Auf der<br />

anderen Seite wurde eine von der KV konzipierte Seminarreihe<br />

zum frühzeitigen Erkennen von Schmerz- und Palliativpatienten<br />

sehr gut von den Pflegeeinrichtungen angenommen. Weitere<br />

Niedersachsen<br />

Pflegenotstand – bpa und SPD fordern Maßnahmenpaket gegen<br />

Fachkräftemangel<br />

n „Um eine dramatische Zuspitzung der pflegerischen Versorgung<br />

zu verhindern, ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen<br />

gegen den Fachkräftemangel notwendig, das möglichst<br />

kurzfristig umzusetzen ist“, forderte Henning Steinhoff, Leiter<br />

der Landesgeschäftsstelle des bpa Niedersachsen, im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz der SPD-Landtagsfraktion am 14. März<br />

in Hannover zum Thema Pflegenotstand. Steinhoff nannte u. a.<br />

die Abschaffung des Schulgeldes an privaten Altenpflegeschulen,<br />

den Ausbau der berufsbegleitenden Fortbildung in der<br />

Pflege, eine Zuwanderung von Pflegefachkräften aus dem Ausland<br />

sowie eine generelle Aufwertung des Ansehens der Pflegeberufe<br />

in der Öffentlichkeit.<br />

„Die Zeit des Aussitzens ist vorbei“, stellte Uwe Schwarz, stellvertretender<br />

Vorsitzender der SPD-Fraktion im niedersächsischen<br />

Landtag, fest. Gegenwärtig fehlten bereits in Niedersachsen<br />

4.000 Pflegekräfte, bis 2020 werde sich diese Zahl bis auf<br />

40.000 erhöhen. Schwarz forderte u. a. eine Aufhebung der Benachteiligung<br />

der Betriebe, die ausbilden, sowie eine Anhebung<br />

der im Bundesvergleich unterdurchschnittlichen Pflegesätze in<br />

der stationären Pflege. Er brachte in diesem Zusammenhang die<br />

in Niedersachsen vor wenigen Jahren abgeschaffte Ausbildungsumlage<br />

erneut ins Gespräch.<br />

Henning Steinhoff zeichnete ein alarmierendes Bild der aktuellen<br />

Personalsituation: Zurzeit könnten bundesweit allein bei bpa-<br />

Mitgliedern 10.000 Stellen für Pflegefachkräfte nicht besetzt<br />

werden. „Es mangelt aber auch an Hilfskräften“, fügte der Leiter<br />

der niedersächsischen Landesgeschäftsstelle hinzu. Um mehr Jugendliche<br />

zu Altenpflegern ausbilden zu können, müssten allerdings<br />

die Rahmenbedingungen geändert werden: So schlug er<br />

die Abschaffung des Schulgeldes an privaten Altenpflegeschulen<br />

ebenso vor wie eine Änderung der Anforderungen an den Ausbildungsbetrieb<br />

dahingehend, dass die Anforderungen an die Qualifikation<br />

der Praxisanleiter heruntergebrochen werden müssten.<br />

„Bisher dürfen nur Topkräfte Auszubildende anleiten, obwohl dies<br />

auch Pflegefachkräfte kompetent erledigen können“, so Stein-<br />

Schulungsangebote zu den Themen Diabetes und Ernährungsdefizite<br />

bei Pflegebedürftigen sind in Planung.<br />

Wie oben beschrieben wird die Verbesserung der fachärztlichen<br />

Versorgung in Pflegeheimen (z. B. zum Thema Harninkontinenz)<br />

intensiv vorangetrieben. Ein erster Facharztvertrag für die Verbesserung<br />

der psychiatrischen Versorgung in Altenpflegeheimen zwischen<br />

KV und AOK mit bpa-Unterstützung konnte abgeschlossen<br />

werden, weitere Bereiche sollen folgen.<br />

Zudem ist geplant, gemeinsam zu erproben, wie durch eine engere<br />

Kooperation zwischen Hausärzten und zugelassenen Pflegediensten<br />

der Aufbau bürokratischer Doppelstrukturen vermieden<br />

und die Patientenversorgung in der Häuslichkeit gerade im ländlichen<br />

Bereich verbessert werden kann. mm<br />

Uwe Schwarz (l.), stellvertretender Vorsitzender und sozialpolitischer<br />

Sprecher der SPD-Fraktion, und bpa-Landesgeschäftsstellenleiter Henning<br />

Steinhoff<br />

hoff. Einer Ausbildungsumlage, die Betriebe entrichten müssen,<br />

die keine Ausbildung anbieten, stand Steinhoff nicht ablehnend<br />

gegenüber. „Wir erkennen die Sinnhaftigkeit einer Umlage an,<br />

sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen und sie unbürokratisch<br />

umgesetzt wird“, sagte er.<br />

Um die angespannte Personallage der Pflegeeinrichtungen zu<br />

mildern, regte Steinhoff eine Diskussion der Fachkraftquote im<br />

stationären Bereich an: „Wir wünschen uns eine flexiblere Handhabung<br />

der vorgeschriebenen Quote sowie eine Korrektur der<br />

Definition, die aus dem Jahr 1994 stammt.“<br />

Die von Schwarz vorgebrachte Feststellung, die Pflegesätze in<br />

Niedersachsen seien im Bundesvergleich zu niedrig, griff er mit<br />

dem Hinweis auf, dass die vorgegebene Auslastung von 98 Prozent<br />

zu hoch und deshalb zu diskutieren sei. Grundsätzlich, so<br />

fasste Steinhoff zusammen, unterstütze er eine Vielzahl der von<br />

der SPD-Fraktion im Entschließungsantrag aufgeführten Punkte.<br />

Eine Steuerung der Belegung sowie Eingriffe in die unternehmerische<br />

Freiheit lehne er allerdings entschieden ab. vc<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Nordrhein­Westfalen<br />

Freiwilliges Soziales Jahr: Was ist das eigentlich?<br />

eIN erfAhruNGSBerICht AuS erSter hANd<br />

n Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein <strong>sozialer</strong> Freiwilligendienst<br />

in Deutschland für Jugendliche und junge Erwachsene,<br />

die die Vollzeitschulpflicht erfüllt und das 27. Lebensjahr noch<br />

nicht vollendet haben. Gesetzlich geregelt sind die Rahmenbedingungen<br />

für das FSJ im Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen<br />

Sozialen Jahres. Das Senioren- und Pflegeheim Residenz<br />

bietet seit dem vergangenen Jahr das FSJ an. Anja Buhk leistet<br />

ihr FSJ in der „Residenz“ ab und möchte im Folgenden einen<br />

Einblick geben.<br />

Anja Buhk: Nun ja, der Begriff FSJ an sich ist ja vielen bekannt.<br />

Aber was wirklich dahintersteckt, möchte ich den Leserinnen und<br />

Lesern jetzt mal etwas näherbringen. Mir war schon recht früh<br />

klar, dass ich nach meinem Abitur am Gymnasium Nepomucenum<br />

in Rietberg nicht direkt weiter zur Schule bzw. Universität gehen<br />

möchte. Ich wollte zunächst einmal raus aus dem Schulstress. Ein<br />

Jahr mal etwas anderes erleben – Au-Pair, Auslandsreisen, Berufsausbildung,<br />

Langzeitpraktika –, was genau, war mir zunächst noch<br />

unklar. Auch wusste ich noch nicht so recht, ob ich meine Zukunft<br />

im Bereich Gesellschaft und Soziales, Betriebswirtschaftslehre,<br />

Gesundheitswesen oder im Lehramt suchen sollte.<br />

Auf jeden Fall wollte ich die Zeit bis zum nächsten Lebensabschnitt<br />

mit etwas Sinnvollem überbrücken und als Grundstock<br />

für meine berufliche Laufbahn nutzen. Tendenziell war der Bereich<br />

Soziales für mich am interessantesten, da ich auch schon<br />

einige entsprechende Praktika gemacht hatte und meine ältere<br />

Schwester im Bereich Seniorenbetreuung sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht hatte.<br />

So bot sich als willkommene Alternative dann auch das FSJ an –<br />

das Freiwillige Soziale Jahr. Ich informierte mich zunächst ausführlich<br />

im Internet über dieses Thema. Dann stellte ich mir die Frage,<br />

ob ich nun die Kindererziehung, die Altenpflege, die Jugendarbeit<br />

oder die Arbeit mit Behinderten anstreben sollte.<br />

Ausschlaggebend waren hier letztlich die guten Erfahrungen,<br />

die meine Schwester Sarah während ihres Langzeitpraktikums im<br />

Seniorenheim Residenz in Lippstadt-Bad Waldliesborn gemacht<br />

hatte, und auch mein Schulpraktikum im selben Haus. Außerdem<br />

wird angesichts der demografischen Entwicklung den sozialen<br />

Berufen im Bereich Altenpflege und -betreuung eine sichere Zukunft<br />

eingeräumt.<br />

Ich wollte also mein FSJ in der „Residenz“ im Bereich Seniorenbetreuung<br />

machen. Mit Hilfe der Heimverwaltung stellten wir den<br />

Kontakt mit dem Träger des FSJ, dem <strong>Bundesverband</strong> <strong>privater</strong><br />

<strong>Anbieter</strong> <strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong> e.V. her. Obwohl ich in dieser Einrichtung<br />

die erste FSJlerin bin, verlief der bürokratische Teil völlig<br />

problemlos. Binnen kürzester Zeit war der Vertrag zwischen mir<br />

und der „Residenz“ geschlossen.<br />

Seit 1. September 2010 bin ich nun schon im GÜD (Gruppenübergreifender<br />

Dienst) der „Residenz“ tätig, und das mit wach-<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

landesgruppen<br />

Anja Buhk, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr leistet, im Gespräch mit einer<br />

Bewohnerin der Residenz<br />

sender Begeisterung! Ein Grund meiner Begeisterung ist, dass mir<br />

von den Bewohnern sehr viel Vertrauen zurückgegeben wird, die<br />

aus meiner täglichen Arbeit mit ihnen resultiert. Das angenehme<br />

Betriebsklima, die gute Zusammenarbeit (auch in Verbindung mit<br />

dem Pflegepersonal) und die abwechslungsreichen Aufgaben sind<br />

für mich eine Bestätigung darin, dass ich mit der „Residenz“ die<br />

richtige Wahl getroffen habe.<br />

Hier lerne ich gemeinsam mit anderen, für andere da zu sein.<br />

Mit anderen bedeutet, mit netten und kompetenten Kollegen ein<br />

gutes Team zu bilden. Für andere bedeutet, sich aktiv mit dem<br />

Leben und den Problemen älterer oder behinderter Menschen<br />

zu beschäftigen und sie mit viel Einsatz und Verantwortung zu<br />

unterstützen, ein möglichst angenehmes Leben zu führen.<br />

Und gerade hierbei erfahre ich so viel Dankbarkeit von den Bewohnern<br />

unseres Hauses und das wirklich schöne Gefühl, dass<br />

ich gebraucht werde und man sich auf mich verlässt. Diese Vertrautheit<br />

ist schon jetzt eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich<br />

während meines FSJ sammeln durfte. Ganz wichtig für mich ist<br />

aber auch die Unterstützung und Förderung durch meine Mentorin<br />

Katja Dimter, die als Leiterin des GÜD die Verantwortung<br />

für mich zu tragen hat. Ihre freundschaftliche und kollegiale, aber<br />

auch zielstrebige und ergebnisorientierte Anleitung hilft mir, meine<br />

sozialen Kompetenzen zu stärken und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Genauso kann ich mich aber auch auf die Heim- und<br />

Geschäftsleitung sowie die anderen Kolleginnen und Kollegen als<br />

Ansprechpartner verlassen.<br />

Neben der praktischen Arbeit mit den Bewohnern nehmen wir FS-<br />

Jler an Seminaren teil, die der Träger, der bpa, außerhalb der Einrichtungen<br />

anbietet. Diese Schulungen finden fünfmal während<br />

47


landesgruppen<br />

48<br />

FSJlerin Anja Buhk mit Bewohnern im Garten der<br />

Residenz<br />

Rheinland­Pfalz<br />

des Freiwilligen Sozialen Jahres jeweils als<br />

fünftägiger Blockunterricht statt. Drei dieser<br />

Seminare habe ich bereits absolviert<br />

und kann es kaum erwarten, das nächste zu<br />

besuchen. Nicht allein wegen der Freundschaften,<br />

die ich dort mit Gleichgesinnten<br />

schließen konnte und der Erfahrungen, die<br />

man mit ihnen austauschen kann, sondern<br />

tatsächlich auch wegen der theoretischen<br />

und praktischen Unterrichtsinhalte, die<br />

wir von den fachkundigen und netten<br />

Lehrkräften vermittelt bekommen.<br />

Denn das FSJ soll ja für meinen weiteren<br />

beruflichen Werdegang eine zielgerechte<br />

Basis schaffen. Und dass meine berufliche<br />

Zukunft im Bereich Altenpflege oder -betreuung<br />

liegen wird, darüber bin ich mir<br />

jetzt ziemlich im Klaren. Dazu trägt dieses<br />

FSJ ganz sicher bei.<br />

Doch nicht nur in Hinsicht auf meine nahe<br />

berufliche Zukunft hat mir das FSJ bis jetzt<br />

schon viel gebracht, ich denke auch, dass<br />

ich in der „Residenz“ wichtige, prägende<br />

Erfahrungen gemacht habe, die mich<br />

mein Leben lang begleiten werden. Somit<br />

kann ich als Schlussfolgerung nur sagen,<br />

dass ein Freiwilliges Soziales Jahr uneingeschränkt<br />

sinnvoll ist, und wer sich für<br />

eine Tätigkeit in der Seniorenbetreuung<br />

oder -pflege interessiert, dem kann ich die<br />

„Residenz“ wirklich empfehlen.<br />

Ich befürchte, dass die verbleibenden Monate<br />

meines FSJ viel zu schnell vergehen<br />

werden. Da ich mich hier so wohl fühle<br />

und mir die Bewohner bereits so sehr ans<br />

Herz gewachsen sind, wird mir der Abschied<br />

mit Sicherheit sehr schwer fallen.<br />

Aber bis dahin ist zum Glück ja noch etwas<br />

Zeit … ab<br />

Rückblick auf Mitgliederversammlung und Fachtagung 2011<br />

rheINlANd-pfälZISCher VorStANd fÜr ZweI JAhre BeStätIGt<br />

n Die Wahl des rheinland-pfälzischen Vorstands und Vorträge<br />

sowie Workshops rund um das Thema „Fachkräfte: Gewinnung,<br />

Qualifizierung, Bindung“ lockten zahlreiche Teilnehmer Anfang<br />

Mai zur Mitgliederversammlung und Fachtagung des bpa nach<br />

Mainz-Finthen.<br />

Zunächst stand die Wahl des rheinland-pfälzischen Vorstands auf<br />

dem Programm der Mitgliederversammlung: In ihrem Amt jeweils<br />

bestätigt wurden bpa-Präsident Bernd Meurer als Landesvorsitzender<br />

und Manfred Hoffmann als Stellvertreter. Als Beisitzer<br />

wiedergewählt wurden Ute Halman, Katja König, Helmut Becher,<br />

Achim Helfrich, Harald Monschau, Dieter Hewener, Hilmar Schwager<br />

und Christian Grimm.<br />

Andreas Lutz hatte sich dieses Jahr nicht mehr zur Wahl aufstellen<br />

lassen. Er schied nach langjähriger engagierter Mitarbeit aus dem<br />

Vorstand aus. In seiner insgesamt 13-jährigen Vorstandsarbeit<br />

hat er sich mit Leidenschaft für die Belange der ambulanten Pflege<br />

in vielen Bereichen eingesetzt und die Landesgeschäftsstelle<br />

unterstützt. Der Vorstand und die Mitarbeiterinnen der Landesgeschäftsstelle<br />

danken ihm herzlich für sein großes Engagement.<br />

Fachkräfte: Gewinnung, Qualifizierung, Bindung<br />

Der Mangel an Fachkräften ist in den Pflegeeinrichtungen immer<br />

deutlicher zu spüren. Ein Grund mehr, das Thema zum Schwerpunkt<br />

der diesjährigen rheinland-pfälzischen bpa-Fachtagung zu<br />

Manfred Hoffmann (stellvertretender Vorsitzender), Achim Helfrich, Harald Monschau, Katja König, Bernd Meurer (Vorsitzender), Ute Halman, Christian<br />

Grimm, Helmut Becher, Hilmar Schwager und Dieter Hewener (v. l. n. r.)<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Blick ins Plenum<br />

machen. Nach herzlichen Grußworten der CDU-Landesvorsitzenden<br />

Julia Klöckner und von Solveigh Schneider, einer der beiden<br />

Vorsitzenden der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz e. V., stellte<br />

der wissenschaftliche WifOR-Geschäftsführer Dr. Dennis A. Ostwald<br />

Zahlen und Fakten zur „Rheinland-Pfälzischen Pflegewirtschaft<br />

im Spannungsfeld zwischen fehlenden Pflegefachkräften<br />

und positiven Wachstums- und Beschäftigungsaussichten“ vor.<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion waren alle Anwesenden<br />

zum Mitdiskutieren eingeladen. „Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz:<br />

Herausforderung und Möglichkeiten“ hieß das Thema,<br />

zu dem die Podiumsgäste und nicht zuletzt die Mitglieder ihre<br />

eigene Sicht mitteilten.<br />

Bernd Meurer und CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner<br />

Mitarbeiterbindung durch Qualifizierung<br />

Am zweiten Tag standen Workshops im Vordergrund. Zunächst<br />

konnten sich die Teilnehmer mit praktischen Tipps zur Mitarbeiterbindung<br />

versorgen. Nordic Walking, Theateraufführungen,<br />

gesunde Ernährung: Welche gesundheitserhaltenden Maßnahmen<br />

haben sich bewährt und welche Aktivitäten fördern zugleich<br />

das Miteinander im Team. Werner Blasweiler, Projektleiter Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement der AOK Rheinland-Pfalz,<br />

Mayen, und Harald Monschau, Mitglied des Vorstands der Landesgruppe<br />

Rheinland-Pfalz und selbst Inhaber eines Seniorenzentrums,<br />

stellten „Best-Practice-Beispiele“ vor und gaben zum<br />

Besten, welche Maßnahmen zur Umsetzung in den eigenen Einrichtungen<br />

empfehlenswert sind.<br />

„Mitarbeiterbindung durch Qualifizierung“ hat sich für die<br />

Mitglieder des Vorstands Katja König, Hilmar Schwager und<br />

Christian Grimm in ihren stationären Pflegeeinrichtungen und<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

landesgruppen<br />

Moderator und Fachjournalist Martin von Berswordt-Wallrabe (r.) sorgte<br />

dafür, dass die Teilnehmer zu Wort kommen konnten<br />

ambulanten Pflegediensten bewährt. Ihre Erfahrungen, in welchen<br />

Bereichen eine Qualifizierung und Spezialisierung der Mitarbeiter<br />

am geeignetsten ist, stellten die drei Referenten den<br />

Teilnehmern vor.<br />

Neuregelungen in der Pflege<br />

Mit den bundesweit aktuellsten Informationen über Neuregelungen<br />

in der Pflege versorgten die bpa-Geschäftsführer Herbert<br />

Mauel und Bernd Tews die Teilnehmer.<br />

Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung sprach Axel<br />

Merschky, Referent aus dem Landesamt für Soziales, Jugend und<br />

Versorgung in Mainz, über die Veröffentlichung der Qualitätsberichte<br />

der ehemaligen Heimaufsicht. Die Beratungs- und Prüfbehörde,<br />

wie sie heute heißt, wird ab 1. Juli 2011 die Berichte im<br />

Internet veröffentlichen. Axel Merschky stellte das Verfahren vor<br />

und gab einen Überblick über die Verordnungen des LWTG, die<br />

derzeit erstellt und in den kommenden Monaten in Kraft treten<br />

werden.<br />

„Eine gute Mischung zwischen wissenswerten Vorträgen und<br />

praktischen Tipps. Besonders die praxisnahen Workshops laden<br />

zum Nachahmen ein“, lautete das positive Feedback der<br />

Mitglieder. Das spornte den Landesvorstand und die Mitarbeiterinnen<br />

der Geschäftsstelle in Mainz direkt an: Die Vorbereitungen<br />

für die bpa-Mitgliederversammlung und Fachtagung<br />

2012 sind bereits im Gange. bg<br />

49


landesgruppen<br />

50<br />

Saarland<br />

Verdienstkreuz am Bande für Renate Scholl<br />

VIelSeItIGeS ehreNAmtlICheS eNGAGemeNt<br />

Feierstunde im Tholeyer Rathaus: Renate Scholl (M.) eingerahmt von Minister Karl Rauber (l.) und Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (r.)<br />

n Eine ganz besondere Ehre ist Renate Scholl, bpa-Mitglied<br />

aus Überroth-Niederhofen, zuteil geworden: Im Rahmen einer<br />

Feierstunde im Sitzungssaal des Rathauses in Tholey überreichte<br />

ihr der Minister für Bundesangelegenheiten und Kultur<br />

sowie Chef der Staatskanzlei, Karl Rauber, das Verdienstkreuz<br />

am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Ausgezeichnet wurde die gelernte Kinderkrankenschwester für<br />

ihren seit mehr als vier Jahrzehnte währenden hohen persönlichen<br />

Einsatz und ihr aus Idealismus geprägtes Engagement im sportlichen,<br />

sozialen und kirchlichen Bereich.<br />

Renate Scholl begann bereits vor ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester<br />

im Jahr 1963 ihre ehrenamtliche Arbeit als Übungsleiterin<br />

bei den Pfadfindern St. Georg in Schmelz-Bettingen. Zudem<br />

engagierte sie sich von 1979 bis 1983 als Übungsleiterin<br />

im Turnverein Überroth-Niederhofen, bevor sie 1982 bis 1988<br />

als erste Vorsitzende die Geschicke des Vereins mitbestimmte.<br />

Nach Niederlegung dieses Amtes war sie von 1988 bis 1990 als<br />

Schriftführerin im Vorstand dieses Turnvereins tätig.<br />

In den Jahren 1982 bis 1988 betreute sie auch die Schwimmer<br />

der DLRG Hasborn. Als Ausbildungshelferin übernahm sie eigenverantwortlich<br />

Aufgaben im Bereich der Anfängerschwimmausbildung,<br />

im Training und bei der Wettkampfbetreuung der Rettungsschwimmer.<br />

Nach 15 Jahren Tätigkeit als Kinderkrankenschwester entschied<br />

sich Renate Scholl 1989 zum Berufswechsel und begann eine<br />

Ausbildung in der Erwachsenenpflege in einem Pflegeheim. Später<br />

arbeitete sie in der Sozialstation in Lebach, bevor sie 1997 den<br />

Schritt in die Selbständigkeit wagte und in Überroth-Niederhofen<br />

einen privaten Pflegedienst eröffnete.<br />

Renate Scholl wechselte 1991 vom sportlichen in das sozial und<br />

kirchlich geprägte Ehrenamt. Sie übernahm Aufgaben im Pfarrgemeinderat<br />

der Pfarrei St. Katharina in Scheuern. Dort bekleidete<br />

sie für vier Jahre das Amt der zweiten Vorsitzenden. Außerdem<br />

engagiert sie sich seit 1992 als Lektorin und Kommunionhelferin.<br />

1996 ließ sich Renate Scholl im St. Jakobus Hospiz in Saarbrücken<br />

zur ehrenamtlichen Hospizhelferin ausbilden. Seither engagiert<br />

sie sich in der ambulanten Sterbehilfe. Sie beschränkt sich hierbei<br />

nicht nur auf die sehr schwierige Patientenbetreuung, sondern<br />

führt auch Sterbegespräche. Gerade diese Gespräche, zu denen<br />

oft nicht einmal die nächsten Angehörigen in der Lage sind, stellen<br />

große Anforderungen an die physischen und psychischen<br />

Kräfte von Renate Scholl.<br />

Neben der Betreuung und Begleitung sterbender Menschen widmet<br />

sich Renate Scholl seit 2002 als Leiterin dem Gesprächskreis<br />

„pflegende Angehörige“ in der Pfarrei Katharina in Scheuern.<br />

Der Gesprächskreis beschäftigt sich mit der optimalen Pflege im<br />

häuslichen Bereich. Darüber hinaus wurde sie im Jahre 2005 zur<br />

Seniorenbeauftragten der Gemeinde Tholey berufen.<br />

Des Weiteren ist Renate Scholl seit 2008 als ehrenamtliche Leiterin<br />

der Dienstleistungsagentur (DLA) „Menschen für Menschen“<br />

im Bohnental für die Gemeinde Tholey tätig. Gleichzeitig ist sie<br />

erste Vorsitzende des Vereins „Miteinander-Füreinander e. V.“, in<br />

dem sie Aufgaben in der Betreuung an Demenz erkrankter Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger übernommen hat.<br />

„Der unermüdliche Einsatz von Renate Scholl ist geprägt von<br />

<strong>sozialer</strong> Verantwortung und Kompetenz. Ihr Engagement ist ein<br />

hervorragendes Beispiel praktizierter Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit.<br />

Sie hat sich dadurch Verdienste erworben, die<br />

eine Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz uneingeschränkt<br />

rechtfertigen“, sagte Minister Karl Rauber.<br />

Auch Bürgermeister Hermann Josef Schmidt lobte das große ehrenamtliche<br />

Engagement von Renate Scholl, die ihre Kompetenz<br />

als Leiterin der DLA im Bohnental und als Seniorenbeauftragte<br />

auch in den Dienst der Gemeinde stelle. „Sie ist immer da, wenn<br />

man sie braucht“, betonte der Bürgermeister. Vor allem die Begleitung<br />

Sterbender und deren Angehöriger verdiene höchsten<br />

Respekt, weil dies auch eine Belastung für sie selbst sei. Renate<br />

Scholl nahm die hohe Auszeichnung gewohnt bescheiden entgegen:<br />

„Es ist eine ganz besondere Ehre, die ich stellvertretend für<br />

alle entgegennehme, die mich unterstützen.“ jt<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Sachsen­Anhalt<br />

Viel Neues und Interessantes auf der Mitgliederversammlung<br />

n Wichtige Themen bewegten die Mitglieder der bpa-Landesgruppe<br />

Sachsen-Anhalt bei der Mitgliederversammlung im<br />

März. Dies zeigte die Vielzahl der Teilnehmer, die hierzu erschienen<br />

waren. Im Vordergrund standen auch dieses Mal der anhaltende<br />

Fachkraftmangel und die Finanzierung der durch die Einrichtungen<br />

angebotenen Pflegeleistungen. Im Weiteren sehen<br />

sich nun auch Betreute Wohnungen und Wohngemeinschaften<br />

durch die neuen Regelungen des Wohn- und Teilhabegesetzes<br />

als Nachfolgeregelung des Heimgesetzes betroffen.<br />

Zu Beginn stellten die neuen Ansprechpartner der bpa Servicegesellschaft<br />

für das Land Sachsen-Anhalt, Dr. Stefan Buchkremer<br />

und Richard Simm, die Auswirkungen des Urteils des Bundessozialgerichts<br />

auf die zukünftigen Entgeltverhandlungen mit den Kostenträgern<br />

vor. Bereits jetzt sind die Auswirkungen spürbar und<br />

werden sich neben den Verhandlungen für stationäre und teilstationäre<br />

Einrichtungen auch für die ambulanten Pflegedienste<br />

bemerkbar machen.<br />

Um dem anhaltenden Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt zu<br />

begegnen, wird seitens der bpa-Landesgruppe der Kontakt zu<br />

verschiedenen Institutionen gesucht. So konnten zur Mitgliederversammlung<br />

Vertreter des Arbeitgeberservice der Agentur<br />

für Arbeit Magdeburg, Beate Heuseler und Steffen Kellner, Förderprogramme<br />

und andere Möglichkeiten der Auszubildenden<br />

oder Mitarbeitergewinnung der Agentur für Arbeit vorstellen. Die<br />

Mitgliedseinrichtungen können den Kontakt zu diesen Ansprechpartnern<br />

landesweit nutzen, um im Bereich der Mitarbeitergewinnung<br />

weitere Unterstützung zu erfahren.<br />

Des Weiteren wurde auf dieser Mitgliederversammlung die Diskussion<br />

um den Neuabschluss und die Vergütung der Leistungen<br />

häuslicher Krankenpflege notwendig. Der durch die AOK Sachsen-Anhalt<br />

und die „IKK gesund plus“ angebotene Vertrag beinhaltete<br />

aufgrund der darin enthaltenen Entgeltsteigerung ein<br />

hohes Maß an Diskussionsbedarf. Grundsätzlich wurde von<br />

allen Anwesenden die im Rahmenvertrag zur Erbringung häuslicher<br />

Krankenpflege enthaltene Neuregelung begrüßt, welche<br />

nunmehr auch den Einsatz der nach Landesrecht ausgebildeten<br />

Gut besucht: die Mitgliederversammlung des bpa in Sachsen-Anhalt<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

landesgruppen<br />

Die Vorstandsmitglieder Andrea Funk und Sabine Kösling sowie Pflegedienstinhaber<br />

Bertram Rummel<br />

examinierten Altenpfleger in der Position der leitenden Pflegefachkraft<br />

und deren Stellvertretung ermöglicht. Gerade im Hinblick<br />

auf den bestehenden Mangel an gut qualifiziertem Fachpersonal<br />

war dies eine dringende Neuregelung, die im ambulanten<br />

Bereich eine gewisse Erleichterung schafft.<br />

Abschließend begrüßte die bpa-Landesgruppe Sachsen-Anhalt<br />

Egbert G. Strebinger vom Ministerium für Gesundheit und<br />

Soziales als Redner. Strebinger zeichnet im Referat für Seniorinnen<br />

und Senioren des Ministeriums für die Erarbeitung des<br />

nun seit dem 26. Februar 2011 in Sachsen-Anhalt geltenden<br />

Wohn- und Teilhabegesetzes verantwortlich. Er verdeutlichte<br />

den Anwesenden ausführlich die Entstehung und Begleitung des<br />

Gesetzgebungsprozesses. Die neuen heimrechtlichen Regelungen<br />

in Sachsen-Anhalt gelten für stationäre Einrichtungen,<br />

aber auch für Wohngemeinschaften und Betreute Wohnungen. In<br />

der anschließenden Diskussion konnten Mitgliedseinrichtungen<br />

neben ihren Fragen zur Anwendung des Gesetzes auch ihre<br />

Meinungen und Anregungen zur Praktikabilität der Anwendungen<br />

für die in den Einrichtungen und Wohnformen betreuten<br />

Menschen einbringen. as<br />

51


landesgruppen<br />

52<br />

Thüringen<br />

Außergewöhnlicher Besuch im Seniorenzentrum Bocksberg<br />

lANdtAGSABGeordNeter BeIm pfleGeprAktIkum<br />

n Der thüringische CDU-Landtagsabgeordnete<br />

Maik Kowalleck hat im Mai die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenzentrum<br />

Bocksberg in Probstzella<br />

besucht. Im Rahmen eines Tagespraktikums<br />

führte er nicht nur Gespräche im<br />

Kreise der Geschäfts- und Pflegedienstleitung,<br />

sondern auch mit den Bewohnern<br />

des Hauses.<br />

Das Ganze bei schönem Wetter und in<br />

ungezwungener Atmosphäre vorwiegend<br />

im Freien gestaltet, wobei Maik Kowalleck<br />

zunächst einen Einblick in seine bisherige<br />

berufliche sowie politische Arbeit gewährte.<br />

Der 36-jährige Politiker verstand<br />

es dabei, den Seniorinnen und Senioren<br />

des Zentrums mit leicht verständlichen<br />

Worten sein Wirken und die Ziele in seinem<br />

politischen Leben zu verdeutlichen.<br />

Im Mittelpunkt des Interesses des Landtagsabgeordneten<br />

stand die aktive Mitgestaltung<br />

des Tagesablaufs der Bewohner –<br />

Zeitungsschau, Gespräche, Spazier gänge.<br />

Einen „Landespolitiker zum Anfassen“ gibt<br />

es im Pflegeheim nicht alle Tage. Und so<br />

nutzten die Senioren die Chance, Maik<br />

Kowalleck das zu fragen, was sie bewegt.<br />

Neben der Rente waren dies Themen wie<br />

die Versorgung im ländlichen Raum, der<br />

Tourismus am Thüringer Meer und die<br />

Sorge um die Zukunft der Enkel.<br />

„Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal<br />

ist in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen und wird weiter anwachsen.<br />

Um ausreichend Kräfte für die anspruchsvollen<br />

Pflegeberufe zu gewinnen,<br />

müssen Ansehen und Attraktivität dieser<br />

Berufe gesteigert werden. Pflege fordert<br />

den Pflegenden viel ab“, sagte Maik Kowalleck.<br />

Mit seinem Praktikum wollte er einerseits<br />

auf diese Problematik aufmerksam machen<br />

und sich andererseits selbst vor Ort ein<br />

Bild über Aufgaben und Arbeitsbedingungen<br />

des Pflegepersonals sowie über<br />

die Lebens situation der Bewohner verschaffen.<br />

te<br />

Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck beim<br />

Praktikumseinsatz in einer bpa-Mitgliedseinrichtung<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Neue Mitarbeiter<br />

Landesbeauftragte für Hessen<br />

Sabine Söngen verstärkt seit dem 1. April<br />

2011 als Landesbeauftragte die bpa-Geschäftsstelle<br />

in Hessen. Die Betriebswirtin,<br />

Schwerpunkt Gesundheitsmanagement<br />

(vwa) und Gesundheitsökonomin (vwa),<br />

kann auf 22 Jahre Berufserfahrung in der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung zurückgreifen.<br />

Nach diversen Tätigkeiten sowohl im Kunden-<br />

als auch im Vertragsbereich der AOK<br />

Hessen war sie dort ab 1996 im Vertragsbereich<br />

Pflegeversicherung/Häusliche<br />

Krankenpflege tätig. 2002 wechselte sie<br />

als Vertragsreferentin zur jetzigen IKK<br />

Juristin für Niedersachsen<br />

Die bpa-Landesgruppe Niedersachsen<br />

wird seit dem 1. Mai 2011 von der Juristin<br />

Deniz Rethmann verstärkt. Die Rechtsanwältin<br />

hat ihren Schwerpunkt auf die so-<br />

zial- und arbeitsrechtliche Beratung gelegt.<br />

Nach Studium in Osnabrück und Referendariat<br />

beriet sie zunächst in der arbeitsrechtlichen<br />

Abteilung eines Großkonzerns<br />

Führungskräfte und führte Verhandlungen<br />

mit den Sozialpartnern.<br />

Seit Anfang 2009 war sie bei einem kleinen<br />

Leistungserbringerverband für die<br />

Landesbeauftragter für Sachsen<br />

Die Landesgeschäftsstelle in Sachsen hat<br />

zum 2. Mai 2011 mit Rudolf Pietsch personelle<br />

Verstärkung bekommen. Rudolf<br />

Pietsch ist bereits seit vielen Jahren in<br />

der Pflegeverbandsarbeit, insbesondere<br />

in Sachsen, aktiv. Deshalb kann er seine<br />

aktuellen Kenntnisse und Erfahrungen in<br />

die neue Tätigkeit nahtlos einbringen und<br />

seine bereits erworbenen persönlichen<br />

Kontakte zu Kassen und Behörden nutzen.<br />

Der neue Landesbeauftragte für Sachsen<br />

ist von Hause aus engagierter Krankenpfleger<br />

und Jurist. Nach zwei Jahren Pflegepraxis<br />

in der Universitätsklinik Freiburg<br />

studierte Pietsch – noch vor Einführung<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

classic und war dort u. a. für die vertragliche<br />

Umsetzung der Pflegeversicherung<br />

(ambulant, teilstationär und stationär),<br />

der Hospizversorgung sowie der häuslichen<br />

Krankenpflege verantwortlich.<br />

Sabine Söngen freut sich sehr auf die<br />

Zusammenarbeit mit den Mitgliedseinrichtungen<br />

und darauf, ihre langjährigen<br />

Erfahrungen dem bpa zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Interessenvertretung ambulanter Pflegedienste<br />

zuständig. Die 30-jährige Juristin<br />

kann somit auf umfangreiche Erfahrung im<br />

Bereich der Verbandsarbeit zurückgreifen<br />

und kennt die Probleme von Pflegeeinrichtungen<br />

in der täglichen Praxis.<br />

Deniz Rethmann freut sich, den Mitgliedseinrichtungen<br />

in Niedersachsen im persönlichen<br />

Kontakt beratend und unterstützend<br />

zur Seite zu stehen und deren<br />

Interessen auf Landesebene Gehör zu<br />

verschaffen.<br />

der Pflegeversicherung – Jura. Seinen<br />

beruflichen Einstieg begann er mit der<br />

Vertretung von stationären Einrichtungen<br />

als Rechtsanwalt, dies führte er in der anschließenden<br />

Verbandsarbeit fort. Er hat<br />

damit die Entwicklungen und Reformen<br />

nach Einführung der Pflegeversicherung<br />

nicht nur beobachtet, sondern aktiv und<br />

kritisch begleitet.<br />

Rudolf Pietsch freut sich auf die neuen<br />

Herausforderungen. Er wird die Mitglieder<br />

in Sachsen gemeinsam mit der Landesbeauftragten<br />

Jacqueline Kallé individuell und<br />

effektiv beraten.<br />

in eigener sache<br />

53


messen und kongresse<br />

bpa |magazin fax­formular<br />

Zweites „Zukunftsforum Langes Leben“ – Kongress vom 7. bis 8.<br />

September 2011 in Berlin<br />

n Der Kongress will zu neuen Perspektiven<br />

einladen und „Lust auf langes<br />

Leben“ vermitteln. So eröffnete Kongresspräsident<br />

Ulf Fink im letzten Jahr<br />

das erste „Zukunftsforum Langes Leben“.<br />

Wer beim Thema Alter sofort auf<br />

die Assoziationskette „Krankheit, Pflegebedürftigkeit<br />

und Belastung der Sozialsysteme“<br />

verfalle, habe die Zeichen der<br />

Zeit nicht erkannt. Das lange Leben ist<br />

ein großes Geschenk, wenn die Bedingungen<br />

stimmen. Zur Last wird das Alter<br />

vor allem dann, wenn die Möglichkeit der<br />

Menschen, ihr Leben selbst zu gestalten,<br />

eingeschränkt wird. Die persönliche Autonomie<br />

zu fördern und auch im Alter<br />

auszubauen, ist daher das zentrale Ziel<br />

des Kongresses.<br />

Rahmenbedingungen gestalten<br />

Auch bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

oder Pflegebedürftigkeit gibt es<br />

die Chance eines „gelungenen Lebens“.<br />

Selbstbestimmung und Eigeninitiative<br />

können auch unter diesen Bedingungen<br />

erhalten bleiben. Voraussetzung dafür ist,<br />

dass die gesellschaftspolitischen Weichen<br />

richtig gestellt sind. Damit das lange Leben<br />

zu einer attraktiven Perspektive wird,<br />

Faxformular für Adressänderungen<br />

Damit Sie eventuell notwendige Adresskorrekturen<br />

oder Anmerkungen an uns senden<br />

können, haben wir das nachfolgende<br />

Formular für Sie entwickelt.<br />

Bitte diese Seite kopieren, die Formularfelder<br />

ausfüllen und per Fax an<br />

(0228) 6043899 senden. Sollten Sie<br />

uns Ihre Informationen per E-Mail<br />

übermitteln wollen, verwenden Sie bitte<br />

hierzu die Adresse:<br />

info@bpa.de<br />

Für Ihre Wünsche und Anregungen bitte an (0228) 6043899 faxen.<br />

Unsere Anschrift für den bpa magazin-Adressverteiler muss wie folgt korrigiert werden:<br />

grundsätzliche Änderung Adressänderung nur für den Versand des bpa magazins<br />

E I N R I C H T U N G / I N S T I T U T I O N / F I R M A<br />

A N R E D E , N A M E , V O R N A M E<br />

S T R A S S E / P O S T FA C H<br />

P L Z , O R T<br />

T E L E F O N / T E L E FA X<br />

Wir bekommen das bpa magazin regelmäßig … … unregelmäßig Uns gefällt das bpa magazin!<br />

weitere Anmerkungen:<br />

muss es z. B. alters- und pflegegerechte<br />

Wohnungen geben, muss das Verkehrssystem<br />

den Bedürfnissen alter Menschen<br />

Rechnung tragen und müssen neue Angebote<br />

für persönliche Dienstleis tungen<br />

entwickelt werden. Dazu bedarf es in vielen<br />

Bereichen öffentlicher und politischer<br />

Unterstützung. Der Kongress will daher<br />

die maßgeblichen Entscheider aus der<br />

Wohnungs-, Sozial- und Gesundheitswirtschaft<br />

mit Vertretern der Politik, der Sozialversicherung,<br />

der Kommunen und der<br />

Industrie zusammenführen.<br />

Wirtschaftliche Chancen<br />

Dabei sollen die wirtschaftlichen Chancen<br />

einer älter werdenden Gesellschaft<br />

erschlossen werden. Die Lebensqualität<br />

älterer Menschen ist nicht in erster Linie<br />

eine Frage der Sozialtransfers, sondern<br />

kann zu einem wirtschaftlich selbsttragenden<br />

Wachstumsfaktor werden. Dies<br />

erfordert einen branchenübergreifenden<br />

Ansatz und eine Einbindung der Politik<br />

vor allem auf der Ebene des Bundes und<br />

der Kommunen.<br />

Aus diesem Grund haben vier Bundesministerien<br />

die Schirmherrschaft zum „Zu-<br />

kunftsforum Langes Leben“ übernommen.<br />

Beteiligt sind die Ministerien für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend, für Bildung<br />

und Forschung, für Verkehr, Bau und<br />

Stadt entwicklung und das Ministerium für<br />

Gesundheit.<br />

Der Kongress wendet sich an alle, die in<br />

sozialen <strong>Dienste</strong>n, in Pflegeeinrichtungen<br />

und der Wohlfahrtspflege Verantwortung<br />

tragen. Er soll zur Werkstatt für eine kreative<br />

Auseinandersetzung mit dem demografischen<br />

Wandel werden. Der Kongress<br />

wird ergänzt durch eine Ausstellung, die<br />

innovative Hilfen und wirtschaftlich umsetzbare<br />

Service-Konzepte für die Älteren<br />

im technischen und sozialen Bereich präsentiert.<br />

bpa-Mitglieder können zum Sondertarif<br />

von 300 Euro (zzgl. 19 % MwSt.)<br />

teilnehmen. Weitere Informationen und<br />

Anmeldung unter www.zukunftsforumlanges-leben.de.<br />

fvb<br />

54 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011


Ihre Ansprechpartner beim bpa<br />

BuNdeSGeSChäftS StelleN<br />

Friedrichstr. 148, 10117 Berlin<br />

Geschäftsführer:<br />

Herbert Mauel, Bernd Tews<br />

Justitiarin:<br />

Ise Neumann<br />

Leiter der Bundesgeschäftsstelle:<br />

Axel Schnell<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Steffen Ritter, Birte Wuermeling,<br />

Susanne Jauch<br />

Tel.: (0 30) 30 87 88-60<br />

Fax: (0 30) 30 87 88-89<br />

Bund@bpa.de<br />

Verwaltung Bundesangelegenheiten:<br />

Monika Weber-Beckensträter<br />

Oxfordstr. 12–16<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 6 04 38-0<br />

Fax: (02 28) 6 04 38-99<br />

Info@bpa.de<br />

BAdeN-wÜrttemBerG<br />

Stefan Kraft<br />

Mobil: (01 72) 4 15 49 18<br />

Sven Schumacher<br />

Mobil: (01 73) 2 09 24 56<br />

Berthold Denzel<br />

Mobil: (01 73) 5 22 24 51<br />

Christina Burkhardt<br />

Marienplatz 8<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 9 60 49-6<br />

Fax: (07 11) 9 60 49-70<br />

Baden-Wuerttemberg@bpa.de<br />

BAyerN<br />

Joachim Görtz<br />

Mobil: (01 74) 3 46 39 69<br />

Stefan Hahnemann<br />

Mobil: (01 73) 9 00 40 59<br />

Fritz Habel<br />

Mobil: (01 73) 7 00 09 43<br />

Ilona Taylor<br />

Mobil: (01 73) 2 06 28 68<br />

Westendstr. 179<br />

80686 München<br />

Tel.: (0 89) 8 90 44 83 20<br />

Fax: (0 89) 8 90 44 83 21<br />

Bayern@bpa.de<br />

BerlIN/BrANdeNBurG<br />

Cornelia Albrecht<br />

Mobil: (01 72) 4 15 49 43<br />

Anja Hoffmann<br />

Mobil: (01 73) 5 18 63 23<br />

Michael Martin<br />

Mobil: (01 62) 1 34 39 18<br />

Nürnberger Str. 49, 10789 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 2 14 31 52<br />

Fax: (0 30) 23 62 28 13<br />

Berlin@bpa.de<br />

Brandenburg@bpa.de<br />

BremeN/BremerhAVeN<br />

Hannelore Bitter-Wirtz<br />

Mobil: (01 71) 6 30 86 09<br />

Wachtstraße 17-24<br />

28195 Bremen<br />

Tel.: (04 21) 68 54 41 75<br />

Fax: (04 21) 68 54 41 77<br />

Bremen@bpa.de<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

hAmBurG<br />

Uwe Clasen<br />

Mobil: (01 71) 5 02 14 55<br />

Kathrin Ermeling<br />

Wendenstr. 379, 20537 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 25 30 71 60<br />

Fax: (0 40) 25 30 71 629<br />

Hamburg@bpa.de<br />

heSSeN<br />

Manfred Mauer<br />

Mobil: (01 73) 6 02 23 08<br />

Horst Brocke<br />

Mobil: (01 72) 2 43 85 03<br />

Andrea Eberl<br />

Oliver Hauch<br />

Mobil: (01 72) 4 10 34 85<br />

Sabine Söngen<br />

Mobil: (01 72) 9 91 17 27<br />

Schiersteiner Str. 86<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel.: (06 11) 34 10 79-0<br />

Fax: (06 11) 34 10 79-10<br />

Hessen@bpa.de<br />

meCkleNBurG-VorpommerN<br />

Dieter Eichler<br />

Mobil: (01 72) 4 15 49 35<br />

Cathleen Steinke<br />

Mobil: (01 72) 5 32 69 88<br />

Köpmarkt–Am Grünen Tal 19<br />

19063 Schwerin<br />

Tel.: (03 85) 3 99 27 90<br />

Fax: (03 85) 3 99 27 99<br />

Mecklenburg-Vorpommern@bpa.de<br />

NIederSAChSeN<br />

Henning Steinhoff<br />

Mobil: (01 62) 1 32 16 78<br />

Jens Krüger<br />

Mobil: (01 73) 6 02 48 77<br />

Hinrich Ennen<br />

Mobil: (01 74) 3 05 14 02<br />

Stephan von Kroge<br />

Mobil: (0173) 9 13 83 25<br />

Deniz Rethmann<br />

Herrenstr. 3–5, 30159 Hannover<br />

Tel.: (05 11) 12 35 13-40<br />

Fax: (05 11) 12 35 13-41<br />

Niedersachsen@bpa.de<br />

NordrheIN-weStfAleN<br />

Norbert Grote<br />

Mobil: (01 74) 3 46 39 68<br />

Hans-Peter Knips<br />

Mobil: (01 62) 1 34 39 19<br />

Anke Stuckmann-Scholl<br />

Mobil: (01 62) 1 31 13 14<br />

Thomas Neukirch<br />

Mobil: (01 73) 5 17 29 02<br />

Dirk Hübner<br />

Mobil: (01 73) 6 43 48 80<br />

Gunnar Michelchen<br />

Mobil: (01 73) 6 57 55 50<br />

Friedrichstr.19, 40217 Düsseldorf<br />

Tel.: (02 11) 31 13 93-0<br />

Fax: (02 11) 31 13 93-13<br />

Nordrhein-Westfalen@bpa.de<br />

rheINlANd-pfAlZ<br />

Jutta Schier<br />

Mobil: (01 73) 2 06 39 32<br />

Barbara Goetsch<br />

Mobil: (01 72) 4 40 77 86<br />

Hindenburgstr. 32, 55118 Mainz<br />

Tel.: (0 61 31) 8 80 32 0<br />

Fax: (0 61 31) 8 80 32 10<br />

Rheinland-Pfalz@bpa.de<br />

SAArlANd<br />

Jörg Teichert<br />

Mobil: (01 73) 7 46 49 56<br />

Heinrich-Barth-Straße 18<br />

66115 Saarbrücken<br />

Tel.: (06 81) 9 48 88 40<br />

Fax: (06 81) 9 48 88 42<br />

Saarland@bpa.de<br />

SAChSeN<br />

Jacqueline Kallé<br />

Mobil: (01 62) 1 34 13 56<br />

Rudolf Pietsch<br />

Mobil: (01 72) 2 00 93 92<br />

Alter Amtshof 2-4, 04109 Leipzig<br />

Tel.: (03 41) 2 11 05 30<br />

Fax: (03 41) 2 11 05 31<br />

Sachsen@bpa.de<br />

SAChSeN-ANhAlt<br />

Daniel Heyer<br />

Mobil: (01 72) 2 69 06 89<br />

Annette Schmidt<br />

Mobil: (01 72) 4 15 49 39<br />

Haeckelstr. 9, 39104 Magdeburg<br />

Tel.: (03 91) 5 31 12 57<br />

Fax: (03 91) 5 31 12 71<br />

Sachsen-Anhalt@bpa.de<br />

SChleSwIG-holSteIN<br />

Roland Weißwange<br />

Mobil: (01 74) 3 42 75 64<br />

Stefanie Hewicker<br />

Mobil: (01 74) 3 32 78 60<br />

Hamburger Chaussee 8<br />

24114 Kiel<br />

Tel.: (04 31) 7 80 17 62<br />

Fax: (04 31) 7 80 17 63<br />

Schleswig-Holstein@bpa.de<br />

thÜrINGeN<br />

Thomas Engemann<br />

Mobil: (01 72) 3 16 79 69<br />

Haarbergstr. 61a, 99097 Erfurt<br />

Tel.: (03 61) 6 53 86 88<br />

Fax: (03 61) 6 53 86 89<br />

Thueringen@bpa.de<br />

SemINAre<br />

Regine Arnhold<br />

Oxfordstr. 12-16, 53111 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 6 04 38-0<br />

Fax: (02 28) 6 04 38-99<br />

Seminare@bpa.de<br />

europA<br />

Axel Führ<br />

Mobil: (01 77) 5 25 31 95<br />

Rue d‘ Arlon 50, B-1000 Brüssel<br />

Tel.: 00 32 (2) 5 13 84 44<br />

Fax: 00 32 (2) 2 82 05 98<br />

BpA SerVICe GeSellSChAft<br />

Servicegesellschaft mbH des<br />

Bundesverban des <strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong><br />

<strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong> e.V.<br />

HAUPTGESCHÄFTSSTELLE<br />

Hindenburgstr. 32<br />

55118 Mainz<br />

Tel.: (0 61 31) 8 80 32 20<br />

Fax: (0 61 31) 8 80 32 28<br />

Hotline: (08 00) 5 00 52 25<br />

info@bpa-servicegesellschaft.de<br />

Christian Dix<br />

Mobil: (01 75) 5 15 45 76<br />

dix@bpa-servicegesellschaft.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Michael Diehl<br />

diehl@bpa-servicegesellschaft.de<br />

SÜd<br />

Michael O. Haile<br />

Mobil: (01 73) 2 13 34 48<br />

haile@bpa-servicegesellschaft.de<br />

Thomas Geier<br />

Mobil: (01 73) 7 30 12 38<br />

geier@bpa-servicegesellschaft.de<br />

Westendstr. 179<br />

80686 München<br />

Tel.: (0 89) 12 78 99 62<br />

Fax: (0 89) 8 90 44 83 21<br />

weSt<br />

Gunnar Michelchen<br />

Mobil: (01 73) 6 57 55 50<br />

Friedrichstr. 19<br />

40217 Düsseldorf<br />

Tel.: (02 11) 1 59 30 82<br />

Fax: (02 11) 1 71 30 82<br />

michelchen@bpa-servicegesellschaft.de<br />

oSt<br />

Dr. Stefan Buchkremer<br />

Mobil: (01 76) 10 16 06 38<br />

buchkremer@bpa.de<br />

Richard Simm<br />

Mobil: (01 76) 10 16 06 39<br />

simm@bpa.de<br />

Mehringdamm 66<br />

10961 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 30 10 11 66<br />

Fax: (0 30) 78 71 89 41<br />

VerSICheruNGSdIeNSt<br />

Hans-Jürgen Erhard<br />

Rudolf-Wild-Str. 102<br />

69214 Eppelheim<br />

Tel.: (08 00) 5 00 52 25<br />

Fax: (0 62 21) 53 97 27<br />

versicherungen@bpa-servicegesellschaft.de<br />

koNZeptIoNeN<br />

Marlies Enneking<br />

Meyers Grund 14<br />

49401 Damme<br />

Tel.: (08 00) 5 00 52 25<br />

Fax: (0 54 91) 72 96<br />

Konzeptionen@bpa-servicegesellschaft.de<br />

in eigener sache<br />

Impressum<br />

herausgeber:<br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>privater</strong> <strong>Anbieter</strong><br />

<strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong> e.V.<br />

Friedrichstraße 148<br />

10117 Berlin<br />

redaktion bpa:<br />

Steffen Ritter (sr)<br />

Susanne Jauch (sj)<br />

Beiträge von:<br />

Prof. Dr. Bernd Seeberger<br />

Prof. Dr. Bernd Maelicke<br />

Dr. Dietrich Engels<br />

Silke Mehlau<br />

Ralf Kaminski<br />

Felix von Billerbeck<br />

U. Reich<br />

Herbert Mauel (hm)<br />

Bernd Tews (bt)<br />

Manfred Mauer (mm)<br />

Steffen Ritter (ri)<br />

Susanne Jauch (sj)<br />

Ilona Taylor (it)<br />

Katharina Geiger (kg)<br />

Barbara Goetsch (bg)<br />

Renate Kersten (rk)<br />

Anja Hoffmann (ah)<br />

Alexander Waldow (aw)<br />

Hannelore Bitter-Wirtz (biw)<br />

Jörg Teichert (jt)<br />

Anja Buhk<br />

Annette Schmidt (ae)<br />

Thomas Engemann (te)<br />

Christine Zwinscher<br />

Eberhard Laepple<br />

Günter Maier<br />

redaktionsanschrift:<br />

bpa magazin<br />

Friedrichstraße 148<br />

10117 Berlin<br />

E-Mail: presse@bpa.de<br />

redaktionsschluss:<br />

5 Wochen vor Erscheinungstermin<br />

konzeption, art-direction:<br />

kirsch communications GmbH<br />

Hugenottenallee 171a<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

Tel.: (0 61 02) 71 73 0<br />

Fax: (0 61 02) 71 73 28<br />

E-Mail: info@kirsch-comm.de<br />

www.kirsch-comm.de<br />

fotografien:<br />

Stephan Jouhoff, Jürgen Mai,<br />

Eckhard (Stan) Gonia, Alexander<br />

Waldow, Susanne Jauch u. a.<br />

erscheinungsweise:<br />

5 x im Jahr<br />

Bezugspreis für nichtmitglieder<br />

im Jahres-aBo:<br />

42,00 Euro für 5 Ausgaben,<br />

inkl. Porto. Der Nachdruck<br />

von Artikeln, auch in Auszügen,<br />

ist nur mit vollständiger<br />

Quellenangabe und nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion gestattet.<br />

Für unaufgefordert eingesandte<br />

Unterlagen kann keine Haftung<br />

übernommen werden.<br />

die nächste ausgabe des bpa<br />

magazins erscheint vsl. am:<br />

06.10.2011<br />

ISSN 0947-4285<br />

Ausgabe #75<br />

55


pa<br />

Ausbildungsoffensive<br />

16.470 Ausbildungsplätze in der Pflege<br />

bieten die Mitgliedsbetriebe des bpa.<br />

Wir handeln.

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