Vortragsmanuskript - StrickRausch

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4 Das Besondere am Stricken liegt in seiner doppelten Funktion zwischen nützlich und ästhetisch/dekorativ. In chronologischer Hinsicht wechseln die beiden Aspekte „nützlich“ und „dekorativ“ immer wieder. Während im Mittelalter das Stricken eher ein produktives Gewerbe war, wurde dieses mit Aufkommen der Maschinenstrickerei schrittweise zurück gedrängt. Es wurde das ästhetische Element mehr betont. In Kriegs- und Krisenzeiten trat dann immer wieder die Nützlichkeit in den Vordergrund. Teilweise wurde es sogar zur gesellschaftlichen Norm (Frauen unterstützen ihre Soldaten im Krieg) Stricken wurde mit Wertvorstellungen verbunden, die teilweise noch heute geläufig sind.
5 Wer warum strickte Gewerbliches Stricken Im ländlichen Raum Hausindustrie: Im 16.Jh in Deutschland verbreitet. Frauen und Mädchen hatten „allweg wüllen Garn- und Strickstock“ bei sich und Hosen strickten um sie an den Händler zu verkaufen. Die Stricker waren meist für einen Vertragshändler tätig. Vertragshändler liefert Rohstoffe und übernimmt Verkauf der Waren. Vertragshändler konnte große Mengen an Rohstoffen einkaufen > Waren waren dadurch preiswerter als beim Gewerbe. Verkauf Entweder selbst durch Familienangehörige oder Verleger Urteilsprotokoll von 1788: Mann wird beschuldigt, dass er „schon verschieden mahlen, wenn Ihn Seine Frau geschikt, Strümpfe zu verkaufen, nicht eher zurückgekommen seye, bis er das daraus gelöste Geld versoffen“ habe Kundschaft bestand aus bäuerlichen Schichten aus Umland Gründe für gewerbliches Stricken: Zubrot. Vor allem in Heidegebieten mit schlechtem Ertrag und zur Verwertung der Wolle. In manchen Orten strickte die gesamte Bevölkerung: So berichtet ein Hauptmann Flensburg aus Münster um 1780: Die viele Wolle, die der Landmann von diesen Schafen zieht, hat Anlaß gegeben, sie zu Strümpfen zu verstricken. Alles strickt hier, was nur Hände hat, Bauer und Bäuerin, Kinder, Knechte und Mägde. Vom fünften Jahre des Lebens an bis ins höchste Alter. So die Ackerarbeit freie Muße gibt, sitzt alles beim Feuer oder im Schatten und strickt. Der Knecht strickt beim Mistwagen unterwegs, wenn er zum Acker, zur Wiese oder sonst über Land geht; so die Magd, so alle Hausgenossen; der Schäfer den ganzen Tag hinter den Schafen, und selten findet man hier den Landmann, auch auf größeren Reisen, ohne Strickzeug. In den Bauernschaften und Dörfern versammeln sich im Winter die Stricker den Abend hindurch zu 20 bis 30 in einer Stube, um bei
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Seite 3: 3 In Londons U-Bahnen, Nachtclubs o
Seite 7 und 8: 7 In Colmar lautete 1739 eine Vorsc
Seite 9 und 10: 9 Stricken im Dienste der Kindererz
Seite 11 und 12: 11 In jeder Gesellschaft, auf jedem
Seite 13 und 14: 13 Singen, Malen. Die Ausübung der

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