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SCHRIFTEN DER BAAR - Baarverein.de

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Bildungswesen 117<br />

sucht, davon sind 637 Schüler (0,2%) zu <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r wirtSchaftlichen, technischen und<br />

frauenberuflichen Gymnasien zu zählen 2). Die Schülerzahlen <strong>de</strong>s Landkreises liegen im<br />

Durchschnitt über <strong>de</strong>n Zahlenwerten <strong>de</strong>r schulpflichtigen Schüler in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg. Im<br />

Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt betragen die schulpflichtigen Einwohner 14,2% für die Grund- und<br />

Hauptschulen und für die Berufsschulen 4,0% 3). Der Unterschied zwischen <strong>de</strong>n wirklichen<br />

Schülerzahlen und <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r allgemein Schulpflichtigen erklärt sich durch <strong>de</strong>n Besuch<br />

von weiterführen<strong>de</strong>n Bildungsei nrichtungen, woVon 5,2% <strong>de</strong>r Bevölkerung im Land Ba<strong>de</strong>n­<br />

Württemberg Gebrauch machen.<br />

Zum an<strong>de</strong>ren liegen auch <strong>de</strong>utliche Anzeichen vor, daß sich die Bevölkerungsstruktur im<br />

Landkreis in ihrem Aufbau erheblich von <strong>de</strong>r im Gesamtland unterschei<strong>de</strong>t. Eine größere<br />

Kin<strong>de</strong>rhäufigkeit in <strong>de</strong>n Familien führt zu einem verstärkten Unterbau <strong>de</strong>r Bevölkerungspyrami<strong>de</strong><br />

(einschließlich <strong>de</strong>r im Landkreis arbeiten<strong>de</strong>n Gastarbeiter, die ebenfalls eine abweichen<strong>de</strong><br />

Struktur von <strong>de</strong>r ansäßigen Bevölkerung aufweisen) und einer damit verbun<strong>de</strong>nen<br />

größeren Schülerfrequenz in <strong>de</strong>n Bildun.gseinrichtungen 4). Der Schwarzwald-Baar-Kreis besitzt<br />

einen "Schülerüberhang" von 2,7% <strong>de</strong>r Gesamteinwohnerschaft, <strong>de</strong>r sich durch die oben<br />

dargelegten Faktoren erklären läßt 5).<br />

Der Landkreis besitzt 24437 Schüler, die die Grund- und Hauptschule (einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rschule) besuchen, auf die Realschulen entfallen 3595 Schüler; dies entspricht einem<br />

Anteil von 1,4% <strong>de</strong>r Kreiseinwohner 6 ).<br />

Bei <strong>de</strong>r Schülerzahl <strong>de</strong>r Gymnasien hat sich eine <strong>de</strong>utliche Steigerung abgezeichnet: Vom<br />

Schuljahr 1973/74 stieg die Gymnasiastenanzahl von 4688 auf 6415 Schüler im Schuljahr<br />

1975/ 76 7 ) an, diese letzte Anzahl umfaßt einen Bevölkerungsanteil von über 3,2% (Lan<strong>de</strong>sdurchschnitt<br />

3,0%). Dieser Anstieg entspricht einem allgemeinen Bildungsaufschwung mit<br />

<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz zu höherer beruflicher und schulischer Qualifikation, <strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong> zum Teil<br />

von einer politischen Steuerung abhängig sind o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Lage, <strong>de</strong>r sozialen<br />

und beruflichen Stellung <strong>de</strong>r Familie ihren Ursprung haben. Der Bildungsaufschwung ist eng<br />

verzahnt mit <strong>de</strong>r Beruf- und Erwerbsstruktur, d. h. eine reine Universitätsstadt wird z. B.<br />

immer mehr Aka<strong>de</strong>miker aufzeigen als ein stark landwirtschaftlich ausgerichteter Raum. Die<br />

Erwerbsstruktur <strong>de</strong>s Schwarzwald-Baar-Kreises 8) unterschei<strong>de</strong>t sich beson<strong>de</strong>rs im sekundären<br />

und tertiären Bereich von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Ba<strong>de</strong>n-Württemberg. Es bestehen auch innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Kreises starke Unterschie<strong>de</strong> (z. B. Ostschwarzwald, Industriestädte <strong>de</strong>r Baar; Frem<strong>de</strong>nverkehrsgemein<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>n hierbei noch nicht berücksichtigt), was sich durch die Massierung<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nsten Industriezweige in <strong>de</strong>n Städten und durch <strong>de</strong>n Mangel an großen<br />

Dienstleistungsbetrieben (Verwaltungsbehör<strong>de</strong>n, Verkehrsbetriebe, etc.) erklären läßt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Prozentbewertung <strong>de</strong>r höheren Schüler nimmt <strong>de</strong>r Kreis im Land eine SpitzensteIlung<br />

unter allen Landkreisen ein und besitzt relativ mehr Gymnasiasten als durchschnittlich<br />

im Land Ba<strong>de</strong>n-Wümemberg vorhan<strong>de</strong>n sind (vgl. Statistik <strong>de</strong>r Schülerzahlen). Eine Bewertung<br />

dieser Tatsache ist also nur in enger Verbindung mit <strong>de</strong>r Berufsstruktur <strong>de</strong>s Landkreises<br />

möglich. Dabei läßt <strong>de</strong>r im Schwarzwald-Baar-Kreis stark ausge<strong>de</strong>hnte sekundäre<br />

Sektor (= produzieren<strong>de</strong>s Gewerbe: Industrie und Handwerk) <strong>de</strong>n Schluß zu, daß sich ein<br />

großer Teil <strong>de</strong>r Gymnasiasten in eine Phase <strong>de</strong>r " Oberqualifizierung" - dies gilt nur im statistischen<br />

Bereich - hinein bewegt und nach <strong>de</strong>m Ausbildungsabschluß im Bereich <strong>de</strong>s Landkreises<br />

aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Struktur und Erwerbslage kein hinreichen<strong>de</strong>s ausbildungsadäquates<br />

Betätigungsfeld fin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, da ein stärker ausgebil<strong>de</strong>ter Dienstleistungssektor,<br />

wie in an<strong>de</strong>ren bevölkerungsreicheren und -dichteren Kreisen, nicht vorzufin<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>r<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n in größerem Maße qualifiziertere Arbeitskräfte aufnehmen kann.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Schüler an Berufsschulen hat sich vom Schuljahr 1973 /74 (10957,<br />

dies entspricht 5,6%) zum Schuljahr 1975 /76 nur geringfügig verän<strong>de</strong>rt (10525 Schüler<br />

= 5,3%). Die Abnahme ist durch <strong>de</strong>n verstärkten Zugang zu <strong>de</strong>n weiterführen<strong>de</strong>n Schulen zu<br />

erklären. Der Anteil <strong>de</strong>r Berufsschüler, die ein wirtschaftliches, technisches o<strong>de</strong>r frauen-

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