slvsh-Information Nr. 37 April 2001
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<strong>slvsh</strong>-information <strong>37</strong>/<strong>2001</strong><br />
müssen, sehen wir durchaus Chancen für<br />
eine Personalentwicklung im Schulbereich,<br />
die durch ein Kollegium getragen<br />
werden kann.<br />
► Grundsätzliche Überlegungen:<br />
Die erweiterte Mitbestimmung bei der Personalauswahl<br />
durch die Schule (ÖPR) ist<br />
nach den Erfahrungen der Versuchsschulen<br />
sehr aufwendig, der Erfolg durch<br />
Mehrfachbewerbungen gering, die<br />
Planungsunsicherheit recht beträchtlich.<br />
Die Personal- und Fächerversorgung<br />
sollte in Händen der Unteren Schulaufsicht<br />
(Schulamt) bleiben, damit eine ungleiche<br />
Versorgung von Schulen, je nach Beliebtheit<br />
des Standorts (Stadt – Land - Gefälle,<br />
Ost – Westküsten – Problem), vermieden<br />
wird.<br />
Die Übernahme zusätzlicher Aufgaben<br />
aus dem Personalentwicklungskonzept<br />
sollte an Unterrichtsreduzierung bzw. an<br />
ein modifiziertes Arbeitszeitmodell gekoppelt<br />
sein. Für Schulleiter dürfte eine<br />
Ermäßigung von 30-40% der<br />
Unterrichtsverpflichtung und für Lehrkräfte<br />
von ca. 10% notwendig sein.<br />
Die mit der Personalentwicklung anfallenden<br />
Verwaltungsarbeiten führen<br />
auch zur stärkeren Belastung der<br />
Schulsekretärin. Es muss von einer<br />
wöchentlichen Mehrbelastung von<br />
mindestens 1 Stunde ausgegangen<br />
werden. Die Ausführungen der Dialogfassung sind<br />
sehr allgemein gehalten und nicht konkretisiert.<br />
Der zeitliche Aufwand wird verschwiegen.<br />
Über eine Schulung von<br />
Schulleiter und Lehrkräften zum Personalentwicklungs-Konzept<br />
ist keine Aussage<br />
enthalten. Die Schulung sollte auf jeden<br />
Fall im Rahmen der dienstlichen Weiterbildung<br />
(C-Kurse für Schulleiter) für die<br />
Teilnehmer kostenfrei und verbindlich<br />
sein. Schlussbemerkung: Zur allgemein gehaltenen<br />
Dialog-Fassung kann auch nur<br />
eine grundsätzlich gehaltene<br />
Stellungnahme erfolgen. Aber die<br />
Probleme stecken in den (fehlenden)<br />
Einzelheiten (oder der Teufel im Detail).<br />
Die Ansätze der Personalentwicklung<br />
begrüße ich, den Aufwand für eine<br />
Umsetzung fürchte ich.<br />
► Die Fassung erweckt den Eindruck der<br />
„heißen Nadel“! Was sollte auch anderes<br />
erwartet werden, wenn eine Landesregierung,<br />
nicht zuletzt durch ihre Ministerpräsidentin,<br />
über Jahre hinweg auf Lehrer<br />
als faule Säcke einschlägt. Dann darf mit<br />
faule Säcke einschlägt. Dann darf mit Fug<br />
und Recht nicht erwartet werden, dass<br />
sich die so gescholtenen nicht aufgefordert<br />
sehen, freiwillig zusätzlich Arbeit<br />
auf sich zu nehmen, die dann mit dem<br />
Etikett „Autonomie der Schule“ versehen<br />
wird.<br />
Der Zeitplan ist illusorisch. Das Ziel ließe<br />
sich nur mit hochqualifizierten Kräften aus<br />
der Wirtschaft / Managementschulung<br />
erreichen, nicht jedoch in dem angegebenen<br />
Zeitraum.<br />
Es ist auf die Gefahren bestimmter Methoden<br />
kritisch hinzuweisen, die u.a. die Gefahr<br />
erheblicher Manipulation der Betroffenen<br />
beinhalten.<br />
Mit der Rückmeldung für Führungskräfte<br />
könnte man im Prinzip keine Probleme<br />
haben, wenn auf der Gegenseite auch der<br />
Fragebogen vorhanden wäre, mit dessen<br />
Hilfe man Kolleginnen und Kollegen mit<br />
erheblichen Defiziten (pädagogischen,<br />
organisatorischen, fachlichen) ihren Weg<br />
zeigen könnte, wie es in dieser Deutlichkeit<br />
auch mit Führungskräften geschehen<br />
soll.<br />
Wie kann ich von der Fiktion ausgehen,<br />
Jahresgespräche und die Überprüfung der<br />
Ergebnisse nicht in dienstliche Beurteilungen<br />
einfließen lassen zu sollen?<br />
Inwiefern sind nur die Gespräche<br />
verbindlich – nicht aber deren Inhalte?<br />
Es mag ja vielleicht angehen, dass an einem<br />
Gymnasium Schülerinnen und Schüler<br />
der Studienstufe die Qualifikation haben,<br />
bei der Schulleiterwahl mitzuwirken,<br />
dies Verfahren an Real- oder Hauptschulen<br />
einzuführen erinnert sehr an die<br />
Praktiken der 68er die Reinmachefrauen<br />
am Auswahlverfahren für Professoren teilhaben<br />
zu lassen!<br />
Wie kann man angesichts immer problematischer<br />
werdender Schüler von Schulleitern<br />
verlangen, neben der Leitungsfunktion<br />
auch noch in diesem hohen Maße<br />
Unterrichtsverpflichtungen zu übernehmen?!<br />
Soll der gesamte Aufwand in einem betriebswirtschaftlich<br />
vernünftigen Rahmen<br />
und Zusammenhang gesehen werden,<br />
dann müssen auch die Eingangsvoraussetzungen<br />
stimmen, wie sie denn in der<br />
Wirtschaft anzutreffen sind:<br />
Ich muss auf einen Schülermarkt treffen,<br />
aus dem ich aussuchen kann.