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(= Fritz Olivén): Die lustigen Nibelungen - Nibelungenrezeption.de

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15<br />

Hagen (dirigiert das Ganze wie ein Kapellmeister).<br />

(zu <strong>de</strong>n Magen): Schluß!<br />

(zum Paare): Kuß!<br />

(zum Orchester): Tusch!<br />

(zu <strong>de</strong>m großen Chore, <strong>de</strong>r hier durch die Mittelthür hereindringt):<br />

Los!<br />

Der große Chor (Volk):<br />

Hoch soll’n sie leben!<br />

Hoch soll’n sie leben!!<br />

Dreimal Hoch!!!<br />

(Gruppe.)<br />

(Unmittelbar nach <strong>de</strong>m 3. Hoch verschwin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r große Chor (das Volk) mit <strong>de</strong>rselben militärischen Exaktheit,<br />

mit <strong>de</strong>r er gekommen, nach<strong>de</strong>m er zuvor sämtliche Möbel von <strong>de</strong>r Bühne geräumt hat. Alles total erschöpft,<br />

wischt sich <strong>de</strong>n Schweiß von <strong>de</strong>r Stirn. Siegfried und Kriemhild umschlungen dito.)<br />

(Es klingelt, das Mädchen (die Reisige) erscheint mit einer Visitenkarte auf <strong>de</strong>r Schale.)<br />

Dankwart: Wir sind für Nieman<strong>de</strong>n zu Hause!<br />

(<strong>Die</strong> Karte wan<strong>de</strong>rt von Hand zu Hand. Alle sehen sich betroffen an und lesen:)<br />

Brunhil<strong>de</strong> von Isenland!<br />

Gunther: A–a–a–ah! (läuft wimmernd in eine Ecke. Hagen bringt ihn zurück.)<br />

Das Mädchen: <strong>Die</strong> junge Dame läßt fragen, ob <strong>de</strong>r Herr Gunther zum Zweikampf fertig wäre.<br />

Sie ist sehr pressiert, sie hat heute Nachmittag noch 2 an<strong>de</strong>re Duelle (ab).<br />

Siegfried: Schwägerchen, Du willst Dich schlagen!<br />

[23]<br />

Gunther: Ich mich? nee, das wird sie schon besorgen! Jetzt reiß’ ich aus!*)<br />

(Er läuft wie<strong>de</strong>r weg. Hagen bringt ihn zurück wie oben.)<br />

Dankwart: Aber Junge, Du wirst uns doch nicht die Schan<strong>de</strong> antun!<br />

Gunther: Au, au! Laßt mich los, ich muß weg.<br />

Siegfried: Schwägerchen, was gibst Du mir, wenn ich Dich aus <strong>de</strong>r Affäre**) ziehe?<br />

Gunther: Ein Schloß! ‘Ne Provinz! Mein halbes Königreich!<br />

Siegfried: Na dann paß auf! Was ist das?<br />

(Er zieht aus einem Pompadour ein weißes Mützchen hervor.)<br />

Gunther: Eine Tarnkappe!<br />

Siegfried: Und was macht man damit?<br />

Gunther: Sich unsichtbar!<br />

Siegfried: Und wenn jetzt Brunhil<strong>de</strong> kommt –<br />

Gunther: Dann mach’ ich mich unsichtbar und reiß aus!***)<br />

Siegfried: Nein, dann mach’ ich mich unsichtbar und Du bleibst hier und kämpfst mit<br />

Brunhil<strong>de</strong>.<br />

Gunther: Nein, nein, ich hab’ Angst.<br />

Siegfried: Aber ich sag’ Dir, Du brauchst gar keine Angst zu haben. Den Kampf führst nicht<br />

Du, son<strong>de</strong>rn ich, und zwar unsichtbar – und Du machst bloß die Bewegungen dazu!<br />

Gunther: Au ja! Das wird fein! Der wollen wir’s aber mal geben!<br />

Siegfried: Kannst du ein mutiges Gesicht machen?<br />

Gunther: Wie ein Löwe! (schnei<strong>de</strong>t eine blö<strong>de</strong> Grimasse).<br />

Siegfried: Na dann ist alles in Ordnung! Du packst sie an und ich ring’ mit ihr! Du hebst <strong>de</strong>n<br />

Arm und ich werf’ sie zu Bo<strong>de</strong>n! Du breitest die Arme aus und ich gebe Brunhil<strong>de</strong> einen<br />

feurigen bräutlichen Kuß!<br />

Gunther: Nee, nee, nee*), das kann ich allein!<br />

Siegfried: Na, wir wollen’s wenigstens hoffen!

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