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(= Fritz Olivén): Die lustigen Nibelungen - Nibelungenrezeption.de

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Kriemhild (enttäuscht): Ach ja, richtig! Daran hab’ ich ganz vergessen. Aber das ist ja<br />

scheußlich! Ich hab’ aber auch immer solches Pech! (Bricht in Tränen aus.) Mama, was soll<br />

ich tun? Du musst mir raten! Ach, ich bin ja so unglücklich. (Sie birgt ihr Haupt in Utes<br />

Schoß.)<br />

Ute (ernst): Mein Kind, wenn die Stimme Deines Herzens nicht spricht – ich kann Dir nicht<br />

raten!<br />

Kriemhild (sich aufrichtend und ihre Tränen trocknend): <strong>Die</strong> Stimme meines Herzens hat schon<br />

gesprochen. Ich nehme König Attilas Antrag an!<br />

Ute: Und Siegfried?<br />

Kriemhild (nonchalant-selbstverständlich): Ach, Siegfried, Siegfried muß sterben!<br />

Ute: Na also, Kin<strong>de</strong>r! Im Guten geht alles!<br />

(Alle stehen auf und fassen sich bei <strong>de</strong>r Hand. Der folgen<strong>de</strong> Ermordungschor wird als Tanzreigen gesungen.<br />

Lieblich, lustig, ausgelassen.)<br />

(Alle in einer Reihe vor- und rückwärts.)<br />

I.<br />

Nun, so laßt uns <strong>de</strong>nn Siegfried ermor<strong>de</strong>n<br />

Und lustig fließe sein Blut, Blut, Blut!<br />

Ist er erst ’mal ein Engel gewor<strong>de</strong>n,<br />

Dann geht alles noch einmal so gut! Holdrio!<br />

(Bei <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n steht Hagen im Vor<strong>de</strong>rgrun<strong>de</strong>, die Kette auf ihn zu.)<br />

Volker: Der gute Onkel Hagen<br />

Gunther (Hagen ein riesiges Schwert einhändigend):<br />

Soll ihn nach Tisch erschlagen?<br />

Ute:<br />

(ihm eine Lanze gebend):<br />

Mit Speeren und mit Spießen!<br />

Dankwart (gibt ihm ein Gewehr):<br />

Er kann ihn auch erschließen!<br />

Brunhild e (sinngemäß): Revolver, Dolch und Gift!<br />

[56]<br />

Kriemhild: So o<strong>de</strong>r so! Wie’s trifft!<br />

(Alle bil<strong>de</strong>n einen Kreis um Hagen, <strong>de</strong>r mit seinen Mordwaffen bela<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Mitte steht, und tanzen um ihn<br />

mit angefaßten Hän<strong>de</strong>n herum.)<br />

Ute: Ach, wie wird das lustig sein!<br />

Dankwart: Ach, wie wer<strong>de</strong>n wir uns freu’n!<br />

Volker: Wenn er sanft entschlafen ist und still!<br />

Kriemhild:<br />

Und <strong>de</strong>r schwere Schicksalsschlag<br />

Volker: Trifft uns heute Nachmittag<br />

Brunhild:<br />

Zwischen vier und fünfe, so Gott will!<br />

Alle: Nun, so laßt uns <strong>de</strong>nn Siegfried ermor<strong>de</strong>n,<br />

‘s ist das Beste für ihn. Denn Ihr wisst,<br />

‘s ist noch keiner unsterblich gewor<strong>de</strong>n,<br />

Der nicht vorher gestorben ist!<br />

Holdrio! (Tanz.) (Schuhplattler.)<br />

II.<br />

Dankwart: Wir wollen ihn diskret begraben,<br />

Gunthe r: Er soll ‘ne schöne Leiche haben,<br />

Ute:<br />

Volker:<br />

Wir schreiben auf seinem Leichensteine:<br />

Hier ruh’n vom Herrn Siegfried die Herr’n Gebeine!<br />

Kriemhild: Und wenn wer fragt, <strong>de</strong>m wird gesagt:<br />

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