(= Fritz Olivén): Die lustigen Nibelungen - Nibelungenrezeption.de
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Das ist die Stelle mit <strong>de</strong>m Lin<strong>de</strong>nblatt,<br />
Das ist die Stelle, wo er sterblich ist!<br />
Alle (repetieren): Das ist die Stelle etc.<br />
31<br />
(En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s zweiten Aktes.)<br />
_______________<br />
[51]<br />
3. Akt.<br />
(Schlossgarten. Links vorn ein für 7 Personen ge<strong>de</strong>ckter Kaffeetisch, alt<strong>de</strong>utsch, an <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>m Publikum<br />
zugekehrt, nur Dankwart sitzt. Einen Teil <strong>de</strong>r linken Querseite <strong>de</strong>r Bühne bil<strong>de</strong>t die Hauswand, an <strong>de</strong>r ein Bauer<br />
mit einem Papagei hängt. Im Hintergrun<strong>de</strong> ein alter Baum mit einer Bank. Auftritt links und rechts.)<br />
Dankwart (im Morgengewan<strong>de</strong>, [ebenso später Ute und Hagen,] allein am Kaffeetisch; ärgerlich die Zeitung<br />
weglegend): Es<br />
[52]<br />
kommt wie<strong>de</strong>r kein Mensch zum Kaffee! (ruft) Gunther! Kriemhild! Ute! (Ute, Hagen, Gunther,<br />
Volker treten verkatert und mißmutig ein.) Ist <strong>de</strong>nn keine Ordnung möglich! Also, es ist direkt<br />
unerhört! Wo ist <strong>de</strong>nn Giselher?<br />
Volker: Hat keinen Hunger!<br />
(Sie setzen sich.)<br />
Dankwart: Und Kriemhild?<br />
Ute: Kommt nicht zum Frühstück! – Alles wegen <strong>de</strong>r verwünschten Geschichte von heut’<br />
Nacht!<br />
Dankwart: Also das gibt’s nicht. In meinem Hause hat man Hunger zu haben. In meinem<br />
Hause wird gefrühstückt. Wo ist Siegfried?<br />
Hagen (von links): Siegfried läßt sich entschuldigen, er nimmt ein Bad!<br />
Dankwart (entsetzt): Was nimmt er?<br />
Hagen: Na, ein Bad!<br />
Dankwart: Ein Bad?<br />
Hagen: Na ja. Ein Sitzbad nimmt er, in Drachenblut. Er sagt, er will sich nicht noch mal<br />
so’ner Behandlung aussetzen, wie heut’ Nacht! Wo ist <strong>de</strong>nn mein Kipfel?<br />
Dankwart (immer wüten<strong>de</strong>r zu Gunther): Und warum, zum Donnerwetter, kommt <strong>de</strong>nn Deine Frau<br />
nicht ‘runter?<br />
Gunther: Ach die! <strong>Die</strong> liegt oben auf <strong>de</strong>m Sopha und sinnt auf Mord!<br />
Dankwart: Sie soll runter kommen, Kaffee trinken! Sie kann nachher weiter sinnen!<br />
Gunther: Da kennst Du sie schlecht! <strong>Die</strong> verweigert je<strong>de</strong> Nahrung. Sie hat geschworen, es soll<br />
we<strong>de</strong>r Speise noch Trank über ihre Lippen kommen, bis die große Schmach gerächt ist, die<br />
ihr wi<strong>de</strong>rfahren.<br />
(Alle sehen ihn ungläubig an.)<br />
Gunther (beteuernd): Also, sie hat schon seit ¾ Stun<strong>de</strong>n nichts gegessen und nichts getrunken!<br />
Ich ängstige mich förmlich um die Frau!<br />
Ute: Daß sie aber auch so nachträglich*) ist! So schlimm war doch die Sache garnicht.<br />
Volker:<br />
Ja, mir ist’s auch unklar. Und überhaupt, wo Siegfried doch seine Haue weg hat!<br />
[53]