Splitter 3/2009 - VCP Land Rheinland-Pfalz/Saar
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· · · pfadfinder · · ·<br />
Tipp für eine JungpfadfinderInnen- Sippenstunde<br />
Sind alle gleich?!<br />
Idee:<br />
Den Sipllingen vermitteln, wie viel Geld<br />
im Monat benötigt wird und dass es<br />
sehr unterschiedliche Löhne gibt<br />
Material:<br />
verschiedene Prospekte und Kataloge<br />
mit Lebensmitteln, Kleidern,<br />
Spielsachen etc..<br />
Zusätzlich braucht ihr noch drei große<br />
Plakate und Stifte, Scheren, Kleber<br />
Ablauf des Spiels:<br />
Es gibt drei Familien. Eine Familie (A)<br />
hat ein Einkommen von 750,– Euro<br />
im Monat, B von 1000,– Euro und C<br />
von 1500,– Euro. Jedes Plakat steht für<br />
eine Familie mit 2 Kindern<br />
Erzählt euren Sipplingen, dass es drei<br />
Familien gibt und dass immer ein Plakat<br />
eine Familie darstellen soll. Dann<br />
hängt ihr die Plakate auf. Nun teilt ihr<br />
drei Kleingruppen ein. Stellt dann die<br />
Frage, was die Sipplinge denken, was<br />
eine Familie im Monat so braucht. Dann<br />
beginnen sie aus den Prospekten Dinge<br />
auszuschneiden und auf die Plakate<br />
zu kleben. Man kann auch die Anzahl<br />
hintendran schreiben und ausrechnen,<br />
wie viel Geld das dann ist. Wichtig<br />
ist, dass die Sipplinge die Sachen mit<br />
Preis ausschneiden. Nach 30 Minuten,<br />
sollten die Plakate beklebt sein. Nun<br />
besprecht sie gemeinsam und überlegt,<br />
was dann noch an Kosten dazu<br />
kommt (z. B. Miete, Strom, Telefon,<br />
Fernsehen, Schulsachen, Pfadfinder,<br />
Sportverein...) Dann rechnet aus, wie<br />
viel Geld die Familien auf den drei Plakaten<br />
denn ausgegeben haben. Geht<br />
es auf? Ist die Zahl realistisch? Wenn es<br />
nicht aufgeht, fragt nach, worauf die<br />
Familie vielleicht verzichten muss?<br />
(Schwimmbadbesuch, Kino, Theater,<br />
Ausflüge, Spielsachen, Fahrrad...) Fragt<br />
die Kinder auch, was solche „Streichungen“<br />
denn für sie bedeuten.<br />
Quelle: In Anlehnung an KJG:<br />
http://www.kjg-drache.de/<br />
downloads/2-wundertte-kinderarmut.<br />
pdf<br />
Viel Spaß!<br />
Gut Pfad, Lena<br />
· · · ranger/rover · · ·<br />
Vor der Kinderarmut kommt<br />
oft die Elternarmut<br />
Viele Kinder, die bei uns in Deutschland<br />
leben, sind arm, und das, obwohl wir<br />
in einem großen Wirtschaftsland leben.<br />
Man denkt bei Kinderarmut ja oft<br />
an die Kinder zum Beispiela aus Afrika,<br />
aber dass dies nicht so ist, zeigt unsere<br />
Tatendrang-Aktion „KindERleben“.<br />
„Arm“ werden oder sein geht schneller<br />
als man manchmal denkt – gerade<br />
in der heutigen Zeit, wo Weltwirtschaftskrise<br />
und Kurzarbeit ständige<br />
Begleiter der arbeitenden Bevölkerung<br />
geworden sind. Die Lebensmittel werden<br />
auch nicht billiger, vor allem dann<br />
nicht, wenn man auf das, was man isst,<br />
achtet und so zum Beispiel vor allem<br />
Bio-Produkte kaufen möchte. Da rinnt<br />
einem das liebe Geld einfach so durch<br />
die Finger, erst recht, wenn Benzin,<br />
Steuern, Miete und Versicherungen<br />
da noch oben drauf kommen. Kindern<br />
dann da noch etwas „bieten“ zu<br />
können, wirkt oft schwer, erst Recht,<br />
wenn sie an Schaufenstern vorbeilaufen,<br />
in denen sich knalliges Spielzeug<br />
türmt, der Geldbeutel aber leer ist.<br />
Und das ist in immer mehr Familien<br />
der Fall. Wenn eine Familie von Hartz<br />
IV leben muss, sind das 4,40 Euro pro<br />
Tag und Person. Davon muss Essen und<br />
Trinken bezahlt werden. Das ist nicht gerade<br />
viel, wenn ihr euch diesen Betrag<br />
mal vor euch auf den Tisch legt. Schafft<br />
ihr es mit diesem Geld drei Mahlzeiten,<br />
die auch satt machen, zuzubereiten?<br />
„Ja, klar!“, sagen jetzt bestimmt einige,<br />
„Wenn wir für die Pfadis einkaufen, haben<br />
wir auch nicht sehr viel mehr pro<br />
Tag und Person.“ Das stimmt, aber ihr<br />
müsst dabei bedenken, dass ihr das Essen<br />
wegen der Masse oft billiger hinbekommt<br />
und ihr oft auch Zuschüsse<br />
einrechnet. Und ist dann auch frisches<br />
Obst auf der Einkaufsliste und das Wort<br />
„Bio“ auf einer Packung zu lesen? Eher<br />
nicht. Probiert es doch einfach mal aus,<br />
ob ihr mit dem Geld auskommt. Tipps<br />
gibt es auf der Seite www.diesparratgeber.de.<br />
Dort ist auch ein empfehlenswertes<br />
Buch beschrieben, das 8,95<br />
Euro inklusive Versand kostet.<br />
Auch wenn ein Elternteil einen Job hat,<br />
heißt das nicht, dass die Ernährung einer<br />
Familie gesichert ist. Wenn man zum<br />
Beispiel auf die Seite der Agentur für<br />
Arbeit geht und dort unter „Berufenet“<br />
schaut, könnt ihr sehen, wie viel Geld es<br />
durchschnittlich für welche Arbeit gibt.<br />
Sucht euch mal den Job heraus mit dem<br />
niedrigsten Gehalt und den mit dem<br />
meisten. Sind das Gehälter, die ihr euch<br />
selbst vorstellen könnt? Sind sie gerechtfertigt?<br />
Wo liegen Unterschiede zwischen<br />
den Ausbildungsberufen? Warum<br />
verdient eine Friseurin sehr viel weniger<br />
als ein Bankkaufmann? Und was hat es<br />
überhaupt mit der Diskussion um Mindestlöhne<br />
auf sich? Informiert euch über<br />
Zeitungen und Internet und diskutiert<br />
in eurer Roverrunde dieses Thema. Bestimmt<br />
kommt ihr ganz schnell auch darauf,<br />
wie ihr euch eure Zukunft vorstellt.<br />
Ich wünsche euch eine aufschlussreiche<br />
Diskussion.<br />
Gut Pfad, Speedo<br />
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