Bahnorama 12 downloaden - Thurbo
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Foto: THURBO<br />
Noch Zukunftsmusik: eine attraktive Haltestelle auf der Rheinfallbrücke.<br />
VIEL POTENZIAL Seit zweieinhalb Jahren rollen die<br />
Züge zwischen Winterthur und Schaffhausen im Halbstundentakt,<br />
und das hat sich ausbezahlt: «Die S33 ist<br />
die am stärksten frequentierte Regionallinie von allen<br />
in der Ostschschweiz, die nicht direkt nach Zürich<br />
führt», sagt Felix Feurer, Präsident der Verkehrskonferenz<br />
Weinland. Und dies, obwohl gleichzeitig auch die<br />
Autobahn A4 ausgebaut wurde. Wo liegt der Grund für<br />
diesen markanten Erfolg? Feurer verweist darauf, dass<br />
die Linie zwei starke Zentren verbindet. Winterthur wie<br />
Schaffhausen üben dank ihrer guten Infrastruktur<br />
einen gegenseitigen Sog aus. Bei der Munotstadt<br />
kommt ein touristisches Potenzial hinzu, das noch<br />
längst nicht ausgeschöpft ist. Heute sind Bemühungen<br />
um eine Aufwertung des Rheinfalls als bekannte Tourismusdestination<br />
im Gang, es werden Zukunftspläne<br />
geschmiedet. Eine Idee lautet so: Die unattraktive<br />
Rheinfall-Haltestelle «Schloss Laufen am Rheinfall»,<br />
oft die «feuchte Kurve» genannt, wird aufgehoben und<br />
stattdessen eine Haltestelle Rheinfallbrücke geschaffen<br />
– mit tollem Panoramablick direkt auf die Wassermassen.<br />
Das würde Touristen wie Bahnfans gleichermassen<br />
begeistern.<br />
Felix Feurer ist vom Zukunftspotenzial der S33 auch in<br />
anderer Hinsicht überzeugt. Mit einer Transportkapazität<br />
von 2200 Sitzplätzen pro Stunde und Richtung<br />
schlägt sie diejenige der A4, die es im Privatverkehr<br />
nur auf <strong>12</strong>00 Fahrzeuge bringt und damit bereits an ihre<br />
Grenzen stösst, denn um Winterthur bilden sich regelmässig<br />
Staus. Doch das ist noch nicht alles: Mit dem<br />
Einsatz von Doppelstockzügen könnte das Platzangebot<br />
nochmals stark gesteigert werden. Feurer: «Hier zeigt<br />
sich deutlich die Überlegenheit des öffentlichen Verkehrs.»<br />
Und was steht sonst noch auf der Wunschliste<br />
der Region? Da werden der integrale Halbstundentakt<br />
der S33 bis Betriebsschluss (heute nur bis 21 Uhr)<br />
sowie die Ausdehnung der schnellen S16 von Schaffhausen<br />
nach Winterthur und via Flughafen nach Zürich<br />
aufs Wochenende genannt. Weiter soll der Bahnhof<br />
Marthalen ausgebaut werden. Ein Wunsch geht diesen<br />
Sommer in Erfüllung: Die modernen GTW-Kompositionen<br />
von THURBO kommen zum Einsatz und lösen die<br />
alten RBe-Pendelzüge ab, die definitiv verschwinden.<br />
Erfolgreicher Ausbau<br />
Erst hohe Erwartungen, dann die Ernüchterung: So geschieht<br />
es häufig mit Prognosen. Im Falle der S33 Winterthur–<br />
Schaffhausen war es anders. Die Planer wurden von der<br />
Wirklichkeit überholt:<br />
• 1999 rechnete die SBB bei der Einführung des Halbstundentakts<br />
auf der S33 mit einem Verkehrsplus von<br />
höchstens 16%.<br />
• Die Regionale Verkehrskonferenz Weinland war optimistischer<br />
und sah einen Zuwachs von mehr als 25%.<br />
• Der Zürcher Verkehrsverbund sah ebenfalls viel Potenzial<br />
und erwartete ein Mehr von 20 bis 30%.<br />
Die Realität übertraf alle Erwartungen. Schon zwei Jahre nach<br />
Einführung des Halbstundentakts war ein Verkehrszuwachs<br />
von 30% realisiert. Der gesamte Zuwachs im Zeitraum<br />
zwischen 1999 und 2006 liegt bei phänomenalen 70%.