Tue Gutes und rede darüber?! - KUMULUS-PLUS

Einführung
Einführung
PR für Migrations-Projekte – against all odds?
„Enten legen Eier in aller Stille, Hühner gackern dabei.
Die Folge: Keiner will Enteneier, alle kaufen Hühnereier.“
Ausgerechnet ein Stummfilmkomiker namens
William C. Fields, brachte mit dieser Aussage recht
treffend auf den Punkt, warum Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
oder auch Werbung wichtig
sind. Das konnten die Fachleute für Public Relations
(PR) natürlich nicht unkommentiert stehen
lassen und so setzte einer von ihnen, Graf Zedewitz,
in seinem Buch „Autokönig Ford“ hinzu:
„Wären die Hühnereier nicht gut,
würden die Käufer das ganze Gegacker als faule
Propaganda nehmen.“
Public Realtions – zwischen Auftrag und Erfolg
Kommunikationswissenschaftler gehen etwas
nüchterner an die Bedeutung von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
heran und das Ergebnis ist bei
Knut S. Pauli im „Leitfaden für Pressearbeit“ nachzulesen:
90 Prozent aller veröffentlichten Beiträge
in Medien sind PR-induziert. Aber, auch das fanden
Wissenschaftler heraus: 98,5 Prozent aller veröffentlichten
Informationen verpuffen ungelesen.
Das Ziel von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist
es, zu den 1,5 Prozent zu gehören, die veröffentlicht
und gelesen werden. Und diese Publikation,
will dazu betragen, dass es gelingt.
Anmerkung der Autorinnen:
Wir mögen und schätzen Frauen – bestes Indiz dafür: Wir
sind ein reines Frauenteam, unser einziger Mann, Richard
Heimann, hat sich vorzeitig nach Brüssel verabschiedet,
um seine Karriere dort fortzusetzen. Wir mögen und
schätzen aber auch unsere Leserinnen und Leser. Deshalb
verzichten wir ab hier auf eine gegenderte Schreibweise,
betonen aber ausdrücklich: Auch wenn der Plural einer
männlichen Form entspricht, meinen wir Frauen immer
genauso – mindestens!
Was also ist zu tun? Die vier wesentlichen Arbeitsfelder
von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind:
• Beratung und Organisation.
• Pressearbeit für die Bereiche Print, Hörfunk und
Fernsehen – also alles, was sich an Medienvertreter
richtet.
• Öffentlichkeitsarbeit mit Publikationen, einem
Internetauftritt und Veranstaltungen, die sich
im Unterschied zur Pressearbeit direkt an die
Zielgruppen wenden – Presseleute sind zum
Lesen, Schauen und Teilnehmen eingeladen
• Interne Kommunikation, die in größeren Institutionen
noch hinzukommt, beispielsweise mit
einer Mitarbeiterzeitschrift oder einem Intranet.
PR für Projekte?
Wer all dies leisten will, braucht gute Strategien,
Zeit und Geld, engagierte Fachleute und einen
langen Atem.
Wie können zeitlich befristete Projekte das schaffen,
vor allem, weil Öffentlichkeitsarbeit in aller
Regel von der Projektleitung nebenher mitgemacht
werden muss? Und wie kann es gelingen,
ein so sperriges Thema wie „berufliche Integration
von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“,
an die Presse zu verkaufen und auch noch Unternehmer,
Wirtschaftsverbände, Arbeitsverwaltungen,
Kommunen und die breite Öffentlichkeit dafür
zu interessieren? Keine leichte Sache.
Das Projekt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der
EQUAL-Entwicklungspartnerschaft Pro Qualifizierung
stellte sich dieser Herausforderung, wollte
dies für seine zwölf Projektpartner bestmöglich
umsetzen. Was ging und was nicht ging, die guten
wie die schlechten Erfahrungen verraten wir
in dieser Broschüre. Damit möchten wir anderen
Projekten und Institutionen, die PR für Integrationsarbeit
machen, helfen. Damit laden wir Medienvertreter
ein, einmal die Seiten zu wechseln
und zu schauen, was ihre Zulieferer so umtreibt.
Damit möchten wir aber auch Projektförderern
und Geldgebern zeigen, was von ihnen optimiert
werden kann.
ek
4 Pro Qualifizierung