Kurzbericht 2007 - Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Kurzbericht 2007 - Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Kurzbericht 2007 - Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
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<strong>Kurzbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Werte schaffen durch Innovation<br />
nopq
Auf einen Blick<br />
Unternehmensverband <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong><br />
Werte in Mio. EUR soweit nicht anders vermerkt <strong>2007</strong> 2006 Veränderung<br />
Umsatzerlöse 10.952 10.574 4 %<br />
nach Regionen:<br />
Europa 33 % 31 %<br />
Nord- und Südamerika 50 % 51 %<br />
Asien, Australien, Afrika 17 % 18 %<br />
nach Geschäftsgebieten:<br />
Humanpharma 96 % 96 %<br />
Tiergesundheit 4 % 4 %<br />
Forschung und Entwicklung 1.730 1.574 10 %<br />
Personalaufwand 2.886 2.836 2 %<br />
Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter 39.800 38.428 4 %<br />
Betriebsergebnis 2.100 2.140 -2 %<br />
Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 19,2 % 20,2 %<br />
Ergebnis nach Steuern 1.812 1.729 5 %<br />
in % der Umsatzerlöse 16,5 % 16,4 %<br />
Eigenkapital 3.372 5.175 - 35 %<br />
Eigenkapitalrendite 35,0 % 37,4 %<br />
Cashflow 2.392 2.317 3 %<br />
Investitionen in Sachanlagen 654 596 10 %<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 432 419 3 %
Inhalte<br />
1 Werte schaffen durch Innovation<br />
2 Schwerpunkte <strong>2007</strong><br />
6 Gremien des Unternehmensverbandes<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> ist ein forschungsgetriebener<br />
Unternehmensverband, ausgerichtet auf die Erforschung<br />
und Entwicklung, Produktion sowie den<br />
Vertrieb von Arzneimitteln, die helfen, Gesundheit<br />
und Lebensqualität zu verbessern.<br />
8 Unsere Verantwortung<br />
10 Unser Selbstverständnis<br />
12 Unsere Mitarbeiter<br />
14 Für Umwelt- und Mitarbeiterschutz<br />
16 Forschung und Entwicklung<br />
18 Unsere F&E-Strategie<br />
20 Unsere F&E-Standorte<br />
22 Fortschritte in F&E<br />
26 Unser Geschäft in Zahlen<br />
28 Humanpharmazeutika<br />
30 Verschreibungspflichtige Medikamente<br />
30 Verschreibungspflichtige Markenpräparate<br />
35 Verschreibungspflichtige Generika<br />
36 Selbstmedikation<br />
38 Produktversorgung und Industriekunden<br />
40 Biopharmazie<br />
41 <strong>Pharma</strong>zeutische Produktion<br />
43 <strong>Pharma</strong>chemikalien<br />
44 Tiergesundheit<br />
48 Impressum<br />
Unsere Tätigkeitsgebiete umfassen Humanpharmazeutika<br />
und Präparate für die Tiergesundheit. Wir<br />
konzentrieren uns auf innovative Medikamente und<br />
Behandlungsmethoden, die therapeutischen Fortschritt<br />
darstellen.<br />
Unser Leitmotiv in allen Bereichen ist, herausragend zu<br />
sein in Innovation und Technologie. Unsere Präparate<br />
gehören seit langem zum bewährten Standard in der<br />
Behandlung von Erkrankungen des Zentralen Nervensystems,<br />
der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems<br />
sowie von urologischen und virologischen Erkrankungen.<br />
Zusätzlich haben wir unsere Forschung in den<br />
Bereichen thromboembolische Erkrankungen,<br />
Stoffwechsel- und Krebserkrankungen erfolgreich<br />
weiterentwickelt.<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> beschäftigt weltweit 39.800<br />
Mitarbeiter in 135 verbundenen Unternehmen. Wir<br />
betreiben Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen<br />
in weltweit zehn und Produktionsstätten in mehr als<br />
20 Ländern. Die Aufwendungen für Forschung und<br />
Entwicklung bei unseren verschreibungspflichtigen<br />
Medikamenten entsprechen mehr als 19 % der Gesamterlöse<br />
dieses Geschäftsgebietes.<br />
Hauptsitz des 1885 gegründeten Familienunternehmens<br />
ist <strong>Ingelheim</strong> am Rhein.
Werte schaffen<br />
durch Innovation<br />
Unsere Vision treibt uns voran.<br />
Sie hilft uns, in unserem Unternehmen<br />
neue Werte durch Innovationen zu<br />
schaffen sowie zielstrebig und immer<br />
wieder mit neuem Ansporn und<br />
Engagement in die Zukunft zu blicken.
Schwerpunkte <strong>2007</strong><br />
Die Mitglieder der Unternehmensleitung (v. l. n. r.): Dr. Alessandro Banchi,<br />
Dr. Dr. Andreas Barner, Dr. Hans-Jürgen Leuchs, Prof. Dr. Marbod Muff<br />
Wir können wieder auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Wir<br />
sind auch <strong>2007</strong> wieder weltweit überdurchschnittlich gewachsen,<br />
nunmehr im achten Jahr in Folge schneller als der Markt. Die Akzeptanz<br />
unserer Kernprodukte war auch <strong>2007</strong> wieder sehr gut und<br />
führte zu einer deutlichen Verbesserung ihrer Marktposition. Wir<br />
haben damit den erfolgreichen Kurs von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> als<br />
unabhängiges pharmazeutisches Familienunternehmen fortgesetzt<br />
und gefestigt und wir konnten weltweit neue Arbeitsplätze schaffen.<br />
Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />
Das Betriebsklima in unserem Unternehmen ist sehr gut. Das ist<br />
auch das Ergebnis von unabhängigen Untersuchungen. Bei der<br />
jährlich durchgeführten Umfrage der renommierten Fachzeitschrift<br />
Science zum Thema „Top-Arbeitgeber <strong>2007</strong> für Wissenschaftler“<br />
im <strong>Pharma</strong>- und Biopharma-Bereich kamen wir zum ersten Mal auf<br />
Platz 1.<br />
<strong>2007</strong> haben wir die erste Umfrage unter unseren 39.800 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern weltweit durchgeführt. Die Beteiligung<br />
war mehr als 80 % und die Ergebnisse bestätigen uns, dass wir gut<br />
zusammenarbeiten mit hohen ethischen Standards und mit der<br />
Fokussierung auf die Bereitstellung von innovativen Medikamenten<br />
für Patienten.<br />
Werte schaffen durch Innovation<br />
<strong>2007</strong> sind unsere Nettoerlöse im Unternehmensverband insgesamt<br />
auf 10.952 Mio. EUR gestiegen. In lokaler Währung erreichten wir<br />
ein sehr zufriedenstellendes Wachstum der Nettoerlöse von 8,8 %.<br />
Aufgrund der Schwäche des US-Dollar und des japanischen Yen<br />
stiegen die Nettoerlöse auf Euro-Basis um 3,6 % gegenüber 2006.<br />
Diese aus unserer Sicht sehr positive Entwicklung sehen wir auch<br />
vor dem Hintergrund des Patentablaufes von mobic® 2006; insgesamt<br />
war ein Rückgang der Nettoerlöse von 340 Mio. EUR zu<br />
kompensieren.<br />
Das Geschäft in unserem wichtigsten strategischen Geschäftsfeld<br />
Humanpharmazeutika mit verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
ist in lokaler Währung gegenüber 2006 um 9,9 % auf 8.660<br />
Mio. EUR gewachsen (4,2 % auf Euro-Basis) und hat den größten<br />
Anteil zum Wachstum beigetragen, was uns im achten Jahr in Folge<br />
ermöglichte, stärker als der pharmazeutische Markt zu wachsen.<br />
Weltweit haben wir einen Marktanteil von 1,9 % erzielt und<br />
konnten unseren soliden Platz unter den weltweit führenden<br />
pharmazeutischen Unternehmen sichern.<br />
Alle unsere Kernprodukte zeigten auch <strong>2007</strong> ein deutliches Wachstum<br />
und verbesserten ihre Marktposition. spiriva® hat Nettoerlöse<br />
von 1.792 Mio. EUR erzielt (+ 29,8 %). Im Herbst <strong>2007</strong> wurde<br />
außerdem der respimat® Soft Inhaler mit spiriva® in Deutschland,<br />
Großbritannien, Dänemark und den Niederlanden auf den<br />
Markt gebracht. Auch micardis® (1.123 Mio. EUR, + 16,1 %),<br />
flomax®/alna® (1.020 Mio. EUR, + 10,7 %), sifrol®/mirapex®<br />
(644 Mio. EUR, + 20,1 %) und aggrenox® (278 Mio. EUR, + 23,9 %)<br />
haben sich erfreulich entwickelt.<br />
Positiv entwickelte sich auch unser Selbstmedikationsgeschäft<br />
(<strong>Co</strong>nsumer Health Care, CHC) mit einem Erlöswachstum von 11,7 %<br />
in lokaler Währung (7,2 % auf Euro-Basis) auf 1.141 Mio. EUR.<br />
Dabei konnten unsere internationalen Kernmarken dulcolax®<br />
und buscopan® ihre erfreuliche Entwicklung fortsetzen. Auch<br />
unser neu erworbenes Produkt zantac® hat seine Marktposition<br />
ausgebaut.<br />
<br />
Schwerpunkte <strong>2007</strong>
Die Gesamterlöse in unserem Industriekundengeschäft beliefen<br />
sich auf 739 Mio. EUR und liegen damit unter dem Vorjahr (- 6,5 %<br />
in lokaler Währung). Unsere Umsätze im Geschäftssegment Biopharmazeutika<br />
gingen, bedingt durch Investitionen zur Erweiterung<br />
und Modernisierung unserer Anlagen in Biberach, von denen<br />
eine für drei Monate außer Betrieb war, um 7,9 % auf 463 Mio. EUR<br />
zurück.<br />
Zu den strategischen Geschäftsfeldern von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong><br />
gehört auch die Tiergesundheit. Hier konnte sich der erfreuliche<br />
Wachstumskurs der vergangenen Jahre weiter fortsetzen mit einer<br />
Steigerung der Nettoerlöse von 13,1 % in lokaler Währung (9,1 % auf<br />
Euro-Basis) auf 408 Mio. EUR. Damit gehören wir weltweit zu den<br />
führenden Anbietern von tiermedizinischen Produkten. <strong>2007</strong> stand<br />
im Zeichen unseres neuen Impfstoffes ingelvac® circoflex<br />
gegen die vom Porcine Circovirus-2 (PCV-2) verursachte Immunschwächekrankheit<br />
bei Schweinen. Weiterhin haben die Impfstoffe<br />
für Schweine enterisol® ileitis und ingelvac® prrs ein solides<br />
Wachstum erzielt. Wir sind damit auf gutem Weg, Weltmarktführer<br />
im Impfstoff-Segment für Schweine zu werden.<br />
Gut gefüllte Produktpipeline<br />
<strong>2007</strong> gab es auch wichtige Fortschritte und Innovationen in unserer<br />
Produktpipeline.<br />
Allen voran steht pradaxa® (Dabigatran etexilat), ein oral verabreichbares<br />
Antikoagulans aus unserer eigenen Forschung und<br />
Entwicklung. In März 2008 hat die Europäische Kommission die<br />
Marktzulassung für pradaxa® in allen 27 Mitgliedstaaten der<br />
Europäischen Union erteilt. Die Markteinführung in Deutschland<br />
und Großbritannien wird in den nächsten Wochen erwartet.<br />
pradaxa® ist für die Prävention venöser thromboembolischer<br />
Ereignisse bei Erwachsenen nach einer elektiven Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operation<br />
zugelassen. In vier zusätzlichen Indikationen<br />
wird pradaxa® weiterhin untersucht: in der Prävention<br />
des Schlaganfalls bei Patienten mit Vorhofflimmern, in der akuten<br />
Behandlung der Venenthrombose, der Sekundärprävention der<br />
Venethrombose und der Sekundärprävention der Herzereignisse<br />
bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom.<br />
Weitere Substanzen werden in die klinische Entwicklung der Phase<br />
III eintreten: Flibanserin, eine zentral wirksame Substanz für die<br />
Behandlung von prämenopausalen Frauen, die an vermindertem<br />
sexuellem Verlangen (Hypoactive Sexual Desire Disorder (HSDD)<br />
leiden, und ondero (bi 1356), ein DPP-IV-Inhibitor bei Diabetes<br />
Typ II. Zwei Substanzen in der Onkologie sind in der Phase-III-<br />
Entwicklung: tovok® (bibw 2992), eine Substanz, die zu der<br />
Gruppe der Signaltransduktions-Inhibitoren gehört, und vargatef®<br />
(bibf 1120), ein Dreifach-Angiokinase-Inhibitor. Beide Substanzen<br />
werden bei Lungenkrebspatienten untersucht.<br />
Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung für verschreibungspflichtige<br />
Medikamente haben sich auch <strong>2007</strong> erhöht und<br />
stiegen um 9,9 % auf 1.649 Mio. EUR, was mehr als 19 % an den<br />
Erlösen unseres Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
entspricht.<br />
Landmark-Studien 2008<br />
Die Ergebnisse der ontarget®-Studie, die 25.620 kardiovaskuläre<br />
Hochrisikopatienten mit normalem oder gut eingestelltem Blutdruck<br />
über bis sechs Jahre evaluierte, wurden im März 2008<br />
veröffentlicht. Die bislang größte kardiovaskuläre Studie mit<br />
einem Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (ARB) hat gezeigt, dass<br />
Telmisartan (micardis®), aus der Forschung und Entwicklung<br />
von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong>, bei Hochrisikopatienten ebenso gut<br />
vor kardiovaskulären Ereignissen schützt wie der derzeitige Goldstandard<br />
Ramipril.<br />
Unter den Studien, die 2008 zu Ende gehen, ist auch profess®,<br />
welche die Wirksamkeit von aggrenox® zur Verhinderung eines<br />
sekundären Schlaganfalls untersucht. Erste Ergebnisse werden<br />
auch von der uplift®-Studie erwartet, die untersucht, ob spiriva®<br />
das Fortschreiten der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung<br />
bremsen kann.<br />
Die medizinische Fachwelt und <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> warten<br />
gespannt auf die Ergebnisse von profess® und uplift®.<br />
Schwerpunkte <strong>2007</strong>
Gremien des<br />
Unternehmensverbandes<br />
Gesellschafterausschuss<br />
Beraterkreis<br />
Unternehmensleitung<br />
Christian <strong>Boehringer</strong><br />
Vorsitzender des<br />
Gesellschafterausschusses<br />
Albert <strong>Boehringer</strong><br />
Christoph <strong>Boehringer</strong><br />
Erich von Baumbach jr.<br />
(ab 01. 04. <strong>2007</strong>)<br />
Ferdinand von Baumbach<br />
Prof. Dr. Michael<br />
Hoffmann-Becking<br />
Rechtsanwalt, Düsseldorf<br />
Vorsitzender des Beraterkreises<br />
Dr. Rolf-E. Breuer<br />
Frankfurt (Main)<br />
Prof. Dr. Fredmund Malik<br />
Verwaltungsrats-Präsident<br />
Malik Management Zentrum<br />
St. Gallen AG<br />
Dr. Alessandro Banchi<br />
Unternehmensbereich<br />
Sprecher der Unternehmensleitung<br />
Unternehmensbereich<br />
<strong>Pharma</strong>-Marketing und -Vertrieb<br />
Dr. Dr. Andreas Barner<br />
Stellvertretender Sprecher<br />
der Unternehmensleitung<br />
Unternehmensbereich<br />
<strong>Pharma</strong>-Forschung,<br />
Entwicklung und Medizin<br />
Hubertus von Baumbach<br />
(bis 31. 03. <strong>2007</strong>)<br />
Dr. Mathias <strong>Boehringer</strong><br />
Dr. Heinrich Weiss<br />
(bis 31. 12. <strong>2007</strong>)<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der SMS <strong>GmbH</strong>, Düsseldorf<br />
Dr. Hans-Jürgen Leuchs<br />
Unternehmensbereich Operations<br />
Unternehmensbereich<br />
Tiergesundheit<br />
Prof. Dr. Marbod Muff<br />
Unternehmensbereich Finanzen<br />
Unternehmensbereich Personal<br />
<br />
Gremien des Unternehmensverbandes
Unsere Verantwortung<br />
Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />
von allem, was wir tun.
unsere verantwortung<br />
Unser Selbstverständnis<br />
Die ethischen Prinzipien, die unser Unternehmen schon<br />
seit weit über einem Jahrhundert leiten, haben unsere<br />
Kultur der sozialen Verantwortung und des sozialen<br />
Handelns geprägt. Unser soziales Engagement schließt<br />
Patienten, Mitarbeiter, die unmittelbare Nachbarschaft<br />
und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit ein.<br />
Den Bedürfnissen von Patienten wird hierbei höchste<br />
Wichtigkeit beigemessen.<br />
Mit der Verbesserung des Zugangs zu Aids-Medikamenten stellt sich<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> seiner besonderen Verantwortung als forschungsgetriebenes<br />
<strong>Pharma</strong>unternehmen im Kampf gegen die<br />
HIV-/Aids-Pandemie. Unser „viramune® Donation Programme“<br />
(VDP), das im Jahr 2000 eingerichtet wurde, um von HIV/Aids<br />
besonders betroffenen Entwicklungsländern zu helfen, ist auf die<br />
Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung (Prevention of Motherto-Child-Transmission,<br />
pMTCT) von HIV-1 ausgerichtet. Im Rahmen<br />
des VDP sind bisher über eine Million Dosen viramune® ausgeliefert<br />
worden, wobei die millionste Dosis <strong>2007</strong> nach Malawi ging.<br />
Insgesamt nehmen bisher 59 Länder am VDP teil. Bisher erhalten<br />
lediglich 10 % der versorgungsbedürftigen Mutter-Kind-Paare die<br />
von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> angebotene präventive Therapie. Die<br />
Herausforderung besteht darin, eine flächendeckende Wirkung der<br />
pMTCT-Initiative zu erreichen.<br />
Diesbezüglich arbeitet <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> aktiv mit Partnerinstitutionen,<br />
wie den Gesundheitsministerien, der UNICEF, der<br />
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, der Elizabeth Glaser<br />
Pediatric Aids Foundation, Kirchen, Nichtregierungs-Organisationen<br />
und karitativen Organisationen, zusammen.<br />
Einsatz für unsere Nachbarn<br />
Der persönliche Einsatz unserer Mitarbeiter, unterstützt mit erheblichen<br />
Ressourcen des Unternehmens, bekräftigt das Engagement<br />
von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> für die Prinzipien der sozialen Verantwortung.<br />
Bei <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Indonesien haben die Mitarbeiter ehrenamtlich<br />
ein Waisenhaus mit kostenlosem Lernzentrum für bedürftige<br />
Kinder gebaut. Das Unternehmen selbst hat ein regelmäßiges<br />
Gesundheitsprogramm für die Anwohner des Werks Bogor eingerichtet.<br />
Auf diese Weise werden die Menschen von Mitarbeitern des<br />
Unternehmens sowie Ärzten und Krankenschwestern kostenlos mit<br />
Medikamenten versorgt und medizinisch behandelt.<br />
In den USA stellen wir im Rahmen des Patientenhilfsprogramms der<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Cares Foundation US-Patienten, deren Krankenversicherung<br />
Medikamente nicht mit abdeckt oder deren Einkommen<br />
unter einer bestimmten Schwelle liegt, Jahr für Jahr Arzneimittel<br />
im Wert von mehreren Millionen Dollar zur Verfügung.<br />
Unser gemeinnütziges Engagement in Deutschland erstreckt sich auf<br />
zahlreiche Aktivitäten, vom Bau von Kindergärten für die Menschen<br />
vor Ort bis zur Unterstützung von Alten und Kranken. Unsere<br />
Firmenfeuerwehren und Sicherheitsteams sind eng in die Rettungsdienste<br />
ihrer Heimatgemeinden eingebunden, nehmen aber auch<br />
regelmäßig ehrenamtlich an lokalen Projekten teil.<br />
Um den Zugang zu Nevirapin weiter zu verbessern und zu erleichtern,<br />
bietet <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> interessierten Herstellern,<br />
die in die Präqualifizierungsliste der WHO aufgenommen wurden,<br />
sogenannte „Non-Assert-Erklärungen“ für das noch patentgeschützte<br />
Nevirapin an.<br />
10 Unser Selbstverständnis 11
unsere verantwortung<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
„Werte durch Innovation“ zu schaffen inspiriert uns<br />
und treibt uns an. 39.800 Mitarbeiter, im Streben nach<br />
Innovation und Höchstleistungen, entwickeln neue<br />
Lösungen und erreichen entscheidende Verbesserungen.<br />
Top-Arbeitgeber<br />
Die Attraktivität von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> als bevorzugter Arbeitgeber<br />
ist weltweit anerkannt. Herausragendes Beispiel für diese<br />
Anerkennung war im Jahr <strong>2007</strong> der erste Platz in der jährlichen<br />
Umfrage des Wissenschaftsmagazins Science unter Wissenschaftlern<br />
aus allen Bereichen der Biotechnologie, Biopharmazie, <strong>Pharma</strong>zie<br />
und verwandten Industrien in den USA und Europa.<br />
Persönliche Entwicklung<br />
Die <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Akademie spielt eine wichtige Rolle bei<br />
der Realisierung unserer Ziele zur Internationalisierung und zum<br />
lebenslangen Lernen. Sie bietet allen Mitarbeitern ein vielfältiges<br />
Angebot an lokalen und internationalen Möglichkeiten. Eines<br />
der 14-monatigen herausragenden Entwicklungsprogramme der<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Akademie ist unser „International Management<br />
Development Programme“ (IMDP).<br />
Weltweite Mitarbeiterbefragung<br />
Zum ersten Mal in der 122-jährigen Geschichte von <strong>Boehringer</strong><br />
<strong>Ingelheim</strong> haben wir alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
weltweit eingeladen, uns ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu<br />
Fragen der Zusammenarbeit, unserer Stärken sowie zu Möglichkeiten<br />
für Veränderungen und Verbesserungen mitzuteilen.<br />
Wir haben nun ein sehr gutes Verständnis davon, wo unsere Mitarbeiter<br />
Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten sehen. Darauf<br />
basierend wurden Aktionspläne erarbeitet und Initiativen in die<br />
Wege geleitet.<br />
Unsere Antworten auf externe Entwicklungen<br />
Mit fortschreitender Internationalisierung achten wir in unserem<br />
Unternehmen weltweit darauf, die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter<br />
zu stärken, damit sie die Herausforderungen in einer komplexen<br />
weltweiten Geschäftswelt erfolgreich bewältigen können. In Ergänzung<br />
zu Sprachtrainings und der Auseinandersetzung mit neuen<br />
Technologien wird das Erlernen interkultureller Fähigkeiten gefördert,<br />
ebenso das Sammeln von Erfahrungen, die den Blick auf<br />
globale Entwicklungen lenken. Außerdem fördern wir lebenslanges<br />
Lernen, Diversity-Management, Work-Life-Balance und die Erhaltung<br />
und Verbesserung der Gesundheit, sowie eigene Initiativen.<br />
Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter <strong>2007</strong> 2006<br />
Produktion 12.502 12.380<br />
Administration 5.095 4.972<br />
Marketing und Vertrieb 15.095 14.368<br />
Forschung und Entwicklung 6.405 6.003<br />
Auszubildende 703 705<br />
39.800 38.428<br />
12 Unsere Mitarbeiter 13
unsere verantwortung<br />
Für Umwelt- und<br />
Mitarbeiterschutz<br />
Gemäß unserem Leitbild wollen wir bei all unseren<br />
Aktivitäten unsere Mitarbeiter, unsere Einrichtungen<br />
und die Umwelt vor schädlichen Einflüssen schützen,<br />
die natürlichen Ressourcen erhalten und das Umweltbewusstsein<br />
fördern. Dieser Anspruch wird in den<br />
Prinzipien für Sicherheit, Qualität und Umweltschutz<br />
konkretisiert und anhand von weltweit gültigen<br />
Standards an allen Standorten in die Tat umgesetzt.<br />
Durch regelmäßige Audits vor Ort und die Nachverfolgung von<br />
Kenngrößen überprüfen wir den Stand und haben so eine Grundlage<br />
für die jährlichen Zielvorgaben. Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheits-Managementsysteme<br />
sorgen dafür, dass gesetzliche Anforderungen<br />
sicher eingehalten werden und wir darüber hinausgehend<br />
im Sinne der „Responsible Care“-Initiative der chemischen Industrie<br />
stetig besser werden.<br />
Energieeffizienz im Fokus<br />
Ein globales Team bei <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> hat es sich <strong>2007</strong> zum<br />
Ziel gesetzt, „Best practice“-Beispiele für die effiziente Nutzung von<br />
Energie im Unternehmen systematisch zu identifizieren und zu<br />
kommunizieren. Angesichts der Diskussion um die globale Erwärmung,<br />
wollen wir durch effiziente Nutzung von Energie so zu einer<br />
Verringerung von CO ²<br />
-Emissionen beitragen. Beim neu eröffneten<br />
Verpackungszentrum in <strong>Ingelheim</strong> wurde beispielsweise eine besonders<br />
effiziente Lüftungstechnik konzipiert, um so zur Minimierung<br />
des Energieverbrauchs und somit letztlich auch des CO ²<br />
-Ausstoßes<br />
beizutragen.<br />
führen wir weiterhin freiwillige Studien für große bereits eingeführte<br />
Produkte durch, um auch deren potenzielle Umwelteffekte<br />
besser einschätzen zu können.<br />
Sicherheit hat Priorität<br />
Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns am<br />
Herzen. Und dies gilt selbstverständlich nicht nur für die Angestellten<br />
in unseren Werken, sondern genauso für die Kontraktoren an<br />
den Standorten wie für die Mitarbeiter im Außendienst. Um die<br />
Gesundheit unserer Mitarbeiter in den Produktionsbetrieben zu<br />
schützen, legen wir Grenzwerte für Wirkstoffe fest und überwachen<br />
deren Einhaltung.<br />
„Responsible Care“ hat viele Gesichter<br />
Bei <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> sind alle Produktionsstandorte aufgerufen,<br />
ihre EHS¹-Verbesserungspotenziale zu identifizieren und sich<br />
zur Erreichung ihrer selbstgesteckten Ziele in „Responsible Care“-<br />
Programmen zu verpflichten. Ein Beispiel: Am Standort Wien wurde<br />
bei der energieaufwändigen Sterilisation von Abwässern Optimierungspotenzial<br />
erkannt. Ein weltweit bisher einmaliges Verfahren<br />
kommt mit nur 20 % der bisher eingesetzten Energie aus.<br />
Daten und Fakten<br />
Unsere Kennzahlen der vergangenen fünf Jahre finden Sie im<br />
Internet: www.boehringer-ingelheim.com/ehs<br />
Verantwortung für unsere Produkte<br />
Produktverantwortung beinhaltet die Durchführung von Umweltrisikobewertungen<br />
für alle neu einzuführenden Medikamente. Über<br />
behördliche Anforderungen für Neuzulassungen hinausgehend,<br />
1) Environment, Health and Safety (EHS)<br />
14 Für Umwelt- und Mitarbeiterschutz 15
Die Erforschung und Entwicklung neuer<br />
therapeutischer Ansätze zur effektiven<br />
und sicheren Behandlung von Krankheiten<br />
treibt uns an.<br />
Unsere<br />
treibende<br />
Kraft<br />
Forschung und<br />
Entwicklung<br />
16
forschung und entwicklung<br />
Unsere F&E-Strategie<br />
Bei <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> ist die eigene Forschung und<br />
Entwicklung (F&E) seit jeher die Grundlage des Erfolgs<br />
und wird auch in Zukunft der wesentliche Treiber für<br />
innovative, neue Arzneimittel sein, insbesondere für die<br />
Therapie von Erkrankungen, für die existierende Behandlungsmethoden<br />
unzureichend sind. Um Innovationen<br />
aus unserer eigenen Forschung zu ergänzen, investieren<br />
wir, neben schon bestehenden erfolgreichen Kooperationen,<br />
ständig in das Zustandekommen neuer Allianzen.<br />
Unser F&E-Ansatz<br />
Unsere F&E-Strategie ist auf sieben Therapiegebiete ausgerichtet:<br />
Zentrales Nervensystem (ZNS), kardiovaskuläre Erkrankungen,<br />
Immunologie und entzündliche Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen,<br />
Onkologie, Atemwegserkrankungen und Virologie.<br />
Unser kontinuierliches Streben nach steigender Forschungsproduktivität<br />
führte zu einer ausgewogenen F&E-Pipeline, die eine<br />
umfangreiche Anzahl neuer molekularer Wirkstoffe (New Molecular<br />
Entities, NME) und einen hohen Anteil an Substanzen in fortgeschrittenen<br />
Stadien klinischer Entwicklung aufweist.<br />
Wir werden weiterhin einen hohen Anteil an innovativen chemischen<br />
Wirkstoffen (New Chemical Entities, NCE) in unserer Pipeline haben.<br />
Ein weiteres zentrales Element unserer Strategie ist der Ausbau<br />
unseres F&E-Portfolios in Richtung neuer biologischer Wirkstoffe<br />
(New Biological Entities, NBE) sowohl durch interne Forschung als<br />
auch durch Einlizenzierungen. Dabei ist geplant, die NBE gemeinsam<br />
mit unserem Geschäftsbereich Biopharmazeutika zu entwickeln<br />
und zu produzieren.<br />
Weltweit beschäftigen wir 3.500 Wissenschaftler und technische<br />
Mitarbeiter in der präklinischen Forschung und Entwicklung. Hinzu<br />
kommen rund 2.500 Versuchsleiter, Statistiker und Datenmanager<br />
im Bereich der klinischen Entwicklung und in medizinischen<br />
Abteilungen.<br />
Einlizenzierung und Partnerschaften<br />
Unsere Einlizenzierung und die von uns geschlossenen Kooperationen<br />
sind auf unsere strategischen Therapiegebiete fokussiert. Aber<br />
auch außerhalb dieser Gebiete sind wir in der Lage, erfolgreich<br />
Präparate zu entwickeln und zu vermarkten.<br />
Die Kooperation mit dem US-Unternehmen Xencor Inc. ermöglicht<br />
es uns, dessen XmAB®-Technologie zur Profilierung menschlicher<br />
monoklonaler Antikörper mit verbesserten therapeutischen Eigenschaften<br />
als Entwicklungssubstanzen zu nutzen. Die ursprüngliche<br />
weltweite Forschungs- und Lizenzierungsvereinbarung mit dem<br />
belgischen Unternehmen Ablynx nv – ausgerichtet auf die Entwicklung<br />
neuer Therapien für die Alzheimerkrankheit – wurde im Laufe<br />
des Jahres gestärkt und in eine breitere strategische Allianz für die<br />
Erforschung von Nanobodies®, einer neuen Klasse von therapeutischen<br />
Proteinen, umgewandelt.<br />
Auf dem Gebiet der kleinen Moleküle haben wir eine Kooperation<br />
mit dem US-Unternehmen Vitae <strong>Pharma</strong>ceuticals Inc. zur Entwicklung<br />
und Vermarktung von 11-beta-HSD1-Inhibitoren abgeschlossen.<br />
Dieser neuartige Ansatz kann zu verbesserten Behandlungsmöglichkeiten<br />
für Diabetes und Stoffwechselsyndrom-bedingte<br />
Erkrankungen führen.<br />
Partnerschaft mit der Grundlagenforschung<br />
Die Brücke zwischen unseren Forschern und der akademischen<br />
Forschung wird durch eine starke Vernetzung mit dem renommierten<br />
Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien verstärkt. IMP-<br />
Wissenschaftler sind führend in der Wissenschaft und erforschen<br />
grundlegende Mechanismen in Gebieten, welche von der Zellproliferation<br />
bis hin zu Krebserkrankungen und der Neurobiologie<br />
reichen. Die Zusammenarbeit zwischen dem IMP und dem Institut<br />
für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der<br />
Wissenschaften (IMBA) hat unserem akademischen Netzwerk eine<br />
zusätzliche Dimension verliehen.<br />
18 Unsere F&E-Strategie 19
forschung und entwicklung<br />
Unsere F&E-Standorte<br />
Entsprechend unserer derzeitigen strategischen<br />
Ausrichtung betreiben wir Forschung und Entwicklung<br />
(F&E) in sieben Therapiegebieten an vier F&E-Hauptstandorten.<br />
In ihren jeweiligen Therapiegebieten sind<br />
unsere F&E-Standorte eigenverantwortlich hinsichtlich<br />
Ergebnis und Qualität neuartiger Entwicklungssubstanzen.<br />
Laval, Kanada<br />
Wichtigstes F&E-Gebiet:<br />
• Virologie (akute und chronische<br />
Viruserkrankungen, HIV, Hepatitis C)<br />
Anzahl der Mitarbeiter: mehr als 140<br />
Ridgefield, USA<br />
Wichtigstes F&E-Gebiet:<br />
• Herz/Kreislauf (chronische Herzinsuffizienz,<br />
Arteriosklerose, Bluthochdruck)<br />
• Immunologie und entzündliche<br />
Erkrankungen (rheumatoide Arthritis,<br />
Psoriasis, Multiple Sklerose)<br />
• Nicht-klinische Entwicklung<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 760<br />
Biberach und <strong>Ingelheim</strong>, Deutschland<br />
Wichtigstes F&E-Gebiet:<br />
• Zentrales Nervensystem – ZNS (Alzheimerkrankheit,<br />
Parkinsonkrankheit, chronische<br />
Schmerzen, Migräne)<br />
• Stoffwechsel (Diabetes Typ II, Fettleibigkeit,<br />
Fettstoffwechselstörungen)<br />
• Atemwege (COPD, Asthma, chronische<br />
Bronchitis, idiopathische Lungenfibrose)<br />
• Nicht-klinische Arzneimittelentwicklung<br />
Wien, Österreich<br />
Wichtigstes F&E-Gebiet:<br />
• Onkologie (Signaltransduktion, Zellzyklus,<br />
therapeutische Proteine)<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 210<br />
Kawanishi, Japan<br />
Support-Zentrum für Molekularbiologie<br />
und die nicht-klinische Entwicklung:<br />
• Unterstützung der weltweiten Forschungsaktivitäten<br />
• Frühe Arzneimittelformulierung<br />
• Spezifische pharmakokinetische Untersuchungen<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 90<br />
Mailand, Italien<br />
Support-Zentrum für die chemische<br />
Synthese:<br />
• Unterstützung bei Projekten in frühen<br />
exploratorischen Phasen und in der Phase<br />
der Leitstrukturoptimierung<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 30<br />
Buenos Aires, Argentinien<br />
Support-Zentrum für die nicht-klinische<br />
Entwicklung:<br />
• Unterstützung bei der Arzneimittelformulierung<br />
und der Herstellung von<br />
Prüfpräparaten für klinische Studien<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 30<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 1.770<br />
20 Unsere F&E-Standorte<br />
21
forschung und entwicklung<br />
Fortschritte in F&E<br />
Behandlung und<br />
Vorbeugung thromboembolischer<br />
Erkrankungen<br />
pradaxa® (Dabigatran etexilat), ein neuartiges Produkt aus unserer<br />
eigenen Forschung und Entwicklung, ist ein oral verabreichbares<br />
Antikoagulans. Im März 2008 hat die Europäische Kommission die<br />
Marktzulassung für pradaxa® für die Prävention venöser thromboembolischer<br />
Ereignisse bei Erwachsenen nach einer elektiven Hüft-<br />
oder Kniegelenkersatz-Operation in allen EU-Mitgliedstaaten erteilt.<br />
pradaxa® bietet nicht nur die pharmakodynamische Wirksamkeit<br />
der traditionell eingesetzten Vitamin-K-Antagonisten oder der<br />
subkutan injizierten niedrigmolekularen Heparine, sondern erfordert<br />
darüber hinaus keine regelmäßigen Laborkontrollen und keine<br />
Überwachung der therapeutischen Dosierung. Dadurch wird es den<br />
Zugang vieler Patienten zur Behandlung verbessern und dazu<br />
beitragen, thromboembolische Erkrankungen weiter zu reduzieren.<br />
In vier zusätzlichen Indikationen wird pradaxa® weiterhin untersucht:<br />
in der Prävention des Schlaganfalls bei Patienten mit Vorhofflimmern,<br />
in der akuten Behandlung der Venenthrombose, der<br />
Sekundärprävention der Venenthrombose und der Sekundärprävention<br />
der Herzereignisse bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom.<br />
In das klinische Studienprogramm re-volution® werden über<br />
34.000 Patienten aufgenommen werden. Aktuelle Fortschritte<br />
beinhalten die schneller als erwartete Rekrutierung von 18.114<br />
Patienten in re-ly, unserer bisher größten Studie zur Prävention<br />
von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern.<br />
Ein tabuisiertes Leiden<br />
Vermindertes sexuelles Verlangen (Hypoactive Sexual Desire<br />
Disorder, HSDD) ist eine medizinische Störung, von der Millionen<br />
von Frauen betroffen sind. Es handelt sich dabei um die häufigste<br />
Form einer sexuellen Dysfunktion bei Frauen, für die es keine zugelassene<br />
medikamentöse Behandlung gibt¹. Obwohl die betroffenen<br />
Frauen über Jahre unter dem verminderten sexuellen Verlangen<br />
leiden, sprechen die meisten von ihnen nicht mit anderen darüber –<br />
das Thema ist einfach tabu.<br />
Derzeit prüft <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> die Substanz Flibanserin zur<br />
Behandlung der prämenopausalen Form von HSDD in der klinischen<br />
Phase III und hat dabei <strong>2007</strong> große Fortschritte gemacht. Eine große<br />
Doppelblindstudie hat den Wirkungserhalt von Flibanserin über<br />
eine sechsmonatige Behandlungsspanne gegenüber dem Placebo<br />
ergeben. Die Einreichung der Zulassungsdossiers bei der amerikanischen<br />
Zulassungsbehörde FDA ist für Ende 2008 geplant.<br />
Bewältigung einer täglichen Last<br />
Wer an Diabetes mellitus Typ II – der häufigsten Form des Diabetes<br />
mellitus – leidet, lebt mit einer der schwierigsten chronischen<br />
Erkrankungen. Der Bedarf an besseren Behandlungsmöglichkeiten<br />
ist offensichtlich.<br />
Die Forschung und Entwicklung von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> ist in<br />
großen Schritten vorangekommen, insbesondere in ihrem Diabetes-<br />
Typ-II-Programm. Aus dem erfolgversprechenden Forschungsportfolio<br />
sind bereits Wirkstoffe mit zwei verschiedenen Mechanismen<br />
in die klinische Entwicklung überführt worden.<br />
Die bei <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> am weitesten entwickelte Substanz<br />
bi 1356 (ondero) zählt zu einer neuartigen Klasse antidiabetischer<br />
Präparate, den DPP-IV-Inhibitoren. In vorklinischen Versuchen<br />
haben DPP-IV-Inhibitoren eine langanhaltende antidiabetische<br />
Wirkung gezeigt. <strong>2007</strong> wurden Phase-IIb-Studien mit dem oral<br />
verabreichbaren Medikament durchgeführt, und zwar sowohl als<br />
Monotherapie als auch mit Patienten, die bereits ein zugelassenes<br />
antidiabetisches Medikament einnahmen, deren Blutzuckerspiegel<br />
1) Für prämenopausale Frauen, die an HSDD leiden, gibt es keine medizinische<br />
Behandlungsmöglichkeit. Allerdings ist für Frauen, denen die Eierstöcke und/oder die<br />
Gebärmutter entfernt wurde, eine hormonale Behandlung in Europa zugelassen.<br />
22 Fortschritte in F&E 23
forschung und entwicklung<br />
aber dennoch erhöht war. Diese Studien haben die besondere<br />
Wirksamkeit von bi 1356 (ondero) bestätigt, durch die sich das<br />
Präparat positiv von anderen Medikamenten in seiner Klasse<br />
abheben sollte. Ein klinisches Programm der Phase III beginnt in<br />
2008.<br />
Unser aktueller Fokus<br />
in der Onkologie<br />
Die Krebsforschung und die Entwicklung der onkologischen<br />
Therapieansätze bei <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> stellt derzeit das nicht<br />
kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) in den Mittelpunkt. NSCLC<br />
ist die häufigste aller Krebsarten.<br />
Unsere Landmark-Studien<br />
Die ontarget®-Studie belegt, dass Telmisartan, ein Wirkstoff aus<br />
der Forschung und Entwicklung von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong>, bei<br />
Hochrisikopatienten ebenso gut vor kardiovaskulären Ereignissen<br />
schützt wie der derzeitige Goldstandard Ramipril, und dabei besser<br />
verträglich ist.<br />
ontarget®, die bislang größte kardiovaskuläre Studie mit einem<br />
Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (ARB) hat auch gezeigt, dass<br />
Telmisartan (micardis®), zugelassen zur Behandlung der<br />
essentiellen Hypertonie, jedes fünfte ernsthafte kardiovaskuläre<br />
Ereignis verhindern kann.<br />
Unsere Vorreiter-Substanz bibw 2992, die der Gruppe der Signaltransduktions-Inhibitoren<br />
angehört, ist in der Lage, gleichzeitig<br />
zwei Rezeptoren irreversibel zu hemmen: den EGF-Rezeptor<br />
(Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR) und den verwandten<br />
HER2-Rezeptor. Sie kommt in der klinischen Entwicklung mit<br />
großen Schritten voran und wird 2008 die klinische Entwicklung<br />
der Phase III an einer Untergruppe von NSCLC-Patienten beginnen.<br />
Mit der Zulassung planen wir, die Substanz unter dem Markennamen<br />
tovok® auszubieten. Erst kürzlich hat die US-amerikanische<br />
Food and Drug Administration (FDA) eine beschleunigte Bearbeitung<br />
des zukünftigen Zulassungsprozesses für tovok® zugesagt.<br />
Unser zweites potenzielles Krebsmedikament vargatef® (bibf 1120)<br />
wird 2008 ebenfalls in die klinische Entwicklung der Phase III mit<br />
Lungenkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium eintreten.<br />
Dieser Dreifach-Angiokinase-Inhibitor unterbindet die Neubildung<br />
von Blutgefäßen zum Tumor (Angiogenese).<br />
Die Ergebnisse der randomisierten, doppelblinden klinische Studie,<br />
die 25.620 kardiovaskuläre Hochrisikopatienten mit normalem oder<br />
gut eingestelltem Blutdruck bis zu 6 Jahre evaluierte, wurden im<br />
März 2008 veröffentlicht.<br />
ontarget® hat bewiesen, dass Telmisartan bei der Reduzierung des<br />
Risikos für kardiovaskulär bedingten Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
oder Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz bei<br />
Risikopatienten genau so effektiv ist wie der ACE-Hemmer Ramipril.<br />
Telmisartan erwies sich dabei als signifikant besser verträglich als<br />
Ramipril und mit einer höheren Therapietreue verbunden. Diese<br />
kardiovaskulären Ereignisse traten in der Telmisartan-Gruppe bei<br />
16,7 % gegenüber 16,5 % der Patienten in der Ramipril-Gruppe auf.<br />
Telmisartan ist damit nun der einzige ARB, für den eine kardiovaskuläre<br />
Protektion bei dieser Gruppe von Hochrisikopatienten<br />
unabhängig von einem blutdrucksenkenden Effekt bewiesen ist.<br />
Zu dem hat <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> weitere Substanzen mit verschiedenen<br />
Wirkmechanismen für verschiedene Krebstypen in der<br />
klinischen Entwicklung.<br />
Unter anderen Studien, die 2008 zu Ende gehen, ist profess®,<br />
welche die Wirksamkeit von aggrenox® zur Verhinderung eines<br />
sekundären Schlaganfalls untersucht. Wichtige erste Ergebnisse<br />
werden auch von der uplift®-Studie erwartet, die im Herbst 2008<br />
veröffentlicht werden soll. Mit dieser Studie wird untersucht, ob<br />
spiriva® das Fortschreiten der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung<br />
bremsen kann.<br />
24 Fortschritte in F&E 25
Unser Geschäft<br />
in Zahlen<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> ist ein Unternehmen, das sich<br />
dem Ziel verpflichtet hat, den Menschen zu dienen.<br />
Die Erforschung von Krankheiten und die Entwicklung<br />
innovativer Medikamente und Therapien zum Wohle der<br />
Patienten stehen dabei im Vordergrund. Unser Geschäft<br />
umfasst Humanpharmazeutika und Präparate für die<br />
Tiergesundheit. Das Geschäftsgebiet Humanpharmazeutika<br />
besteht aus verschreibungspflichtigen Medikamenten,<br />
den Generika, dem Selbstmedikationsgeschäft<br />
und dem Industriekundengeschäft. Das Industriekundengeschäft<br />
seinerseits setzt sich aus den Bereichen<br />
Biopharmazie, <strong>Pharma</strong>zeutische Produktion und<br />
<strong>Pharma</strong>chemikalien zusammen. Unser Geschäft hat<br />
im Jahr <strong>2007</strong> Gesamterlöse von 10.952 Mio. EUR<br />
erwirtschaftet. Dies entspricht einem Wachstum von<br />
3,6 % auf Euro-Basis (8,8 % in lokaler Währung).<br />
Nettoerlöse <strong>2007</strong> in Mio. EUR (Veränderung auf Euro-Basis) <strong>2007</strong> Veränd.<br />
Humanpharmazeutika 10.544 + 3,4 %<br />
Verschreibungspflichtige Medikamente 8.660 + 4,2 %<br />
– Verschreibungspflichtige Markenpräparate 8.100 + 5,8 %<br />
– Verschreibungspflichtige Generika 560 - 14,8 %<br />
Selbstmedikation 1.141 + 7,2 %<br />
Industriekundengeschäft 739 - 8,5 %<br />
– Biopharmazeutika 463 - 7,9 %<br />
– <strong>Pharma</strong>zeutische Produktion 130 - 12,0 %<br />
– <strong>Pharma</strong>chemikalien 146 - 7,5 %<br />
Tiergesundheit 408 + 9,1%<br />
26<br />
Unser Geschäft in Zahlen 27
Den Patienten<br />
dienen<br />
Humanpharmazeutika<br />
„Für mich war es ein Weg des Annehmens,<br />
des Planens und letztlich der Neugestaltung<br />
meines Lebens.“ <strong>Co</strong>lleen Aird, mit 42 Jahren wurde<br />
bei ihr die Parkinsonkrankheit festgestellt.<br />
29
humanpharmazeutika<br />
Verschreibungspflichtige<br />
Medikamente<br />
Verschreibungspflichtige<br />
Markenpräparate<br />
Verschreibungspflichtige Markenpräparate stellen den überwiegenden<br />
Anteil unseres Humanpharmazeutikageschäftes dar,<br />
das im Jahr <strong>2007</strong> 8.100 Mio. EUR Umsatz erzielte und 74 %<br />
unserer Gesamterlöse ausmachte.<br />
Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS)<br />
Parkinsonkrankheit und Restless-Legs-Syndrom (RLS)<br />
sifrol®/mirapex® (Pramipexol) bringt den Patienten in allen<br />
Stadien der Parkinsonkrankheit nachweislich eine signifikante<br />
Linderung ihrer Symptome. Im Frühstadium reduziert sifrol®/<br />
mirapex® – als Monotherapie verabreicht – die motorischen Symptome<br />
in erheblichem Maße. Im mittleren und im fortgeschrittenen<br />
Stadium der Erkrankung reduziert es in der Kombinationstherapie<br />
mit L-Dopa Phasen verschlechterter Beweglichkeit.<br />
RLS betrifft ungefähr 10 % der Erwachsenen. Die Erkrankung ist<br />
gekennzeichnet durch den nicht kontrollierbaren Drang, die Beine<br />
zu bewegen, meist in Verbindung mit unangenehmen und manchmal<br />
auch schmerzhaften Empfindungen in den Beinen. Dieser<br />
Drang führt zu gestörtem Nachtschlaf. sifrol®/mirapex® verschafft<br />
den Patienten erhebliche Linderung bei den Symptomen des<br />
RLS und verbessert auch die Schlafparameter ganz erheblich.<br />
mirapex®/sifrol® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von 644 Mio. EUR<br />
(+ 20, 1 %) – inkl. Erlöse von mirapexin®, pexola®.<br />
Depression und diabetische Polyneuropathie<br />
cymbalta®/xeristar® (Duloxetinhydrochlorid), ein potenter Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer<br />
mit ausgeglichener<br />
Wirkung auf beide Neurotransmitter, ist zur Behandlung depressiver<br />
Episoden und diabetischer Polyneuropathie bei Erwachsenen zugelassen.<br />
Diverse Studien haben die schmerzlindernde Wirkung von<br />
cymbalta®/xeristar® bei DPNP belegt. Das Medikament, das gemeinsam<br />
von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> und Eli Lilly and <strong>Co</strong>mpany<br />
entwickelt wurde und außerhalb der USA und von Japan auch<br />
gemeinsam vertrieben wird, ist in über 50 Ländern erfolgreich eingeführt.<br />
cymbalta®/xeristar® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von 87<br />
Mio. EUR (+ 65,7 %).<br />
Atemwegserkrankungen<br />
COPD und Asthma<br />
COPD ist weltweit die vierthäufigste Todesursache. Sie ist eine<br />
fortschreitende Atemwegserkrankung, die durch eine chronische<br />
Einschränkung der allgemeinen Lungenfunktion, Kurzatmigkeit,<br />
Husten, pfeifenden Atem und erhöhte Auswurfbildung (Schleim)<br />
gekennzeichnet ist. Rauchen ist die Hauptursache von COPD.<br />
spiriva® (Tiotropiumbromid) ist das am meisten verschriebene<br />
Medikament für COPD und war bisher schon für insgesamt<br />
8 Millionen Patienten von Nutzen. spiriva®, das nur einmal pro<br />
Tag verabreicht wird, sorgt bei COPD-Patienten durch Langzeitblockierung<br />
des M3-Rezeptors für eine 24 Stunden anhaltende<br />
Bronchodilatation, es reduziert den Tonus der glatten Atemwegsmuskulatur<br />
und führt zu einer signifikanten und nachhaltigen<br />
Verbesserung der Lungenfunktion.<br />
spiriva® wird in internationalen Richtlinien als Erhaltungstherapie<br />
der ersten Wahl bei COPD empfohlen. spiriva® wurde von<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> entdeckt und entwickelt und wird weltweit<br />
mit Pfizer Inc. vermarktet.<br />
Der spiriva® respimat® Soft Inhaler ist ein treibgasfreier Inhalator<br />
der neuen Generation, der innovative Technik und die nachgewiesene<br />
Wirkung von spiriva® in sich vereint. Der spiriva® respimat® Soft<br />
Inhaler wurde <strong>2007</strong> in Deutschland, Großbritannien, Dänemark<br />
und den Niederlanden eingeführt. Weitere Länder sind für 2008<br />
geplant. spiriva® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von 1.792 Mio. EUR<br />
(+ 29,8 %).<br />
30<br />
Verschreibungspflichtige Medikamente<br />
31
humanpharmazeutika<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Prognosen zufolge werden in den nächsten zehn Jahren weltweit<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Ursache eines vorzeitigen<br />
Todes darstellen.<br />
Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Weltweit leiden ca. eine Milliarde Menschen an Bluthochdruck. Er<br />
stellt ein erhebliches Herz-Kreislauf-Risiko mit starker Auswirkung<br />
auf Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit dar. Es wird auch zu<br />
einer noch stärkeren Verbreitung kommen.<br />
Das Hauptziel von blutdrucksenkenden Medikamenten ist die Vermeidung<br />
von Herz-Kreislauf-Ereignissen wie Herzinfarkten oder<br />
Schlaganfällen und letztlich die Verringerung der damit verbundenen<br />
Sterblichkeit.<br />
Zusätzlich zur medikamentösen Bluthochdruck-Therapie ist es für<br />
einen guten Schutz des Herz-Kreislauf-Systems unerlässlich, dass<br />
auch weitere Risikofaktoren und Symptome durch gezielte Therapie<br />
und/oder Änderungen des Lebensstils behandelt werden.<br />
micardis® (Telmisartan 20/40/80 mg), ist einer der am stärksten<br />
wirksamen Blutdrucksenker aus der Klasse der Angiotensin-II-<br />
Rezeptor-Blocker (ARB) und zeichnet sich auch durch die längste<br />
Wirkungsdauer in dieser Wirkstoffklasse aus. Mit einer einzigen<br />
Tagesdosis wird eine über 24 Stunden anhaltende Senkung des Blutdrucks<br />
erzielt. micardis® and micardisplus®/micardis® HCT<br />
(Telmisartan Hydrochlorothiazid 40/12.5, 80/12.5, 80/25 mg) sind<br />
für die Behandlung des essenziellen Bluthochdrucks angezeigt.<br />
micardis® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von 1.123 Mio. EUR (+ 16,1 %).<br />
metalyse® (Tenecteplase), das einzige Thrombolytikum, das als<br />
einmalige Bolusinjektion verabreicht wird, ist zugelassen für die<br />
thrombolytische Therapie des akuten Herzinfarkts bei Patienten,<br />
die nicht mit einer akuten koronaren Intervention behandelt werden<br />
können. Dank der sehr einfachen Verabreichung eignet sich<br />
metalyse® gut für die prähospitale und stationäre Thrombolyse und<br />
erlaubt es, die Zeit zwischen Auftreten der Herzinfarktsymptome<br />
und der Behandlungsaufnahme möglichst kurz zu halten.<br />
metalyse® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von 77 Mio. EUR (- 7,3 %).<br />
actilyse® ist ebenfalls indiziert zur thrombolytischen Therapie bei<br />
Patienten mit akutem Herzinfarkt sowie zur Behandlung der akuten<br />
massiven Lungenembolie mit hämodynamischer Instabilität.<br />
actilyse® ist das erste und einzige Thrombolytikum, das auch zur<br />
Behandlung von akutem ischämischem Schlaganfall binnen drei<br />
Stunden nach Auftreten der Symptome indiziert ist. actilyse® erzielte<br />
<strong>2007</strong> Nettoerlöse von 89 Mio. EUR (+ 17,5 %).<br />
Schlaganfall-Behandlung und -Prävention<br />
Die Behandlung von Schlaganfällen lässt sich in zwei strategische<br />
Ansätze unterteilen: in die Behandlung von akuten Schlaganfällen,<br />
die darauf ausgelegt ist, die Blutversorgung in den betroffenen<br />
Gehirnarealen so schnell wie möglich wiederherzustellen, und in<br />
die sekundäre Behandlung zur Vorbeugung weiterer Schlaganfälle.<br />
Behandlung von akuten Schlaganfällen<br />
Schlaganfälle sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Das<br />
größte Risiko besteht in einer bereits erlittenen transienten ischämischen<br />
Attacke (TIA; neurologische Ausfälle mit Rückbildung<br />
innerhalb von 24 Stunden) oder nach einem Schlaganfall.<br />
Akuter Herzinfarkt<br />
Jedes Jahr erleiden weltweit rund 3 Millionen Menschen einen akuten<br />
Herzinfarkt. Der wichtigste Faktor für die Patientenprognose<br />
nach einem akuten Herzinfarkt ist die Zeitspanne, die bis zum Beginn<br />
der Behandlung verstreicht. Dabei hat sich die thrombolytische<br />
Therapie als eine der erfolgreichsten modernen Behandlungsmethoden<br />
für Patienten mit akutem Herzinfarkt durchgesetzt.<br />
Vorbeugung von sekundären Schlaganfällen<br />
aggrenox®/asasantin® Retard (Retardiertes Dipyridamol/ASS),<br />
indiziert zur Reduzierung des Risikos von sekundärem Schlaganfall<br />
bei Patienten, die eine TIA oder einen ischämischen Schlaganfall<br />
infolge einer Thrombose erlitten haben, wird als Therapie der ersten<br />
Wahl zur Prävention von sekundären Schlaganfällen in vielen internationalen<br />
Richtlinien empfohlen. aggrenox® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse<br />
von 278 Mio. EUR (+ 23,9 %).<br />
Verschreibungspflichtige Medikamente<br />
33
humanpharmazeutika<br />
Virologische Erkrankungen<br />
HIV/Aids<br />
Aids ist eine sich kontinuierlich ausbreitende Pandemie mit bereits<br />
40 Millionen HIV-infizierten Menschen.<br />
viramune® (Nevirapin) – der erste nicht-nukleosidische Reverse-<br />
Transkriptase-Hemmer (NNRTI) – ist ein wirksamer Bestandteil der<br />
Kombinationstherapie bei einer HIV-1-Infektion. <strong>2007</strong> wurde es<br />
von der FDA in die Risikokategorie B für Schwangere eingestuft.<br />
Das Medikament, das als Eckpfeiler im Bereich der HIV-Therapie<br />
gilt, insbesondere bei der Behandlung von Frauen im gebärfähigen<br />
Alter, ist heute eines der am meisten verschriebenen antiretroviralen<br />
Präparate weltweit. viramune® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von 262<br />
Mio. EUR (- 5,0 %).<br />
aptivus® (Tipranavir), ein nichtpeptidischer Hemmer der viralen<br />
Protease, eines für den Replikationsprozess des HI-Virus benötigten<br />
Enzyms, ist zugelassen in Kombination mit Ritonavir zur kombinierten<br />
antiretroviralen Kombinationsbehandlung der HIV-1-Infektion<br />
bei mehrfach vorbehandelten erwachsenen Patienten mit Viren,<br />
die gegen mehrere Protease-Inhibitoren (PI) resistent sind.<br />
aptivus® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von <strong>2007</strong> 45 Mio. EUR (- 14,9 %).<br />
Urologische Erkrankungen<br />
Gutartige Prostatavergrößerung<br />
Symptome in den unteren Harnwegen, die auf eine gutartige Prostatavergrößerung<br />
(benigne Prostatahyperplasie, BPH) hinweisen, sind<br />
die häufigsten urologischen Beschwerden bei älteren Männern. Die<br />
BPH ist durch Symptome gekennzeichnet, die in Zusammenhang<br />
mit der Blasenentleerung oder der Blasenfüllung stehen.<br />
Im Bereich Urologie bietet <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Tamsulosin<br />
(flomax®, alna®, flomax® ocas®), einen Alpha-1-Rezeptor-Antagonisten,<br />
zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung an.<br />
flomax®-/alna®-Kapseln sind zur Behandlung von Symptomen in<br />
den unteren Harnwegen, die auf eine gutartige Prostatavergrößerung<br />
(BPH) hinweisen, angezeigt und bewirken eine effektive Verbesserung<br />
der Symptome. flomax®/alna® erzielte <strong>2007</strong> Nettoerlöse von<br />
1.020 Mio. EUR (+ 10,7 %) – inkl. josir®, pradif®, secotex®,<br />
urolosin®.<br />
flomax® ocas®, eine neue Tablettenformulierung mit ocas® (Oral<br />
<strong>Co</strong>ntrolled Absorption System), wurde gemeinsam von <strong>Boehringer</strong><br />
<strong>Ingelheim</strong> und Astellas entwickelt, um die pharmakologische<br />
Therapie der Symptome der unteren Harnwege und der gutartigen<br />
Prostatavergrößerung weiter zu optimieren. flomax® ocas® erzielte<br />
<strong>2007</strong> Nettoerlöse von 78 Mio. EUR (+ 35,4 %).<br />
Verschreibungspflichtige<br />
Generika<br />
Der Geschäftsbereich Generika von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> ist<br />
ausschließlich in den USA geschäftlich tätig. Er umfasst Roxane<br />
Laboratories Inc. und Bedford Laboratories. Diese beiden Unternehmen<br />
erzielten <strong>2007</strong> zusammen einen Nettoerlös von 560 Mio. EUR<br />
(767 Mio. USD).<br />
Roxane ist spezialisiert auf die Herstellung und Vermarktung einer<br />
breiten Palette von Tabletten, Kapseln, Lösungen und intranasalen<br />
Medikamenten. Bedford, zurzeit das zweitgrößte US-Unternehmen<br />
für injizierbare generische <strong>Pharma</strong>zeutika, vertreibt 91 Präparate in<br />
276 Darreichungsformen, die eine breite Palette von therapeutischen<br />
Klassen abdecken.<br />
34 Verschreibungspflichtige Medikamente 35
humanpharmazeutika<br />
Selbstmedikation<br />
<strong>Co</strong>nsumer Health Care (CHC) erzielte weltweit einen Nettoerlös<br />
von 1.141 Mio. EUR, was einem Anstieg von 7,2 % im Vergleich zu<br />
2006 entspricht. Währungsbereinigt wurde ein Zuwachs von 11,7 %<br />
erzielt.<br />
Die internationalen Kernmarken in der Selbstmedikation entwickelten<br />
sich weiterhin sehr positiv, was insbesondere auf die<br />
Einführung neuer Produktlinienerweiterungen dieser Marken<br />
zurückzuführen war.<br />
zantac®, unsere Marke zur Behandlung von Sodbrennen in den<br />
USA, erreichte einen zweistelligen Erlöszuwachs und steigerte den<br />
Marktanteil auf 9,1 %.<br />
dulcolax® (Wirkstoff Biscodyl) ist einer unserer CHC-Kernmarken.<br />
Mit der Einführung von zwei neuen Wirkstoffen (Macrogol und<br />
Glucomannan) unter den Markennamen dulcolax® balance und<br />
dulcofibre® konnte die dulcolax®-Produktgruppe ihre Position<br />
als weltweit führendes Abführmittel behaupten.<br />
buscopan®, ein rezeptfreies Präparat gegen Bauchkrämpfe,<br />
Schmerzen und Unwohlsein, verzeichnete erneut eine kräftige<br />
Erlössteigerung.<br />
mucosolvan®, unsere führende Marke gegen Husten, konnte <strong>2007</strong><br />
die Position als weltweit führender Hustenlöser behaupten.<br />
„Neben der traditionellen chinesischen<br />
Medizin gewinnen immer mehr Arzneimittel<br />
mit wissenschaftlich geprüften<br />
Wirkstoffen Akzeptanz beim Verbraucher.“<br />
Tong Han Chun, chinesische Apotheke, Schanghai<br />
Auch bisolvon®, eine unserer führenden Produktgruppen gegen<br />
Husten, konnte eine positive Entwicklung verzeichnen und seine<br />
Position weiter ausbauen.<br />
pharmaton®, Nr. 2 weltweit in der Kategorie Multivitamin und<br />
Vitalstoffe, konnte seine starke Position behaupten.<br />
Selbstmedikation<br />
37
Für unsere<br />
Kunden<br />
Produktversorgung und<br />
Industriekunden<br />
38<br />
Herausragende Erfahrung in der Entwicklung<br />
und Produktion von therapeutischen Proteinen,<br />
Antikörpern, Gentherapeutika und DNA-<br />
Impfstoffen.<br />
39
produktversorgung und industriekunden<br />
Produktversorgung<br />
und Industriekunden<br />
Biopharmazie<br />
Unser Biopharmaziegeschäft verbessert kontinuierlich die Produktion<br />
von Therapeutika, die aus Säugetierzellkulturen in Biberach<br />
a. d. Riss, Deutschland, sowie durch bakterielle Fermentation in<br />
Wien, Österreich, hergestellt werden. Auch die Expertise unserer<br />
Biopharmazie auf den Gebieten Gentherapeutika und DNA-<br />
Produkte ist mehr und mehr gefragt.<br />
Säugetierzellkulturen-Expressionssysteme – bi-hex®<br />
In unserer Anlage in Biberach haben Spezialisten für Molekular-<br />
und Zellbiologie das Hochtiter-Expressionssystem bi-hex® entwickelt,<br />
das insbesondere zur wirtschaftlichen Herstellung von<br />
großen Mengen monoklonaler Antikörper Anwendung findet.<br />
Dieses System hat bewiesen, dass mehr als sechs Gramm Protein pro<br />
Liter hergestellt werden können, was ungefähr das Vierfache des<br />
derzeitigen Branchenstandards für Marktprodukte darstellt.<br />
Technologieplattform für Plasmid-DNA<br />
Bereits 2000 etablierte <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Austria eine Technologieplattform<br />
für die Herstellung von Plasmid-DNA (pDNA), die<br />
hauptsächlich für die Produktion von Gentherapeutika und DNA-<br />
Impfstoffen verwendet wird. Inzwischen wurde der Prozess optimiert<br />
und wir konnten die Ausbeute mit zwei Gramm pro Liter auf<br />
das Vierzigfache steigern. Durch die Entwicklung dieser Franchise-<br />
Technologie ist <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> Austria derzeit weltweit der<br />
einzige cGMP-(Current Good Manufacturing Practice)-Hersteller<br />
für DNA-Gentherapeutika und -Impfstoffe in späten Stadien der<br />
klinischen Entwicklung.<br />
Neues Netzwerk – PAN Biologics<br />
Unser kürzlich etabliertes Production Alliance Network Biologics<br />
(PAN Biologics) ist ein globales Netzwerk aus derzeit zehn mittelgroßen<br />
Auftragsherstellern. Die Allianzpartner bieten <strong>Boehringer</strong><br />
<strong>Ingelheim</strong>s Hochexpressionssysteme und Prozessformate für die<br />
frühen Phasen der Entwicklung und Herstellung von Biopharmazeutika<br />
an. Im Rahmen dieses attraktiven Konzepts erhalten potenzielle<br />
Kunden über die Allianzpartner die Möglichkeit, <strong>Boehringer</strong><br />
<strong>Ingelheim</strong>s geschützte Technologien für die frühen Entwicklungsschritte<br />
zu nutzen, und sie erhalten bevorzugten Zugang zu unseren<br />
Großanlagen und Herstellungskapazitäten für die späte Entwicklungsphase.<br />
<strong>Pharma</strong>zeutische Produktion<br />
Unser Bereich <strong>Pharma</strong>zeutische Produktion produziert eigene<br />
Medikamente sowie auch Produkte unserer Industriekunden im<br />
Rahmen von Lohnherstellungsverträgen innerhalb eines weltweiten<br />
Produktionsnetzwerkes.<br />
Höhepunkte <strong>2007</strong> waren u. a. die Einführung des spiriva®<br />
respimat® Soft Inhalers in Europa sowie der Baubeginn des zweiten<br />
Moduls für die respimat®-Herstellung in Dortmund, dessen<br />
Fertigstellung im zweiten Quartal 2009 vorgesehen ist.<br />
Unser Industriekundengeschäft wächst erfolgreich und spiegelt das<br />
Interesse unserer externen Kunden wider, ihre Auftragsproduktion<br />
an <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> zu vergeben. Mit acht hochmodernen, erstklassigen<br />
Produktionsstandorten können wir ein breites Spektrum<br />
an Dienstleistungen auf drei Kontinenten anbieten. Mit acht der<br />
20 größten <strong>Pharma</strong>unternehmen arbeiten wir in erfolgreichen<br />
Kooperationen zusammen.<br />
Inhalator- und Mikrosystemtechnik<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> microParts <strong>GmbH</strong> in Dortmund ist unser<br />
Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Herstellung innovativer<br />
Inhalationsgeräte sowie für die Entwicklung und Herstellung von<br />
Mikrosystemprodukten für Industriekunden in der Diagnostik und<br />
Analytik.<br />
Der respimat® Soft Inhaler ist seit 2004 – zunächst mit dem Atemwegspräparat<br />
berodual® – erhältlich. Die Markteinführung von<br />
spiriva® respimat® Soft Inhaler in <strong>2007</strong> war ein weiterer großer<br />
40 Biopharmazie/<strong>Pharma</strong>zeutische Produktion 41
produktversorgung und industriekunden<br />
Schritt vorwärts. Die Produktion der Fertigungslinie wurde daher<br />
auf 4 Millionen Geräte hochgefahren. Die vollständige Kapazitätsauslastung<br />
von mindestens 10 Millionen Stück pro Jahr wird 2009<br />
erreicht sein. Derzeit befindet sich auch eine zweite Fertigungslinie<br />
mit einer Kapazität von weiteren 10 Millionen Geräten im Bau, in<br />
der die Produktion Mitte 2009 anlaufen wird.<br />
Das Industriekundengeschäft von <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> microParts<br />
genießt einen internationalen Ruf als zuverlässiger Auftragsentwickler<br />
und -hersteller von Mikrosystemen und mikrofluidischen<br />
Lab-on-a-Chip-Plattformen für die analytische Messtechnik und<br />
medizinische Diagnostik.<br />
<strong>Pharma</strong>chemikalien<br />
Unsere fünf chemischen Produktionsstandorte in Deutschland,<br />
Frankreich, Italien, Spanien und den USA bilden zusammen ein<br />
weltweites Netzwerk. Sie verfügen über Anlagen für die chemische<br />
Herstellung auf dem neuesten Stand der Technik, über die erforderliche<br />
Expertise sowie über hochflexible Mehrzweck-Produktionsanlagen.<br />
Darüber hinaus besteht ein Kapazitätsangebot, das es<br />
ermöglicht, die Produktion äußerst komplexer chemischer Wirkstoffe<br />
vom Kilogramm- bis zum Tonnenmaßstab hochzufahren.<br />
Mit unseren Anlagen können wir Wirkstoffe chemisch synthetisieren<br />
oder aus Heilpflanzen extrahieren und weiter veredeln. Der Bereich<br />
<strong>Pharma</strong>chemikalien ist sogar der weltweit führende Hersteller von<br />
extrahierten pflanzlichen Wirkstoffen und steuert die gesamte<br />
Prozesskette vom Anbau der Pflanzen bis hin zu den marktreifen<br />
Wirkstoffen.<br />
Der respimat® Soft Inhaler ist ein<br />
Inhalationsgerät im handlichen Kompaktformat<br />
und ein treibgasfreies System, das mit<br />
mechanischer Energie arbeitet, um einen<br />
sich langsam bewegenden Aerosolnebel zu<br />
erzeugen.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> betrugen die konsolidierten Nettoerlöse unseres<br />
<strong>Pharma</strong>chemikaliengeschäfts 146 Mio. EUR weltweit und blieben<br />
damit wie erwartet leicht hinter dem Vorjahresniveau von 158 Mio.<br />
EUR zurück, vor allem wegen der gestiegenen Nachfrage nach<br />
Eigenproduktion.<br />
42 <strong>Pharma</strong>chemikalien 43
Für Mensch<br />
und Tier<br />
Tiergesundheit<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> ist auf gutem Weg,<br />
der Weltmarktführer im Impfstoff-Segment<br />
für Schweine zu werden.<br />
44<br />
45
tiergesundheit<br />
Tiergesundheit<br />
Für unseren Geschäftsbereich Tiergesundheit war <strong>2007</strong> ein<br />
hervorragendes Jahr mit deutlichen Fortschritten in allen<br />
strategischen Kernsegmenten und Hauptregionen. Wir erzielten<br />
Nettoerlöse von 408 Mio. EUR, was einem Gesamtwachstum von<br />
9,1 % (13,1 % in lokaler Währung) entspricht.<br />
positiv und hat sich als Standardpräparat in der effizienten Schmerzund<br />
Entzündungstherapie etabliert. Ebenso erfreulich war der<br />
Geschäftsverlauf bei unseren klassischen Mastitis-Produkten. Auf<br />
dem US-amerikanischen Markt für Rinderimpfstoffe haben wir<br />
unsere Stellung weiter ausgebaut.<br />
Damit konnten wir erneut stärker zulegen als der Gesamtmarkt für<br />
Tiergesundheitsprodukte und mit einem globalen Marktanteil von<br />
3,1 % unsere Position unter den zehn größten Tiergesundheitsfirmen<br />
der Welt weiter festigen.<br />
Nutztiere<br />
Schweine<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> stand ganz klar im Zeichen unseres neuen Impfstoffs<br />
ingelvac® circoflex. Dieser innovative Impfstoff gegen die von<br />
PCV-2 verursachte Immunschwächekrankheit wurde im März<br />
<strong>2007</strong> in den USA und Kanada, später im Jahr auch mit einer Sondergenehmigung<br />
in Mexiko eingeführt. Mit der geplanten Einführung<br />
in Europa und Asien setzen wir uns zum Ziel, ingelvac® circoflex<br />
als die Standardimpfung bei Ferkeln zu etablieren.<br />
Auch bei enterisol® ileitis geht die Erfolgsgeschichte mit einem<br />
Wachstum von 18 % weiter. Er ist der erste Lebendimpfstoff, der auf<br />
allen fünf Kontinenten der Erde zugelassen ist. Besonders erfreulich<br />
haben sich die Impfstoffe in den USA entwickelt, wo die Erlöse um<br />
18 % anstiegen. Auch die klassischen Impfstoffe in unserem<br />
Schweineportfolio, ingelvac® m.hyo und ingelvac® prrs, haben<br />
ihre starke Position im Markt behauptet.<br />
Mit einem Wachstum von 40 % sind wir im Jahr <strong>2007</strong> unserem<br />
strategischen Ziel, zur weltweiten Nummer 1 bei Impfstoffen für<br />
Schweine aufzusteigen, einen großen Schritt näher gekommen.<br />
Kleintiere und Pferde<br />
Kleintiere<br />
Unserer wichtigste Marke metacam® hat im ersten Jahr mit generischem<br />
Wettbewerb ihre bedeutende Marktposition behauptet und<br />
gilt mittlerweile in den USA als am schnellsten wachsende Marke im<br />
Bereich der Schmerz- und Entzündungsbehandlung. Mit der Einführung<br />
von metacam® Katze in Europa erzielten wir weiteres<br />
Wachstum.<br />
Ein bedeutendes Ereignis war die erfolgreiche Einführung von<br />
vetmedin® auf dem US-amerikanischen Markt. Das starke Gesamtwachstum<br />
diese Marke von 26 % ist in erster Linie auf die hohe<br />
Produktqualität zurückzuführen. An der hervorragenden Wirksamkeit<br />
von vetmedin® in der Therapie von Herzinsuffizienz besteht<br />
kein Zweifel. vetmedin® hat sich bereits auf Platz 2 im Weltmarkt<br />
etabliert und wir sind zuversichtlich, dass wir im nächsten<br />
Jahr die größte kardiovaskuläre Marke der Welt in unserem Portfolio<br />
haben werden.<br />
Pferde<br />
<strong>2007</strong> gewannen fast alle unsere Produkte im Pferdegeschäft Marktanteile<br />
hinzu und wir verzeichneten ein Rekordjahr bei unserem<br />
Atemwegssortiment. ventipulmin® verbuchte im Vergleich zu 2006<br />
einen Erlösanstieg im zweistelligen Bereich.<br />
Rinder<br />
Im Segment Rind haben wir unsere starke Marktposition behauptet.<br />
Unser Top-Produkt metacam® entwickelte sich einmal mehr sehr<br />
46 47
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Binger Straße 173<br />
55216 <strong>Ingelheim</strong><br />
Deutschland<br />
Tel. + 49 6132 77-0<br />
Fax + 49 6132 77-3000<br />
Kontakt<br />
CD <strong>Co</strong>mmunications<br />
Tel + 49 6132 77-2270<br />
Fax + 49 6132 77-6601<br />
E-Mail webmaster@boehringer-ingelheim.com<br />
Internet www.boehringer-ingelheim.com<br />
Herausgeber<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Gestaltung<br />
Neufrankfurt <strong>Co</strong>rporate Design <strong>GmbH</strong>, Offenbach am Main<br />
info@neufrankfurt.net<br />
Titelfotos<br />
Peter Lénárt und Jan-Michael Peters, Jens Wunderlich<br />
Druck<br />
Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm<br />
<strong>Co</strong>pyright<br />
© <strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> <strong>GmbH</strong> 2008<br />
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung<br />
(auch auszugsweise), vorbehalten. Der <strong>Kurzbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
darf nicht ohne schriftliche Genehmigung der<br />
<strong>Boehringer</strong> <strong>Ingelheim</strong> <strong>GmbH</strong> reproduziert oder unter<br />
Verwendung elektronischer Systeme vervielfältigt werden.<br />
Die im <strong>Kurzbericht</strong> verwendeten Zahlen Dritter<br />
beruhen auf dem Datenstand bei der Abschlusserstellung.
Unsere Top-5-Produkte<br />
Produktname Wirkstoffe Indikation<br />
spiriva® Tiotropiumbromid Dauerbehandlung der COPD (chronisch<br />
obstruktive Atemwegserkrankung inklusive<br />
chronischer Bronchitis und Lungenemphysem),<br />
Dauerbehandlung der damit<br />
einhergehenden Atemnot und Prävention<br />
von Exazerbationen.<br />
micardis®<br />
micardisplus®<br />
micardis® plus<br />
micardis® hct<br />
co-micardis®<br />
Telmisartan;<br />
Telmisartan,<br />
Hydrochlorothiazid<br />
Behandlung der essenziellen<br />
Hypertonie.<br />
flomax®<br />
alna®<br />
josir®<br />
pradif®<br />
secotex®<br />
mecir®<br />
Tamsulosin<br />
Behandlung von Symptomen des unteren Harntraktes<br />
(LUTS) bei benigner Prostatahyperplasie (BPH).<br />
combivent®<br />
Ipratropiumbromid,<br />
Salbutamol<br />
Behandlung von Bronchospasmen bei Patienten<br />
mit reversiblen chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen,<br />
die mehr als einen Bronchodilatator<br />
benötigen.<br />
sifrol®<br />
mirapex®<br />
mirapexin®<br />
Pramipexol<br />
Zur symptomatischen Behandlung der idiopathischen<br />
Parkinsonkrankheit, als Monotherapie oder in<br />
Kombination mit L-Dopa. Zur symptomatischen<br />
Behandlung des idiopathischen Restless-Legs-<br />
Syndroms (Syndrom der unruhigen Beine).
www.boehringer-ingelheim.com