aktuell - Sozialversicherungsanstalt der Bauern

Gesundheit
Gesundheit
Sonnencreme in der
richtigen Menge:
Hier z.B. zwei 4 cm
lange Streifen für
Gesicht, Stirn,
Nacken,
Ohren und
Hals
Foto: SVB
Sonnenschutz
aus Sicht des Arbeitsmediziners
Die von der Sonne ausgesandte ultraviolette
Strahlung (UV) ist einerseits lebenswichtig,
andererseits bei ungeschützter, jahrelanger
Exposition auch verantwortlich für
vorzeitige Hautalterung, Hautkrebs und Augenlinsentrübung.
Daher ist es besonders
wichtig, sich gerade in der warmen Jahreszeit
bei der landwirtschaftlichen Arbeit
im Freien vor UV-Strahlung zu schützen.
Aktuelle Tipps
Ein möglichst breitkrempiger Hut, der auch – insbesondere
bei vornüber gebeugten Arbeiten – den
Nacken und die Ohren beschattet, ein luftiges, zumindest
kurzärmeliges Baumwollhemd, am besten
mit Kragen und eine leichte Baumwollhose
sollten Basis jedes arbeitsbedingten Sonnenschutzes
sein.
Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr ist durch den hohen
Sonnenstand die UV-Einstrahlung am höchsten,
daher sollten Arbeiten möglichst im Schatten
oder Innenräumen durchgeführt werden. Glashäuser
bieten nur Schutz vor UVB-Strahlung.
Die unbekleideten Körperteile sollten zumindest 30
Minuten bevor man in die Sonne geht mit Sonnenschutzcreme,
-lotionen oder -sprays abgedeckt
werden, also am besten schon in der Früh.
Um eine möglichst lange Schutzdauer zu erreichen,
sollte am Anfang der Saison ein hoher Sonnenschutzfaktor
(SPF) zwischen 25-30 gewählt werden.
Später reicht üblicherweise SPF 15-20, jedoch
nie geringer als SPF 15!
An sich reicht einmaliges morgendliches Eincremen.
Bei starkem Schwitzen oder zwischenzeitlicher
Wassereinwirkung (Duschen, Schwimmen)
muss nachgecremt werden, allerdings ohne
Verlängerung der Schutzdauer.
Ein gutes Sonnenschutzmittel lässt sich
leicht, auch bei Behaarung, verteilen, fettet
und pickt nicht, da es schnell in
die Haut einzieht. Dadurch „zieht“
es auch nicht den Schmutz bei
staubigen Arbeiten an. Wichtig ist
auch die Schweißfestigkeit des Sonnenschutzmittels,
damit dieses nicht
in die Augen rinnt.
Die richtigen Mengen sind zwei 4 cm lange
Streifen Sonnenschutzmittel auf je Zeige- und
Mittelfinger auf die unbedeckten Hautpartien
auftragen, also jeweils 2 x 4 cm Sonnenschutzmittel
für den Kopf (Gesicht, Stirn, Nacken, Oh-
ren, Hals), dann 2x4 cm auf den oberen Rücken,
die Schultern und den Brustausschnitt und 2x4 cm
auf beide Unterarme. Bei Verwendung von kurzen
Hosen zählen jeweils die Vorderseite der Beine inklusive
Fußrücken und die Rückseite der Beine als
eine Region. Das ist deshalb wichtig, weil der angegebene
Sonnenschutzfaktor nur dann gilt, wenn
ausreichend Sonnenschutz aufgetragen wird. Wenn
man nur die Hälfte der oben empfohlenen Menge
verwendet, halbiert sich auch der mögliche Sonnenschutzfaktor
und damit die geschützte Aufenthaltsdauer.
Achten Sie besonders auf das Eincremen von Ohren,
Fußrücken und Haaransatz bzw. die Grenze zur
Bekleidung.
Vergessen Sie nicht, dass auch die besonders
empfindlichen Lippen mit einem entsprechendem
Lippenpflegestift (SPF 25) geschützt werden
sollten.
Bei Verwendung von Mücken- und Sonnenschutz
sollte zuerst das Sonnenschutzmittel, nach einer
Wartezeit von 30 Minuten, der Mückenschutz (Insektenrepellent)
aufgetragen werden.
Menschen mit Neigung zur sog. Sonnenallergie
oder Sonnenakne sollten auf jeden Fall duftstoff-
(Parfüm-) und fettfreie Sonnenschutzmittel
in Form von Lotionen, Gels oder auf Basis Titanoxidpartikel
(physikalischer Sonnenschutz) verwenden.
Die physikalischen Sonnenschutzmittel
werden auch sonst für die Anwendung bei Kindern
empfohlen.
Es gibt auch „Sonnenschutz von innen“: Gegen
die Wirkung von UVA (Hautalterung!) wirken nämlich
auch Kapseln, die Antioxidantien, wie Carotinoide,
Flavonide (sonst auch in buntem Gemüse)
und Substanzen eines südamerikanischen Farngewächses
enthalten. Allerdings muss man trotzdem
Sonnenschutz von außen anwenden, da diese
selbst keinen Schutz vor UVB (!) bieten, sodass
dieser „Sonnenschutz von innen“ nicht für die
Landwirtschaft empfohlen werden kann.
Schützen Sie zudem auch Ihre Augen mit einer UVgeprüften
Arbeitsschutzsonnenbrille, die auch
die seitlich eindringende UV-Strahlung durch ihre
anatomische Form filtert. Der Arbeitsschutzfachhandel
bietet attraktiv geformte UV-Schutzbrillen
an, die gegen Stoß, UV-Strahlung und Blendung
schützen und beim Schwitzen nicht beschlagen.
Muttermale sollten in der kalten Jahreszeit einmal
jährlich vom Facharzt für Hautheilkunde kontrolliert
werden. Ansonsten wird die Selbstkontrolle
der Muttermale (durch Partnerin oder Partner)
alle 3 Monate empfohlen.
Weitere Fragen zu Sonnenschutz beantworten Ihnen
gerne die Ärztlichen Dienste der Regionalbüros
der SVB.
So kann‘s ausschauen,
wenn man sich nicht richtig
schützt!
22 SVB Aktuell 3/2009
SVB Aktuell 32009
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