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aktuell - Sozialversicherungsanstalt der Bauern

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Sicherheit<br />

Sicherheit<br />

tern einzuhalten. Ist dies tierhaltungsbedingt nicht<br />

möglich, dürfen die Anlagen nur im Stillstand von<br />

Personen betreten werden. Pendelnd aufgehängte<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Aufstallung sind zulässig, sofern<br />

sie bei Berührung ausweichen und die Quetschgefahr<br />

zwischen Schieber und festen Teilen verhin<strong>der</strong>n.<br />

Eine weitere Alternative ist <strong>der</strong> Anlagenbetrieb<br />

mit einem Tastschalter (Schalter wird gedrückt<br />

gehalten).<br />

Gefahren beim Einsatz von<br />

Hubstaplern und<br />

Hoftraktoren<br />

Bei diesem<br />

Mauerdurchbruch ist eine<br />

Schaltleiste erfor<strong>der</strong>lich und<br />

auch vorhanden.<br />

Bild rechts:<br />

Die Entmistungsanlage ist<br />

vom Betriebsschalter aus<br />

gut einsehbar.<br />

Foto: SVB<br />

Schieberentmistungsanlagen stellen in<br />

vielen Betrieben eine wesentliche Arbeitserleichterung<br />

dar. Unter Umständen können<br />

jedoch diese Anlagen für Mensch<br />

und Tier zu einer Gefahr werden und zu<br />

schweren Unfällen führen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

dann, wenn beim Einbau einer Anlage<br />

sicherheitstechnische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu wenig beachtet und nicht umgesetzt<br />

werden. Daher sind bereits bei <strong>der</strong> Planung<br />

bzw. spätestens bei <strong>der</strong> Errichtung<br />

des Stalles die baulichen Gegebenheiten<br />

zu schaffen.<br />

Seilwinden und Umlenkrollen<br />

In <strong>der</strong> Regel werden die Schieber mit Seilwinden<br />

für den Vor- und Rücklauf angetrieben. Die Seilwinden<br />

und die Umlenkrollen befinden sich außerhalb<br />

des Mistganges und müssen gesichert sein. Sind<br />

Umlenkrollen für Personen erreichbar, muss ein<br />

Seil einlaufschutz vorhanden sein. Seilwinden sollen<br />

entwe<strong>der</strong> in einer Höhe von mindestens 2,70 m<br />

über dem Boden angebracht sein o<strong>der</strong> es ist ebenfalls<br />

eine Schutzeinrichtung über die Winde vorzusehen.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist ein versenkter<br />

Einbau mit einer entsprechenden Abdeckung.<br />

Mauerdurchbrüche und<br />

Trenngitter<br />

Beim Betrieb <strong>der</strong> Schieberentmistungsanlage sind<br />

dies beson<strong>der</strong>e Gefahrenstellen. Um Unfälle zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

ist ein Sicherheitsabstand zwischen dem<br />

Schieber und festen Teilen (z.B. Mauer) von mindestens<br />

50 cm einzuhalten. Wird dieser Abstand<br />

unterschritten, sind Schalteinrichtungen zu montieren,<br />

die bei Berührung durch eine Person o<strong>der</strong> eines<br />

Tieres die Anlage stillsetzt.<br />

Dieser Sicherheitsabstand ist auch bei Trenngit-<br />

Abwurfstelle<br />

Die Abwurfstelle von <strong>der</strong> Mistbahn in Querkanäle,<br />

Güllegruben o<strong>der</strong> mechanische För<strong>der</strong>einrichtungen<br />

muss durch einen Bügel o<strong>der</strong> Deckel gesichert<br />

sein. Wird <strong>der</strong> Mist direkt in eine Güllegrube abgeworfen,<br />

sind zusätzliche Roste vorzusehen. Es dürfen<br />

we<strong>der</strong> Personen noch Tiere abstürzen können.<br />

Schieberparkplätze<br />

Der Zugang zum Schieberparkplatz muss verhin<strong>der</strong>t<br />

werden. Ohne Abdeckung des Schiebers ist ein<br />

Sicherheitsabstand zu festen Gebäudeteilen einzuhalten.<br />

Sonst gelten die gleichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

wie bei einem Mauerdurchbruch o<strong>der</strong> Trenngitter.<br />

Steuerungen<br />

Mit dem abschließbaren Hauptschalter ist z.B. ein<br />

unbefugtes Einschalten bei Wartungsarbeiten zu<br />

verhin<strong>der</strong>n. Die Anlage muss vom Betriebsschalter<br />

aus weitgehend einsehbar sein. Im Bereich von Gefahrenstellen<br />

sind Not-Aus-Taster vorzusehen.<br />

Zu den Themen „Entmistungsverfahren in Rin<strong>der</strong>und<br />

Schweineställen“ sind im Jahr 2008 zwei komplett<br />

überarbeitete ÖKL-Merkblätter erschienen. Diese<br />

geben wertvolle Informationen für zukünftige<br />

Bauvorhaben.<br />

Foto: SVB<br />

Aussagen wie: „Den gebe ich nicht mehr her“<br />

o<strong>der</strong> „Damit fahr ich mehr Stunden als mit<br />

dem Traktor“ beweisen eindrucksvoll, wie sehr<br />

sich <strong>der</strong> Einsatz von Hoftraktoren und Hubstaplern<br />

in den landwirtschaftlichen Betrieben etabliert hat.<br />

Ebenso gestiegen sind, wie die Unfallanzeigen bestätigen,<br />

die damit verbundenen Unfälle.<br />

Grundsätzliches zum<br />

Hubstaplereinsatz<br />

Eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung<br />

(Staplerführerausweis) sollte vorhanden<br />

sein. Ebenso ist beim Stapler die gesetzlich vorgeschriebene<br />

jährliche Überprüfung durchzuführen<br />

und im Prüfbuch zu dokumentieren. Beim Aufnehmen<br />

von Lasten muss darauf geachtet werden,<br />

dass die Hinterrä<strong>der</strong> des Staplers nicht entlastet<br />

werden. Das am Stapler angebrachte Traglastdiagramm<br />

zeigt an, welche Lasten auf den Gabelzinken<br />

in welchem Abstand zum Gerät getragen<br />

werden dürfen. Müssen schwere Kisten in<br />

großer Höhe verladen werden, ist auf gerade Einfahrt<br />

und den geän<strong>der</strong>ten Schwerpunkt beson<strong>der</strong>s<br />

zu achten. Der Ladungstransport hat grundsätzlich<br />

im abgesenkten Zustand, möglichst achsnahe zum<br />

Stapler zu erfolgen.<br />

Fotos: SVB<br />

Ein unebener Untergrund birgt seitliche Kippgefahr,<br />

Rückhaltesysteme (Gurt, geschlossene Kabine,<br />

etc.) müssen daher vorhanden sein. Auf Fahrrampen<br />

ist die Last stets bergwärts zu führen. Das<br />

heißt, beim Bergabfahren rückwärts fahren!!!<br />

Sicheres Arbeiten mit dem<br />

Hofla<strong>der</strong><br />

Ähnlich wie beim Hubstaplereinsatz ist auf die Gewichtsverteilung<br />

und die Schwerpunktlage des Hoftraktors<br />

zu achten.<br />

Eine Umfrage <strong>der</strong> SVB zeigte, dass fast je<strong>der</strong> zweite<br />

Fahrer schon einmal mit einem Hoftraktor umgestürzt<br />

ist. Vor allem in Knickstellung bei angehobener<br />

Last erhöht sich die Gefahr eines seitlichen<br />

Kippens! Bodenunebenheiten begünstigen<br />

die Kippgefahr! Vor auf den Fahrer herabfallen<strong>der</strong><br />

Ladung kann <strong>der</strong> Überrollbügel nicht schützen, geeigneten<br />

Schutz bieten <strong>der</strong> Sicherheitsrahmen o<strong>der</strong><br />

ein Schutzdach.<br />

Das Transportieren/Hochheben von Personen<br />

in <strong>der</strong> Kippschaufel, ist strengstens verboten!<br />

Ebenso Trittbrettfahren und Mitfahren auf <strong>der</strong> Abdeckhaube!<br />

Bei engen Durchfahrten ist auf die Gefahr<br />

des Einklemmens zu achten. Abgenutzte Öldruckleitungen<br />

im Fahrerbereich sind zu erneuern.<br />

Bild links: Vor<br />

herabfallenden<br />

Gegenständen schützt am<br />

besten eine geschlossene<br />

Kabine.<br />

Bild rechts: Das<br />

wegen <strong>der</strong> Sturzgefahr<br />

vorgeschriebene<br />

Rückhaltesystem<br />

Bild unten: Die am Stapler<br />

angebrachte Prüfplakette<br />

Foto: SVB<br />

26 SVB Aktuell 3/2009 SVB Aktuell 3/2009 27

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