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Vom Wesen der Allergien - Forschungskreis für Heilkunde

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<strong>der</strong> Nahrung zerstört. Über die Verdauungssäfte <strong>der</strong> Speicheldrüse findet eine erste Auflösung <strong>der</strong><br />

chemischen Stofflichkeiten statt, im Magen wird bei einem radikal sauren Mileu weiter die<br />

Substanz zerkleinert, über Bauchspeicheldrüse, Gallensäfte und schließlich Dünndarmenzyme<br />

findet zuletzt eine chemische Auflösung auch des letzten Restes an Fremdwirksamkeit statt, so dass<br />

dasjenige, was zuletzt die Darmwand überwindet, nur noch ein winziges chemisches Fragment <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Nahrung ist, welches seiner Ursprungssubstanz praktisch nicht mehr zugeordnet<br />

werden kann.<br />

Auch auf <strong>der</strong> Ebene des gesunden menschlichen Immunsystems finden sich als<br />

Grundvoraussetzung <strong>für</strong> eine gelungene Integration bzw. einen erfolgreichen immunologischen<br />

Lernprozess ähnlich radikale Schritte des Stoffabbaus wie bei <strong>der</strong> Verdauung. Auch hier werden<br />

Fremdstoffe – wie ganz zu Anfangs beschrieben – initial von phagozytierenden sogenannten<br />

dendritischen Zellen in ihre Bestandteile aufgelöst und in Fragmenten aufgenommen, ehe kleinste<br />

aber charakteristische Teile davon dann als Antigen an <strong>der</strong> Zelloberfläche demonstriert werden<br />

können.<br />

Mit dem Begriff <strong>der</strong> Gründlichkeit des Aneignungsvorganges ist also eine Art Überwindung <strong>der</strong><br />

Fremdwirksamkeit als Grundvoraussetzung <strong>für</strong> eine Aneignung verbunden. Ernährungsphysiologisch<br />

liegt diese Überwindung <strong>der</strong> Nahrung in dem vollständigen Abbauprozess <strong>der</strong>selben<br />

bis an die Grenze <strong>der</strong> Stofflichkeit. Geistig seelisch betrachtet bedeutet Gründlichkeit beim<br />

Aneignen eines Fremden ebenfalls die vollständige Aneignung desselben, Die Überprüfung des<br />

Wahrheitsgehaltes bzw. die gedankliche Bearbeitung und Durchdringung des Fremden stellt dabei<br />

auch eine Art Zerstörungs- und Abbauvorgang dar, an dessen Ende <strong>der</strong> gesamt Fremdinhalt<br />

letztlich zu einem Eigenen umgeformt worden ist. Beide Formen <strong>der</strong> gründlichen Aneignung setzen<br />

also einen gewissen „Abbauvorgang“ bzw. eine Überwindung <strong>der</strong> Fremdwirksamkeit voraus. Was<br />

die menschliche Verdauung auf <strong>der</strong> stofflichen Ebene leistet, nämlich die Überwindung jedwe<strong>der</strong><br />

„Fremdregsamkeit“ <strong>der</strong> Nahrung und was damit als eine Art Abtötungsprozess beschrieben werden<br />

kann, findet auf <strong>der</strong> Ebene des Denkens in ähnlicher Weise statt. Auch hier findet eine Art<br />

abtöten<strong>der</strong> „Reflektions- o<strong>der</strong> auch Wi<strong>der</strong>spiegelungsvorgang“ statt (Anm.22). So wie das Bild in<br />

einem Spiegel nur noch ein nicht mehr wirklich lebendiges Abbild <strong>der</strong> Realität darstellt, so ist <strong>der</strong><br />

Gedanke, <strong>der</strong> uns in konkretisierter Form in das Bewusstsein tritt ebenfalls eine Art Abbild von<br />

einer geistigen Realität, die diese zugleich unwirksam macht. Indem wir uns zum Beispiel die<br />

Wirkung eines bestimmten Werbespots bewusst denkend klar machen, so kann dieser – wie die<br />

Werbepsychologie sehr wohl weiß – auch nicht mehr in uns manipulativ wirksam werden. Ziel<br />

vieler Werbemaßnahmen ist es deshalb, möglichst unter Umgehung des Bewusstseins auf<br />

unbewusst emotionale Instanzen im Menschen zu wirken, welche dann aus dem Unbewussten<br />

heraus das beworbene Objekt emotional erstreben und ersehnen lassen. Wie an<strong>der</strong>s könnte man<br />

verstehen, dass manche Werbespots im Fernsehen nur <strong>für</strong> den Bruchteil einer Sekunde aufblitzen,<br />

so dass sie kaum vom bewussten Denken erfasst werden können. Zusammenfassend lässt sich also<br />

beobachten, dass Fremdwirksamkeiten geistig seelischer o<strong>der</strong> auch lebendig-leiblicher Art von<br />

einem gesunden Organismus immer zunächst in einer Form unwirksam gemacht werden müssen,<br />

ehe sie im Menschen den Anlass zu einer Eigenaktivität geben können. Diesen Vorgang kann man<br />

als eine Art Aneignungsprozess o<strong>der</strong> auch „Verdauungsprozess“ im erweiterten Sinne bezeichnen.<br />

Jedwede Umgehung jenes Vorgangs des „Abötens“ bzw. „Unwirksam- Machens“ des Fremden führt<br />

letztlich dazu, dass „Unverdautes“, „Unangeeignetes“ als Fremdwirksamkeit in das Innere des<br />

Menschen aufgenommen wird und dort entwe<strong>der</strong> unbewusst seelische Prozesse wie z.B. Ablehnung<br />

o<strong>der</strong> allergische Gegenwehr auslöst o<strong>der</strong> eine letztlich krankmachende Fremdwirksamkeit entfaltet.<br />

Welche Instanz im Menschen aber ist es, die jenen Abbau- und Aneignungsvorgang impulisiert?<br />

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