Herbst 2011 - Verband Wiener Volksbildung
Herbst 2011 - Verband Wiener Volksbildung
Herbst 2011 - Verband Wiener Volksbildung
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Mitteilungen<br />
<strong>Herbst</strong>/<strong>2011</strong><br />
Programm- und Bildungszeitschrift der Volkshochschule Floridsdorf<br />
Nachlese 65 Jahre<br />
VHS Floridsdorf,<br />
20 Jahre Basisbildung<br />
Neue Vorsitzende der<br />
VHS Floridsdorf –<br />
Susanne Bluma<br />
beSSer WirtSchaften<br />
VhS aktionstag am 26. Jänner 2012<br />
Jahresschwerpunkt der <strong>Wiener</strong><br />
Volkshochschulen 2012:<br />
„Besser Wirtschaften“<br />
10 euro ermäßigung<br />
auf alle kurse aus dem<br />
bereich Wirtschaft und<br />
persönlichkeit*<br />
*nur bei Buchung und Bezahlung am 26.1. 2012<br />
<strong>Wiener</strong> Melange <strong>2011</strong><br />
www.vhs.at / info@vhs.at 01/893 00 83<br />
Besser wirtschaften<br />
✆ 01/271 32 36<br />
www.vhs.at/floridsdorf<br />
01/271 32 36/199<br />
office.floridsdorf@vhs.at
2 Volkshochschule Floridsdorf Mitteilungen September/<strong>2011</strong><br />
Wirtschaft<br />
Unser Schwerpunkt für 2012<br />
Die <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen<br />
setzen sich jährlich einen Themenschwerpunkt.<br />
Nachdem<br />
das Jahr <strong>2011</strong> dem Thema<br />
„Gesundheit“ gewidmet war,<br />
steht 2012 ganz im Zeichen<br />
der Wirtschaft.<br />
Als ersten Schritt hat die<br />
Volkshochschule Floridsdorf<br />
bereits während den Vorbereitungen<br />
des Sommerprogramms<br />
<strong>2011</strong> mit der Implementierung<br />
der ersten zwei<br />
Stufen des Unternehmerführerscheins<br />
® den Fokus auf den<br />
Ausbau und die Neugestaltung<br />
des Kursangebotes im<br />
Bereich Wirtschaft gelegt.<br />
Der Unternehmerführerschein<br />
® geht auf eine Initiative<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Österreich (WKO) im Rahmen<br />
der EU-Strategie „Entrepreneurship<br />
Education“ zurück<br />
und ist in vier Einzelmodule<br />
unterteilt. Aufgrund der international<br />
standardisierten<br />
Lehr- und Lernziele wird der<br />
Unternehmerführerschein ®<br />
europaweit eingesetzt und<br />
ist ein Nachweis für das wirtschaftliche<br />
Wissen und die<br />
soziale Kompetenz von ArbeitnehmerInnen<br />
und Selbstständigen.<br />
So zielt der Unternehmerführerschein<br />
® auf<br />
grundlegende betriebs- und<br />
volkswirtschaftliche Kenntnisse<br />
ab. Das vierte Modul UP<br />
(Unternehmerprüfung) enthält<br />
ergänzende betriebswirtschaftliche<br />
Inhalte auf Niveau<br />
der Unternehmerprüfung und<br />
bereitet die Lernenden auf<br />
eine mögliche Unternehmensgründung<br />
vor.<br />
Eine zweite Neuerung<br />
wird ab dem <strong>Herbst</strong>semester<br />
in unserem Kursprogramm<br />
zu finden sein. Im Oktober<br />
beginnen die Vorbereitungskurse<br />
auf die vierteilige<br />
b*fin-Zertifikatsreihe der Betriebswirtschaftlichen<br />
Gesellschaft<br />
(bewig). Mit den b*fin-<br />
Zertifikaten wird Ihnen nun<br />
neben dem EBC*L und dem<br />
Unternehmerführerschein ®<br />
ein drittes anerkanntes Zertifikat<br />
geboten. b*fin BASIC<br />
und b*fin01, die ersten zwei<br />
Zertifikate, sind ein Nachweis<br />
für buchhalterisches Wissen,<br />
welches Sie im beruflichen<br />
Alltag benötigen. Um die Lernziele<br />
der beiden Zertifikate<br />
so schnell und kompakt wie<br />
möglich zu erlangen, haben<br />
wir neben den Einzelkursen<br />
auch den passenden Lehrgang<br />
„Buchhaltung Kompakt“<br />
entwickelt. Auf diesem Wissen<br />
aufbauend bieten wir ab<br />
Frühjahr 2012 die Zertifikate<br />
b*fin02 und b*fin03 an, die<br />
als schriftlicher Prüfungsteil<br />
der Fachprüfung für Buchhalter-<br />
bzw. Bilanzbuchhalter<br />
durch die Paritätische Kommission<br />
anerkannt sind.<br />
Dominik Wang<br />
Programm-Management<br />
Und das erwartet Sie ab <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong>/12 an der VHS Floridsdorf:<br />
Buchhaltung 1<br />
A 3410 ab 3. Oktober <strong>2011</strong> Mo u. Do 18:00-20:30<br />
S 3411 ab 15. November <strong>2011</strong> Di 18:00-20:30<br />
je 8x, 20 UE, 6-12 TN € 106,- + Skriptum: € 14,50<br />
Buchhaltung 1 Kompakt<br />
A 3412 ab 7. November <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
5x, 20 UE, 6-15 TN € 106,- + Skriptum: € 14,50<br />
Buchhaltung 2<br />
A 3416 ab 31.Oktober <strong>2011</strong> Mo u. Do 18:00-20:30<br />
16x, 40 UE, 6-12 TN € 212,- + Skriptum: € 14,50<br />
Buchhaltung 2 Kompakt<br />
A 3417 ab 14. November <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
10x, 40 UE, 6-15 TN € 212,- + Skriptum: € 14,50<br />
Kostenrechnung<br />
A 3450 Fr 2. Dezember <strong>2011</strong> 17:00-21:00<br />
Sa 3. Dezember <strong>2011</strong> 9:00-13:00 u. 14:00-18:00<br />
12 UE, 6-12 TN € 74,40<br />
Kostenrechnung Kompakt<br />
A 3451 ab 28. November <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
5x, 20 UE, 6-15 TN € 120,-<br />
Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung<br />
A 3413 Fr 25. November <strong>2011</strong> 17:00-21:00<br />
Sa 26. November <strong>2011</strong> 9:00-13:00 u. 14:00-18:00<br />
12 UE, 6-12 TN € 63,60<br />
Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Kompakt<br />
A 3418 ab 5. Dezember <strong>2011</strong> Mo-Mi 8:00-12:00<br />
12 UE, 6-15 TN € 63,60<br />
Lehrgang Buchhaltung Kompakt<br />
Vorkenntnisse: Keine<br />
Module: Buchhaltung 1 Kompakt<br />
Buchhaltung 2 Kompakt<br />
Kostenrechnung Kompakt<br />
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Kompakt<br />
A 3405 ab 7. November <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
23x, 92 UE, 6-15 TN € 690,-<br />
Preis inklusive Prüfungsgebühr und Unterlagen<br />
Der Unternehmerführerschein®<br />
Entrepreneur’s Skills Certificate (ESC)<br />
Unternehmerführerschein Modul A<br />
Grundlagen der betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge<br />
A 3443 Gerhard Habeler<br />
ab 10. Oktober <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
5x, 20 UE, 6-15 TN € 124,- +Unterlagen: € 29,90<br />
Unternehmerführerschein Modul B<br />
Grundlagen der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge<br />
A 3442 Gerhard Habeler<br />
ab 26. September <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
5x, 20 UE, 6-15 TN € 124,- +Unterlagen: € 29,90<br />
Unternehmerführerschein Modul C<br />
Unternehmerisches Grundwissen<br />
A 3444 Gerhard Habeler<br />
ab 17. Oktober <strong>2011</strong> Mo-Fr 8:00-12:00<br />
5x, 20 UE, 6-15 TN € 124,- +Unterlagen: € 29,90<br />
Detaillierte Kursinhalte und weitere Kurse aus dem Wirtschaftsbereich entnehmen<br />
Sie bitte unserem aktuellen Kursprogramm, oder unter<br />
www.vhs.at/floridsdorf.
Mitteilungen<br />
3<br />
Mensch und Bewegung<br />
Im vorgeschichtlichen „natürlichen“<br />
Normalfall bewegte sich<br />
der Mensch aus Gründen der Lebenspraxis.<br />
Als Jäger und Sammler<br />
sowie später beim Ackerbau gab<br />
es ausreichend Gelegenheit für<br />
körperliche Aktivität. Die geplante<br />
Bewegung an sich stand nicht im<br />
Vordergrund.<br />
Die Wurzeln der gezielten Bewegung<br />
gehen auf die Griechen<br />
zurück. Der Begriff Gymnastik<br />
entstand, weil derartige Übungen<br />
bei den Griechen nackt (gymnós)<br />
ausgeführt wurden. Damals wie<br />
auch später bei den Römern war<br />
die körperliche Ertüchtigung der<br />
jungen (männlichen) Generation<br />
eine Vorbereitung auf den Kampf<br />
in einer kriegerischen Auseinandersetzung.<br />
„Turnvater“ Friedrich Ludwig<br />
Jahn belebt die Gymnastik im 19.<br />
Jahrhundert wieder. Den ersten<br />
Turnplatz schuf Jahn im Anschluss<br />
an die Napoleonischen Kriege 1811<br />
auf der Berliner Hasenheide. Wieder<br />
war die militärische Vorbereitung<br />
eine Begründung für die Förderung<br />
des Turnen.<br />
Außerhalb von Europa wurden<br />
in China und Indien mit Tai Chi und<br />
Yoga ähnliche Bewegungsmodelle<br />
mit meditativem Hintergrund<br />
ausgeübt. Allerdings wurde auch<br />
schon im klassischen Griechenland<br />
die Einheit von Körper und<br />
Geist betont.<br />
Ab dem 19. Jahrhundert wurde<br />
Gymnastik, Turnen und Sport<br />
bei breiteren Schichten der Gesellschaft<br />
zum Teil des täglichen<br />
Lebens. Als solcher wurde er auch<br />
von der Politik instrumentalisiert<br />
(Olympische Spiele 1936 Berlin),<br />
aber von vielen Menschen auch<br />
begeistert ausgeübt. Viele Sportarten<br />
wie Tennis oder Fußball verbreiteten<br />
sich in Europa.<br />
Im 20. Jahrhundert wird das<br />
Thema Bewegung bzw. Bewegungsmangel<br />
intensiver medizinisch<br />
beforscht. Dies führte etwa<br />
zu wissenschaftlich gestützten<br />
Programmen wie Pilates oder Aerobic.<br />
Die Ursprünge von Aerobic<br />
gehen auf den amerikanischen<br />
Arzt Kenneth H. Cooper zurück,<br />
der in den 60er Jahren erstmals<br />
ein aerobes Training zur Stärkung<br />
von Herz und Lunge entwickelte.<br />
Cooper gab damit der Gymnastik in<br />
den USA einen neuen Impuls. Der<br />
weltweite Durchbruch kam 1982,<br />
als Jane Fonda Aerobic mittels<br />
Videokassette verbreitete. Neue<br />
Bevölkerungsgruppen entdeckten<br />
dadurch die Gymnastik. Die früher<br />
ausschließlich von jungen Männern<br />
ausgeübten Bewegungsarten<br />
wurden von Frauen und Älteren<br />
entdeckt. Im 21. Jahrhundert denken<br />
viele bei Gymnastik an Kurse<br />
für Frauen und nicht mehr ganz<br />
junge Menschen. Männer entwickelten<br />
sich (idealerweise) zu Athleten<br />
in Fitnessstudios.<br />
Der große Durchbruch war und<br />
ist aber auch (nur) ein Medienphänomen.<br />
Obwohl viele Menschen<br />
in Europa regelmäßig Gymnastik<br />
und/oder Sport betreiben, ist<br />
Bewegungsmangel noch immer<br />
eine der häufigsten Krankheitsursachen.<br />
Bewegungsmangel kann<br />
durch verschiedene Umweltfaktoren<br />
bedingt sein. Zum einen ist<br />
Zeitmangel als Folge beruflicher<br />
und privater Überforderung zu nennen oder ein Überangebot<br />
an Unterhaltungs- bzw. Informationsmöglichkeiten<br />
(nicht zuletzt im Internet). So finden wir uns<br />
nach dem Büro auch zu Hause vor dem PC wieder. Die<br />
Folge ist ein Ansteigen von Erkrankungen wie Diabetes,<br />
hoher Blutdruck oder chronische Rückenschmerzen.<br />
Jedes Jahr sterben ungefähr 600.000 Menschen<br />
in Europa an Bewegungsmangel (WHO-Angaben).<br />
Durch Übergewicht und Adipositas stirbt eine weitere<br />
1.000.000. Auch wenn diese nur vorgezogene Todesfälle<br />
sind, denn Sterben werden wir alle, ist das ein Anlass<br />
zur (persönlichen) Sorge (um sich).<br />
Die gesamtgesellschaftlichen Kosten, die in Folge<br />
von Bewegungsmangel verursachten bzw. begünstigten<br />
Krankheiten anfallen, gehen in die Milliarden.<br />
Dagegen liefern die positiven Auswirkungen einer regelmäßigen<br />
körperlichen Aktivität für jeden Menschen<br />
mehr Lebensqualität:<br />
m vermindert oder verhindert Übergewicht<br />
m Steigerung der Toleranz für Stress durch seelische<br />
oder geistige Belastung<br />
m Verringerung stressbedingter Stoffwechselveränderungen<br />
(Abnahme von freien Fettsäuren und<br />
Glukose)<br />
m Verringerung des stressbedingten Blutdruckanstiegs<br />
m weniger Rauchen<br />
m Senkung der Blutfette (Triglyzeride, LDL, VLDL)<br />
m Steigerung des HDL-Cholesterins („gutes“ Cholesterin)<br />
m Verbesserung des Zuckerstoffwechsels<br />
m Senkung der Bereitschaft zur Blutgerinnung<br />
m Steigerung der fibrinolytischen Aktivität (Abbau<br />
von Gerinnseln)<br />
m Die Beweglichkeit der Gelenke wird erhalten bzw.<br />
verbessert<br />
m Auch positive Auswirkungen auf die Psyche sind<br />
erkennbar. Depressionen werden durch körperliche<br />
Aktivität gelockert.<br />
Falls Sie jetzt Lust auf mehr Bewegung haben, steht die<br />
Volkshochschule Floridsdorf für Sie offen. Die Angebote<br />
reichen von der klassischen Gymnastik bis zu Yoga<br />
(siehe www.vhs.at/floridsdorf oder das aktuelle Kursprogramm).<br />
Vor der Anmeldung ist gerade dann ein Besuch<br />
beim Arzt ratsam, wenn Sie sich nicht sicher sind,<br />
was Sie sich zutrauen können.<br />
Literaturtipp:<br />
Michael Krüger, Einführung in die Geschichte der<br />
Leibeserziehung und des Sports Teile 1-3, 2. Auflage<br />
2005<br />
Hans Sarkowicz (Hrsg.), Schneller, höher, weiter. Eine<br />
Geschichte des Sports, Suhrkamp 1999<br />
Geschichte für heute 3/<strong>2011</strong>: Sportgeschichte, Zeitschrift,<br />
Juli <strong>2011</strong><br />
Mag. Christian Schmidgunst
4 Volkshochschule Floridsdorf Mitteilungen September/<strong>2011</strong><br />
Herzlich Willkommen bei der<br />
Bildungsberatung in Wien<br />
Wir unterstützen Sie, wenn Sie<br />
m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
sich beruflich verändern möchten<br />
passende Kurse und Ausbildungen suchen<br />
einen Abschluss auf dem Zweiten Bildungsweg anstreben<br />
Ihren Ausbildungsweg planen<br />
vorhaben wieder ins Berufsleben einzusteigen<br />
sich über finanzielle Förderung für Ihre Weiterbildung informieren<br />
wollen<br />
Ihre Entscheidung mit einer neutralen Person nochmals<br />
besprechen möchten<br />
Ihre Stärken erkennen und Ihre Talente fördern wollen<br />
Kosten und Dauer<br />
Die Beratung ist kostenlos. Sie können so oft kommen, wie es<br />
für Sie Sinn macht.<br />
Neutralität<br />
Die BeraterInnen sind zur unabhängigen, neutralen Beratung<br />
verpflichtet. Das heißt, wir empfehlen keine Kurse oder Ausbildung<br />
eines bestimmten Anbieters.<br />
Beratungsmöglichkeiten<br />
Die Volkshochschule Floridsdorf ist eine von mehreren Projektpartnerinnen.<br />
Bei uns können Sie sich<br />
m einen Einzelberatungstermin vereinbaren<br />
Beratungsort: Volkshochschule Floridsdorf<br />
Mag. a Barbara Oberwasserlechner telefonische Terminvereinbarung<br />
unter 01/2716216/612<br />
m ohne Anmeldung erste kurze Informationen bei unseren<br />
Veranstaltungen an öffentlichen Orten einholen<br />
(wienweite Termine www.bildungsberatung-wien.at)<br />
m online beraten lassen<br />
https://bildungsberatung-wien.beranet.info/<br />
(in Kooperation mit anderen Projektpartnerinnen)<br />
Zusätzlich gibt es im Projekt die Möglichkeit sich<br />
m telefonisch unterstützen zu lassen<br />
kostenloses Bildungstelefon 0800 20 79 59<br />
m bei unseren PartnerInnen Termine für Einzelberatungen zu<br />
vereinbaren oder<br />
m Bildungsinformation an öffentlichen Orten in Anspruch zu<br />
nehmen<br />
(wienweite Termine www.bildungsberatung-wien.at)<br />
gefördert von<br />
Summer Card <strong>2011</strong> – Eine<br />
Floridsdorfer Erfolgsgeschichte<br />
Die Summer Card feierte in<br />
diesem Sommer ihr fünfjähriges<br />
Jubiläum. In der kurzen<br />
Zeit Ihres Bestehens entwickelte<br />
sie sich zu einer echten<br />
Erfolgsgeschichte. Im Sommer<br />
2006 wurde sie das erste<br />
Mal an der VHS Floridsdorf angeboten<br />
und übertraf gleich<br />
die gesetzten Ziele. 2009 gab<br />
es die erste Kooperation und<br />
die Summer Card wurde gemeinsam<br />
mit der Volkshochschule<br />
Brigittenau angeboten.<br />
Da auch die Kooperation sehr<br />
gut funktionierte, wurde sie<br />
2010 ausgeweitet und die<br />
Volkshochschulen Urania,<br />
Alsergrund und Donaustadt<br />
beteiligten sich. 200 verkaufte<br />
Summer Cards sprachen für<br />
sich und dieser Erfolg blieb<br />
auch der Zentrale der <strong>Wiener</strong><br />
Volkshochschulen nicht<br />
verborgen. <strong>2011</strong> wurde die<br />
„Floridsdorfer Erfindung“ nun<br />
wienweit angeboten.<br />
Das Grundprinzip der<br />
Summer Card blieb all die<br />
Jahre gleich. Die/der SummercardbesitzerIn<br />
kann beliebig<br />
viele Kurse bzw. Termine aus<br />
dem Summercardangebot besuchen.<br />
Waren es 2006 noch<br />
rund 30 Kurse, aus denen<br />
ausgewählt werden konnte,<br />
so waren es nun beim wienweiten<br />
Angebot rund 300<br />
Kurse. Das Sensationelle an<br />
diesem Angebot war jedoch<br />
der Preis – die SC kostet nur<br />
60,- Euro. Bereits ab zwei besuchten<br />
Kursen rechnete sich<br />
die Karte.<br />
Zum Abschluss noch ein<br />
paar statistische Zahlen. Es<br />
wurden rund 500 Summer<br />
Cards verkauft. Nicht nur,<br />
dass die FloridsdorferInnen<br />
wieder die fleißigsten Summercardkäufer<br />
waren, sie waren<br />
auch die mobilsten.
Mitteilungen<br />
5<br />
Wir gratulieren unseren Gewinnerinnen<br />
des Frühbuchergewinnspieles!<br />
Die Hauptpreisgewinnerin Erika Mandt<br />
erhielt die Kursgebühr ihres Bewegungskurses<br />
zurück. (Im Bild mit Direktor<br />
Wolfgang Gruber)<br />
Herta Howanietz erhielt 25 % der<br />
Kursgebühr zurück.<br />
Susanne Blechner erhielt 25 % der<br />
Kursgebühr zurück.<br />
Neue Toiletten in der Angerer Straße<br />
Mit über 50 Jahren kommen auch<br />
Häuser langsam in die Jahre und<br />
brauchen hin und wieder ein<br />
„Facelifting“, so wie auch unser<br />
Haupthaus in der Angerer Straße.<br />
Da der Kursbetrieb nicht gestört<br />
werden soll, sind Renovierungsarbeiten<br />
immer nur in den beiden<br />
Sommermonaten möglich. Damit<br />
ist auch nur eine schrittweise<br />
Renovierung über mehrere Jahre<br />
möglich. So wurden in den letzten<br />
15 Jahren, die Fenster ausgetauscht,<br />
die Fassade gedämmt,<br />
neu ausgemalt, die alten Gipsdecken<br />
und Leuchten ersetzt, ein<br />
neuer Aufzug eingebaut und letztes<br />
Jahr wurden die Toiletten generalsaniert.<br />
Dabei wurde die Steigleitung<br />
komplett erneuert und die<br />
WCs neu gestaltet. Dadurch wurde<br />
es möglich auch im 1. und 3. Stock<br />
behindertengerechte Toiletten zu<br />
bauen. In diesen befinden sich<br />
erstmals im Haus Wickelauflagen,<br />
die von den Eltern unserer kleinsten<br />
KursbesucherInnen lange gefordert<br />
wurden.<br />
Eine Besonderheit stellen die<br />
wasserlosen Urinale (Pissoirs)<br />
dar. Allen, die bei diesem Gedanken<br />
sofort die Nase rümpfen, sei<br />
versichert, dass die Geruchsbelästigung<br />
geringer ist als bei den<br />
herkömmlichen. Das liegt daran,<br />
dass die Urinale mit einem Siphon<br />
betrieben werden, in dem eine<br />
biologisch abbaubare „Sperrflüssigkeit“<br />
eingefüllt wird. Diese<br />
Flüssigkeit ist leichter als Urin und<br />
hydrophob. Der schwerere Urin<br />
kann somit durch die Sperrflüssigkeit<br />
hindurch abfließen, ohne sich<br />
mit dieser zu vermischen. Zugleich<br />
verhindert diese Flüssigkeit auch<br />
das Entweichen von schlechten<br />
Gerüchen. Neben dem Vermeiden<br />
von Geruchsbelästigungen sparen<br />
die wasserlosen Urinale vor allem<br />
natürlich Wasser. Den ersten<br />
Praxistest haben sie nun bereits<br />
sehr gut überstanden, sodass sie<br />
höchstwahrscheinlich auch bei der<br />
Renovierung der Toilettenanlage<br />
neben dem Großen Saal zum Einsatz<br />
kommen werden (diese ist für<br />
2012 geplant).
6 Volkshochschule Floridsdorf Mitteilungen September/<strong>2011</strong><br />
Neuer Vorstand der VHS Floridsdorf<br />
In der 32. Generalversammlung des Fördervereins der Volkshochschule Floridsdorf wurde ein neuer Vorstand gewählt. Nach 23 jähriger<br />
Ära übergab Frau Prof. Erika Stubenvoll den Vorsitz an Gemeinderätin Susanne Bluma. Prof. Stubenvoll bleibt der Volkshochschule<br />
als Vorstandsmitglied und als Ehrenvorsitzende weiterhin erhalten.<br />
Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Christa Wagenhofer und Erol Holawatsch.<br />
Der neugewählte Vorstand setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:<br />
Susanne BLUMA<br />
Vorsitzende<br />
Abgeordnete zum<br />
Gemeinderat<br />
Dieter BANKL<br />
Vorstandsmitglied<br />
Ing. Christian<br />
PETERKA<br />
Stv. Kassier<br />
Foto: SchaubWalzer<br />
Dr. Michael LUDWIG<br />
1. Stv. Vorsitzender<br />
Stadtrat für Wohnen,<br />
Wohnbau und Stadterneuerung<br />
Edith HOFFMANN<br />
Rechnungsprüferin<br />
Frederique<br />
PICHLER-BOOG<br />
Schriftführerin<br />
Foto: Jeschofnig<br />
Ingrid VRANA<br />
2. Stv. Vorsitzende<br />
Volksschuldirektorin<br />
i. R.<br />
Ronald JUZA<br />
Rechnungsprüfer<br />
Ing. Helmut<br />
POPPENWIMMER<br />
Vorstandsmitglied<br />
Ing. Heinz LEHNER<br />
3. Stv. Vorsitzender<br />
Bezirksvorsteher für<br />
den 21. Bezirk<br />
Dr. Christa KATTIRS<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dr. DI Hofrat Franz<br />
REICHL<br />
Vorstandsmitglied<br />
Leiter des Außenamtes<br />
der TU<br />
Prof. Erika<br />
STUBENVOLL<br />
Vorstandsmitglied,<br />
Ehrenvorsitzende<br />
Ernst KONRAD<br />
Kassier<br />
Mag. Gerhard<br />
SPITZER<br />
Stv. Schriftführer<br />
Gemeinderat<br />
Franz ARTNER<br />
Vorstandsmitglied<br />
Foto: Parlament<br />
Angela LUEGER<br />
Vorstandsmitglied<br />
Nationalratsabgeordnete<br />
Foto: Angelika Kainz<br />
Marietta WILD<br />
Vorstandsmitglied
Mitteilungen<br />
7<br />
Prof. Leopold Wiesinger<br />
Am 15. Juni <strong>2011</strong> verstarb unser langjähriger Vorsitzender und Vorstandsmitglied<br />
Prof. Leopold Wiesinger im 91. Lebensjahr.<br />
In Wien geboren, wuchs er in die<br />
Welt einer Arbeiterfamilie in Floridsdorf<br />
hinein. Seine Kinderjahre<br />
waren geprägt durch politische<br />
Ereignisse wie den Schattendorfer<br />
Prozess und die Wirtschaftskrisen.<br />
Die Februarereignisse des Jahres<br />
1934 blieben dem damals 14jährigen<br />
für immer im Gedächtnis.<br />
Nach Absolvierung der Volks- und<br />
Hauptschule und seiner Lehrzeit<br />
wurde er Maschinenschlossergeselle,<br />
begann sich politisch zu betätigen<br />
und wurde deswegen vom<br />
Ständestaat mit sechs Wochen<br />
Haft bestraft. Später war er als<br />
Maschinenschlosser und Vorarbeiter<br />
in der Floridsdorfer Lokomotivfabrik<br />
tätig. Ab Mai 1941 musste<br />
er zum Militär und war von 1944<br />
bis 1946 als Kriegsgefangener in<br />
Kanada. Heimgekehrt, besuchte<br />
er eine Maturaschule, an der er<br />
im Oktober 1948 die Externistenreifeprüfung<br />
mit Auszeichnung<br />
ablegte. Seinen Lebensunterhalt<br />
bestritt er durch Nachhilfestunden<br />
in Mathematik und Englisch,<br />
außerdem war er als Kursleiter im<br />
damaligen <strong>Volksbildung</strong>shaus Floridsdorf<br />
tätig. Nach dem Besuch<br />
der Lehrerbildungsanstalt trat er<br />
1950 in den Schuldienst ein. In<br />
dieser Zeit begann er auch an der<br />
Universität Wien Mathematik und<br />
Pädagogik zu studieren.<br />
Seit dieser Zeit gehörte er dem Bildungsausschuss<br />
der SPÖ-Bezirksorganisation<br />
Floridsdorf an, wurde<br />
später Mitglied des Bezirksvorstandes<br />
und Obmannstellvertreter.<br />
Er organisierte viele kulturelle<br />
Veranstaltungen, hielt Vorträge<br />
über Erziehung, Schule und Kulturfragen<br />
und war auch publizistisch<br />
zur Geschichte der Arbeiterbewegung<br />
in Floridsdorf tätig.<br />
Seine Tätigkeit als Volksbildner<br />
begann schon im Kriegsgefangenenlager,<br />
wo er Mathematik und<br />
geometrisches Zeichnen unterrichtete.<br />
1947 wurde er Kursleiter<br />
im damaligen <strong>Volksbildung</strong>sverein<br />
Floridsdorf, dem Vorläufer der<br />
Volkshochschule Wien-Nord. Als<br />
1955 eine neue Kursform des <strong>Verband</strong>es<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Volksbildung</strong>, die<br />
„Lebensschule‘, eingerichtet werden<br />
sollte, war Wiesinger ein eifriger<br />
Mitarbeiter bei der Entwicklung<br />
der pädagogischen Konzepte<br />
und einer der ersten Lebensschullehrer<br />
in Floridsdorf.<br />
Von 1951 bis 1979 war er Mitglied<br />
des Vereinsvorstandes der Volkshochschule<br />
Wien Nord, der späteren<br />
VHS Floridsdorf und von 1965<br />
bis 1973 Präsident. In diese Zeit<br />
fällt die Eröffnung des HdB Floridsdorf<br />
und die Planung des HdB<br />
Großfeldsiedlung.<br />
1972 wurde er Vorsitzender des<br />
<strong>Verband</strong>es <strong>Wiener</strong> <strong>Volksbildung</strong>.<br />
Von 1970 bis 1986 war er äußerst<br />
kompetenter Vizepräsident des<br />
<strong>Verband</strong>es Österreichischer Volkshochschulen,<br />
und lange Zeit führte<br />
er de facto ihre Geschäfte.<br />
Unter seiner zielstrebigen Leitung<br />
kam es zur Gründung eines Verwaltungsausschusses,<br />
der gemeindeeigene<br />
Objekte, wie Häuser der<br />
Begegnung, Volksheime und Volkshochschulgebäude,<br />
zentral verwaltet.<br />
Ein Pädagogischer Ausschuss<br />
wurde gebildet, dessen Aufgabe<br />
es war, die Arbeit der <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen<br />
zu koordinieren. Es<br />
konnte ein Personalreferat geschaffen<br />
werden, welches die Aufgabe<br />
hatte, die Angestellten und<br />
Arbeiter der <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen<br />
in den <strong>Verband</strong> <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Volksbildung</strong> zu übernehmen und<br />
ein einheitliches Dienst- und Besoldungsrecht<br />
zu erarbeiten. Weiters<br />
kamen ab 1972 in allen Volkshochschulen<br />
nach und nach hauptberuflich<br />
tätige pädagogische Mitarbeiter/innen<br />
zum Einsatz.<br />
Darüber hinaus wurde während<br />
seiner Präsidentschaft eine Projekttätigkeit<br />
entfaltet, wie die Berufsreifeprüfung,<br />
Behindertenarbeit<br />
und Seniorenquiz, die heute noch<br />
vorbildlich angewendet wird. Er<br />
ermöglichte auch die Herausgabe<br />
einer eigenen Schriftenreihe des<br />
<strong>Verband</strong>es <strong>Wiener</strong> <strong>Volksbildung</strong>.<br />
In seiner Funktion als Vizepräsident<br />
des <strong>Verband</strong>es Österreichischer<br />
Volkshochschulen konnte er<br />
wertvolle Beiträge für die österreichischen<br />
Volkshochschulen leisten.<br />
Sein Einfühlungsvermögen<br />
und seine Toleranz bei der Lösung<br />
schwieriger Fragen verschafften<br />
ihm großes Ansehen und viele<br />
Freunde.<br />
Neben vieler anderer Ehrungen<br />
wurde ihm im Jahre 1981 der Berufstitel<br />
„Professor“ verliehen.<br />
Als Politiker brachte es Wiesinger<br />
bis zum 1. Vorsitzenden des <strong>Wiener</strong><br />
Gemeinderates, konnte als<br />
Lehrer und Volksbildner Wesentliches<br />
zur Gestaltung der Schul- und<br />
Kulturpolitik, vor allem aber für die<br />
<strong>Volksbildung</strong>sarbeit in der Bundeshauptstadt<br />
Wien beitragen. Auch<br />
als „Ruheständler“ war er noch<br />
volksbildnerisch tätig, unter anderem<br />
als Funktionär im Verein zur<br />
Geschichte der Volkshochschulen.<br />
Quelle: Die Österreichische Volkshochschule,<br />
41. Jg., H. 157, September<br />
1990, 61-61
8 Volkshochschule Floridsdorf Mitteilungen September/<strong>2011</strong><br />
1 2 3<br />
1) v.l.n.r: Mag. Martin Netzer (Stv. Sektionschef bm:ukk); Mag. a Sonja Muckenhuber (VHS Linz); Dr. in Elisabeth Brugger<br />
(Wr. Volkshochschulen, Pädagog. Referat); Antje Doberer-Bey (VHS Floridsdorf); Dr. Michael Ludwig (Stadtrat für Wohnen,<br />
Wohnbau und Stadterneuerung und Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen GmbH);<br />
Judith Bradner (Moderation) /2) Saal / 3) Martina Needham (Donegal Institute, Irland)<br />
20 Jahre Basisbildung und<br />
65 Jahre VHS Floridsdorf<br />
Im November 1945, wenige<br />
Monate nach dem Ende des<br />
2. Weltkrieges organisierte<br />
der Floridsdorfer Arbeiter Fritz<br />
Jordan Sprachkurse in einem<br />
Floridsdorfer Realgymnasium.<br />
Damit legte er den Grundstein<br />
der Volkshochschule Floridsdorf.<br />
Diesem und einem weiteren<br />
Jubiläum, nämlich 20<br />
Jahre Basisbildung an der<br />
VHS 21, erinnerten wir uns am<br />
23. November 2010 mit einer<br />
besonderen Veranstaltung.<br />
Im Rahmen der Fachtagung<br />
„Gegen.Teile“ Diversität<br />
und Inklusion in der Basisbildung<br />
beschrieb Monika<br />
Kastner (Alpen-Adria Univ.<br />
Klgft.) die Potentiale heterogener<br />
Kursangebote, die<br />
auf ihrer Analyse der Interaktions-<br />
und Beziehungsebene<br />
zwischen Teilnehmenden und<br />
Kursleitenden beruht. Kastner<br />
betrachtet „Heterogenität“<br />
in der Erwachsenenbildung<br />
und damit auch in der Basisbildung<br />
als „Normalfall“. Die<br />
Orientierung an den Teilnehmenden<br />
im Bereich Planung<br />
und Durchführung erhebt sie<br />
zum „didaktischen Prinzip“,<br />
in der Umsetzung bestimmt<br />
die Frage nach der pädagogischen<br />
Haltung, ob Lehr- und<br />
Lernprozesse gelingen können.<br />
Die Potenziale von Basisbildung<br />
sieht Kastner in der<br />
positiven Veränderung der<br />
Voraussetzungen fürs Lernen.<br />
Ihr Vortrag erschloss auch<br />
Antworten zu den Fragen „Wie<br />
viel Differenz verträgt eine<br />
Gruppe?“ und „Warum ist Basisbildung<br />
ein Beispiel inklusiver<br />
Erwachsenenbildung?“<br />
Martina Needham (Donegal<br />
Institute, Irland) ermöglichte<br />
einen Einblick in den Irischen<br />
Qualifikationsrahmen<br />
und den damit verbundenen<br />
„Learning Outcomes“ und<br />
Programmen wie z.B. WorkplaceLiteracy.<br />
Ihr Beitrag führt<br />
auch heute noch zu kontrastierenden<br />
und heftigen Diskussionen,<br />
der Wunsch einer<br />
Einordnung der Basisbildung<br />
in den NQR ruft KritikerInnen<br />
aufs Tapet, die den Nutzen<br />
einer solchen Einordnung für<br />
die unterschiedlichen Zielgruppen<br />
der Basisbildung diskutieren.<br />
Im Anschluss an die Fachtagung<br />
versammelten sich<br />
alle Anwesenden zur Eröffnung<br />
der offiziellen Feier im<br />
Festsaal der VHS 21. Einleitende<br />
Worte sprachen Stadtrat<br />
Dr. Michael Ludwig, Bezirksvorsteher<br />
Ing. Heinz Lehner,<br />
Prof. in Erika Stubenvoll, Mario<br />
Rieder, Geschäftsführer der<br />
<strong>Wiener</strong> Volkshochschulen und<br />
Direktor Wolfgang Gruber, die<br />
ihre Verbindung zur <strong>Volksbildung</strong><br />
und zur Volkshochschule<br />
Floridsdorf deutlich machten.<br />
Im Anschluss beleuchteten<br />
am Podium Elisabeth<br />
Brugger, Antje Doberer-Bey,<br />
Sonja Muckenhuber, Michael<br />
Ludwig und Martin Netzer die<br />
20-jährige Geschichte der Basisbildung<br />
an der VHS 21 und<br />
diskutierten die Zukunft.<br />
Elisabeth Brugger berichtete,<br />
wie sie das „funktionale<br />
Alphabetisierungskonzept“<br />
aus den USA mitbrachte und<br />
der damaligen Direktorin der<br />
VHS Floridsdorf, Ingrid Trummer,<br />
vorstellte. Bei diesem<br />
Konzept ging es nicht nur darum,<br />
dass Menschen lesen und<br />
schreiben, sondern auch Texte<br />
Sinn erfassend verstehen, sich<br />
in Formularen zu Recht finden<br />
und mit dem Computer umgehen<br />
können. „Mit diesem<br />
Konzept waren wir die Ersten<br />
in Österreich.“ Antje Doberer-<br />
Bey, die 1990 das Konzept<br />
als Grundlage für den Aufbau<br />
des Basisbildungsbereiches<br />
und der Kurse an der VHS 21<br />
verwendete, berichtete von<br />
den schwierigen ersten Jahren.<br />
Das Thema musste damals<br />
erst öffentlich gemacht<br />
werden, TeilnehmerInnen<br />
mussten gefunden werden.<br />
Aus einem Kurs mit 6 TeilnehmerInnen<br />
im Jahre 1990 wurden<br />
sechzehn Kurse mit rund<br />
150 TeilnehmerInnen im Jahr<br />
2010.<br />
Auf die Frage, warum die<br />
Basisbildung erst in den letzten<br />
Jahren zum Thema wurde<br />
und ob die Zahl der betroffenen<br />
Personen in den letzten<br />
Jahren gestiegen ist, meinte<br />
Stadtrat Ludwig, dass die Anforderungen<br />
an die ArbeitnehmerInnen<br />
in der Arbeitswelt<br />
in den letzten Jahren einfach<br />
sehr stark gestiegen sind.<br />
Konnten sie vor 30 bis 40 Jahren<br />
mit Defiziten beim Lesen,<br />
Schreiben und Rechnen ohne<br />
Probleme in der Arbeitswelt<br />
bestehen, so ist dieses Defizit<br />
heute viel spürbarer geworden.<br />
Stadtrat Ludwig weist<br />
auch darauf hin, dass dieses
Mitteilungen<br />
9<br />
4 5 6<br />
4) Arbeitsgruppe mit Martina Needham / 5) Univ.-Ass. Dr. in Monika Kastner, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt /<br />
6) Nadja Kerschhofer-Puhalo las Texte von TeilnehmerInnen der Basisbildungskurse<br />
Angebot an Basisbildungskursen<br />
ohne finanzielle Unterstützung<br />
des Bildungsministeriums,<br />
der Stadt Wien und<br />
vor allem des Europäischen<br />
Sozialfonds nicht möglich<br />
wäre. Martin Netzer vom Bundesministerium<br />
für Unterricht,<br />
Kunst und Kultur bestätigt<br />
dies und freut sich berichten<br />
zu können, dass es zukünftig<br />
zusätzliche Bundesmittel für<br />
den Basisbildungsbereich geben<br />
wird, um diesen qualitativ<br />
und quantitativ ausbauen zu<br />
können. Er lobt die Institutionen<br />
der Erwachsenenbildung<br />
als „Innovationstreiber“. Die<br />
Basisbildung ist hier ein schönes<br />
Beispiel dafür. Das Thema<br />
wurde zuerst von den Erwachsenenbildungseinrichtungen<br />
aufgenommen und thematisiert<br />
und erst danach begann<br />
das Ministerium, Projekte zu<br />
unterstützen.<br />
Auf die Frage, ob gemischte<br />
Kurse, also Kurse, in denen<br />
Personen mit Deutsch als<br />
Erstsprache sowie Zweitsprache<br />
teilnehmen, pädagogisch<br />
und integrationspolitisch Sinn<br />
machen, meinte Sonja Muckenhuber<br />
von der VHS Linz,<br />
dass dies in Österreich fast<br />
überall üblich ist. Es sollte<br />
nur ein fachliches Kriterium<br />
geben, nämlich jene Personen<br />
mit Deutsch als Zweitsprache<br />
sollten schon über ein gutes<br />
Deutschniveau verfügen,<br />
dann ist es kein Problem.<br />
In der Vergangenheit haben<br />
sich hier schon oft sehr „befruchtende<br />
TeilnehmerInnengruppen“<br />
gebildet. Elisabeth<br />
Brugger weist noch auf ein<br />
weiteres wichtiges Kriterium<br />
hin, das grundsätzlich für Basisbildungskurse<br />
wichtig ist,<br />
aber im speziellen auch für<br />
heterogene Gruppen, nämlich<br />
dass es sich um sehr kleine<br />
Kursgruppen handelt, damit<br />
der/die TrainerIn auch individuell<br />
mit den TeilnehmerInnen<br />
arbeiten kann.<br />
Begleitend zur Fachtagung<br />
kamen Teilnehmende als Expertinnen<br />
und Experten der<br />
Basisbildung zu Wort. Zum<br />
Tagungsthema gestalteten<br />
sie eine Ausstellung mit sehr<br />
persönlichen „Wortbildern“.<br />
Im Rahmen der abendlichen<br />
Feierlichkeiten lasen Nadja<br />
Kerschhofer-Puhalo und Michael<br />
Thonhauser unter musikalischer<br />
Begleitung von NOVI<br />
SAD eindrucksvolle Texte von<br />
Teilnehmenden aus Basisbildungsangeboten<br />
der VHS 21<br />
und des BHW-NÖ.<br />
Wolfgang Gruber, Astrid<br />
Klopf-Kellerer, Dominik Wang<br />
Worte von Teilnehmenden aus Kursen der Basisbildung VHS 21<br />
EINHEIT<br />
Wir sind eins.<br />
Wir haben Gemeinsamkeiten.<br />
Wir sind viele Ich.<br />
Wir sind mehr als die Summe der einzelnen Teile.<br />
Wir sind wir.<br />
Gemeinsam schaffen wir viel.<br />
Wir sind super.<br />
Wir sind stark.<br />
VIELFALT<br />
Wir sind viele.<br />
Wir sind verschieden.<br />
Wir sind bunt gemischt.<br />
Wir sind viele Ich.<br />
Ich bin ich. Du bist du.<br />
Ich bin super. Du bist super.<br />
Jeder gibt sein Bestes.<br />
Ich bin ein wertvoller Teil der Gruppe.<br />
Du bist ein wertvoller Teil der Gruppe.<br />
aus Einzel- & Gruppenarbeiten,<br />
Doppelkurs „Lesen & Schreiben“,<br />
Nov. 2010<br />
Was gut ist: Kurs<br />
Was sehr gut ist: Schreiben und Lesen<br />
Was am besten ist: Die Leute<br />
Traude<br />
Der Kurs<br />
Es macht mir sehr viel Spaß im Kurs.<br />
Ich merke, dass ich gar nicht so schlecht<br />
bin.<br />
Mir geht es damit sehr gut.<br />
Ich bin gespannt was ich noch lerne.<br />
Es sind Wörter die ich noch nie geschrieben<br />
habe.<br />
Ich kenne mich so gar nicht.<br />
Br i g itt e<br />
Ich wurde gefragt, wie ich zu dem Kurs<br />
kommen kann.<br />
Du hast mir gesagt, dass die Pflegeeltern<br />
mir nichts gelehrt haben.<br />
Ich habe deinen Stall ausmisten müssen,<br />
aber konnte nicht in die Schule gehen.<br />
Anni<br />
Aus Liebe zum Leben liebe ich die Vielfalt,<br />
Quelle eines unsterblichen Reichtums.<br />
VIELFALT DER LIEBE – LIEBE DER VIELFALT<br />
Vielfalt ist Reichtum,<br />
kann aber auch zu Hass oder Liebe führen.<br />
Ich entscheide mich für die Liebe.<br />
Linda<br />
Gedicht mit allen Sinnen – Diversität<br />
Diversität sieht aus wie Farben – gemischte<br />
Farben, ein bunter Blumenstrauß.<br />
Rot, blau, rosa, braun, grün,<br />
orange, violett, gelb…<br />
Diversität schmeckt nach Gugelhupf,<br />
Mohntorte, Bananenschnitte, Maroniblüte,<br />
Waldbeerfleck, Schokomousse-<br />
Törtchen…<br />
Diversität riecht nach einem erfrischenden<br />
und angenehmen Wind, der<br />
uns zu Änderungen und Verbesserungen<br />
aufmuntert.<br />
Diversität klingt verschiedenartig:<br />
Jazz, Rock, Klassik, Pop, Reggae,<br />
Folklore… sind nicht in ihren eigenen<br />
Welten, von den anderen getrennt,<br />
aber beeinflussen sich gegenseitig<br />
und werden kreativer, emotionaler,<br />
stärker.<br />
Diversität fühlt sich an wie auf einer<br />
Reise. Durch die Welt. Durch verschiedene<br />
Klänge, Düfte, Geschmäcker und<br />
Gefühle.<br />
Linda
Die <strong>Wiener</strong> Melange <strong>2011</strong><br />
Eine Reise zu den musikalischen Wurzeln der Juden und Roma<br />
Nach den großartigen Rückmeldungen der letzten zwei Jahre setzte sich die Erfolgsstory<br />
der Veranstaltungsreihe „<strong>Wiener</strong> Melange“ heuer mit einem musikalischen<br />
Leckerbissen fort. Wie gewohnt wurde die Veranstaltung in Kooperation zwischen<br />
der VHS Floridsdorf und dem Kulturverein „Transdanubien“ geplant und organisiert,<br />
eine Zusammenarbeit, die in der Vergangenheit bereits zahlreiche interessante<br />
Events hervorbrachte.<br />
Statt wie 2010 mehrere kleinere Veranstaltungen zu planen, galt die <strong>Wiener</strong> Melange<br />
<strong>2011</strong> der Verschmelzung zweier Kulturen, die der Juden und die der Roma, in<br />
einem Event über die gemeinsame Schnittstelle der „Musik“.<br />
Der Abend wurde von Mosa Šišic & The Gipsy Express fulminant eingeleitet. Ganz<br />
im Mittelpunkt Mosas Enkeltochter Angelina, die tatkräftig mit ihrer Geige mitwirkte.<br />
Begrüßt wurden die Anwesenden von Bezirksvorsteher Ing. Heinz Lehner,<br />
Mag. Wolfgang Gruber, Direktor der VHS Floridsdorf und Marietta Wild, Vorstand<br />
des Kulturvereins „Transdanubien“. Prof. Rudolf Sarközi eröffnete die<br />
Veranstaltung danach offiziell.<br />
Mosa Šišic zog anschließend wieder das Publikum in seinen Bann, indem er es auf<br />
eine musikalische Reise mitnahm, die seiner Komposition „Aufbruch ins Paradies“<br />
alle Ehre machte.<br />
In der Pause hatten alle Anwesenden die Möglichkeit zwei Ausstellungen zu<br />
betrachten. Einerseits die Fotoausstellung „Jerusalem from the air“, die von der<br />
israelischen Botschaft zur Verfügung gestellt wurde und andererseits die Bilder von<br />
Dvora Barzilai.<br />
Danach ging es wieder musikalisch weiter. Die Gruppe FREJLECH bot dem Publikum<br />
eine spannende Mischung aus Klezmer Musik und humorvollen jiddischen Anekdoten.<br />
Als Verstärkung holten sie sich die Sängerin Sveta Kundish und Oberkantor<br />
Shmuel Barzilai auf die Bühne.<br />
Der Abend fand seinen Ausklang nach zwei gemeinsam gespielten Stücken von<br />
FREJLECH und Mosa Šišic & The Gipsy Express.<br />
Die <strong>Wiener</strong> Melange stand <strong>2011</strong> ganz im Zeichen von „Miteinander statt Gegeneinander“,<br />
denn so unterschiedlich Kulturen auch sein mögen, gibt es doch immer<br />
gemeinsame Schnittstellen wie die Musik und die mit ihr verbundenen Emotionen.<br />
Foto 1: Sveta Kundish / Foto 2: Ausstellung<br />
von Dvora Barzilai / Foto 3:<br />
Frejlech und The Gipsy Express<br />
beim gemeinsamen Abschlusslied /<br />
Foto 4: Fotoausstellung „Jerusalem<br />
from the air“ / Foto 5: Mosa Šišic<br />
mit einem speziellen Geigen bogen /<br />
Foto 6: Galit Ronen von der Israelischen<br />
Botschaft, Marietta Wild,<br />
Dvora Barzilai / Foto 7: Mosa Šišic<br />
& The Gipsy Express / Foto 8: Oberkantor<br />
Shmuel Barzilai /<br />
Foto 9: Gruppe FREJLECH<br />
Dominik Wang<br />
Programm-Management
2<br />
3<br />
1<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
4<br />
9
www.vhs.at/floridsdorf<br />
Impressum: Mitteilungen, Nr. 4/September <strong>2011</strong><br />
HAT SICH MIR GE-<br />
MOCHT A SCHMERZ<br />
Literarisch-musikalische Reise durch’s Stedtl<br />
mit ELISABETH-JOE HARRIET und<br />
BELA FISCHER (Geige und Klavier)<br />
Mittwoch, 9. November <strong>2011</strong>, 19:30, Angerer Straße 14<br />
Eintritt: € 15,– inkl. Getränken und jüdischen koscheren Kostproben<br />
Der Titel mag traurig klingen, aber jüdisches Leben, die Geschichten und Lieder haben neben ihrer Melancholie sehr viel<br />
Humor. Es darf also geschmunzelt und gelacht werden!<br />
Als eingängige Kulisse dienen die Bilder des bedeutenden jüdischen Malers ISIDOR KAUFMANN<br />
Schon der große jiddische Autor Scholem Alejchem sagte: „Die meisten Übel, die sich über die Häupter meiner Brüder ergießen,<br />
entstehen durchaus nicht dadurch, weil man uns – wie manche es sich einbilden – zu gut kennt, sondern dadurch,<br />
dass man uns gar nicht oder fast nicht kennt!“<br />
„Wer ein authentisches jüdisches Programm erleben und die jüdische Seele, das jüdische Volk, seine Lieder und seine<br />
Bräuche wirklich verstehen will, der sollte sich diesen Abend mit Elisabeth-Joe Harriet nicht entgehen lassen. Zumeist sind<br />
es ja dem Judentum affine Schauspieler, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Harriet ist jüdischer Abstammung, so<br />
vieles ist ihr daher selbstverständlich, ein jiddischer Abend musste endlich einmal sein. Hinreißend bereits die Einstiegsnummer<br />
mit dem Liedel vom Mantel aus altem Stoff, und was man damit nicht noch alles machen kann. Herzerfrischend<br />
die jiddischen Geschichten und Geschichteln rund um die hohen Feiertage. Hier kommt das erzählerische und gesangliche<br />
Talent der Elisabeth-Joe Harriet voll zum Einsatz … Und bei den eingeblendeten Bildern von Isidor Kaufmann untermalt<br />
von den berührenden Geigenklängen des Bela Fischer fühlt sich der Zuschauer zurückversetzt in die Szenerie des<br />
Stedtls. Genau genommen ein Pflichtprogramm.“<br />
(NÖN)<br />
Neue MitarbeiterInnen an der VHS Floridsdorf<br />
Monika Frank<br />
Solomon Usenbor<br />
Haustechnik Zweigstelle Neu-Stammersdorf<br />
Geboren am 6.4.1970 in Nigeria<br />
seit 15.9.2010 bei den <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen<br />
Medieninhaber: „Die <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen GmbH“, 1150 Wien, Hollergasse 22<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Mario Rieder<br />
(Geschäfts führer „Die <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen GmbH“),<br />
Mag. Wolfgang Gruber (Leiter VHS Floridsdorf).<br />
Layout: Jarmila Böhm Druck: digitaldruck.at, Leobersdorf<br />
Mitteilungen Nr. 4/<strong>2011</strong> • 59. Jahrgang<br />
Österreichische Post AG /Sponsoring.Post • Verlagspostamt 1150 Wien • GZ 02Z032950 S<br />
Karin Waicsek<br />
KundInnenservice Zweigstelle Großjedlersdorf<br />
Geboren am 25.09.1962 in Wien<br />
seit 6.4.2010 bei den <strong>Wiener</strong> Volkshochschulen<br />
Programmmanagerin<br />
Hauptschulabschluss<br />
Geboren am<br />
14.05.1968<br />
seit Frühjahrsemester<br />
2006 als Kursleiterin im Bereich<br />
Hauptschulabschluss tätig. Von<br />
November 2006 bis Dezember 2009<br />
im HSA-Büro und von März 2008 bis<br />
Februar 2010 als EDV-Betreuerin an der<br />
VHS Floridsdorf tätig.