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Römisches Toilettgerät und medizinische Instrumente aus Augst ...

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Greifer <strong>und</strong> z. B. das Ausfeilen bzw. Nachfeilen der<br />

Zähnchen (rg). Zuweilen sind die Pinzetten, die <strong>medizinische</strong>n<br />

Zwecken dienten, mit einem Fabrikantenstempel<br />

versehen worden (rg). Im Gussverfahren hergestellt<br />

waren die Pinzetten unserer Varianten C bis E<br />

(ri -rr) <strong>und</strong> vielleicht auch Variante H (f f g-f f l ).<br />

Aus einem Bronzestab geschmiedet, mit einer U-<br />

förmigen, federnden Umbiegung der Greifarme, teils<br />

r<strong>und</strong> belassen (Varianten A , rg <strong>und</strong> B, rh), teils zusammengestaucht<br />

(Variante F, f ee-f ei ) oder in Ösenform<br />

(Variante G, f el -f f f ).<br />

Formen <strong>und</strong> Verzierung<br />

Die römischen Pinzetten sind genau wie die modernen<br />

federnd gearbeitet. Die Greifarme oder Greifer sind<br />

entweder durch einen baluster- oder scheibenförmigen<br />

Kopf (Griff) oder durch eine mehr oder weniger offene<br />

Umbiegung verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Backen der Greifarme sind in den meisten Fällen<br />

glatt abgeschnitten, oder sie laufen <strong>aus</strong>nahmsweise<br />

spitz zu. Für chirurgische Zwecke sind die Ränder der<br />

Backen scharfkantig gezahnt <strong>und</strong> greifen mit der Zahnung<br />

der Gegenbacke präzis ineinander.<br />

Eine besondere Kategorie bilden die Doppelgeräte<br />

(Variante H , f f g-f f l ), bei denen sich auf einem Ende<br />

eine Pinzette, am anderen verlängerten Ende jedoch<br />

ein Olivenkernende (wie bei Löffel- <strong>und</strong> Spatelsonden)<br />

oder ein Ohrlöffelchen befindet: Sie scheinen damit zu<br />

<strong>medizinische</strong>n Zwecken <strong>aus</strong>gestaltet zu sein.<br />

Bei den <strong>Augst</strong>er <strong>und</strong> Kaiseraugster Pinzetten sind<br />

folgende Varianten zu unterscheiden:<br />

Variante A : mit U-förmiger Umbiegung <strong>und</strong> gezähnten<br />

Greifbacken: Taf. 12, rg<br />

Variante B: mit spitzzulaufenden Greifarmen: Taf.<br />

12, rh<br />

Variante C: mit balusterförmigem Kopf: Taf. 12, ri -rm<br />

Variante D: mit scheibenförmigem Kopf: Taf. 12,r n-r p<br />

Variante E: mit profiliertem Kopf: Taf. 12, rr<br />

Variante F: mit U-förmiger Umbiegung <strong>und</strong> abgetreppten<br />

Greifarmen: Taf. 12,f ee <strong>und</strong> Taf. 13,f ef -f ei<br />

Variante G: <strong>aus</strong> Blech ösenförmig umgebogen, unverziert:<br />

Taf. 13,f el -f f f<br />

Variante H : Pinzettensonden: Taf. 13,f f g-f f l<br />

Verbreitung der Pinzetten im Siedlungsareal<br />

Tabelle 3a: F<strong>und</strong>stellen der Pinzetten in <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst (dazu Abb. 12; halbfett: Katalognummern):<br />

Insula<br />

Region<br />

Variante: m 13 22 24 28 29 30 31 50 5C 20W 20X 22A<br />

A rg - - - _ _ _ _<br />

B _ _ _ _ _ _ _ 93 _ _ _ _<br />

C 95 - - - - 96 94 - _ _ _ _<br />

D _ _ _ _ _ _ _ rn.rp _ _<br />

E _ _ _ _ _ _ _ rr _ _ _ _<br />

F - - f ee f eh f ef - - - f eg -<br />

G f em - - - - - f el - - -<br />

H f f g - - - f f h - f f l f ep f f f f er<br />

f f i<br />

f f e<br />

f ei <strong>und</strong> f en ohne F<strong>und</strong>ort-Angaben. Von den 22 lokalisierbaren Pinzetten stammen n Exemplare (32%) <strong>aus</strong> der<br />

Insula 31, wo ebenfalls eine grosse Anzahl sonstiger <strong>medizinische</strong>r <strong>Instrumente</strong> (Skalpelle, W<strong>und</strong>haken usw.) <strong>aus</strong>gegraben<br />

worden sind (vgl. dazu S. 92ff.).<br />

Tabelle 3b: Schichtdatierungen der Pinzetten <strong>aus</strong> <strong>Augst</strong> <strong>und</strong> Kaiseraugst:<br />

Datierung: Variante A B C D E F G H<br />

2. Viertel bis Mitte<br />

1. Jh. f eh<br />

2. Hälfte l.Jh. rr f ef f f l<br />

2. Hälfte 1./<br />

1. Hälfte 2. Jh. rp f ee f f h<br />

1. Hälfte 2. Jh. rn<br />

2. Jh. rg rm f f i<br />

2. Hälfte 2./3. Jh. rh ri<br />

4 jh. f ep.f f e

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