2. Jugend debattiert – das Schulnetz
2. Jugend debattiert – das Schulnetz
2. Jugend debattiert – das Schulnetz
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Inhaltsverzeichnis<br />
Begrüßung 3<br />
1. <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> im Überblick 4<br />
<strong>2.</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> <strong>–</strong> <strong>das</strong> <strong>Schulnetz</strong> 7<br />
3. Training im Schulverbund 12<br />
3.1 Fortbildung für Lehrkräfte 12<br />
3.2 Unterrichtseinheit für Schüler 13<br />
4. Wettbewerb 15<br />
5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 18<br />
5.1 Zusammenarbeit mit den lokalen Medien 18<br />
5.2 Fragen & Antworten zur PR-Arbeit 18<br />
6. Evaluation <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 20<br />
7. Kontaktinformation GHS 21<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> auf einen Blick 22
Begrüßung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
eine Demokratie braucht Bürger, die kritische Fragen stellen. Menschen, die<br />
ihre Meinung sagen und sich mit Meinungen anderer auseinandersetzen. Personen,<br />
die zuhören und reden können.<br />
Das Debattieren ist eine besonders reizvolle Art, sich der Redekunst anzunähern.<br />
Pro und Contra, witzige Wortwechsel, Themen, die alle angehen, sind für<br />
Hörer wie Redner interessant. Eine Vielzahl von Fähigkeiten kommt hier zusammen,<br />
zumal, wenn man an die umfangreiche Vorbereitung denkt.<br />
Als Inbegriff des Streits nach Regeln ist die Debatte zugleich Modell <strong>–</strong> Modell<br />
für Willensbildung in unserer demokratischen Gesellschaft. Denn überall, wo<br />
wir als Bürger zusammenkommen, um zu verbindlicher Entscheidung in praktischen<br />
Fragen zu gelangen, überall, wo wir in Rede und Gegenrede klären, was<br />
bei der betreffenden Entscheidung zu bedenken ist, wird <strong>debattiert</strong>.<br />
Die Schule ist der klassische Ort sprachlicher und politischer Bildung. Trotzdem<br />
lernt man in der Schule noch zu wenig, wie man sich im Reden übt. Damit sich<br />
<strong>das</strong> ändert, gibt es den Bundeswettbewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> fördert sprachliche Bildung durch Ausbildung in Rede, Gegenrede<br />
und Debatte, politische Bildung durch Motivation zu demokratischem<br />
Handeln, Meinungsbildung durch Auseinandersetzung mit aktuellen Streitfragen<br />
und Persönlichkeitsbildung durch Teilnahme an Training und Wettbewerb.<br />
Das Projekt trägt zur Verbesserung des Unterrichts und zur Erneuerung des<br />
Bildungswesens bei und fördert die Bereitschaft und die Kompetenz junger<br />
Menschen, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren.<br />
Das vorliegende Heft soll einen Einblick in <strong>das</strong> Projekt ermöglichen. Es gibt Schulleitern<br />
hilfreiche Hinweise für die Umsetzung an ihrer Schule sowie Projektinteressierten<br />
und Stiftern Informationen zur Möglichkeit einer Beteiligung.<br />
Für <strong>das</strong> Gelingen von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> sind wir besonders auf Ihr Engagement<br />
angewiesen. Wir danken Ihnen schon heute für Ihre Unterstützung!<br />
Dr. Christof Eichert<br />
Geschäftsführer<br />
Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />
Mareike Claus / Ansgar Kemmann<br />
Projektleitung <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 3
1<br />
1. <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> im Überblick<br />
Der Bundeswettbewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist ein Projekt auf Initiative des Bundespräsidenten.<br />
Das Projekt steht unter seiner Schirmherrschaft. Es wird finanziert<br />
und getragen von vier großen deutschen Stiftungen: der Gemeinnützigen<br />
Hertie-Stiftung, der Stiftung Mercator, der Heinz Nixdorf Stiftung und der Robert<br />
Bosch Stiftung. Die Durchführung übernimmt die Gemeinnützige Hertie-<br />
Stiftung (GHS) in Frankfurt am Main. Alle 16 Kultusministerien sind Partner des<br />
Projekts. Sie steuern Personal- und Sachleistungen bei. Auch die Kultusministerkonferenz<br />
unterstützt <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>.<br />
Für Lehrkräfte bietet <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> Fortbildungen, den Schülern Training<br />
und Wettbewerb. Der Wettbewerb lädt ein zum Debattieren, <strong>das</strong> Training vermittelt<br />
Fähigkeiten für die nächste Wettbewerbsstufe.<br />
Das Training steht vor dem Wettbewerb. Hier lernen die Schüler bei ihren eigens<br />
ausgebildeten Lehrern, worum es beim Debattieren geht und wie man<br />
üben kann. Das Training bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> zielt sowohl auf die rhetorische<br />
Ausbildung als auch auf politische Bildung.<br />
Zur Vorbereitung auf die jeweils nächste Wettbewerbsstufe erhalten die Sieger<br />
ab dem Schulverbundwettbewerb drei Tage Training bei professionellen Trainern<br />
von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>.<br />
Der Wettbewerb findet in zwei Altersgruppen statt: für die Klassen 8-10 an<br />
Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien sowie ab Jahrgangsstufe 11 an<br />
Gymnasien und berufsbildenden Schulen. Die Schulen sind in Verbünden organisiert,<br />
die aus mehreren Schulen bestehen und in der Regel mindestens zwei<br />
unterschiedliche Schularten vereinigen.<br />
Der Wettbewerb beginnt in der Klasse bzw. dem Kurs. Die beiden Besten jeder<br />
Lerngruppe messen sich im Wettbewerb ihres Schulverbundes. Die Sieger der<br />
Schulverbünde treffen im Landeswettbewerb aufeinander, die Sieger der Landeswettbewerbe<br />
im Bundesentscheid. Im Wettbewerb debattieren jeweils vier<br />
Teilnehmer zu einer aktuellen politische Streitfrage vor Juroren.<br />
4<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
Zeitplan Bundeswettbewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
1<br />
September <strong>–</strong> November<br />
Fortbildung für Lehrkräfte<br />
Durchführung der Unterrichtseinheiten<br />
in Klassen und Kursen<br />
Dezember <strong>–</strong> Februar<br />
Klassen- / Kurswettbewerbe<br />
Schulwettbewerbe<br />
Wettbewerbe der Schulverbünde<br />
Februar <strong>–</strong> März<br />
Für Schulverbundsieger: 3 Tage gemeinsames Profi-Training<br />
März - April<br />
Landeswettbewerbe<br />
Mai<br />
Für Landessieger: 3 Tage gemeinsames Profi-Training<br />
Juni<br />
Netzkonferenz <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Qualifikationsrunden zum Bundesfinale<br />
Bundesfinale <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
September<br />
Akademie-Woche für Bundessieger (6 Tage)<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 5
1<br />
Gewinne und Preise<br />
Die Schüler gewinnen durch Training und Wettbewerb in Klasse und Kurs neue<br />
Eindrücke und einen ersten Einblick in <strong>das</strong> Debattieren. Das haben sie all denen<br />
voraus, die nicht bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> dabei sind.<br />
Den Siegern winkt die Teilnahme am Profi-Training von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> und<br />
die Chance, bis in den Landes- und Bundesentscheid des Wettbewerbes vorzustoßen.<br />
Die Seminare für Sieger bauen inhaltlich aufeinander auf. Sie verbinden<br />
Wettbewerbsvorbereitung und Horizonterweiterung. Die Seminare für Schulverbundsieger<br />
bereiten auf den Landeswettbewerb, die Seminare für Landessieger<br />
auf den Bundeswettbewerb vor.<br />
Der Preis der Stiftungen für Schulverbundsieger:<br />
Aus jedem Schulverbund erhalten die beiden Besten jeder Altersgruppe ein<br />
dreitägiges Seminar mit professionellen Trainern von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> und<br />
Siegern aus den anderen Schulverbünden ihres Bundeslandes.<br />
Der Preis der Stiftungen für Landessieger:<br />
Die jeweils beiden besten Landessieger pro Altersgruppe gewinnen ebenfalls<br />
ein dreitägiges Seminar mit professionellen Trainern und anderen Landessiegern.<br />
Während es beim Schulverbundsieger-Seminar um die Debatte als Verfahren<br />
geht, stehen hier die Inhalte besonders im Mittelpunkt.<br />
Der Preis der Stiftungen für Bundessieger:<br />
Die ersten Sechs aus jeder Altersgruppe des Bundeswettbewerbes gewinnen<br />
eine gemeinsame Akademie-Woche (sechs Tage) mit rhetorischer Einzelberatung,<br />
Gesprächen mit Prominenten u. a. m.<br />
Bundessieger werden außerdem in <strong>das</strong> Netz der Ehemaligen aufgenommen.<br />
Die Sieger (Platz 1-6) der Altersgruppe II werden zur Aufnahme in die Studienstiftung<br />
des Deutschen Volkes vorgeschlagen (= Teilnahme am Auswahlverfahren).<br />
6<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
<strong>2.</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> <strong>–</strong> <strong>das</strong> <strong>Schulnetz</strong><br />
Das <strong>Schulnetz</strong> von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> setzt sich bundesweit aus über 450 beteiligten<br />
Schulen zusammen, die in 135 Schulverbünden organisiert sind (aktuelles<br />
Verzeichnis siehe: www.jugend-<strong>debattiert</strong>.ghst.de).<br />
2<br />
Durch <strong>das</strong> <strong>Schulnetz</strong> wird <strong>das</strong> Projekt in der Breite gesichert, Schulen miteinander<br />
in Kontakt gebracht und die Nachhaltigkeit der Projektarbeit gewährleistet.<br />
Es bietet für die beteiligten Schulen eine Plattform für gemeinschaftlichen Austausch<br />
auch über die Projektarbeit hinaus, gemeinsame Unterstützung in der<br />
Region und Absprache der Aktivitäten im Schulverbund.<br />
Leistungen der Stiftungen<br />
Schulen bzw. Schulverbünde im <strong>Schulnetz</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> erhalten folgende<br />
Leistungen:<br />
• Fortbildung für Lehrkräfte.<br />
• Beratung bei der Umsetzung der Inhalte der Fortbildung.<br />
• Informations- und Unterrichtsmaterial.<br />
• Übernahme der Wettbewerbskosten auf Schulverbundebene in Höhe von<br />
jährlich maximal 300 € (Gesamtbetrag pro Schulverbund). Hauptschulen<br />
(bzw. die in einzelnen Ländern entsprechende Schulart) erhalten außerdem<br />
eine Kostenerstattung von jährlich max. 200 € (Gesamtbetrag) bei Durchführung<br />
eines eigenen Schulwettbewerbes.<br />
• Wettbewerbsbegleitung durch einen Trainer (Jurorenschulung).<br />
• Übernahme der Reisekosten der Teilnehmer (Debattanten und Juroren) bei<br />
Landes- und Bundeswettbewerb.<br />
• Teilnahme der Schulverbund-Koordinatoren an der jährlichen Netzkonferenz<br />
von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> (Erstattung der Fahrtkosten, Unterbringung und<br />
Verpflegung im Hotel).<br />
• Jeder Schulverbund erhält für seinen Wettbewerb eine <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-<br />
Grundausstattung (Glocke für jeden Projektlehrer; 1 Paar Debattier-Theken, 1<br />
Aufsteller (Logo-Fahne)).<br />
• Wandschild mit Plakette für jedes Teilnahmejahr.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 7
Begleitmaterial<br />
2<br />
Jeder <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Lehrer erhält <strong>das</strong> Lehrerheft und <strong>das</strong> Schülerheft für<br />
seinen Unterricht kostenlos. Das Lehrerheft enthält ausführliche Angaben zur<br />
Durchführung der Unterrichtseinheit, einschließlich Kopiervorlagen. Zum Lehrerheft<br />
erscheinen Ergänzungen, die auf der Internetseite von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
kostenlos heruntergeladen werden können.<br />
Teilnahmebescheinigungen, Urkunden und Zeugnisvermerke<br />
Wer an Trainingsseminaren (Lehrerfortbildungen, Schülerseminare) von <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong> teilnimmt, erhält eine Bescheinigung über seine Seminarteilnahme(n).<br />
Diese Bescheinigungen werden von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung<br />
(GHS) ausgestellt und zugesandt.<br />
Wer als Debattant am Wettbewerb teilnimmt, erhält ab Ebene Schulverbund<br />
eine offizielle Urkunde, die die Teilnahme am Wettbewerb bestätigt. Wer ein<br />
Finale erreicht (= Plätze 1-4 je Altersgruppe), erhält eine besondere Sieger-<br />
Urkunde mit Angabe seiner Platzierung. Die Urkunden liefert die GHS. Für die<br />
Ausstellung sorgt der Veranstalter, d. h. auf Schulverbund-Ebene der Schulverbund-Koordinator.<br />
Wer eine Jurorenschulung besucht und als Juror am Wettbewerb teilnimmt,<br />
oder wer den Wettbewerb in anderer, besonderer Weise unterstützt, verdient<br />
ebenfalls eine Urkunde, die der Schulverbund ausstellt.<br />
Wir empfehlen, besonders erfolgreiche Teilnehmer am Wettbewerb außerdem<br />
mit einem Zeugnis-Vermerk auszuzeichnen.<br />
Voraussetzungen der Netzschulen<br />
Damit <strong>das</strong> Projekt gelingt, müssen die Netzschulen bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen. Bei der Realisierung der einzelnen Bedingungen sind auch schulindividuelle<br />
Lösungen möglich.<br />
1. Sprachlich-politische Bildung als Teil des Schulprofils bzw. Schulprogramms.<br />
Nachgewiesen durch nachhaltige Aktivität innerhalb und außerhalb<br />
des Unterrichts; Interesse, dieses Profil im Hinblick auf <strong>das</strong> Debattieren<br />
zu schärfen.<br />
<strong>2.</strong> Unterstützung durch die Schulleitung, insbesondere Dienstbefreiung der<br />
Lehrer für die Fortbildungen, ggf. Entlastungsstunde für koordinierende<br />
und organisierende Tätigkeiten im Schulverbund.<br />
8<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
3. Ausrichtung eines jährlichen Schulverbundwettbewerbes auf der Basis von<br />
Klassenwettbewerben (bzw. Beteiligung daran). Jede fortgebildete Lehrkraft<br />
soll dazu Training und Wettbewerb in (mindestens) einer Klasse übernehmen.<br />
4. Einbeziehung der Schulverbundsieger in Schulentwicklungsmaßnahmen im<br />
Sinne des <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-<strong>Schulnetz</strong>es.<br />
2<br />
Landesbeauftragte und Schulverbund-Koordinatoren<br />
Die Landesbeauftragten koordinieren <strong>das</strong> Netz auf Landesebene, gemeinsam<br />
mit dem Kultusministerium des Landes. Landesbeauftragter ist in der Regel ein<br />
Lehrer, der für seine Arbeit vom Ministerium eine Anzahl von Entlastungsstunden<br />
erhält. Jedes Bundesland hat einen eigenen Landesbeauftragten und einen<br />
festen Ansprechpartner im Kultusministerium.<br />
Die Schulverbünde organisieren sich so, <strong>das</strong>s jeweils eine Schule die koordinierende<br />
Funktion übernimmt und einen Schulverbund-Koordinator stellt, durch<br />
den der Schulverbund vertreten wird. Er ist Ansprechpartner sowohl für den<br />
Landesbeauftragten als auch für die GHS und übernimmt innerhalb des Schulverbundes<br />
die Organisation von Training, Wettbewerb und Pressearbeit.<br />
Der Schulverbund-Koordinator muss selbst <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Lehrer sein. Er<br />
nimmt also wie seine Kollegen an der Fortbildung und mit mindestens einer<br />
Klasse am Wettbewerb teil. Aufgaben, die sich aus seiner Funktion als Koordinator<br />
ergeben, kann und soll er auch delegieren.<br />
In der Regel sollte die Funktion des Schulverbund-Koordinators über mehrere<br />
Jahre bei ein- und derselben Person liegen, die Erfahrungen sammeln und für<br />
Kontinuität sorgen kann. Wenn möglich, sollte der Koordinator Entlastungsstunden<br />
aus dem Schuldeputat erhalten. Wenn keine solche Entlastung möglich<br />
ist, kann die Koordinatoren-Funktion auch unter den Schulen des Schulverbundes<br />
zirkulieren.<br />
Kooperation und Subsidiarität<br />
Die Lehrer der Schulen eines Schulverbundes absolvieren ihre <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Fortbildung<br />
gemeinsam und stimmen die Durchführung von Training und<br />
Wettbewerb untereinander ab. Sie unterstützen sich, wo es sich anbietet, und<br />
suchen den pädagogischen Erfahrungsaustausch. Für den Austausch zwischen<br />
den Schulverbünden sorgen Netzkonferenzen, insbesondere die jährliche zentrale<br />
Netzkonferenz (Fachkonferenz aller Landesbeauftragten und Schulverbund-Koordinatoren).<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 9
2<br />
Für alle Aktivitäten im Schulverbund gilt, <strong>das</strong>s alles, was innerhalb des gesetzten<br />
Rahmens lokal entschieden werden kann, dort auch entschieden werden soll.<br />
Dadurch besteht Raum für schulindividuelle Lösungen, die bei Gelingen auch<br />
Beispiel für andere Schulverbünde sein können.<br />
Kollegiale Unterstützung<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Lehrer brauchen Unterstützung durch die Schulstruktur.<br />
Schulleitung, Gesamtkonferenz und Fachschaft sollten daher nicht nur an die<br />
neuen Aufgaben dieser Kollegen denken, sondern zugleich Entlastungsmöglichkeiten<br />
prüfen (z. B. Befreiung von anderen Fortbildungsverpflichtungen,<br />
Entlastung oder Zuteilung von Vertretungsstunden u. a. m.). Ebenso wäre<br />
es von Vorteil, wenn Wünsche bei der Klassenverteilung im nächsten Schuljahr<br />
berücksichtigt werden könnten.<br />
Schüler-Information<br />
Im Hinblick auf die Verankerung des Projekts in der Schule lohnt eine gezielte<br />
Einbeziehung der Schüler <strong>–</strong> auch über die einzelnen Klassen hinaus. Insbesondere<br />
die Schülervertretung sollte über <strong>das</strong> Projekt informiert sein und wissen,<br />
welche Qualifizierungsmöglichkeit auch für sie selbst durch <strong>das</strong> Projekt in die<br />
Schule kommt. Die Schülerzeitung kann über die Aktivitäten in den einzelnen<br />
Klassen und den Wettbewerb im Schulverbund berichten. Auch am Schwarzen<br />
Brett der Schule sollte ein Hinweis auf <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> nicht fehlen.<br />
Elternarbeit<br />
Ganztägige Fortbildungen und Wettbewerbsveranstaltungen bedeuten Unterrichtsausfall.<br />
Deshalb sollten Eltern rechtzeitig darauf hingewiesen werden,<br />
<strong>das</strong>s <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> unmittelbar den Unterricht bereichert, den Schülern<br />
Kompetenzgewinn ermöglicht <strong>–</strong> und nicht zuletzt den Einstieg in einen bundesweiten<br />
Wettbewerb bedeutet.<br />
Eventuell kommen Eltern auch als Helfer, Zeitwächter oder Juroren beim Wettbewerb<br />
in Betracht. Sie können bei der Durchführung des Wettbewerbes eingebunden<br />
werden.<br />
10<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
Aufnahme einer Schule in <strong>das</strong> <strong>Schulnetz</strong><br />
Schulen, die nicht im <strong>Schulnetz</strong> von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> organisiert sind, haben<br />
zwei Möglichkeiten, am Projekt teilzunehmen:<br />
2<br />
a) Angliederung an einen bestehenden Schulverbund<br />
Schulen, die als Netzschulen aufgenommen werden, haben die Aufgabe,<br />
die oben genannten Bedingungen ab dem zweiten Teilnahmejahr zu erfüllen.<br />
Die beteiligten Lehrkräfte haben die Möglichkeit zur Teilnahme an den<br />
Fortbildungstagen und den Jurorenschulungen des Schulverbundes, sofern<br />
dort freie Plätze vorhanden sind.<br />
Für die Angliederung von Schulen an <strong>das</strong> Netz sind folgende Schritte zu berücksichtigen:<br />
1. Unterstützung der Angliederung durch die Schulleitung.<br />
<strong>2.</strong> Zustimmung des Schulverbundes, an den angegliedert werden soll.<br />
3. Teilnahme der Lehrkräfte an einer der Basisfortbildungen zu <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>,<br />
die in den staatlichen Fortbildungseinrichtungen angeboten<br />
werden.<br />
4. Ermittlung der Teilnehmer gemäß den Regeln des Wettbewerbs.<br />
b) Gründung eines neuen Schulverbundes<br />
Neue Schulverbünde können entstehen, wenn ein Förderer dem Bundeswettbewerb<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> einen Schulverbund zustiftet. Ein Schulverbund<br />
kostet für die Aufbauphase von drei Jahren 20.000 €. Hiervon werden<br />
die Lehrerfortbildungen (insgesamt 6 Trainingstage bei einem professionellen<br />
Trainer), die Unterrichts- und Wettbewerbsmaterialien und die Teilnahme<br />
der Schulverbundsieger am weiteren Wettbewerb finanziert. Vertiefende<br />
Informationen zum finanziellen Aufwand für einen neuen Schulverbund<br />
hält die Projektleitung für Sie bereit.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 11
3. Training im Schulverbund<br />
3<br />
Das Training im Schulverbund wendet sich an Lehrer und Schüler. Lehrkräfte an<br />
Netzschulen trainieren <strong>das</strong> Debattieren im Rahmen einer gemeinsamen jährlichen<br />
Fortbildung, die sie zur Durchführung der Unterrichtseinheit <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
befähigt. Die Schüler lernen <strong>das</strong> Debattieren im Unterricht, und zwar<br />
so, <strong>das</strong>s sie sich anschließend auch selbständig darin üben können.<br />
3.1 Fortbildung für Lehrkräfte<br />
Die Lehrerfortbildung bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist durch Generalvereinbarung mit<br />
den Kultusministerien als dienstliche Fortbildung anerkannt, und zwar als externe<br />
Fortbildung (Träger: GHS).<br />
Im ersten Teilnahmejahr findet eine dreitägige Basisfortbildung statt. Darauf<br />
aufbauend erfolgt im zweiten Jahr eine zweitägige Fortbildung, ab dem dritten<br />
Teilnahmejahr erhält der Schulverbund jährlich einen Tag Fortbildung. Die<br />
Fortbildung ist ganztägig angelegt und wird von professionellen Trainern in<br />
den Räumen einer Schule des Schulverbundes durchgeführt.<br />
Als Trainingstage kommen grundsätzlich alle Tage der Woche in Betracht, auch<br />
Samstag und Sonntag, falls die Schulen dies wünschen. Der Trainer reist aber<br />
nur einmal an, die Tage werden daher immer im Block liegen.<br />
An der Fortbildung nehmen Lehrer aus allen am Verbund beteiligten Schulen<br />
teil. Die genaue Verteilung (Anzahl mindestens 2 pro Schule) richtet sich nach<br />
den örtlichen Gegebenheiten. Als Teilnehmer kommen grundsätzlich Lehrkräfte<br />
aller Fachkombinationen in Betracht.<br />
Die Teilnehmerzahl im Seminar sollte 10 Personen nicht überschreiten. Die<br />
optimale Zahl sind 8 Personen. Dann ist gewährleistet, <strong>das</strong>s jeder Lehrer alle<br />
Übungen für Schüler auch selber ausprobieren kann. Dies wiederum ist entscheidend<br />
für seine Fähigkeit zur Umsetzung der Unterrichtseinheit. Außerdem<br />
erzeugt eine begrenzte Teilnehmerzahl eher <strong>das</strong>jenige Maß an Verbindlichkeit,<br />
<strong>das</strong> notwendig ist, damit die betreffenden Lehrkräfte sich wirklich für <strong>das</strong> Projekt<br />
verantwortlich fühlen und innerhalb der Schule als Projekt-Botschafter<br />
wirken.<br />
Die teilnehmenden Lehrer sollten an den Fortbildungstagen von allen übrigen<br />
Aufgaben (Unterricht, Vertretung, Aufsicht, Sprechstunden, Konferenzen) freige-<br />
12<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
stellt sein. Es hat keinen Sinn, während des Seminars »noch mal eben die letzte<br />
Stunde vor der Klassenarbeit« einschieben zu wollen, o. ä. <strong>–</strong> Alle Teilnehmer tragen<br />
sich beim Trainer in eine Teilnehmerliste ein und erhalten nach der Fortbildung<br />
von der GHS eine offizielle Teilnahmebescheinigung zugesandt.<br />
Wer an einer Basisfortbildung teilgenommen hat, ist <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Lehrer.<br />
Er führt die Unterrichtseinheit <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> durch und ermittelt pro Klasse<br />
oder Kurs zwei Schüler als Delegierte für den Wettbewerb im Schulverbund.<br />
Die Teilnahme am Projekt soll längerfristig angelegt sein.<br />
3<br />
Schulungen weiterer Lehrkräfte<br />
Seit 2006 besteht die Möglichkeit, die <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Basisfortbildung auch in<br />
Einrichtungen der staatlichen Lehrerfortbildung zu besuchen (Angebot im Aufbau).<br />
Ein Anspruch der Netzschulen auf Schulung aller Lehrkräfte, die am Projekt<br />
interessiert sind, besteht nicht. Für den Fall, <strong>das</strong>s bereits als <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-<br />
Lehrer ausgebildete Lehrkräfte infolge Schwangerschaft, Versetzung oder Pensionierung<br />
vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr zur Verfügung stehen,<br />
kann, in Rücksprache mit dem Trainer, <strong>das</strong> Trainertage-Kontingent des Schulverbunds<br />
(ab dem dritten Jahr der Teilnahme inklusive Jurorenschulung 1,5<br />
Tage pro Jahr) zu einer lokalen Nachschulung genutzt werden.<br />
3.2 Unterrichtseinheit für Schüler<br />
Die Unterrichtseinheit <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist ein anspruchsvolles Angebot zur<br />
Unterrichtsentwicklung. Im Interesse der Qualitätssicherung muss daher gelten:<br />
Nur Lehrer, die eine Basisfortbildung absolviert haben, dürfen die Unterrichtseinheit<br />
mit Klassenwettbewerb durchführen. Die Lektüre der Materialien<br />
kann den Seminarbesuch nicht ersetzen!<br />
Die Unterrichtseinheit führt in <strong>das</strong> Debattieren ein und orientiert sich in ihrem<br />
Kern vor allem an folgenden Lernzielen:<br />
Die Schüler wissen nach Abschluss der Unterrichtseinheit,<br />
wie sich Diskussion und Debatte als Formen des Gesprächs ihrer Funktion<br />
nach unterscheiden<br />
welche politischen Funktionen eine Debatte haben kann<br />
wie eine Debatte nach den Regeln von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> abläuft<br />
was bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> im Wettbewerb bewertet wird<br />
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Die Schüler üben im Rahmen der Unterrichtseinheit,<br />
3<br />
zu einer politischen Streitfrage Position zu beziehen<br />
den eigenen Standpunkt mit Argumenten zu vertreten<br />
anderen genau zuzuhören und auf sie Bezug zu nehmen<br />
gegenteilige Meinungen auszuhalten<br />
in Rede und Gespräch beim Thema zu bleiben<br />
Kerncurriculum<br />
Das Kerncurriculum gliedert sich in drei Teile: Einführung, Arbeitsphase und<br />
Wettbewerb. Die Einführung präsentiert <strong>das</strong> Projekt <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> und<br />
macht durch eine »Schnupperdebatte« erfahrbar, worum es überhaupt beim<br />
Debattieren geht. Die Arbeitsphase orientiert sich an der Verlaufsstruktur der<br />
Debatte (Eröffnungsrunde, Freie Aussprache, Schlussrunde). Arbeitsziel ist, zur<br />
Ausbildung von vier Kompetenzen beizutragen (Zum Punkt kommen, Aufeinander<br />
eingehen, Sich vorbereiten, Begründen), hinter denen die Kriterien des<br />
Wettbewerbes stehen (Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit, Sachkenntnis,<br />
Überzeugungskraft).<br />
Den Schlussteil des Curriculums bildet der Wettbewerb. Hier wird ermittelt,<br />
wer die Klasse bzw. den Kurs in den Qualifikationsrunden auf Schul- bzw.<br />
Schulverbundebene vertreten darf.<br />
14<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
4. Wettbewerb<br />
Der Wettbewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> besteht in jeder Altersgruppe in der Regel aus<br />
zwei Qualifikationsrunden und einer Finaldebatte und findet auf fünf Ebenen statt:<br />
Ebene 1:<br />
Ebene 2:<br />
Ebene 3:<br />
Ebene 4:<br />
Ebene 5:<br />
in Klassen und Kursen, welche die Unterrichtseinheit durchlaufen<br />
haben<br />
aufbauend auf den Klassenwettbewerben als Wettbewerb der<br />
Schule (fakultativ)<br />
als Wettbewerb des Schulverbundes, in dem die Klassen- bzw.<br />
Schulbesten um den Einzug in den Landeswettbewerb konkurrieren<br />
Landeswettbewerb<br />
Bundeswettbewerb<br />
4<br />
Debattenformat<br />
Die Regeln der Debatte im Format <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> sind so gesetzt, <strong>das</strong>s ein<br />
überschaubares, lebendiges und sinnvolles Streitgespräch zustande kommt.<br />
Debattiert wird zu jeweils vier Personen. Zwei sprechen sich für, zwei gegen <strong>das</strong><br />
Gefragte aus. Einen Gesprächsleiter gibt es nicht. Debattiert werden aktuelle<br />
politische Streitfragen. Jede Frage ist so zu stellen, <strong>das</strong>s sie nach einer konkreten<br />
Maßnahme fragt und nur mit ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ beantwortet werden kann.<br />
Die Debatte gliedert sich in drei Teile: Eröffnungsrunde, Freie Aussprache und<br />
Schlussrunde. In der Eröffnungsrunde hat jeder Teilnehmer die Streitfrage aus<br />
seiner Sicht zu beantworten, dann wird die Aussprache in freiem Wechsel fortgesetzt.<br />
Nach Ende der Freien Aussprache hat jeder Teilnehmer in der Schlussrunde<br />
die Streitfrage im Lichte der geführten Debatte ein zweites Mal zu beantworten.<br />
In der Eröffnungsrunde beginnt, wer die Änderung des bestehenden Zustands<br />
wünscht. Rede und Gegenrede wechseln einander ab. In der Eröffnungsrunde<br />
darf jeder Teilnehmer ohne Unterbrechung zwei Minuten sprechen. Die Freie<br />
Aussprache dauert insgesamt zwölf Minuten. In der Schlussrunde ist die Redezeit<br />
jedes Teilnehmers auf eine Minute begrenzt. Die Teilnehmer sprechen in<br />
gleicher Reihenfolge wie in der Eröffnungsrunde. Dabei steht es jedem frei,<br />
seine Position gegenüber der Eröffnungsrunde zu verändern. In der Schlussrunde<br />
sollen nur Gründe vorgetragen werden, die bereits in der Eröffnungsrunde<br />
oder in der Freien Aussprache genannt worden sind.<br />
Gewertet werden die Leistungen jedes Teilnehmers nach vier Kriterien: Sachkenntnis,<br />
Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit, Überzeugungskraft.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 15
Themen<br />
Auf seiner Jahrestagung beschließt <strong>das</strong> Kuratorium <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> eine zentrale<br />
Themenliste für Bundes-, Landes- und Schulverbundwettbewerbe. Klassen<br />
und Schulen wählen ihre Wettbewerbsthemen selber.<br />
4<br />
Der Schulverbund wählt für jede Altersgruppe drei Themen aus der Liste des<br />
Kuratoriums aus (zwei für die Qualifikationsrunden, eines für <strong>das</strong> Finale).<br />
Wo sich Themen mit spezifisch örtlichem oder tagesaktuellem Bezug anbieten,<br />
darf sie der Schulverbund an Stelle von Themen aus der Liste setzen <strong>–</strong> nach<br />
Rücksprache mit der GHS. Die Auswahl der Themen soll von den Projektlehrern<br />
gemeinsam vorgenommen werden. Über die getroffene Auswahl ist bis zum<br />
Termin der Bekanntgabe strenges Stillschweigen zu wahren.<br />
10 Tage vor dem Termin der Qualifikationsrunden werden die Themen den<br />
Teilnehmern des Wettbewerbs bekannt gegeben, damit sie sich auf die Debatten<br />
vorbereiten können.<br />
Altersgrenzen für Schüler im Wettbewerb<br />
Auf Ebene der Klasse spielt <strong>das</strong> genaue Alter der Schüler noch keine Rolle. Es<br />
genügt die Zugehörigkeit zu einer Jahrgangsstufe der jeweiligen Altersgruppe.<br />
Ab der Ebene des Schulverbunds gelten folgende Altersgrenzen:<br />
Altersgruppe I:<br />
Es dürfen nur Schüler teilnehmen, die jünger als 18 Jahre alt sind. Ist der<br />
Schüler älter, wechselt er bei erster Gelegenheit (Schul- oder Schulverbundwettbewerb)<br />
in die Altersgruppe II.<br />
Altersgruppe II:<br />
Es dürfen nur Schüler teilnehmen, die jünger als 22 Jahre sind.<br />
Sonderregelung für berufsbildende oder Fachoberschulen:<br />
Die Schüler dürfen in der Altersgruppe II teilnehmen, solange sie <strong>das</strong> 24.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />
Stichtag ist immer der Tag des Bundesfinales.<br />
16<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
Schulwettbewerb / Schulverbundwettbewerb<br />
Den einzelnen Schulen bleibt freigestellt, ob sie dem Schulverbundwettbewerb<br />
einen Schulwettbewerb voranstellen. Ein Schulwettbewerb folgt im Prinzip<br />
denselben Regeln wie ein Schulverbundwettbewerb.<br />
Ein Schulwettbewerb kommt in Betracht, wenn besonders viele Schüler über<br />
den Klassenwettbewerb hinaus teilnehmen möchten, die Chancen der einzelnen<br />
Schulen innerhalb des Schulverbunds sehr unterschiedlich bewertet werden<br />
oder Schulen räumlich besonders weit auseinander liegen. Wie viele Schüler<br />
aus dem Schulwettbewerb in den Schulverbundwettbewerb entsandt werden,<br />
ist im Schulverbund zu entscheiden.<br />
4<br />
Nicht erforderlich ist, <strong>das</strong>s alle Schulen im Verbund eine genau gleiche Zahl an<br />
Teilnehmern stellen. Wo unterschiedliche Schulformen beteiligt sind, sind auch<br />
die Voraussetzungen verschieden, so <strong>das</strong>s es wenig Sinn hat, von allen Schulen<br />
stets dieselbe Teilnehmerzahl zu verlangen. Vielmehr ist darauf zu achten, <strong>das</strong>s<br />
eine Verteilung erreicht wird, die als gerecht empfunden wird, für alle akzeptabel<br />
ist und funktionieren kann.<br />
Jeder Schulverbund entsendet insgesamt vier Sieger (zwei pro Altersgruppe) in<br />
die Qualifikationsrunden des Landeswettbewerbes.<br />
Der Schulverbund im Landeswettbewerb<br />
Der Wettbewerb auf Landesebene ist genauso aufgebaut wie der Wettbewerb<br />
im Schulverbund. In jeder Altersgruppe folgt auf zwei Qualifikationsrunden <strong>das</strong><br />
Finale der besten Vier. Je nach Größe des Landes werden die Qualifikationsrunden<br />
zentral oder regional durchgeführt. Als Koordinator fungiert der jeweilige<br />
Landesbeauftragte.<br />
Zu den Landes-Qualifikationsrunden hat jeder Schulverbund insgesamt 8 Personen<br />
zu entsenden: 4 Sieger (je 2 pro Altersgruppe) und 4 Juroren, davon 1<br />
Zeitwächter.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 17
5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
»Tue Gutes und rede darüber« <strong>–</strong> diese Regel der professionellen Öffentlichkeitsarbeit<br />
gilt auch für <strong>das</strong> Projekt <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>.<br />
5<br />
Lokale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dient nicht allein dem Bekanntheitsgrad<br />
des Bundeswettbewerbs. Jede Berichterstattung in den Medien hilft allen<br />
teilnehmenden Schulen, d. h. den beteiligten Lehrkräften und Schülern, die<br />
eigenen Leistungen einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies wiederum steigert<br />
die Aufmerksamkeit für <strong>das</strong> Engagement der einzelnen Schule im <strong>Schulnetz</strong><br />
und ist ein wichtiger Motivationsschub für zukünftige Projekte.<br />
5.1 Zusammenarbeit mit den lokalen Medien<br />
Debatten sind im wahrsten Sinne des Wortes »öffentliche Auseinandersetzungen«.<br />
Was liegt näher, als die lokale Öffentlichkeit in dieses Projekt einzubeziehen?<br />
Die lokalen Medien und Schülerzeitungen sind nicht nur ein Forum, um<br />
über <strong>das</strong> Projekt <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> zu berichten, sie sind auch ein wichtiger Resonanzboden.<br />
Um eine angemessene Berichterstattung sicherzustellen, empfiehlt es sich, die<br />
lokalen Medien von Anfang an über den Fortgang des Projektes im Schulverbund<br />
zu informieren. Idealerweise wird aus der Mitte der Projektlehrer ein<br />
»Pressereferent« gewählt, der über die gesamte Laufzeit den Kontakt zu den<br />
lokalen Medien hält. Dies hat für beide Seiten den Vorteil, <strong>das</strong>s man stets nur<br />
einen Ansprechpartner hat und Nachfragen unkompliziert gehandhabt werden<br />
können.<br />
5.2 Fragen & Antworten zur PR-Arbeit<br />
<br />
Welche Unterstützung bietet die GHS den Schulverbünden bei der Pressearbeit?<br />
Markus Bissinger und die Abteilung »Information und Kommunikation«der<br />
GHS<br />
… beraten Sie in der Planung und Durchführung von PR-Aktivitäten.<br />
18<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
... unterstützen Sie bei kniffligen Fragen der Presse.<br />
... vermitteln Ihnen kompetente Gesprächspartner bei Sachfragen zum Projekt.<br />
... nehmen Anregungen für die Beiträge Ihrer Schule zum Internetauftritt<br />
des Projekts entgegen.<br />
<br />
Sollten Journalisten zu einem Debatten-Training oder zu einer Final-Runde<br />
an unserer Schule eingeladen werden?<br />
Ja, es sei denn, die debattierenden Schüler wünschen keine Medienpräsenz.<br />
Dies wird man selbstverständlich respektieren. Bei jeder Einladung<br />
sollten Informationen für die Journalisten so aufbereitet werden, <strong>das</strong>s<br />
Fehlinterpretationen weitgehend vermieden werden.<br />
5<br />
<br />
Können wir uns die Ansprechpartner bei den Medien aussuchen (selektiv<br />
einladen / informieren)?<br />
Beim Versand von Pressemitteilungen sollte in erster Linie die Redaktion<br />
angeschrieben werden. Es steht jedem Veranstalter frei, persönliche Einladungen<br />
auszusprechen. Demgegenüber sind natürlich die Redaktionen<br />
frei, einen Mitarbeiter ihrer Wahl mit der Wahrnehmung des Termins zu<br />
beauftragen.<br />
<br />
Was ist zu tun, falls die Berichterstattung nicht unseren Vorstellungen und<br />
nicht den Tatsachen entspricht?<br />
Beim Umgang mit der Presse kommt es hin und wieder zu Unstimmigkeiten<br />
über <strong>das</strong>, was über ein Projekt veröffentlicht wird. Bei offenkundigen<br />
Fehlern kann es nicht schaden, sich bei der Redaktion zu melden und um<br />
Berichtigung zu bitten. Eine seriöse Zeitung wird sich einem berechtigten<br />
Anliegen nicht verschließen. Bei »Kommentaren«, also Meinungsäußerungen<br />
sind die Autoren frei, ihre eigene Einschätzung darzulegen.<br />
Dem Leser steht es demgegenüber frei, z. B. mit einem Leserbrief seine eigene<br />
<strong>–</strong> auch abweichende <strong>–</strong> Meinung zu äußern.<br />
Als äußerstes Mittel sieht <strong>das</strong> Presserecht die »Gegendarstellung« vor. Davon<br />
sollte nur bei sehr gravierenden journalistischen Fehlleistungen<br />
Gebrauch gemacht werden, zumal an eine Gegendarstellung strenge formale<br />
Anforderungen gestellt werden. Sollte wider Erwarten die lokale Berichterstattung<br />
über <strong>das</strong> Engagement Ihrer Schule Anlass zur Kritik bieten,<br />
wenden Sie sich bitte an die Abteilung »Information und Kommunikation«<br />
der GHS.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 19
6. Evaluation <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Zur Sicherung der Qualität von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> liegt es im Interesse aller Beteiligten,<br />
aktuelle Ergebnisse und Erfahrungen immer wieder festzuhalten.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> versteht sich als ein »lernendes« Projekt. Das Projekt wird<br />
dauernd fortentwickelt. Die Prüfung der Ergebnisse der Projekttätigkeit erfolgt<br />
mit drei verschiedenen Instrumenten.<br />
Abschlussbericht des Schulverbund-Koordinators<br />
6<br />
Am Ende des Schuljahres verfassen alle Schulverbund-Koordinatoren einen<br />
kurzen Bericht über die Ergebnisse der Projektarbeit im Schulverbund. Hier<br />
geht es vor allem um genaue Zahlen und konkrete Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Organisation im Folgejahr.<br />
Wissenschaftliche Begleitung<br />
Die GHS prüft <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> außerdem mit den Methoden empirischer Sozialforschung.<br />
Hier wird untersucht, welcher Wandel sich durch die Projektarbeit<br />
in den Einstellungen der Teilnehmer am Projekt vollzieht. Diese Daten<br />
werden in anonymisierter Form und vorzugsweise quantitativ erhoben; nicht<br />
der einzelne Schulverbund, sondern die Summe aller Schulverbünde bildet den<br />
Bezugspunkt. Dazu dienen Fragebögen für Lehrer und Schüler zum Abschluss<br />
der Projektphase in Klassen und Kursen. Die Fragebögen erhalten die Lehrkräfte<br />
zusammen mit dem Unterrichtsmaterial für die Schüler. Die Ergebnisse der<br />
Befragung werden zu einer internen Studie verarbeitet, die nach dem Ende des<br />
jeweiligen Projektzyklus bei der GHS eingesehen werden kann.<br />
Netzkonferenzen<br />
Das dritte Instrument der Auswertung ist der persönliche Austausch mit den<br />
anderen Projektbeteiligten auf Netzkonferenzen. Eine zentrale Konferenz aller<br />
Schulverbund-Koordinatoren und Landesbeauftragten findet einmal jährlich<br />
statt.<br />
20<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
7. Kontaktinformation GHS<br />
Postanschrift:<br />
Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Grüneburgweg 105<br />
60323 Frankfurt am Main<br />
Tel.: (069) 660 756 <strong>–</strong> 146<br />
Mail: jd@ghst.de<br />
Ihre Ansprechpartnerin Projektleitung Organisation:<br />
Mareike Claus<br />
Tel.: (069) 660 756 <strong>–</strong> 170<br />
ClausM@ghst.de<br />
7<br />
Ihr Ansprechpartner Projektleitung Inhalt:<br />
Ansgar Kemmann<br />
Tel.: (069) 660 756 <strong>–</strong> 163<br />
KemmannA@ghst.de<br />
Ihre Ansprechpartnerin Wettbewerbsorganisation:<br />
Ute Riedel<br />
Tel.: (069) 660 756 <strong>–</strong> 164<br />
RiedelU@ghst.de<br />
Ihre Ansprechpartnerin Trainings- / Seminarorganisation:<br />
Wiebke Göbel<br />
Tel.: (069) 660 756 <strong>–</strong> 159<br />
GoebelW@ghst.de<br />
Ihre Ansprechpartner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Markus Bissinger<br />
Abteilung Information und Kommunikation<br />
Tel.: (0 62 51) 98 49 37 Tel.: (069) 660 756 <strong>–</strong> 143<br />
Fax: (0 62 51) 98 49 38 Fax: (069) 660 756 <strong>–</strong> 999<br />
m.bissinger@t-online.de FinkeC@ghst.de<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt 21
Die wichtigsten Fakten zu <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> auf einen Blick<br />
Ziele:<br />
Der Bundeswettbewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> will zum qualifizierten Mitreden und Mitgestalten<br />
in der Demokratie anregen. <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> fördert sprachliche Bildung<br />
und politische Bildung sowie Meinungs- und Persönlichkeitsbildung durch Training für<br />
Lehrer und Schüler und einen bundesweiten Debattenwettbewerb für Schüler aller<br />
Schulformen in zwei Altersgruppen: Klassen 8-10 und Jahrgangsstufen 11-13.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist mit einem Etat von rund 5,8 Mio. € <strong>das</strong> größte privat finanzierte<br />
Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland.<br />
Struktur:<br />
Grundlage von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist ein bundesweites <strong>Schulnetz</strong>. Die Schulen sind<br />
schulartübergreifend in Verbünden organisiert. Lehrer aller Fächer dieser Schulen<br />
werden von professionellen Trainern im Debattieren geschult. Anschließend trainieren<br />
die Lehrer ihre Schüler im regulären Unterricht. Der Wettbewerb erfolgt auf verschiedenen<br />
Ebenen: Klasse, Schule, Schulverbund, Land und Bund.<br />
Debattenregeln:<br />
Jeweils vier Schüler debattieren in einer Debatte über aktuelle, politische Streitfragen<br />
wie: »Sollen öffentliche Plätze videoüberwacht werden?« Die Debatte dauert insgesamt<br />
24 Minuten. Jeder hat zu Beginn 2 Minuten ungestörte Redezeit. Anschließend<br />
folgen 12 Minuten freie Aussprache. Für <strong>das</strong> Schlusswort steht jedem Teilnehmer 1<br />
Minute zur Verfügung. Dabei darf er seine Meinung auch ändern. Bewertet werden:<br />
Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit, Überzeugungskraft.<br />
Preise:<br />
Als Preise erhalten die Schüler mehrtägige Seminare bei professionellen Trainern.<br />
Teilnehmerzahlen 2006/2007:<br />
Bundesweit: ca. 50.000 Schüler, <strong>2.</strong>000 Lehrer an 450 Schulen in 135 Verbünden.<br />
Projektpartner:<br />
Schirmherrschaft: Bundespräsident Horst Köhler<br />
Projektdurchführung: Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />
Weitere Partner:<br />
Stiftung Mercator, Essen<br />
Heinz Nixdorf Stiftung, Essen<br />
Robert Bosch Stiftung, Stuttgart<br />
sowie die Kultusministerkonferenz und die Kultusminister der Länder<br />
Lokale Partner:<br />
Bertha Heraeus und Kathinka Platzhoff Stiftung<br />
Bankhaus Wölbern Stiftung<br />
22<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> 2006-08 · © Gemeinnützige Hertie-Stiftung · Informationen zum Projekt
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Frankfurt am Main<br />
Redaktion:<br />
Mareike Claus, Projektleiterin (Organisation) <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Ute Riedel, Assistentin der Projektleitung <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Text:<br />
Mareike Claus, Projektleiterin (Organisation) <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Ansgar Kemmann, Projektleiter (Inhalt) <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Claudia Finke, Leiterin der Abt. Information und Kommunikation<br />
Satz und Layout:<br />
Frank Rebmann, Trainer bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
Druck und Vertrieb:<br />
Plag gGmbH, Schwalmstadt-Treysa<br />
»Fachkräfte des grafischen Gewerbes leisten zusammen<br />
mit schwerbehinderten Menschen qualifizierte Arbeit«<br />
© Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Frankfurt am Main 2006