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Jugend debattiert im Unterricht

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2011<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

... mehr als ein Wettbewerb<br />

Auf Initiative und<br />

unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundespräsidenten<br />

In Kooperation mit der Kultusminister konferenz und den Kultusminis terien der Länder


10 Jahre <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>!<br />

»Fairer Wettstreit tut unserer Demokratie<br />

gut. Die politische Willensbildung braucht<br />

möglichst viele unterschiedliche Bahnen,<br />

auf denen neue Ideen und Argumente ausgetauscht<br />

werden und auf denen <strong>im</strong>mer<br />

wieder um neue Mehrheiten gerungen<br />

wird – von der Graswurzelebene bis hinein<br />

in die Parlamente und Kabinettssäle.<br />

Seit 10 Jahren leistet <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

einen wichtigen Beitrag dazu, dass <strong>Jugend</strong> -<br />

liche schon in der Schule lernen, sich für<br />

politische Fragen zu interessieren und an<br />

politischen Debatten aktiv und kompetent<br />

mitzuwirken.«<br />

»Bundespräsi dent Christian Wulff<br />

Schirmherr<br />

sprachliche Bildung<br />

durch Ausbildung<br />

in Rede, Gegenrede<br />

und Debatte<br />

Meinungsbildung<br />

durch Ausein ander -<br />

setzung mit aktuellen<br />

Streitfragen<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

fördert<br />

politische Bildung<br />

durch Motivation<br />

zu demokratischem<br />

Handeln<br />

Persönlichkeitsbildung<br />

durch gegenseitigen<br />

Austausch und<br />

Perspektivenwechsel


<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> – für alle ein Gewinn<br />

Eine Demokratie braucht Menschen, die<br />

kritische Fragen stellen. Menschen, die aufstehen,<br />

ihre Meinung sagen und sich mit<br />

den Meinungen anderer auseinandersetzen.<br />

Menschen, die zuhören und reden<br />

können. Menschen, die fair und sachlich<br />

debattieren.<br />

Deshalb kommt es darauf an, dass jeder<br />

schon in der Schule lernt, wie und wozu<br />

man <strong>debattiert</strong>, und regelmäßig übt, auch<br />

selbst zu debattieren. <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

setzt genau hier an:<br />

n mit einem bundesweiten Wettbewerb<br />

für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8<br />

an allgemeinbildenden und berufsbilden<br />

den Schulen<br />

n mit <strong>Unterricht</strong>sreihen, die auf den Wett -<br />

bewerb vorbereiten und zugleich zeigen,<br />

wie vielfältig man Debattierfähigkeiten<br />

<strong>im</strong> Alltag nutzen kann<br />

n mit Fortbildungen für Lehrerinnen und<br />

Lehrer, in denen die Lehrkräfte selbst das<br />

Debattieren trainieren<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

gewinnen, denn <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

n stärkt kommunikative Fähigkeiten<br />

n verbessert die Urteilsbildung<br />

n gibt mehr Sicherheit <strong>im</strong> Auftreten bei<br />

Prüfung und Bewerbung<br />

Lehrkräfte<br />

gewinnen, denn <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

n bietet Methodentraining für den<br />

kompetenz orientierten <strong>Unterricht</strong><br />

n aktiviert alle Schülerinnen und Schüler<br />

Schulen<br />

gewinnen, denn <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

n setzt Impulse für die Schulentwicklung<br />

n stärkt Profilbildung und Vernetzung<br />

3


Debatte bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

De battieren heißt: Stellung zu beziehen,<br />

Grün de zu nennen, Kritik vorzutragen –<br />

gegen- und mit einander. In der modernen<br />

Kom munika tions ge sell schaft braucht<br />

jeder diese Fähig keiten. Und jeder<br />

braucht sie, um politisch mit reden zu<br />

können. Gu te Debatten sind eine Voraus -<br />

setzung lebendiger Demokratie.<br />

Dreiteilige Debatte<br />

Jede Debatte bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

gliedert sich in drei Teile:<br />

n Eröffnungsrunde<br />

n Freie Aussprache<br />

n Schlussrunde<br />

Debattiert wird zu viert. Einen Ge sprächs -<br />

leiter gibt es nicht. Eine Debatte dauert<br />

24 Minuten.<br />

Eröffnungsrunde<br />

In der Eröffnungsrunde hat jeder Debattant<br />

die Debat ten frage aus seiner Sicht begründet<br />

zu beantworten. Zwischen fragen sind<br />

nicht erlaubt. Pro beginnt.<br />

Redezeit jeweils 2 Minuten,<br />

d.h. Gesamtdauer 4 x 2 = 8 Minuten.<br />

Freie Aussprache<br />

In der Freien Aussprache wird die Debatte<br />

in freiem Wechsel fortgesetzt. Die<br />

Reihenfolge der Debat tenbeiträge müssen<br />

die Debattanten unter sich aus handeln.<br />

Gesamtdauer: 12 Minuten.<br />

Schlussrunde<br />

In der Schlussrunde reden die Debattanten<br />

in der gleichen Reihenfolge wie in der<br />

Eröffnungsrunde. Zwischen fragen sind<br />

nicht erlaubt.<br />

Redezeit jeweils 1 Minute,<br />

d.h. Gesamtdauer 4 x 1 = 4 Minuten.<br />

4


Die Regeln der Debatte bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

sind auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert und<br />

so gesetzt, dass ein konzentriertes, sachbezogenes<br />

Streitgespräch entstehen kann.<br />

Wer diesen Regeln folgt, hört andere an<br />

und lernt, berechtigte Interessen vernünftig<br />

zu vertreten.<br />

Soll-Fragen<br />

Debattiert werden politische Streitfragen,<br />

die Schü ler in teressieren. Jede Frage ist so<br />

gestellt, dass sie nach einer konkreten<br />

Maß nahme fragt und nur mit »Ja« (= pro)<br />

oder »Nein« (= contra) be ant wortet werden<br />

kann, z.B.: Soll einheitliche Schul klei -<br />

dung eingeführt werden<br />

Zeitwächter<br />

Die Redezeiten werden durch einen<br />

Zeitwächter überwacht. Er zeigt das Ende<br />

einer Rede zeit durch ein zwe<strong>im</strong>aliges<br />

Klingel zeichen an. Fünf zehn Se kun den vor<br />

dem Ende einer Redezeit wird einmal ge -<br />

klingelt. Das Überschreiten der Rede zeit<br />

wird durch Dauer klingeln unterbunden.<br />

Freiheit der Meinungs änderung<br />

Zwei sprechen sich für, zwei gegen das<br />

Ge fragte aus. In der Schlussrunde hat<br />

jeder die Streitfrage noch einmal, jetzt<br />

<strong>im</strong> Lichte der eben geführten Aussprache<br />

zu beantworten. Dabei darf er seine Mei -<br />

nung auch verändern.<br />

Kriterien der Wertung<br />

n Sachkenntnis<br />

n Ausdrucksvermögen<br />

n Gesprächsfähigkeit<br />

n Überzeugungskraft<br />

Bewertet wird in Punkten (0 – 5)<br />

nach vier Kriterien. Gewonnen hat,<br />

wer am meisten Punkte pro Debatte<br />

erhält (max. 20).<br />

5


Training und Wettbewerb<br />

Jede Debatte ist Wettbewerb: Wettstreit um<br />

das bessere Argument. Wer mitreden will,<br />

muss die Fakten kennen und blitzschnell<br />

reagieren können. Gute Debatten verlangen<br />

gute Vorbereitung und ständige Übung.<br />

<strong>Unterricht</strong>sreihe<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> verbindet Wettbewerb<br />

mit Training. Jeder Stufe des Wettbe -<br />

werbs geht eine Trainingseinheit voraus.<br />

Wer teiln<strong>im</strong>mt, beginnt mit einer Unter -<br />

richtsreihe in der Klasse. Wer Regionaloder<br />

Landes sieger wird, gewinnt ein Se -<br />

minar mit professionellen Trainern, das<br />

auf die nächste Stufe des Wettbewerbs<br />

vorbereitet.<br />

Seminare für<br />

Regionalsieger<br />

Was sich die Schülerinnen und Schüler in<br />

<strong>Unterricht</strong> und Seminar erarbeiten, trägt<br />

über den Wettbewerb hinaus: Wer gelernt<br />

hat, genau zuzuhören, frei zu sprechen,<br />

sorgfältig zu argumentieren und auch <strong>im</strong><br />

Streit konstruktiv zu bleiben, hat Fähig kei -<br />

ten gewonnen, die nicht nur in Debatten<br />

von Nutzen sind.<br />

Seminar für<br />

Landessieger<br />

Akademiewoche<br />

für Bundes sieger und<br />

Alumni-Programm


Schulwettbewerb<br />

Altersgruppe I:<br />

Klassen 8–9/10,<br />

Altersgruppe II:<br />

Jahrgangsstufen 10/11–13<br />

Auf Schulebene führen die Lehrkräfte das<br />

Projekt <strong>im</strong> Rah men einer <strong>Unterricht</strong>sreihe<br />

in ihren Klas sen ein. Die beiden besten<br />

Debattan ten einer Klasse nehmen am<br />

Schulwett be werb teil. Im Schulwettbewerb<br />

ermittelt jede Schule pro Altersgruppe zwei<br />

Schüler für den Wettbewerb des Regional -<br />

verbundes.<br />

Regionalwettbewerb<br />

Ab Regionalebene treten alle Teilnehmer<br />

einer Altersgruppe zunächst in zwei Quali -<br />

fikationsrunden gegeneinander an. Die vier<br />

Punktbesten erreichen das Finale. Wer dort<br />

Platz 1 oder 2 belegt, ist für den Landes -<br />

wettbewerb qualifiziert. Im Seminar trai ni e-<br />

ren alle Regionalsieger gemeinsam.<br />

Landes wettbewerb<br />

Die beiden Besten der Landesfinale, d.h.<br />

zwei pro Altersgruppe, vier pro Land, sind<br />

für die Bundesebene qualifiziert. Gemein -<br />

sam trainieren sie <strong>im</strong> Seminar für Landes -<br />

sieger.<br />

Bundes wettbewerb<br />

Wer nach dem Bundesentscheid zu den<br />

besten Sechs seiner Altersgruppe gehört,<br />

n<strong>im</strong>mt an einer siebentägigen Akademie -<br />

woche teil und wird in das Alumni-Pro -<br />

gramm von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> aufgenommen.


Zeitplan<br />

Oktober<br />

November<br />

Lehrerfortbildungen<br />

in der staatlichen Lehrer -<br />

bildung der Länder<br />

<strong>Unterricht</strong>sreihen in Klassen<br />

Dezember<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

Seminare für Regionalsieger<br />

April<br />

Mai<br />

Seminar für Landessieger<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

Akademiewoche für Bundessieger<br />

»Die Seminare sind Preise, die auch langfris tig<br />

etwas bringen. Was man dort lernt, nützt einem<br />

überall. Super finde ich das Gemeinschafts -<br />

gefühl und den interessanten Austausch mit<br />

den anderen Teilneh mern zu The men, die weit<br />

über die Schule hinausgehen.«<br />

»Franziska Rauber, Freiburg <strong>im</strong> Breisgau<br />

(Bundesfinalistin 2009)<br />

8


Preise<br />

Auf den oberen Ebenen des Wettbewerbs<br />

winken besondere Preise. Diese Preise<br />

ge winnt, wer nach Ansicht der Juroren die<br />

Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucks ver mö gen,<br />

Gesprächsfähigkeit und Über zeugungs kraft<br />

in den Debatten am besten erfüllt.<br />

Schul- und<br />

Regionalwettbewerbe<br />

Landeswettbewerbe<br />

Bundesfinale<br />

Der Preis für Regionalsieger<br />

In jedem Regionalverbund gewinnen vier<br />

Schülerinnen und Schüler (die beiden Bes -<br />

ten jeder Altersgruppe) ein dreitägiges<br />

Se minar mit professionellen Trainern<br />

von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>. Daran nehmen<br />

alle Siegerinnen und Sieger der Regional -<br />

ver bünde des jeweiligen Landes teil. Das<br />

Se mi nar ist zugleich Vorbereitung auf den<br />

Landes wettbewerb.<br />

Der Preis für Landessieger<br />

Aus jedem Bundesland gewinnen vier<br />

Schü ler innen und Schüler (die beiden Bes -<br />

ten jeder Altersgruppe) ein fünftägiges<br />

Seminar mit professionellen Trainern, das<br />

zugleich auf den Bundesentscheid in Berlin<br />

vorbereitet – auf der Burg Rothenfels am<br />

Main.<br />

Der Preis für Bundessieger<br />

Die besten Zwölf des Bundeswett bewer -<br />

bes (d. h. Platz 1–6 aus jeder Altersgruppe)<br />

gewinnen eine gemeinsame Akademie -<br />

woche mit rhetorischer Einzelberatung,<br />

Gesprächen mit Prominenten, Exkur sio<br />

nen u.a.m. – in Kloster Volkenroda in<br />

Thüringen. Außerdem wer den sie in das<br />

Netz der Ehemaligen (»<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-<br />

Alumni«) aufgenommen. Die Bundessieger<br />

der Alters gruppe II (Platz 1–6) werden<br />

zur Aufnahme in die Studienstiftung des<br />

Deutschen Volkes vorgeschlagen.<br />

9


Teilnahme an <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> wendet sich an allgemeinbildende<br />

und berufsbildende Schulen und<br />

kann in vielen Schulfächern eingesetzt werden.<br />

Schülerinnen und Schüler nehmen <strong>im</strong><br />

Klassenverband nach Anmeldung durch ihre<br />

Lehrkraft teil.<br />

Die teilnehmenden Schulen sind schulartübergreifend<br />

in Regionalverbünden organisiert<br />

und bilden gemeinsam das Schulnetz<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>. Zusammensetzung,<br />

Größe und Entwicklung des Schulnetzes<br />

best<strong>im</strong>men die Kultusministerien der<br />

Länder.<br />

Schulen, die sich an <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> beteiligen<br />

wollen, haben die Möglichkeit, sich an<br />

bestehende Verbünde anzugliedern. Die für<br />

die Teilnahme notwendigen Fortbildungen<br />

für Lehrkräfte sind in der Lehrerfortbildung<br />

der Länder abrufbar. Die Fortbildungen werden<br />

von besonders erfahrenen Projektlehr -<br />

kräften, sogenannten Lehrer-Trainern,<br />

durchgeführt. Sie zeigen, wie das Debat -<br />

tieren <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> eingeführt und eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Informationen zur Teilnahme und zum<br />

Fort bil dungs angebot für Lehrkräfte sowie<br />

Kon takt zum nächsten Regionalverbund<br />

erhalten Sie durch den Landesbe auftrag ten<br />

Ihres Bun des landes. Er berät Sie gern!<br />

Kontaktdaten und Informationen unter:<br />

www.jugend-<strong>debattiert</strong>.de/teilnahme<br />

»<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> fordert einen anderen Blick<br />

auf den <strong>Unterricht</strong> und bringt dem Lehrer<br />

bei, den Schüler als Ganzes in den Blick zu<br />

nehmen. Das Projekt bildet die Persönlichkeit<br />

der Schüler aus, es bildet für den späteren<br />

Berufs weg, für die Teilnahme an der Demo -<br />

kratie. Man merkt, dass man diese komplexen<br />

Bildungsziele nicht nur bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

umsetzen möchte, sondern auch insgesamt<br />

<strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong>.«<br />

»<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist ein Programm, das<br />

in der Konzentration auf sprachliche und<br />

politische Kompetenzen ein zentrales Ziel<br />

der Bildung von <strong>Jugend</strong>lichen verfolgt, das<br />

massive Unterstützung verdient. <strong>Jugend</strong><br />

<strong>debattiert</strong> zeigt, wie Debatte lehr- und<br />

lernbar ist.«<br />

Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin,<br />

Institut für Erziehungswissenschaften<br />

»Torsten Jansen, Projektlehrer,<br />

Gymnasium Lohr (Bayern)<br />

10


Im Schuljahr 2010/11 sind dabei:<br />

n über 100.000 Schüler innen und Schüler<br />

n mit rund 4.800 Lehrkräften<br />

n an rund 730 Schu len<br />

n in 120 Verbünden<br />

11


<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

12


<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> beginnt <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> –<br />

zum Beispiel mit einer <strong>Unterricht</strong>sreihe zur<br />

Vorbereitung auf den Wettbewerb. Viele<br />

kleine Übungen ermöglichen jedem, der<br />

teil n<strong>im</strong>mt, sich persönlich zu verbessern.<br />

<strong>Unterricht</strong> mit <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist handlungs-<br />

und kompetenzorientiert. Die einzelnen<br />

Übungen können auch unabhängig<br />

vom Wettbewerb ganzjährig eingesetzt<br />

wer den. Erst dann entfalten sie ihre volle<br />

Wirkung. Schülerinnen und Schüler erwerben<br />

bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> rhetorische Fähig -<br />

keiten, die sie auch bei anderen schulischen<br />

Aufgabenstellungen, z.B. Erörterung<br />

oder Referat, gut anwenden können.<br />

An vielen Schulen gibt es außerdem eine<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

oder einen Debattierclub.<br />

»Bei uns in der Schule wird regelmäßig <strong>im</strong><br />

<strong>Unterricht</strong> <strong>debattiert</strong>. Dass ich Spaß daran<br />

habe, habe ich erst hier festgestellt, und ich<br />

hätte mir anfangs nie träumen lassen, auch<br />

nur <strong>im</strong> Landeswettbewerb zu stehen.<br />

Deshalb: Nur Mut, es lohnt sich!«<br />

Lukas Barth, Koblenz (Bundessieger 2006)<br />

13


<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> <strong>im</strong> Schulalltag ...<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> bereichert nicht nur<br />

den <strong>Unterricht</strong>, sondern auch das Schul -<br />

leben:<br />

n Entscheidungen, die in der Klassenge<br />

mein schaft anstehen, können durch<br />

Debatten vorbereitet werden.<br />

n Schülerinnen und Schüler entdecken<br />

die Schülervertretung neu. <strong>Jugend</strong><br />

<strong>debattiert</strong>-Sieger engagieren sich oft<br />

als Klassensprecher.<br />

n Am Wettbewerb in der Schule, der mehreren<br />

Jahrgangsstufen offen steht und<br />

öffentlich durchgeführt wird, kann die<br />

ganze Schule Anteil nehmen.<br />

n Auch in Schaudebatten, z.B. zu Schulfest<br />

oder Elternsprechtag, können Schüler in -<br />

nen und Schüler ihre Fähigkeiten zeigen.<br />

Das Schulnetz <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> eröffnet<br />

Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit anderen Schulen, schulart- und länderübergreifend<br />

– sogar in das europäische<br />

Ausland: zu Schulen in Polen, Tschechien,<br />

Estland, Lettland, Litauen, in der Ukraine<br />

und in Russland, die über ihren Deutsch -<br />

unterricht am Wett bewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

international teilnehmen.<br />

»<strong>Jugend</strong>liche in meinem Alter glauben<br />

oft nicht daran, dass sie Veränderungen<br />

herbeiführen können – die Debatte<br />

bietet eine Chance, diese Einstellung zu<br />

verändern.«<br />

T<strong>im</strong> Stadtaus, Fulda<br />

(Bundesfinalist 2010)<br />

14


... und darüber hinaus<br />

Seit 2004 debattieren Landes- und Bun des -<br />

finalisten von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> vor Land -<br />

tags wahlen mit Spitzenkandidaten oder<br />

Spitzen politikern der <strong>im</strong> jeweiligen Land -<br />

tag vertretenen Parteien. Diese Debatten<br />

sind eine gemeinsame Veranstaltung von<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> und Juniorwahl. Die<br />

Junior wahl, die vom Kumulus e.V. Berlin<br />

ausgerichtet wird, ist eine Wahls<strong>im</strong>ulation,<br />

die Schülerinnen und Schüler mit dem<br />

Wahl vorgang vertraut macht. <strong>Jugend</strong><br />

<strong>debattiert</strong>-Schulen werden dazu bevorzugt<br />

angesprochen.<br />

www.juniorwahl.de<br />

Seit Oktober 2008 hält das Haus der Ge -<br />

schichte, Bonn, ein besonderes museumspädagogisches<br />

Angebot für <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Schulen<br />

bereit: <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> <strong>im</strong><br />

Bundesrat. Klassen, die bereits am Wett -<br />

bewerb teilgenommen haben, erhalten<br />

die Möglichkeit, den Bundesrat an seinem<br />

historischen Sitz in Bonn kennenzulernen<br />

und in seinen Räumen aktuelle politische<br />

Streitfragen zu debattieren – nach dem<br />

gleichen Verfahren, wie es <strong>im</strong> Bundesrat<br />

in Berlin üblich ist.<br />

www.hdg.de/bonn/besucherinformation/<br />

Schule/jugend-<strong>debattiert</strong><br />

Auch bei anderen par lamentarischen<br />

Anlässen, wie z.B. dem jährlichen Festakt<br />

des Thüringer Land tags zum Tag der<br />

Verfassung, sind <strong>Jugend</strong> de battiert-Sieger<br />

gefragte Redner.<br />

»Durch <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> hat sich mein<br />

Wunsch bestätigt, mich später beruflich<br />

aktiv in der Politik zu engagieren. Schon<br />

jetzt bin ich in eine Partei eingetreten. Die<br />

Teilnahme am Wettbewerb gab für mich<br />

den letzten Anstoß. Was ich bei <strong>Jugend</strong><br />

<strong>debattiert</strong> gelernt habe, hilft mir, mich in<br />

Versammlungen und Sitzungen verstärkt<br />

einzubringen.«<br />

Lennart Feix, Pinneberg<br />

(Landessieger Schleswig-Holstein 2009)<br />

15


Die Träger des Projekts<br />

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung baut<br />

auf dem Le bens werk des 1972 verstorbenen<br />

Stifters Georg Karg, Inhaber der Hertie<br />

Waren- und Kaufhaus GmbH, auf. Mit ihrem<br />

Vermögen von rund 800 Mio. Euro und<br />

einem jährlichen Fördervolumen zwischen<br />

20 und 30 Mio. Euro gehört die Hertie-<br />

Stiftung zu den größten privaten Stiftun gen<br />

Deutsch lands. Seit 1998 besteht keinerlei<br />

Unternehmens bindung mehr. Die Hertie-<br />

Stiftung versteht sich als Reformstiftung. Sie<br />

möchte mit modellhafter Arbeit in der vorschulischen<br />

und schulischen Erziehung, der<br />

akademischen Bildung und der For schung<br />

neue, intelligente Lösungen aufspüren und<br />

zu deren praktischer Umsetzung beitragen.<br />

www.ghst.de<br />

Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen<br />

unternehmensverbundenen Stiftungen<br />

in Deutschland. Ihr gehören 92 Prozent<br />

des Stammkapitals der Robert Bosch GmbH.<br />

Sie wurde 1964 gegründet und setzt die<br />

gemeinnützigen Bestrebungen des Fir mengründers<br />

und Stifters Robert Bosch (1861–<br />

1942) fort. Die Stiftung konzentriert sich in<br />

ihrer Arbeit auf die Bereiche Wis senschaft,<br />

Gesundheit, Völkerverständigung, Bildung,<br />

Gesellschaft und Kultur. Sie betreibt in<br />

Stuttgart das Robert-Bosch-Krankenhaus,<br />

das Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut<br />

für klinische Pharmakologie und das Insti tut<br />

für Geschichte der Medizin. Im Bereich<br />

Bildung und Erziehung setzte die Stif tung<br />

frühzeitig einen Akzent in der projektbezogenen<br />

Zusammenarbeit zwischen Schu -<br />

len und in der Schul entwicklung.<br />

www.bosch-stiftung.de<br />

Die Stiftung Mercator gehört zu den großen<br />

deutschen Stiftungen. Sie initiiert und<br />

unterstützt Projekte für bessere Bildungs -<br />

möglichkeiten an Schulen und Hoch schulen.<br />

Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie<br />

Vor haben, die den Gedanken der Weltoffen -<br />

heit und To leranz durch interkulturelle<br />

Begegnungen mit Leben erfüllen und die<br />

den Austausch von Wissen und Kultur an -<br />

regen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf<br />

und gibt Beispiele, damit Menschen<br />

– gleich welcher nationalen, kulturellen<br />

und sozialen Herkunft – ihre Persön lich -<br />

keit entfalten, Engagement entwickeln<br />

und Chancen nutzen können. So will sie<br />

Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist ge -<br />

prägt von einer unternehmerischen, internationalen<br />

und professionellen Haltung.<br />

Dem Ruhrgebiet, der He<strong>im</strong>at der Stifter -<br />

familie, fühlt sie sich in besonderer Weise<br />

verbunden.<br />

www.stiftung-mercator.de<br />

Die Heinz Nixdorf Stiftung ist – neben der<br />

Stiftung Westfalen – eine von zwei unternehmensunabhängigen<br />

gemeinnützigen<br />

Stiftungen, die aus dem Nachlass des 1986<br />

verstorbenen Unternehmers Heinz Nixdorf<br />

hervorgegangen sind. Aus den Erträgen<br />

dieses Vermögens werden gefördert die<br />

Bildung, die berufliche Aus- und Fortbil -<br />

dung, insbesondere auf dem Gebiet mo -<br />

der ner Techno logie, die Wissenschaft in<br />

Forschung und Lehre, vornehmlich auf<br />

dem Gebiet der Informationstechnik, das<br />

freiheitliche de mo kratische Staatswesen<br />

mit der Sozialen Marktwirtschaft, die Ge -<br />

sundheit der Be völ kerung und der Sport.<br />

Der Stifterwille hat <strong>im</strong> Heinz Nixdorf<br />

MuseumsForum in Paderborn einen be -<br />

sonderen Ausdruck gefunden.<br />

www.heinz-nixdorf-stifung.de<br />

16


Kuratorium<br />

Zur Unterstützung des Projekts hat der Bun des prä sident das Kura torium<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> berufen. Das Kurato ri um berät über die Themen des Wett be werbs<br />

und un ter stützt das Projekt in seinen An liegen.<br />

Vorsitzende<br />

Dr. Lothar Hagebölling<br />

Staatssekretär, Chef des<br />

Bundes präsidialamtes<br />

Dr. Michael Endres<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />

Vertreter der Partner<br />

Dr. Bernd Althusmann<br />

Präsident der<br />

Kultusministerkonferenz 2011<br />

Rüdiger Frohn<br />

Beiratsvorsitzender<br />

Stiftung Mercator<br />

Dr. Ingrid Hamm<br />

Geschäftsführerin<br />

Robert Bosch Stiftung<br />

Dr. Bernd Klein<br />

Vorstandsmitglied<br />

Heinz Nixdorf Stiftung<br />

Benannte Mitglieder<br />

Prof. Dr. Ulrich von Alemann<br />

Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Gottfried Honnefelder<br />

Vorsteher des Börsenvereins<br />

des Deutschen Buchhandels<br />

Prof. Dr. Klaus Hurrelmann<br />

Hertie School of Governance, Berlin<br />

Dr. Salomon Korn<br />

Vizepräsident des Zentralrats der<br />

Juden in Deutschland<br />

Michael Krüger<br />

Verleger, München<br />

Antje Kunstmann<br />

Verlegerin, München<br />

Sandra Maischberger<br />

Journalistin, Berlin<br />

Prof. Dr. Herfried Münkler<br />

Humboldt-Universität Berlin<br />

Prof. Dr. Dagmar Schipanski<br />

Präsidentin des Thüringer<br />

Landtags a.D.<br />

Dr. h.c. Heike Schmoll<br />

Politik-Redakteurin, Berlin<br />

Prof. Dr. Gert Ueding<br />

Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />

Vertreter der Partner<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> international<br />

Prof. h.c. Dr. Hans-Georg Knopp<br />

Generalsekretär Goethe-Institut<br />

Günter Saathoff<br />

Vorstand Stiftung Erinnerung,<br />

Verantwortung und Zukunft<br />

»Ich bin <strong>im</strong>mer wieder ganz beeindruckt,<br />

welch’ hohes Niveau dieser Wettbewerb<br />

hervorbringt.«<br />

Sandra Maischberger, Journalistin<br />

»Ich bin in einem Staat groß geworden, in<br />

dem man seine Meinung nicht äußern<br />

durfte und nicht gelernt hat, sich öffentlich<br />

zu streiten. Deshalb ist mir so wichtig,<br />

dass jeder in der Schule die Kunst der Rede<br />

und Debatte lernen kann. Darum unterstütze<br />

ich <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>.«<br />

Dagmar Schipanski, Präsidentin des<br />

Thüringer Landtags a.D.<br />

»Freie Meinungsäußerung und politische<br />

Debatten gehören zu den wesentlichen<br />

Merkmalen unserer parlamentarischen<br />

Demokratie. Sie lebt vom täglichen Wettstreit<br />

der politischen Ideen. <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

ermuntert zu Einmischung und politischer<br />

Teilhabe. Der Wettbewerb fördert die Debat -<br />

tenkultur in Schule, Gesellschaft und Politik<br />

und ist die beste Vorsorge gegen eine vielfach<br />

beklagte Politikverdrossenheit.«<br />

Dr. Bernd Althusmann, Präsident der<br />

Kultusministerkonferenz 2011<br />

17


Partner<br />

Kooperationspartner auf Länderebene<br />

Bayerisches Staatsministerium<br />

für <strong>Unterricht</strong> und Kultus<br />

Landeszentrale für<br />

politische Bildung<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Kultusministerium<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Die Senatorin für Bildung<br />

und Wissenschaft<br />

Freie<br />

Hansestadt<br />

Bremen<br />

Hessisches<br />

Kultusministerium<br />

Ministerium für Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur<br />

Niedersächsisches<br />

f Kultusministerium<br />

Niedersächsisches Landesinstitut<br />

für schulische Qualitätsentwicklung<br />

18


Medienpartner<br />

Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz<br />

Hessen<br />

Bayern<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Berlin, Brandenburg<br />

Saarland<br />

Bremen<br />

Sachsen<br />

Hamburg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen, Schleswig-Holstein<br />

Thüringen<br />

Weitere Partner<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist Mitglied in der<br />

Stiftung Haus der Geschichte<br />

der Bundesrepublik Deutschland


10 Jahre<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

2001 wurde <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> in<br />

Frankfurt am Main an rund 30<br />

Schulen erprobt. Im selben Jahr hat<br />

der Bundespräsident die Auswei -<br />

tung des Projekts auf Bundesebene<br />

unter seiner Schirmherrschaft initiiert.<br />

Heute ist <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> der<br />

größte bundesweite Schülerwett -<br />

bewerb zur sprachlich-politischen<br />

Bildung mit über 100.000 Schülerin -<br />

nen und Schülern an 730 Schulen <strong>im</strong><br />

Schuljahr 2010/11.<br />

Weitere Informationen<br />

zum Projekt<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />

c/o Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />

Grüneburgweg 105<br />

D-60323 Frankfurt am Main<br />

p 069.66 07 56 146<br />

f 069.66 07 56 303<br />

e info@jugend-<strong>debattiert</strong>.de<br />

w www.jugend-<strong>debattiert</strong>.de<br />

2011<br />

© Gemeinnützige Hertie-Stiftung 2010/11, Gestaltung: werkzwei, Bielefeld<br />

www.jugend-<strong>debattiert</strong>.de

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