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Kryoforschungsbank & Zentrum für ... - Biotechnologie.de

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Fraunhofer-Technologieplattform<br />

Kryobiophysik & Kryotechnologie –<br />

Forschung und Entwicklung am <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Kryobiotechnologie<br />

Eine <strong>de</strong>r faszinierendsten Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Kryokonservierung ist sicherlich<br />

die Option <strong>de</strong>r retrospektiven Analyse<br />

leben<strong>de</strong>n biologischen Materials, also<br />

eine Verlagerung von <strong>de</strong>r gegenwärtig<br />

praktizierten sofortigen o<strong>de</strong>r zeitnahen<br />

Stichprobenanalyse und nachfolgen<strong>de</strong>n<br />

Ablage <strong>de</strong>r Daten hin zu einer<br />

Speicherung <strong>de</strong>r Proben und einer<br />

nachgelagerten Analyse bei Bedarf.<br />

Neben <strong>de</strong>n ökonomischen und infrastrukturellen<br />

Vorteilen bietet sich damit<br />

die einzigartige Möglichkeit, im Nachhinein<br />

(theoretisch Jahrzehnte später)<br />

eine Fragestellung nach aktuellem Wissens-<br />

und Technologiestand zu beantworten.<br />

Die prophylaktische Probenablage<br />

in Bezug auf unbekannte Seuchen,<br />

wie sie mit BSE, HIV o<strong>de</strong>r SARS<br />

in <strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Jahrzehnten in<br />

Erscheinung getreten sind, macht <strong>de</strong>n<br />

Vorteil und die Notwendigkeit einer<br />

retrospektiven Analyse biologischer<br />

Individualdaten <strong>de</strong>utlich. Sinnvoll und<br />

sicher ist dies aber nur, wenn umfassend<br />

beprobt wird (im I<strong>de</strong>alfall eine<br />

vollständige statistische Gesamtheit an<br />

Stelle <strong>de</strong>r bisher meist üblichen Stichproben).<br />

Dabei muss berücksichtigt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass Individuenzahlen (sei es im humanmedizinischen,<br />

veterinärmedizinischen<br />

o<strong>de</strong>r pharmazeutisch-technischen<br />

Bereich) zur Ablage kommen,<br />

Mikro-Kryocontainer aus Silizium zur Aufnahme und<br />

späteren Fraktionierung von Suspensionströpfchen mit<br />

Zellen. In einem solchen Tropfen befin<strong>de</strong>n sich immerhin<br />

einige tausend bis zu zehntausend Zellen.<br />

Adaptives, miniaturisiertes Kryosubstrat <strong>für</strong> ein breites biologisches Probenspektrum. Wesentliche Vorteile <strong>de</strong>s neuen<br />

Ablagesystems sind die hohe erreichbare Packungsdichte an biologischen Proben, die Modularisierung <strong>de</strong>s Trägersystems<br />

<strong>für</strong> eine nichtinvasive Entnahme von Einzelproben und die absolut ein<strong>de</strong>utige Zuordnung von Datensätzen<br />

durch physische Kopplung von elektronischen Memory-Chips an die biologische Probe. Die Kopplung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Trägersysteme erfolgt durch unterschiedliche, zum Patent angemel<strong>de</strong>te Verfahren (z.B. Schiebesystem wie in <strong>de</strong>r<br />

Abbildung o<strong>de</strong>r Drehachsen-Substratstapel). In die Mikrocontainer können Zellsuspensionen, bewachsene Gewebe<br />

aber auch Biosubstrate abgelegt wer<strong>de</strong>n (Kreisbil<strong>de</strong>r rechts).<br />

die bei konservativen Schätzungen im<br />

Bereich mehrerer Hun<strong>de</strong>rttausend bis zu<br />

Millionen liegen. Derartige Probenzahlen<br />

sind mit <strong>de</strong>r aktuellen Probenbehältertechnologie<br />

nicht zu bewältigen.<br />

Die sich daraus ergeben<strong>de</strong> zentrale<br />

Aufgabenstellung <strong>de</strong>r Forschung am<br />

<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Kryobiotechnologie ist es,<br />

Prinzipien und Vorrichtungen <strong>für</strong> das<br />

parallele und auch selektive Einfrieren,<br />

Langzeitlagern, Auftauen, <strong>de</strong>r Teilentnahme<br />

von Material und das Verwalten<br />

einer Vielzahl von biologischen<br />

Proben (insbeson<strong>de</strong>re Zellsuspensionen)<br />

zu entwickeln und damit im Saarland<br />

eine im europäischen Umfeld einzigartige<br />

Konstellation aus Forschung<br />

und Entwicklung in Form einer Referenz-<br />

als auch Evaluations-Kryobank<br />

aufzubauen.<br />

Arbeitsgebiete und Forschungsfel<strong>de</strong>r<br />

Die gestellte Aufgabe erfor<strong>de</strong>rt ein<br />

Um<strong>de</strong>nken in <strong>de</strong>r Kryobiologie. Mit <strong>de</strong>r<br />

seit über 20 Jahren unverän<strong>de</strong>rten Art<br />

<strong>de</strong>r Lagerung, nämlich <strong>de</strong>r Ablage von<br />

Proben in Volumina im Milliliter-Bereich<br />

und darüber, können die Lagererfor<strong>de</strong>rnisse<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen <strong>Biotechnologie</strong>n<br />

nicht erfüllt wer<strong>de</strong>n. Die Abteilung<br />

»Kryobiophysik & Kryotechnologie«<br />

hat <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n Fokus auf die Entwicklung<br />

eines Basissystems (Kryosubstrat<br />

<strong>für</strong> Zellsuspensionen) <strong>für</strong> eine grundlegend<br />

neue Art <strong>de</strong>r Lagerung biologischer<br />

Proben gerichtet.<br />

Diese neuen Kryosubstrate weisen folgen<strong>de</strong><br />

Vorteile auf:<br />

– Down-Scaling <strong>de</strong>r Probenablage in<br />

<strong>de</strong>n Mikroliter- und Sub-Mikroliter-<br />

Bereich<br />

– Entnahme von Teilproben ohne ein<br />

Auftauen <strong>de</strong>r Restproben<br />

– Physikalisch gekoppelte Aufbewahrung<br />

<strong>de</strong>r biologischen und nichtbiologischen<br />

Information, d.h. eine<br />

Integration von Probe und Daten<br />

– Verringerung <strong>de</strong>r Temperaturgradienten<br />

Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Biomedizinische Technik 19

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