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Kryoforschungsbank & Zentrum für ... - Biotechnologie.de

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(3) Kryobioinformatik / ChameleonLab<br />

Die Fortschritte in <strong>de</strong>r Tieftemperaturelektronik<br />

ermöglichen mittlerweile die<br />

uneingeschränkte Funktion von Speicherchips<br />

unter Kryobedingungen.<br />

Damit ist es möglich, je<strong>de</strong>n Probenträger<br />

mit einem elektronischen Speicher<br />

zu versehen, <strong>de</strong>r die zu einer Probe<br />

gehören<strong>de</strong>n Daten enthält, und dieses<br />

intelligente Kryosubstrat in einem<br />

Kryotank <strong>für</strong> lange Zeit zu lagern.<br />

Probe und Information wer<strong>de</strong>n also<br />

physikalisch miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n<br />

gelagert. Diese Form <strong>de</strong>r Datenablage<br />

gewährleistet die Verwechslungssicherheit<br />

von Probe und Information und<br />

wird es notwendig machen, bereits in<br />

<strong>de</strong>n nächsten Jahren Millionen von<br />

<strong>de</strong>zentralen Datenträgern zu verwalten,<br />

die unterschiedliche Informationsstrukturen<br />

tragen können, abhängig<br />

von Zelltyp und jeweiliger Informationsanfor<strong>de</strong>rung<br />

zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />

Probenablage. Schwerpunkt <strong>de</strong>r Kryobioinformatik<br />

ist die Entwicklung adaptiver<br />

Datenbanken und adaptiver Softwaresysteme,<br />

die sich als <strong>für</strong> das<br />

Datenhandling in Kryobanken und<br />

Kryolabors erfor<strong>de</strong>rlich herausgestellt<br />

haben, weil sie die evolutiven Vorgänge<br />

in <strong>de</strong>n Informationsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

adäquat umsetzen können.<br />

Vor diesem Hintergrund ist ChameleonLab<br />

entstan<strong>de</strong>n. In Zukunft wer<strong>de</strong>n<br />

Labore eine stets wachsen<strong>de</strong><br />

Anzahl verschie<strong>de</strong>nster Arbeitsabläufe<br />

(Workflows) beherrschen müssen, die<br />

teils aus neuen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen hervorgehen wer<strong>de</strong>n<br />

und teils aus neuen Anwendungsgebieten<br />

<strong>für</strong> kryokonservierte Zellen<br />

resultieren wer<strong>de</strong>n. Labore wer<strong>de</strong>n<br />

Proben in einem bisher nicht gekannten<br />

Maß austauschen müssen, woraus<br />

sich die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Austauschbarkeit<br />

und Kompatibilität von Workflow-Definitionen<br />

ergibt, aber auch ein<br />

hohes Verwechslungsrisiko entstehen<br />

kann. Austauschbarkeit von Workflow-<br />

Definitionen erfor<strong>de</strong>rt Unabhängigkeit<br />

von einem bestimmten Labor. Neben<br />

<strong>de</strong>m Austausch von Proben und Workflow-Definitionen<br />

spielt <strong>de</strong>r Austausch<br />

Vergleich von konventioneller Kryotechnologie und <strong>de</strong>r vom Fraunhofer IBMT neu entwickelten Kryotechnologie.<br />

Während ein durchschnittliches Zellvolumen in <strong>de</strong>r Größenordnung Picoliter liegt, fassen die kleinsten han<strong>de</strong>lsüblichen<br />

Kryoröhrchen Volumina im Milliliterbereich. Um das zukünftige Aufkommen an Zellproben zu bewältigen, ist<br />

eine Volumenreduktion <strong>de</strong>r Probengröße erfor<strong>de</strong>rlich und zu<strong>de</strong>m biologisch sinnvoll. Das gezeigte IBMT-Kryosubstrat<br />

enthält 30 Probentöpfchen zu jeweils 25 µl auf einer Grundfläche von 4 x 3 cm. In konventioneller Technologie wer<strong>de</strong>n<br />

die zu einer Probe gehören<strong>de</strong>n Daten in einer externen Datenbank gespeichert und über eine entsprechen<strong>de</strong> Probenbeschriftung,<br />

beispielsweise einen Barco<strong>de</strong>, referenziert. Im Gegensatz dazu wird an je<strong>de</strong>s IBMT-Kryosubstrat ein<br />

Speicherchip angekoppelt, <strong>de</strong>r gegenwärtig eine Kapazität bis zu einem Gigabyte erreichen kann. Sämtliche Probendaten,<br />

Vorgaben zu <strong>de</strong>n Arbeitsabläufen und Dokumentationsdaten wer<strong>de</strong>n auf diesem Chip gespeichert und können<br />

immer ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>r angekoppelten Probe zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Schematische Ansicht <strong>de</strong>r ChameleonLab-Prinzipien. Die Ansicht zeigt einen Probe-Chip-Verbund und eine Zellprobe<br />

mit einem zugehörigen Arbeitsablauf (»Workflow«). Die bei <strong>de</strong>r Probe auf <strong>de</strong>m Chip gespeicherte Workflow-Definition<br />

diktiert das »Verhalten« <strong>de</strong>s adaptiven Labors. Vor <strong>de</strong>r Prozessausführung wird das Labor gemäß <strong>de</strong>n Informationen<br />

auf <strong>de</strong>m Chip konfiguriert und initialisiert. Das Labor wird dabei von einem »Standby«-Zustand »LABOR« zu<br />

einem <strong>de</strong>finierten Zustand »LABOR*« hin umkonfiguriert. Eine Kryoprobe mit Chip kann also ein ChameleonLab-<br />

Labor spezifisch verän<strong>de</strong>rn und steuern. Effizienz und Probensicherheit wer<strong>de</strong>n signifikant erhöht.<br />

von Labor-Dokumentationsdaten eine<br />

weitere wesentliche Rolle.<br />

ChameleonLab ist ein adaptives<br />

Labormanagementsystem, das sich<br />

je<strong>de</strong>r beliebigen Probe anpasst, in<strong>de</strong>m<br />

sich das Labor gemäß <strong>de</strong>r Workflow-<br />

Definition konfiguriert. Die Ausführung<br />

<strong>de</strong>r Workflows wird durch ChameleonLab<br />

vollständig gesteuert und<br />

überwacht. ChameleonLab basiert<br />

auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n drei Prinzipien:<br />

– Die einer Probe zugeordneten Workflow-Definitionen<br />

wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

Probe gespeichert, konkret beispiels-<br />

Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Biomedizinische Technik 29

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