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Karnicon 69 - Wikia

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Am ersten Morgen des neuen Jahres war der Bereich vor dem Tor wie angekündigt<br />

geräumt worden. In die Nähe des Eingangs durfte nur gehen, wer sich zuvor auf Waffen<br />

durchsuchen ließ. Es würde schon genug Unfälle geben, so eine der Wachen, da wollten die<br />

Herren der Stadt nicht auch noch Kampfverletzte hinnehmen. Rüstungen dagegen waren<br />

nicht verboten, und viele trugen Lederrüstungen und Arm­ und Beinschienen, um bei<br />

Stürzen glimpflicher davon zu kommen. Ich denke, dass solche Dinge beim Rennen hinderlich<br />

sind, aber ich hätte sie mir ja ohnehin nicht leisten können. Ich erwartete auch, dass<br />

es ohnehin nicht zu Kämpfen kommen würde. Die Wachmannschaft der Stadt ist bereits<br />

aufgestellt, insbesondere viele Tauren mit besonders fein gearbeiteten Keulen. Der Hauptmann<br />

der Wache scheint sogar eine magische Keule zu haben, das kann aber auch nur ein<br />

Gerücht sein. Eingesetzt haben sie ihre Waffen noch nicht, schon ein lautes Knurren der<br />

Tauren hat bisher noch jeden Störenfried zur Besinnung gebracht.<br />

Dann trat ein Gar auf das Podest, stellte sich als Nellar vor. Er sei von den Lehnsherren<br />

der Stadt als Verwalter eingesetzt worden. Er und seine Schreiber würden später durch die<br />

Stadt gehen und die in Besitz genommenen Häuser beurkunden. Bis dahin müsse ein jeder,<br />

der ein Haus beanspruchen wolle, im Türrahmen stehen bleiben und es so als das seinige<br />

kennzeichnen. Häuser, deren Türen mit dem Siegel von Buta Samui markiert seien, stünden<br />

nicht für die Besiedlung zur Verfügung, sondern seien bereits verkauft, so erinnerte er.<br />

Schließlich kamen noch zwei der drei Herren der Stadt. Nein, eigentlich kamen sie nicht,<br />

sie waren einfach da. Niemand hat sie kommen sehen, sie standen einfach plötzlich auf der<br />

Bühne. Eine durchscheinende Gestalt, die als Serkes vorgestellt wurde, stand mit einem<br />

ebenso durchscheinenden Bierkrug auf der Bühne und blickte ins Leere, aber dennoch wirkte<br />

er nicht gespenstisch, sondern fröhlich. Der andere hatte eine Tür mitten in der Luft geöffnet,<br />

trat hindurch, schloss die Türe und hinter ihm war nur noch der Wind, als wenn dort<br />

auch noch nie ein Durchgang gewesen wäre. Letzterer stellte sich als Totoro vor, und hielt<br />

auch noch eine Rede über die großen wirtschaftlichen Perspektiven der Stadt. Ich habe<br />

nicht so genau hingehört, denn einige Siedler versuchten, sich so nah an den Eingang zu<br />

drängeln wie möglich, und von den Typen mit Rüstung waren viele sehr kräftig und schoben<br />

mich einfachen Kürschnergesellen zur Seite. Die Wachen am Tor zur Stadt schauten<br />

fragend zur Bühne, ihnen wurde aber bedeutet, nicht einzugreifen. Schon bald konnten die<br />

ersten Siedler die eisernen Türflügel berühren, wurden die Wachen gezwungen, beiseite zu<br />

gehen.<br />

Die auf der Bühne beobachteten das Treiben von oben, wie Eltern, die ihren Kindern beim<br />

Spielen zusehen. Ich habe nicht verstanden, wie genau es geschah – aber plötzlich war da<br />

eine riesige Öffnung im Eiswall neben dem Tor zu Buta Samui. Die meisten achteten<br />

nicht darauf und schoben weiter gegen das Tor, aber die, die wie ich am Rand standen, erfassten<br />

die Lage schnell und rannten auf den neuen Durchgang zu und von dort aus hinein<br />

in die Vorhalle. Der Durchgang soll sich nach einigen Momenten wieder geschlossen haben,<br />

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