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Schließlich erklang eines Tages von der Spitze der Arbeiterkolonne ein verhaltener Ruf:<br />
„Der Wald ist zu Ende, wir sind da!“<br />
Der Ruf setzte sich durch die Reihen fort bis zu Magnus Njalson. Sofort machte sich der<br />
König zusammen mit Ragnar Fânson und einigen der noch klaren Krieger, Schriftgelehrten<br />
und Eskari Forscher auf den Weg nach vorne. Und tatsächlich, der Wald war zu Ende. Vor<br />
ihnen erhob sich die alte Stadt Ys. Sie waren endlich am Ziel der Reise.<br />
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Magnus Njalson gab noch einige Befehle, und dann machte er sich mit den Leuten, die bei<br />
ihm waren, auf den Weg in die Stadt.<br />
„König Magnus, wir sollten uns zuerst nach dem Tempel des Dondra umsehen. Falls das,<br />
was uns und unseren Männern im Wald so zu schaffen macht, doch wider Erwarten von<br />
Dondra kommen sollte, werden wir es im Tempel am ehesten erfahren. So alt, wie der<br />
Tempel ist, wird er eine mächtige Aura haben. Auch wenn wohl sehr lange niemand mehr<br />
dort gebetet hat.“<br />
Der König nickte Ragnar Fânson zu.<br />
„Ja mein Freund, das hört sich nach einem guten Vorschlag an. Männer, überprüft Eure<br />
Seile. Wir haben bis jetzt keine Verluste zu beklagen, und ich will nicht, dass sich das heute<br />
in Ys ändert.“<br />
Sorgfältig überprüften die Männer die Seile, dann machte sich der kleine Trupp auf in<br />
Richtung des Zentrums von Ys. Denn dort wurde der Tempel vermutet.<br />
Die breiten Straßen von Ys, allesamt aus Stein, waren zum größten Teil schon mit Grün<br />
überwachsen. Die alten Häuser, auch alle aus Stein, standen leer und verlassen. Die leeren<br />
Fenster, hinter denen es nur Schatten und Dunkelheit zu geben schien, schauten auf die<br />
ersten Menschen herab, die es wagten, die Stille von Ys zu stören, seit es zur Legende<br />
wurde. Die Schritte der Männer halten dumpf von den Wänden wieder.<br />
„Unheimlich“, murmelte der eine, „beängstigend“ der andere, doch ging die Gruppe weiter.<br />
Die breite Straße schien direkt in das Zentrum von Ys zu führen. Und nach einer guten<br />
Stunde, die einfachen Häuser waren längst größeren Gebäuden, die man am ehesten als<br />
Villen oder kleine Paläste bezeichnen konnte gewichen, öffnete sich die Straße auf einen<br />
sehr großen Platz, in dessen Mitte sich das höchste Gebäude der Stadt unberührt von<br />
jeglichem Bewuchs in den Himmel erhob. Die Zeichen auf den Wänden und dem großen<br />
Doppeltor waren nicht zu übersehen, und auch ohne dass einer der Priester etwas sagte,<br />
wußte jeder in der Gruppe, was das für Zeichen waren. Es waren die Zeichen Dondras. Die<br />
Priesterschaft zeigte aufgeregt auf einige Zeichen, und sie fingen sofort an zu diskutieren.<br />
„Ragnar, über was redet ihr da ?“ fragte ihn der König.<br />
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