Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven
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Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />
<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />
Teil C: Wirkungskontrolle Bodenfauna<br />
Makrozoobenthos im Weserästuar nachgewiesen werden. Viele der Arten zeigen aber kein regelmäßiges<br />
Vorkommen. Als Art mit der höchsten Konstanz (> 45%) ist der erst vor wenigen Jahren mit<br />
der Schifffahrt eingeschleppte Borstenwurm Marenzellaria viridis zu nennen. Neben den Schwebegarnelen<br />
Bathyporeia elegans, Crangon crangon und Neomysis integer sind der Schlickkrebs Corophium<br />
volutator, der Krebs Mesopodopsis slabberi und der Vielborster Magelona mirabilis die Arten mit einer<br />
Konstanz über 20 %.<br />
Tonnenuntersuchungen<br />
Ein weiteres Thema der Diskussionen um den 14m-Ausbau der Außenweser ist das Ausmaß der<br />
prognostizierten Verschiebung der Brackwassergrenze gewesen. Für das Elbeästuar ist über die<br />
zurückliegenden Untersuchungen der letzten 100 Jahre das Ausmaß der Verschiebung nachgewiesen,<br />
es fehlen jedoch entsprechende Erkenntnisse für das Weserästuar. Gezielt bearbeitet werden<br />
können derartige Fragestellungen nur über einen langen Zeitraum und mit einem hohen finanziellen<br />
Aufwand. Eine Möglichkeit der Reduzierung des Aufwandes liegt in der Auswahl von Arten mit<br />
bekannten Salinitätsansprüchen und in der Auswahl von zeitlich eingeschränkt zugelassener Besiedlung.<br />
Die Fahrrinnentonnen müssen im Rahmen der Wartung regelmäßig alle 1 – 1,5 Jahre gesäubert<br />
werden. Daher bot sich hierüber die Möglichkeit, die Fragestellung der Verschiebung der Brackwassergrenze<br />
für das Weserästuar anzugehen. Allerdings gibt es selbst unter diesen Rahmenbedingungen<br />
keine Garantie, am Ende klare Antworten zu erhalten. Auch so sind Langzeitreihen erforderlich,<br />
bevor diese Fragestellung bearbeitet werden kann.<br />
In 1993 ist die Tonnenuntersuchung im Weserästuar begonnen worden, die primär auf der Besiedlung<br />
von Balaniden (Seepocken) die jährlich gemittelte „biologische Grenze“ verschiedener Salinitätsgrenzen<br />
erfasst. Allerdings sind die ersten 2-3 Jahre wegen methodischer Schwierigkeiten nur<br />
eingeschränkt verwendbar. Bei diesen Untersuchungen werden die Tonnen an Bord des Tonnenlegers<br />
Bruno Illing genommen. Von einer Fläche von 20 x 20 cm wird die Besiedlung in 70 % Alkohol<br />
überführt und fixiert. Die Seepocken werden zur Art bestimmt und gezählt, der „Beifang“ wird mit aufgenommen.<br />
Wenn ein entsprechend hohes „N“ vorliegt, soll der Beginn der Besiedlung mit zunehmendem Salzgehalt<br />
in Relation zu den mittleren Abflüssen gesetzt werden. Die 3 Seepockenarten siedeln artspezifisch<br />
ab Salinitäten von ca. 3 ‰ (Balanus improvisus) 12-14 ‰ (B. crenatus) und 14 ‰ (Elminius<br />
modestus) (Luther 1987). In den Jahren 1997 – 1999 hat B. improvisus Besiedlungsdichten über 100<br />
Ind/m 2 ab Unterweser-km 43,5 bis 50 erreicht. Die mittleren Abflüsse liegen mit 210 – 236 m 3 /s in den<br />
Jahren 1997 – 1999 sehr eng zusammen, die Lage des Besiedlungsbeginns im Salzgradienten differierte<br />
in dieser Zeit um bis zu 7 km. Dies zeigt die Problematik und die Notwendigkeit, ein hohes N mit<br />
ausreichender Streuung zur Abdeckung der breiten natürlichen Variabilität zu erhalten, bevor<br />
Auswertungen in Richtung der Fragestellung Aussagekraft erlangen können.<br />
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