Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven
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Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />
<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />
Teil D: Vegetation im Deichvorland<br />
Veränderungen der Vegetation im Deichvorland an Unter- und Außenweser seit 1950<br />
Einführung<br />
Dipl.-Biol. Volker Steege<br />
(Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong>)<br />
Die vegetationskundlichen Untersuchungen im Deichvorland wurden nicht im Planfeststellungsbeschluss<br />
zum 14m-Ausbau angeordnet, sie wurden erst im Zuge der Umweltrisikoeinschätzung für neu<br />
beantragte Anpassungsvorhaben an Unter- und Außenweser aufgenommen. Anlass war die in der<br />
Umweltverträglichkeitsuntersuchung zum 14m-Ausbau getroffene Annahme, dass mit dem prognostizierten<br />
Anstieg des Thw eine Verdrängung der Ufervegetation in Richtung Deichvorland verbunden<br />
sein würde. Auf dieser Grundlage wurde im Landschaftspflegerischen Begleitplan der Umfang an<br />
Kompensationsflächen für Beeinträchtigungen der Vegetation bemessen. Den beteiligten Fachleuten<br />
dürfte dabei klar gewesen sein, dass sich die prognostizierten Veränderungen nicht 1:1 in der Natur<br />
wiederfinden lassen würden, sondern von weiteren Umweltfaktoren überlagert werden. Es ging vielmehr<br />
darum, ein Hilfsmaß für die Bemessung der Kompensation zu finden.<br />
Während der Bearbeitung der Umweltrisikoeinschätzungen wurde die Verdrängungs-Hypothese verstärkt<br />
hinterfragt, zumal gerade in Bereichen, in denen beim 14m-Ausbau besonders große Verluste<br />
an Schilfröhricht prognostiziert worden waren (Rechter Nebenarm und Schweiburg), Auflandungstendenzen<br />
vorherrschen und die Röhrichtbestände vom visuellen Eindruck her im letzten Jahrzehnt stabil<br />
und eher in Ausdehnung begriffen waren.<br />
Nachdem erste Auswertungen von Luftbildern und alten Stromkarten am Leuchttisch den Eindruck<br />
eines tendenziellen Vorwachsens der Röhrichte in den Nebenarmen bestärkt hatten, wurde in<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong> und einer Bearbeitergruppe<br />
(Dr. Brüning, Dr. Ringot, Dipl.-Biol. Schikore) eine Methodik zur digitalen Bearbeitung von<br />
Luftbildern und Stromkarten in einem GIS entwickelt. Die Arbeitshypothese war, dass sich aufgrund<br />
des deutlichen Thw-Anstieges seit 1950 in der Unterweser und bei <strong>Bremerhaven</strong> ein Verlust von Uferröhrichten<br />
abzeichnen müsste, wenn die Verdrängungstheorie in der Natur wirksam würde.<br />
Inzwischen sind alle längeren unverbauten Uferbereiche an Unter- und Außenweser sowie die Untere<br />
Wümme soweit bearbeitet, dass erste abgesicherte Aussagen über die Vegetationsentwicklung im<br />
Zeitraum von ca. 1955 bis zum Jahr 2002 getroffen werden können. Teile der Untersuchungen wurden<br />
dabei auch an die KÜFOG (Frau Dipl.-Biol. Köhler-Loum) vergeben. Die Fertigstellung der jeweiligen<br />
Untersuchungsberichte befindet sich noch in Bearbeitung.<br />
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