Tagungsband Fachseminar 2004 - WSA Bremerhaven
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Wasser- und Schifffahrtsamt <strong>Bremerhaven</strong><br />
<strong>Fachseminar</strong> "14m-Ausbau – Auswirkungen auf die Umwelt"<br />
Teil D: Vegetation im Deichvorland<br />
Ergebnisse aus dem Rechten Nebenarm<br />
• Es erfolgte über den gesamten Untersuchungszeitraum eine generelle und relativ kontinuierliche<br />
Röhrichtzunahme.<br />
• Die stärkste, absolute Zunahme der Röhrichtbestände erfolgte zwischen 1979 und 1991 in den<br />
Gebieten Nord-Westufer und Mitte-Ostufer, also in Bereichen mit bereits ausgeprägten Röhrichtgürteln.<br />
• Eine qualitative Differenzierung lässt allenfalls die Aussage zu, dass die Rohrkolbenbestände<br />
(Typha spec.) eher stagnierten während die Schilfbestände (Phragmites communis) stark zunahmen.<br />
Über die Entwicklung der weiteren Typi ließen sich wegen der anhand der SW-Luftbilder<br />
schlechten Differenzierbarkeit keine gesicherten Aussagen machen.<br />
• Im Zeitraum von 1954 bis 1979 lässt sich im Gebiet Nord (I) eine starke Verlagerung der Uferlinien<br />
und somit der betroffenen Röhrichtbestände erkennen, was durch hohe Zuwachs– als auch Verlustbeträge<br />
zahlenmäßig verdeutlicht wird. Auch im Gebiet Mitte–Ostufer (III) lässt sich ein großer<br />
Röhrichtzuwachs anhand der Differenzflächen belegen. In diesem Zeitraum traten offenbar die<br />
relativ größten Änderungen der Strömungsverhältnisse und somit stärksten Flächengewinne auf.<br />
Von 1979 bis 1991 erkennt man hingegen einen über alle Gebiete recht gleichmäßig verteilten<br />
Flächenzuwachs (fortschreitende Verlandung).<br />
• In der Summe nahmen die Röhrichtflächen im Uferbereich von 1954 bis 1979 um ca. 21,3 ha zu.<br />
Im Zeitraum 1979 bis 1991 betrug die Zunahme ca. 9,7 ha.<br />
• Die beobachteten Verlandungsprozesse lassen sich auch anhand der gemessenen Abstände der<br />
Vegetationseinheiten eindrucksvoll belegen: So sind die Ufer des Rechten Nebenarms im mittleren<br />
Bereich von 1954 bis 1991 um 35 – 60 m näher aneinander herangerückt, im Norden sogar<br />
um bis ca. 90m. In der Gesamtheit nahm der mittlere Uferabstand im Bereich der untersuchten<br />
Profile von ca. 220 m (1954) über ca. 197 m (1979) auf unter 192 m (1991) ab.<br />
• Anhand von eingearbeiteten Vermessungsprofilen des <strong>WSA</strong> <strong>Bremerhaven</strong> ist zu ersehen, dass in<br />
den meisten Auflandungsbereichen das Hochwachsen des Bodens "höher" erfolgt ist, als der Anstieg<br />
des Thw. Die flächigen Röhrichte standen 1956 größtenteils auf dem Höhenniveau des<br />
MThw oder darunter. 1994 standen sie häufig über dem Niveau des MThw. Da das MThw von<br />
Jahr zu Jahr sehr veränderlich ist und die funktionelle Abhängigkeit der Höhenlage der Röhrichte<br />
von den Tidehochwasserständen nicht rechnerisch beschrieben werden kann, können hier nur<br />
abgeschätzte Annahmen getroffen werden. Es kann dennoch begründet angenommen werden,<br />
dass die großen Röhrichtflächen in Relation zu einer theoretisch anzunehmenden Verdrängung<br />
durch ansteigende Thw in den 90er Jahren auf einem "sichereren" Höhenniveau standen als in<br />
den 50er Jahren.<br />
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