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Lass uns tanzen, Simonetta

„Simonetta, du bist wunderschön.“ hauchte er ihr zu, während er einen Finger über ihre rechte Augenbraue fahren ließ und beim an­deren Auge den Pony zu Seite schob. Simonetta warf ihn aufs Bett und meinte: „Nachthemden also, Negligés die bringen's bei dir. Nur sonst trag ich die gar nicht.“ lachte sie. „Du siehst darin wundervoll aus. Eigentlich viel zu schade, um damit ins Bett zu gehen.“ erklärte Paul. „Und was kann man sonst im Negligé machen?“ fragte Simonetta launig lächelnd. „Tanzen,“ meinte Paul, „ja lass uns tanzen.“ „Du nackt und ich im Negligé?“ fragte Simonetta zweifelnd lächelnd nach. „Ja warum nicht? Komm Simonetta, lass uns tanzen.“

„Simonetta, du bist wunderschön.“ hauchte er ihr zu,
während er einen Finger über ihre rechte Augenbraue
fahren ließ und beim an­deren Auge den Pony
zu Seite schob. Simonetta warf ihn aufs Bett und meinte:
„Nachthemden also, Negligés die bringen's bei dir.
Nur sonst trag ich die gar nicht.“ lachte sie.
„Du siehst darin wundervoll aus. Eigentlich viel zu schade,
um damit ins Bett zu gehen.“ erklärte Paul.
„Und was kann man sonst im Negligé machen?“
fragte Simonetta launig lächelnd. „Tanzen,“ meinte Paul,
„ja lass uns tanzen.“ „Du nackt und ich im Negligé?“
fragte Simonetta zweifelnd lächelnd nach.
„Ja warum nicht? Komm Simonetta, lass uns tanzen.“

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terwegs und Paul allein zu Hause. <strong>Simonetta</strong> hätte es zwar lieber gesehen,<br />

wenn Paul auch diese Interessen geteilt hätte, aber das hielt sie nicht für einen<br />

entscheidenden Bereich ihrer Beziehungen. Sie kümmerte sich eben weiter allein<br />

darum wie bisher auch.<br />

Paul vermittelte das Alleinsein eher ein anderes Gefühl. Er war der kleinkarierte<br />

Spießbürger der brav zu Hause saß, während die Grande Dame die Welt bereiste.<br />

Er hätte ja mitfahren können, nur dass es ihn nicht bewegte war eben<br />

das Problem, dass ihm das Bild eigener Beschränktheit vermittelte. Etwas Anderes,<br />

Gleichbedeutendes hatte er auch nicht vorzuweisen. Außer ihrer guten<br />

Beziehung habe er <strong>Simonetta</strong> nichts zu bieten, war seine Ansicht. Für Pauls<br />

Selbstwertgefühl war es sehr abträglich, das <strong>Simonetta</strong> so viele eigene Aktivitäten<br />

entwickelte.<br />

Claudias erster Unterricht<br />

Die Arbeit in der Schule machte ihm zunehmend Freude. Mit der neuen Referendarin<br />

gab es viel zu schmunzeln und zu lachen. Frau Claudia Kruifs Verhalten<br />

war nicht tollpatschig, aber unbekümmert offen. Sie erklärte, dass sie<br />

grundsätzlich keine Befürchtungen habe, aber sie habe schon ein wenig Angst,<br />

dass die Schüler sie nicht respektieren würden, zumal jetzt auch noch in der<br />

Oberstufe. Sie habe schon im Praktikum Probleme damit gehabt, aber jetzt<br />

sähen ja manche Schülerinnen älter aus als sie. „Die werden sich doch von mir<br />

Kindergesicht nichts sagen lassen wollen.“ befürchtete sie. Paul lachte und<br />

meinte: „Claudia ich denke, da wird es keine Probleme für sie geben, wenn<br />

man die Angst davor nicht ständig in ihrer Stimme hört. Versuchen sie nicht an<br />

so etwas zu denken. Ich werde sie bei ihrer ersten Stunde kurz vorstellen, und<br />

sie können sicher sein, dass es keine Probleme geben wird.“ Paul zeichnete bei<br />

seiner Vorstellung ein tolles Bild von Frau Kruif und wusste, sie den Schülern in<br />

launigen Worten sympathisch zu machen. Eigentlich hätte das schon gereicht,<br />

aber er appellierte noch mal an ihr Alter und gewisse Höflichkeitsformen, dass<br />

sich blamiert hätte, wer sich bei Frau Kruif daneben benähme. Paul hatte das<br />

Vertrauen der Schüler, und seine Worte wurden respektiert. „Danke, danke,<br />

danke, Paul. Sie sind wunderbar.“ fiel ihm Claudia nach der Stunde um den<br />

Hals, „Ich glaube die Schüler mögen mich durch das, was sie erzählt haben.<br />

Sie sind ein Zauberer, ich bewundere sie, Paul.“ „Na für Zauberer ist das eben<br />

ein Klacks.“ reagierte Paul, „Ich kenne die Schüler ja und weiß ein wenig was<br />

sie hören wollen, was bei ihnen ankommt. Mehr steckt nicht dahinter.“ „Ja sie<br />

haben sich nachher erkundigt, wo ich denn in den USA war, und ob sie das<br />

jetzt auch noch machen könnten. Ein Mädchen wollte wissen, wie man denn<br />

Mitglied bei den Grünen werden könne. Alles nur, was etwas mit ihrer<br />

Einführung zu tun hatte, im Unterricht kam davon ja nichts vor.“ „Sollen wir<br />

denn nicht mal etwas über Idaho machen, das liegt doch in den Rockys, da<br />

gibt es doch bestimmt irgendwelche Anknüpfungspunkte.“ überlegte Paul. „Ja<br />

natürlich der Yellowstone, da waren meine Gasteltern ja beschäftigt. Da habe<br />

ich sogar ganz viel persönlichen Krempel.“ ergänzte Claudia begeistert, „Wir<br />

werden <strong>uns</strong> mal etwas überlegen, wie wir das richtlinienkompatibel machen.“<br />

<strong>Lass</strong> <strong>uns</strong> <strong>tanzen</strong>,<strong>Simonetta</strong> – Seite 17 von 39

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