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Lass uns tanzen, Simonetta

„Simonetta, du bist wunderschön.“ hauchte er ihr zu, während er einen Finger über ihre rechte Augenbraue fahren ließ und beim an­deren Auge den Pony zu Seite schob. Simonetta warf ihn aufs Bett und meinte: „Nachthemden also, Negligés die bringen's bei dir. Nur sonst trag ich die gar nicht.“ lachte sie. „Du siehst darin wundervoll aus. Eigentlich viel zu schade, um damit ins Bett zu gehen.“ erklärte Paul. „Und was kann man sonst im Negligé machen?“ fragte Simonetta launig lächelnd. „Tanzen,“ meinte Paul, „ja lass uns tanzen.“ „Du nackt und ich im Negligé?“ fragte Simonetta zweifelnd lächelnd nach. „Ja warum nicht? Komm Simonetta, lass uns tanzen.“

„Simonetta, du bist wunderschön.“ hauchte er ihr zu,
während er einen Finger über ihre rechte Augenbraue
fahren ließ und beim an­deren Auge den Pony
zu Seite schob. Simonetta warf ihn aufs Bett und meinte:
„Nachthemden also, Negligés die bringen's bei dir.
Nur sonst trag ich die gar nicht.“ lachte sie.
„Du siehst darin wundervoll aus. Eigentlich viel zu schade,
um damit ins Bett zu gehen.“ erklärte Paul.
„Und was kann man sonst im Negligé machen?“
fragte Simonetta launig lächelnd. „Tanzen,“ meinte Paul,
„ja lass uns tanzen.“ „Du nackt und ich im Negligé?“
fragte Simonetta zweifelnd lächelnd nach.
„Ja warum nicht? Komm Simonetta, lass uns tanzen.“

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könnte da etwas in der Richtung sein?“ fragte sie und lachte, „Was war denn<br />

sonst immer sehr schön?“ überlegte Claudia weiter, „Ja, ja ich habe eigentlich<br />

viel geträumt. Fand ich sehr schön, draußen irgendwo zu sitzen, den Blick auf<br />

die Apfelbäume, die weite Landschaft und den Waldrand im Hintergrund zu<br />

haben, Aber es ist ja noch viel mehr da. Mit einem kurzen Blick würdest du das<br />

vielleicht als plattes Bild so sehen, aber wenn du dich darauf einlässt, ist es<br />

eine riesig große, volle Komposition, die lebt. Ja diese Fülle, dieses<br />

Zusammenspiel untereinander, das macht schon ein sehr schönes Gefühl. Das<br />

kannst du stundenlang betrachten. Und es ist ja nicht etwas außerhalb von dir,<br />

du siehst dich nicht, aber du weißt und empfindest, dass du mit dazu gehörst,<br />

ein Teil davon bist. Und das ist überall so, ob du in die weite Landschaft blickst<br />

oder auf das kleine Stückchen Wiese, das unter dir liegt, diese großartige Fülle,<br />

dieser Überfuss und das Zusammenspiel, wollüstig schön und faszinierend. Ich<br />

hab das sehr gemocht, mag ich auch heute noch. Ein Spaziergang ist für mich<br />

immer, als ob ich im Film gewesen wäre. Ich glaube Natur lässt mich als<br />

Betrachterin sehr glücklich sein. Ich liebe das Gefühl, das mir Natur<br />

vermittelt.“ „Und könntest du da irgendwelche Assoziationen zu deinem Bild<br />

von Paul entdecken?“ wollte <strong>Simonetta</strong> wissen. Claudia schaute zweifelnd<br />

überlegend und meinte: „Ich glaube schon, dass es sich dabei um einen Teil<br />

meiner Persönlichkeit handelt, um einen wichtigen, mir bedeutsamen, aber mit<br />

Paul, das müsste doch eher im sozialen Bereich liegen, aber da war außer mit<br />

meinen Eltern nichts Bewegendes, Freundinnen und Freunde habe ich zwar<br />

gehabt, aber meine besten Freunde waren die Pferde. Die können wirklich<br />

Freunde sein, die mögen dich, die sind keine Arschkriecher wie Hunde, die<br />

haben einen eigenen Charakter. Ja, ja, könnte ich jetzt den ganzen Tag von<br />

erzählen, was man damit alles für schöne Erlebnisse haben kann. Geträumt<br />

davon habe ich allerdings nie. So ein Hottemax verliebtes Tussimädchen war<br />

ich nicht, ich glaube, ich habe das realistischer gesehen. Geträumt habe ich<br />

eher von Märchen und Wäldern und Geschichten, die ich gelesen hatte. Das<br />

geht mir heute noch so. Wenn ich von etwas träume, das ich gelesen habe,<br />

denke ich, es muss ein guter Autor sein. Der hat es geschafft, mich tief zu<br />

bewegen.“ Klar verorten ließ sich Pauls Bild in Claudias emotionaler Landschaft<br />

also nicht, aber Assoziationen zwischen den Bildern, die sie liebte, und wie sie<br />

Paul beschrieb, waren schon zu erkennen.<br />

Fotok<strong>uns</strong>t<br />

Ob sie denn auch fotografiere, wenn ihr die Bilder der Natur so viel bedeuteten,<br />

wollte Paul wissen. Das sei ja etwas völlig Anderes, Natur erleben oder ein<br />

plattes totes Bild davon zu haben. Das sah <strong>Simonetta</strong> aber überhaupt nicht so.<br />

Ein Foto sei ja kein Scannerabzug, und alle Fotos seien die gleichen, weil sie<br />

die gleichen Landschaften oder Personen darstellten. Wenn das so wäre, hätte<br />

Claudia recht, aber so sei es eben überhaupt nicht. In einem Foto drücke sich<br />

der Fotograf doch aus, erzähle er doch, was er empfinde, was er dem Betrachter<br />

vermitteln wolle, wie seine Sicht dessen sei, was er darstelle. Es sei doch<br />

eine K<strong>uns</strong>t, sich durch das Foto auszudrücken und mit dem Betrachter zu Kom-<br />

<strong>Lass</strong> <strong>uns</strong> <strong>tanzen</strong>,<strong>Simonetta</strong> – Seite 29 von 39

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