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ZT | Oktober 2013

Ausgabe 19 - 10/13

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Worte und Macht<br />

Was Sie an Inhalt, an eigenem selbst erlebtem<br />

und gelebtem Input nicht hineinfließen lassen,<br />

ist schlicht und ergreifend nicht drin. „Die<br />

Macht der Worte“ ist unglaublich groß. Nutzen<br />

Sie sie. Nutzen Sie diese Macht, die Ihre eigenen<br />

Erlebnisse Ihnen verleihen. Oh ja, Worte haben<br />

Macht. Und was für eine. So wie Worte Macht<br />

haben, hat Text Energie. Diese Energie kommt<br />

beim Leser an. Wenn keine drin ist, kommt logischerweise<br />

auch nichts an. Oder eben nur in<br />

Form von leeren Phrasen, flachen Formulierungen,<br />

Worthülsen. Da steht zwar etwas. Aber es<br />

sagt nichts Bleibendes aus. Die Leser merken<br />

das.<br />

Wann beginnen?<br />

Wann die Zeit reif ist für ein Buch, das stellt sich<br />

von Fall zu Fall unterschiedlich dar. Aus meiner<br />

Schreibsicht – unter Weglassung aller gedanklichen<br />

Marketingaspekte – würde ich hier ganz<br />

spontan sagen: „Wenn Sie der Impuls erfasst, eines<br />

zu machen“. Wenn Sie so richtig Lust darauf<br />

haben. Ohne Gedanken an Marketing, Verkauf,<br />

Autorität durch Autorenschaft. Sondern weil<br />

Sie es einfach wollen. Nein, noch besser, weil Sie<br />

müssen! Weil es Ihr innerster Drang ist. Weil es<br />

Sie in den Fingern juckt, sich über Ihr Keyboard<br />

zu hängen und zu schreiben, zu schreiben, zu<br />

schreiben. Naiv? Vielleicht. Aber als Leserin<br />

würde ich gerne genau so ein Buch, das aus der<br />

puren Freude am Schreiben entstanden ist, in<br />

Händen halten. Die großen Komponisten dieser<br />

Welt haben auch komponiert, weil es über<br />

sie kam, und nicht, weil Sie meinen, sie bräuchten<br />

in fernen Zukunftszeiten eine CD fürs Marketing.<br />

Oder meinen Sie, Mozart ist nach der<br />

Komposition seines Violinkonzerts Nummer<br />

zwei durch die Straßen von Salzburg gelaufen<br />

und hat sich überlegt, wie er es einst auf You-<br />

Tube am besten einstellen und vermarkten<br />

kann? Nein, das Werk soll entstehen, wenn es<br />

ins Leben drängt, wenn es da ist. Danach kann<br />

es losgelassen werden und seinen Weg gehen.<br />

Das wäre der Idealfall, der so in der Praxis heute<br />

natürlich nicht stattfindet. Ich ziehe den Vergleich<br />

nur deswegen, um klar zu machen, dass<br />

so ein Buch eben auch ein Stück weit eine Mission<br />

sein sollte.<br />

Da wir aber in unserer Branche natürlich auch<br />

Marketing-Aspekte berücksichtigen müssen<br />

- alles andere wäre naiv - ist ein strategisches,<br />

aber doch sinniges und sinnvolles Buch auf jeden<br />

Fall von Bedeutung. Ich denke jedoch, dass<br />

Strategie und Freude am Buch sich hier nicht<br />

unbedingt ausschließen müssen, sondern sich<br />

perfekt ergänzen können.<br />

Warum ein Buch?<br />

Hier sollten Sie sich die folgenden drei Fragen<br />

stellen: Warum ein Buch? Warum ein Buch<br />

jetzt? Warum ein Buch jetzt durch mich? Vor<br />

allem dann, wenn Sie eben kein Instant-Buch<br />

schreiben wollen. Sehen Sie Ihr zukünftiges<br />

Werk als reines Marketinginstrument zu Positionierungszwecken<br />

an? Oder wollen Sie Ihre Mission,<br />

Ihre Leidenschaft und Ihr Wissen wirklich<br />

selbst und unter intensivem eigenen Einsatz in<br />

die Welt bringen? Beides ist natürlich legitim.<br />

Jedoch, Zweiteres ist so unendlich schöner und<br />

48 <strong>ZT</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>

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