ZT | September 2012
Ausgabe 10 - 09/12
Ausgabe 10 - 09/12
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editorial<br />
Liebe Freunde, liebe Kollegen, liebe Leser<br />
mit Hermann Scherer und seinen Impulsen ist es uns wieder gelungen einen<br />
der ganz Großen der deutschen Speakerszene unseren Lesern zu präsentieren.<br />
In der Tradition des Schriftstellers – und letztlich vermutlich auch einer der<br />
ganz großen Psychologen – Fjodor Michailowitsch Dostojewski, der in seinem<br />
Roman „Die Dämonen“ sagte:<br />
„Alles ist gut. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er<br />
glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird<br />
gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick.“<br />
hat Scherer sein Buch „Glückskinder“ für all diejenigen bereit gestellt, die<br />
der Ohnmacht trotzen wollen. Ein sehr empfehlenswertes Buch.<br />
Freuen Sie sich auch in dieser Ausgabe wieder über die Denkanstöße interessanter<br />
Autoren. Gerade die „Ohnmacht Diskussion“ erinnert mich an<br />
eine Geschichte des engl. Management-Vordenkers Charles Handy der in<br />
seinem Buch „The empty Raincoat“ über Davy‘s Bar berichtete. Ein Kollege<br />
war in den Highlands unterwegs und hat den Weg verloren und fragte einen<br />
Vorbeikommenden nach einer bestimmten Adresse. Der Einheimische<br />
sagte: „Das ist gar nicht schwer. Wenn Sie da vorne links abbiegen kommen<br />
Sie irgendwann an Davy‘s Bar - und ungefähr 2 km vorher müssen Sie links<br />
abbiegen.!!!<br />
So ungefähr scheint die gesellschaftliche Herausforderung in vielen Teilbereichen<br />
gegenwärtig gestrickt zu sein. Wir werden vermutlich vor der<br />
Herausforderung stehen, alle intuitiven Kräfte freizusetzen, um die lebenswichtigen<br />
Abzweigungen nicht erst zu spät zu identifizieren. Aber wir sind<br />
auf einem guten Weg. Mit der beginnenden Wertschätzung des Emotionalen<br />
Kapitals in vielen Unternehmen – und auch privat – sind wir auf der<br />
richtigen Spur. Allen Unkenrufen zum Trotz und als „Contra“ zu allen gegenwärtigen<br />
Buchautoren, die gegen „die Gutmenschen“ und gegen die „gute<br />
Laune“ argumentieren, weil es schick oder umsatzfördernd ist Stammtischparolen<br />
zu bedienen (siehe Spitzer, Höhler u.a.), möchte ich Ihnen Mut<br />
machen und den Gefühlsterroristen Paroli bieten. Wir werden auch diese<br />
Krisen meistern - und glauben Sie mir, ich weiß wovon ich spreche.<br />
mit launologischem gruß<br />
Ihr<br />
Helmut Fuchs
Inhalt<br />
Zukunft-Training – <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Ohnmacht beherrschen<br />
Werden Sie zum Hauptdarsteller Ihres<br />
Lebens<br />
Seite<br />
6<br />
Es ist 0.30 Uhr. Eine technische Störung sei der Grund<br />
für die gut einstündige Verspätung zu später Stunde,<br />
aber die sei nun behoben und wir kommen noch raus.<br />
Die Passagiere des Lufthansafluges LH 731 von Hongkong<br />
nach München nehmen Platz, sichtlich erleichtert,<br />
endlich abzufliegen bevor das Nachtflugverbot<br />
greift...<br />
von Hermann Scherer<br />
Sind Sie ein Hart- oder<br />
Weichverhandler?<br />
Lernen Sie Ihren persönlichen<br />
Verhandlungsstil kennen!<br />
Seite<br />
12<br />
Erfolgreicher zu verhandeln fällt Ihnen leichter, wenn<br />
Sie Ihren Verhandlungsstil kennen und zielgerichtet<br />
einzusetzen lernen. Gehen Sie die folgenden 14 Aussagen<br />
durch und kreuzen Sie die für Sie zutreffenden<br />
Antworten an.<br />
von Gerhard Jantzen<br />
Ach, die Werte...<br />
Zukunftsorientierte Unternehmen<br />
brauchen ein Wertemanagement<br />
Seite<br />
16<br />
Hätte man ahnen können, dass ein 18-Jähriger in einer<br />
Schule Amok läuft? Gab es ein Warnsignal? Im Leben,<br />
in der Familie des Schützen gewiss. Brutale Jugendliche<br />
schlagen einen hilflosen Rentner in der U-Bahn zusammen.<br />
Warnsignale? Die blinken anscheinend auch<br />
in unserer Gesellschaft genug...<br />
von Helmut Fuchs<br />
4 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Inhalt<br />
Zukunft-Training – <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Verkäufer scheitern nicht am<br />
Kunden sondern an den internen<br />
Strukturen<br />
Allerorts ist der Druck im Vertrieb hoch: Termine machen,<br />
Gespräche führen und verkaufen. Besuchs- und<br />
Tagesberichte legen schonungslos offen, wer verkauft<br />
– und wer nicht. Oder anders interpretiert: Wer gut ist<br />
– und wer nicht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.<br />
Viele Verkäufer scheitern nicht am Kunden sondern an<br />
den internen Strukturen...<br />
von Oliver Schumacher<br />
Seite<br />
22<br />
Launologisch Führen<br />
Steigern Sie die Leistungsbereitschaft<br />
Ihrer Mitarbeiter<br />
Stimmung ist im Arbeitskontext schwer messbar, weil<br />
sie extrem niederschwellig daher kommt. Das ist fatal,<br />
denn von ihr hängt die Leistungsbereitschaft des<br />
Einzelnen ebenso ab wie die Leistungsfähigkeit eines<br />
Teams.<br />
Archiv<br />
Seite<br />
26<br />
Cover Hermann Scherer<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
TAM-edition Verlag<br />
redaktion@zukunfttraining.de<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 5
Die<br />
Ohnmacht<br />
beherrschen<br />
Werden Sie zum<br />
Hauptdarsteller Ihres Lebens<br />
von Hermann Scherer<br />
Es ist 0.30 Uhr. Eine technische Störung sei der Grund<br />
für die gut einstündige Verspätung zu später Stunde,<br />
aber die sei nun behoben und wir kommen<br />
noch raus. Die Passagiere des Lufthansafluges LH<br />
731 von Hongkong nach München nehmen Platz,<br />
sichtlich erleichtert, endlich abzufliegen bevor das<br />
Nachtflugverbot greift. Ich bin einer von ihnen und<br />
falte meine zwei Meter in den Sessel. Warum nur habe ich so ein<br />
mulmiges Gefühl? Wir heben ab, gleiten in die Nacht, die Flugbegleiterinnen<br />
reichen heißen Tee. Alle schlürfen zufrieden aus<br />
den Tassen senkrecht in die Luft schießt! Der Flieger sackt ruckartig<br />
ab. Die übliche Durchsage „... wir nähern uns Turbulenzen,<br />
bitte bleiben Sie angeschnallt ...“ bleibt aus. Stattdessen schreit<br />
der Flugkapitän durch den Lautsprecher: „Cabin Crew, sit down!<br />
Sit down!“ Down. Die Boeing ist nur noch ein Spielball im Wind.<br />
Ich fühle mich wie im Mixer. Wäre ich nicht angeschnallt, würde<br />
ich wie ein Jojo auf und ab springen. Mein Sitznachbar krallt sich<br />
in seinen Rosenkranz, seine Lippen bewegen sich hastig betend.<br />
Eine gefühlte Ewigkeit sitzen wir hilflos in der Rüttelmaschine.<br />
Sequenzen aus meinem Leben flackern durch meinen Kopf. War<br />
es das? Es hört nicht auf zu schütteln. Was kann ich nur tun? ...<br />
6 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Titelstory
Eine Frau tätschelt sanft meinen Arm,<br />
beugt sich zu mir: „Wachen Sie auf!<br />
Guten Morgen! Möchten Sie Frühstück?<br />
Verdutzt schaue ich der Flugbegleiterin<br />
in die Augen.<br />
„Wie bitte? Äh, wo sind wir?“ Ich<br />
schaue aus dem Fenster und blinzle<br />
in die Sonne. Es ist Morgen! Und der<br />
Flieger gleitet über die Wolkendecke<br />
wie an einer Schnur gezogen. „Rumänien“,<br />
sagt sie, lächelt, und geht zum<br />
nächsten Fluggast. Mein Sitznachbar<br />
gähnt, den Rosenkranz noch in der<br />
Hand. Der Vordermann streckt seine<br />
Arme. Wir waren alle eingeschlafen! In<br />
den schlimmsten Turbulenzen, die ich<br />
je erlebt habe, sind die Passagiere einfach<br />
kollektiv in tiefen Schlaf gefallen!<br />
Und wir sind schon bald am Ziel...<br />
Wie verrückt. Wie kam es, dass wir<br />
einschlafen konnten, während wir<br />
herumgeschleudert wurden wie ein<br />
Hemd in einer Waschmaschine? Das<br />
war nicht wegen der Müdigkeit, nicht<br />
wegen der späten Stunde ... sondern<br />
wegen der Ohnmacht. Wir hatten Todesangst,<br />
aber wir konnten einfach<br />
nichts tun. Und je länger es dauerte,<br />
desto unerträglicher wurde dieses Gefühl<br />
der Machtlosigkeit. Nichts konnte<br />
die Turbulenzen stoppen, der Rumpf<br />
der Maschine war wie ein Gefängnis<br />
– und gleichzeitig schützend wie ein<br />
Mutterleib. Es gab schlichtweg nichts<br />
zu tun. Wir konnten nur loslassen. Und<br />
schliefen erschöpft ein.<br />
Als ich in München auf die Gangway<br />
hinaustrat – endlich wieder in Freiheit!<br />
– dachte ich: Wie unglaublich effektiv<br />
wir Menschen in der Lage sind,<br />
zu verdrängen. Da geht beinahe die<br />
Welt unter, und wir schlafen einfach<br />
ein.<br />
Auf die große Perspektive unserer<br />
Gesellschaft bezogen: Wir Menschen<br />
sind so gestrickt, dass es absolut möglich<br />
wäre, dass wir bereits mitten in<br />
den Strudeln einer gewaltigen Katastrophe<br />
taumeln - und rein gar nichts<br />
davon mitbekommen. Unsere alltägliche<br />
Normalität sagt jedenfalls kein<br />
bisschen darüber aus, ob wir uns in<br />
Gefahr oder in Sicherheit befinden.<br />
Wir vergessen und verdrängen die<br />
schlimmsten Dinge, wenn wir hilflos<br />
sind, auch japanische Ereignisse.<br />
Ein Flugzeugabsturz wäre fatal, aber<br />
nur für die Menschen, die das Pech<br />
haben, im falschen Flug zur falschen<br />
Zeit zu sitzen. Was aber wäre, wenn<br />
die ganze Menschheit auf eine Katastrophe<br />
biblischen Ausmaßes zusteuern<br />
würde? Würden wir es merken,<br />
bevor es zu spät ist?<br />
Es gibt nur wenige Menschen, die<br />
sich der Missstände bewusst sind und<br />
gleichzeitig in der Lange sind, sich Ihrer<br />
Ohnmacht entledigen und damit<br />
die Welt zu verändern. So wie zum<br />
Beispiel Rosa Parks auf ihrer Reise<br />
auch wenn es nur eine Reise in einem<br />
Bus war.<br />
Rosa Louise Parks tat etwas, was man<br />
nicht tut: Sie weigerte sich, aufzustehen,<br />
als ein Weißer ihren Sitzplatz<br />
im Bus für sich beanspruchte. Und<br />
das wirkte wie der berühmte Schlag<br />
des Schmetterlingsflügels am Amazonas,<br />
der das weltweite Wetter ändern<br />
kann: Rosa Parks änderte die<br />
Geschichte. Ihre eigene Geschichte,<br />
die von Martin Luther King, die von<br />
Barack Obama und die Geschichte der<br />
Vereinigten Staaten von Amerika.<br />
Glückskinde<br />
Sonderausga<br />
Buchneuerscheinung Warum manc<br />
lebenslang Chancen suchen - und an<br />
sie täglich nutzen. Lassen Sie sich be<br />
ren, wachrütteln und begeistern! He<br />
Scherer zeigt auf, wie man seine Cha<br />
erkennt und effizient nutzt. Das pers<br />
te Buch von Hermann Scherer – ein P<br />
für ein Leben vor dem Tod.<br />
Der Busfahrer rief damals am 1. Dezember<br />
1955 in Montgomery, Alabama,<br />
die Polizei und Rosa Parks wurde<br />
verhaftet. Sie wurde wegen Störung<br />
der öffentlichen Ruhe verurteilt und<br />
musste 14 Dollar Strafe zahlen. Das<br />
rief Martin Luther King auf den Plan,<br />
zu diesem Zeitpunkt ein relativ unbekannter<br />
Baptistenprediger. Er organisierte<br />
mit seiner Montgomery Improvement<br />
Association den Montgomery<br />
Bus Boycott. Über ein Jahr lang protestierte<br />
die schwarze Bevölkerung<br />
von Montgomery gegen die Rassentrennung<br />
und weigerte sich, Bus zu<br />
fahren. Eine Lawine der Zustimmung<br />
und Unterstützung brandete über<br />
die Stadt hinweg. Am Ende waren<br />
die Behörden gezwungen, die Rassentrennung<br />
innerhalb von Bussen<br />
und Zügen aufzugeben. Diese Aktion<br />
war der Durchbruch für Martin Luther<br />
King und die Bürgerrechtsbewegung.<br />
8 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Die Ohnmacht beherrschen<br />
r<br />
be<br />
he<br />
dere<br />
ncen<br />
Über 2.000 Vorträge vor rund<br />
einer halben Million Menschen,<br />
30 Bücher in 18 Sprachen,<br />
über 1.000 Presseveröffentlichungen,<br />
Vorlesungen<br />
an mehreren europäischen<br />
Universitäten, erfolgreiche<br />
Firmengründungen eine anhaltende<br />
Beratertätigkeit und<br />
immer neue Ziele – das ist<br />
Hermann Scherer. Er lebt<br />
in Zürich und ist in der Welt<br />
zu Hause, wo er mit seinen<br />
mitreißenden Auftritten Säle<br />
füllt. Der Autor, Wissenschaftler<br />
und Business-Philosoph<br />
»zählt zu den Besten seines<br />
Faches« (Süddeutsche Zeitung).<br />
rührmann<br />
önlichslädoyer<br />
Die Bruchlinie, die damals in den Fünfzigern<br />
in Alabama begann, verläuft<br />
quer durch ein halbes Jahrhundert,<br />
bis zum 20. Januar 2009, dem Tag der<br />
Amtseinführung des 44. Präsidenten<br />
der Vereinigten Staaten in Washington.<br />
Rosa Parks starb 2005. Sie hat den<br />
Sieg des ersten Afroamerikaners im<br />
Präsidentschaftswahlkampf ihres Landes<br />
leider nicht mehr erlebt.<br />
Die Geschichte ist immer eine Geschichte<br />
der Brüche. Haben Sie in den<br />
1980ern an den Fall der Berliner Mauer<br />
geglaubt? Hielten Sie es damals<br />
für wahrscheinlich, dass die KPdSU<br />
aus dem Kreml vertrieben wird, ohne<br />
einen Atomkrieg anzuzetteln? Hätten<br />
Sie damals je vermutet, dass das<br />
Apartheid-System in Südafrika ohne<br />
jedes Blutvergießen fällt? All diese<br />
Wenden im Lauf der Geschichte rund<br />
um das Jahr 1990 haben tiefe Spuren<br />
Gebundene Ausgabe: 237<br />
Seiten<br />
Campus Verlag<br />
Sprache: Deutsch<br />
ISBN-10: 3593397692<br />
ISBN-13: 978-3593397696<br />
im Alltag der Menschen hinterlassen.<br />
Waren sie wahrscheinlich? Unmöglich<br />
schienen sie, keiner hat damals daran<br />
geglaubt. Nachträglich lassen sich<br />
von einem ganzen Heer von Wissenschaftlern,<br />
Beobachtern und Autoren<br />
schlüssige Ursachen dafür finden.<br />
Aber wer hat vor den entscheidenden<br />
Ereignissen erkannt, an welchem<br />
Punkt die Menschen eine einzigartige<br />
historische Chance auf dem Silbertablett<br />
serviert bekommen? Nicht einmal<br />
die Akteure selbst.<br />
Drum lassen Sie die Reise unseres<br />
Lebens und vor allem die Reise des<br />
eigenen Lebens nie in die Ohnmacht,<br />
Gewohnheit und Routine abdriften,<br />
nur weil unser Denken denkt, was wir<br />
immer denken, und vor allem das, was<br />
wir denken, was die anderen denken,<br />
was wir denken sollten. Sie wissen<br />
schon, was ich meine ...<br />
Hermann Scherer<br />
www.hermannscherer.com<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 9
„Nur wer sich selbst kennt,<br />
weiß was er anderen zumutet“<br />
Hektik, hohe Anforderungen und häufge Fehler führen unvermeidlich<br />
in Stress. Wir reagieren wütend oder ohnmächtig, gereizt<br />
oder nervös. Schnell sind wir in einem Teufelskreislauf aus<br />
dem wir nur schwer herauskommen.<br />
Lernen Sie wie Sie das Stimmungstief wieder verlassen und sich<br />
auf Ihre Charakterstärken zu konzentrieren.<br />
Melden Sie sich jetzt kostenlos zum<br />
Powerseminar an:<br />
http://cms.helmutfuchs.de/fuchs/powerseminar.html
Geheime Charaktersache<br />
Wer bin ich wirklich?<br />
www.chara24.de<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 11
Sind Sie ein<br />
Hart<br />
oder<br />
Weich<br />
Verhandler<br />
von Gerhard Jantzen<br />
Lernen Sie Ihren persönlichen<br />
Verhandlungsstil kennen!<br />
Erfolgreicher zu verhandeln fällt Ihnen leichter, wenn Sie<br />
Ihren Verhandlungsstil kennen und zielgerichtet einzusetzen<br />
lernen. Gehen Sie die folgenden 14 Aussagen durch<br />
und kreuzen Sie die für Sie zutreffenden Antworten an.<br />
12 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 13
Machen Sie den Test<br />
Auswertung:<br />
14-28 Punkte<br />
Ihr Verhandlungsstil ist eher weich und nachgiebig. Ihre<br />
kommunikativen Stärken liegen in Ihrer persönlichen,<br />
freundlichen, offenen und ehrlichen Art. Das wird sich auf<br />
die Gesprächs- atmosphäre und auf die Beziehung zu Ihrem<br />
Verhandlungspartner positiv auswirken.<br />
Achten Sie darauf, dass Sie nicht übervorteilt werden. Konzentrieren<br />
Sie sich darauf, Ihre eigenen Interessen<br />
als Ziel der Verhandlung nicht aus den Augen zu verlieren<br />
und in der Sach- argumentation stark zu werden.<br />
29-49 Punkte<br />
Sie verhandeln sachbezogen. Ihre Stärke liegt eindeutig<br />
darin, auf Ein- wände und Argumente sachgerecht zu<br />
antworten, dabei aber eigene In- teressen als Ziel Ihrer<br />
Verhandlung nicht aussen vor zu lassen. Ihre fle- xible Verhandlungsführung<br />
schliesst auch die menschliche Komponente<br />
mit ein.<br />
50-70 Punkte<br />
Sie verhandeln eher hart und kämpfe- risch und versuchen,<br />
durch machtori- entiertes Verhalten eigene Positionen zu<br />
verbessern. Sie nutzen jede Mög- lichkeit, um Punkte auf<br />
dem Weg zum einseitigen Gewinnen zu sammeln. Eigeninteressen<br />
stehen bei Ihnen an erster Stelle.<br />
Sie laufen – da Sie ständig auf Kos- ten anderer gewinnen<br />
– Gefahr, als Verhandlungs- bzw. Geschäftspartner mittelund<br />
langfristig aussortiert zu werden.<br />
Der Hart-Verhandler<br />
»Alles oder nichts«, »Auge um Auge, Zahn um Zahn«: Die<br />
Kampfstrategie läuft letztendlich darauf hinaus, ein- seitig<br />
auf Kosten anderer zu gewin- nen. Es gibt nichts, wovor<br />
sich der Hart-Verhandler scheut, um seinen Gegner zu besiegen.<br />
Sein Verhalten:<br />
Drohen<br />
Beispielsweise mit dem Abbruch<br />
der Verhandlung.<br />
14 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Sind Sie ein Hart- oder Weichverhandler?<br />
Die Entweder-oder-Haltung<br />
einnehmen<br />
»Entweder so oder gar nicht.«<br />
Monologe<br />
Gibt dem Gesprächspartner keine<br />
Chance, Interessen und Vorstellungen<br />
einzubringen. Setzt<br />
Redeschwall ein, um von eigenen<br />
Verhandlungsschwachpunkten<br />
abzulenken.<br />
Nutzen des Zeitfaktors<br />
Von einer sich endlos hinziehenden<br />
Verhandlung bis hin zur<br />
plötzlichen Forderung, innerhalb<br />
von 15 Minu- ten die Entscheidung<br />
herbeiführen zu müssen.<br />
Vorteile<br />
• Der Kämpfer verhandelt sehr zielgerichtet.<br />
• Bei einmaligen Verhandlungen<br />
wird er als Gewinner das<br />
Schlachtfeld verlassen, ohne befürchten<br />
zu müs- sen, dass sein<br />
Verhalten negative Konsequenzen<br />
nach sich zieht.<br />
• Sind die Machtverhältnisse eindeutig,<br />
beispielsweise bei Verhandlungen<br />
zwischen zwei verschiedenen<br />
Hierarchieebenen<br />
innerhalb eines Unternehmens,<br />
so führt die harte Methode<br />
schnell und ohne grosse Auseinanderset-<br />
zung zu Ergebnissen.<br />
Nachteile<br />
• Bei mittel- oder langfristigen Geschäftsverbindungen<br />
geht der<br />
Schuss nach hinten los. Dem einmaligen<br />
Erfolg steht die grosse<br />
Gefahr gegenüber, ständig mit<br />
»Racheakten« eines anfangs unterlegenen<br />
Verhandlungspartners<br />
rechnen zu müssen.<br />
• Die Hart-Verhandler Mentalität<br />
führt meistens zu einer kämpferischen<br />
Auseinandersetzung,<br />
Konflikte sind vorprogrammiert.<br />
• Die abgerungenen oder erpressten<br />
Verhandlungsergebnisse erweisen<br />
sich meist als einseitiger<br />
Gewinn.<br />
Der Weich-Verhandler<br />
Dem Weich-Verhandler (oder »Verhandlungssoftie«)<br />
kommt es darauf<br />
an, in einer freundlichen Gesprächsatmosphäre<br />
seinem Verhandlungspartner<br />
persönlich näherzukommen.<br />
• Er ist aufrichtig und unverstellt.<br />
Seine Verhandlungsposition legt<br />
er offen dar und ist auch gerne<br />
bereit, über eigene Schwachstellen<br />
ehrlich zu berichten.<br />
• Er vertraut auf das Gute im Menschen<br />
und setzt das auch bei<br />
sei- nem Verhandlungspartner<br />
voraus.<br />
• Seine Einstellung ist es, unter allen<br />
Umständen eine gütliche Einigung<br />
erzielen zu wollen. Dafür ist<br />
er bereit, sein eigenes Verhandlungsziel<br />
in Frage zu stellen oder<br />
abzuspecken.<br />
Vorteile<br />
• Wegen seines freundlichen und<br />
umgänglichen Wesens wird er als<br />
Mensch von allen geschätzt und<br />
akzeptiert.<br />
• Er sorgt umsichtig für eine Gesprächsatmosphäre,<br />
die sich positiv<br />
auf die Beziehungsebene der<br />
Gesprächspartner auswirkt.<br />
Nachteile<br />
• Er wird selbst für moderatere Verhandlungspartner<br />
zur leichten<br />
Beute, weil er schon bei geringem<br />
Druck nachgibt.<br />
• Sein Verhandlungsstil wird ihm<br />
auf der gefühlsmässigen Seite<br />
Pluspunkte bringen, in der Sache<br />
selbst aber wirkt er sich fatal für<br />
ihn selbst aus. Das Verhandlungsergebnis<br />
befindet sich in einer typischen<br />
Schieflage, weil die Übereinkünfte<br />
einseitig ausgerich- tet<br />
sind. Er geht meist in der Sache<br />
als Verlierer vom Feld.<br />
• • Unternehmen können es sich<br />
mit- tel- oder langfristig nicht leisten,<br />
mit solchen Führungskräften<br />
oder Verkäufern zusammenzuarbeiten.<br />
Der Schaden ist zu gross.<br />
Welches ist die bessere Alternative<br />
für die Verhandlung?<br />
Beide Verhaltensmuster führen zu wenig<br />
vernünftigen Verhandlungsergebnissen.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass<br />
Sie einen Weg finden, mit dem Sie<br />
Ihr Ver- handlungsinteresse unter Berücksichti-<br />
gung des Interesses Ihres<br />
Gegenübers sachbezogen verfolgen<br />
können: Kon- sequent in der Sache,<br />
weich im Ton. Dieser schmale Grat<br />
vernünftiger Ver- handlungsführung<br />
hängt sehr stark von den beteiligten<br />
Personen ab. Dennoch: Fair geht vor!<br />
von Gerhard Jantzen<br />
Gerhard Jantzen<br />
...arbeitet mit international<br />
tätigen Beratern in<br />
Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz zusammen.<br />
Selbst durchgeführt<br />
hat er bisher über 1.200<br />
Seminare, 200 Workshops,<br />
30 Konfliktmoderationen und 250<br />
Einzel-Coachings mit gesamt über 17.000<br />
Teilnehmern. Gerhard A. Jantzen hält zudem<br />
Vorträge zu verschiedenen Themen<br />
und schreibt Bücher.<br />
www.gerhardjantzen.com<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 15
ach,<br />
Die Werte...<br />
von Dr. Helmut Fuchs<br />
Zukunftsorientierte Unternehmen brauchen ein Wertemanagement
Hätte man ahnen können,<br />
dass ein 18-Jähriger in<br />
einer Schule Amok läuft?<br />
Gab es ein Warnsignal?<br />
Im Leben, in der Familie<br />
des Schützen gewiss. Brutale Jugendliche<br />
schlagen einen hilflosen Rentner<br />
in der U-Bahn zusammen. Warnsignale?<br />
Die blinken anscheinend auch in<br />
unserer Gesellschaft genug: Macho-<br />
Gehabe in einer Männer-»Kultur«,<br />
Drogen, Konsum, Spass – »Werte«, die<br />
Popstars vermitteln ...<br />
Brutale Computerspiele und Videofilme<br />
gaukeln Jugendlichen den schnellen<br />
Sieg des Stärkeren vor. Auswege<br />
für den Verlierer bieten sie nicht. Nie<br />
zuvor wurden so viele Ehen geschieden<br />
– und blieben so viele Scheidungskinder<br />
zurück. Immer mehr<br />
Jugendliche sind ohne Lehrstelle,<br />
ohne Aussicht auf ein geregeltes Arbeitsleben<br />
– und ohne jede Motivation,<br />
selbst etwas zu leisten. Gerade<br />
deshalb ist die Gesellschaft gefordert,<br />
unseren Kindern immer wieder zu<br />
beweisen: Arbeit, Leistung, Treue, Verlässlichkeit,<br />
Familienleben – das sind<br />
trotz aller Probleme und Widerstände<br />
doch letztlich feste Werte, für die es<br />
sich zu leben lohnt!<br />
Eine Gesellschaft, die diese Werte verliert,<br />
läuft irgendwann selbst Amok.<br />
Eine Gesellschaft, die stolz darauf ist,<br />
in der postmodernen Zeit die für eine<br />
fragwürdige Freiheit notwendigen<br />
Ent-Grenzungen, Ent-Tabuisierungen<br />
und Ent-Ritualisierungen vollzogen<br />
zu haben, steht nun vor einem Werte-<br />
Vakuum. »Die Freiheit von...« hat gut<br />
funktioniert, aber »die Freiheit für...«<br />
bleibt unbeantwortet.<br />
Unternehmen stürzen in eine Werte-<br />
Orientierungslosigkeit ohne Kompass<br />
und klares Ziel. Kein Tag vergeht ohne<br />
Neues zum Thema Korruption bei<br />
Siemens, schreibt das Wochenmagazin<br />
Die Zeit. Der Anfang Dezember<br />
ernannte Finanzchef des Industriesektors<br />
verliert seine Position schon<br />
wieder, weil er möglicherweise in die<br />
illegale Finanzierung der Betriebsräteorganisation<br />
AUB verstrickt ist.<br />
Wie kann das sein? Da installiert Siemens<br />
zum ersten Mal in der Firmengeschichte<br />
einen Sittenwächter wie<br />
Peter Y. Solmsen als Anti-Korruptionsvorstand<br />
in der Geschäftsleitung,<br />
der durchsetzen soll, was man Compliance<br />
nennt – die strikte Einhaltung<br />
von Regeln für sauberes Geschäftsgebaren<br />
und als Initiator einer neuen<br />
Wertekultur – und das Wertechaos<br />
geht munter weiter.<br />
An anderer Stelle beschliesst zur gleichen<br />
Zeit ein anderer Handyhersteller<br />
sein Werk mit 2000 Mitarbeitern ad<br />
hoc zu schliessen und nach Rumänien<br />
zu verlagern, nachdem die Subventionen<br />
von knapp 100 Millionen<br />
verraucht sind. Was ist los im Land der<br />
alten Werte?<br />
»Ach, die Werte ...« stöhnte schon<br />
vor ein paar Jahren der pädagogische<br />
Querdenker Prof. Dr. Hartmut<br />
von Hentig und konstatierte, dass ein<br />
»altmodischer« Begriff nun unerhofft<br />
doch Karriere macht: die Werte.<br />
In Zeiten des Umbruchs, der Krisen<br />
sowie zunehmender politischer Gewalt<br />
von Rechts und brutaler Gewalt<br />
auf der Strasse vermisst die Gesellschaft<br />
verbindliche Orientierung. Wer<br />
die kommende Generation auf die<br />
Zukunft vorbereiten will, muss zuerst<br />
einmal ein klares Bewusstsein der<br />
schwierigen Aufgaben unserer Gesellschaft<br />
haben. Wo finden wir richtungweisende<br />
Betrachtungen für eine<br />
neue Werteorientierung?<br />
Um Verhalten zu verstehen ist es<br />
wichtig, neben den Motiven von<br />
Menschen auch ihre Fertigkeiten und<br />
Werthaltungen zu berücksichtigen<br />
und die Ressourcen und Einschränkungen<br />
zu beachten, die in der Umwelt<br />
bestehen.<br />
Das Thema »Werte« wird uns in den<br />
nächsten Jahrzehnten vermutlich<br />
nicht mehr loslassen, und zukunftsorientierte<br />
und erfolgssuchende<br />
Unternehmungen sind gut beraten<br />
dieses Thema in den Mittelpunkt der<br />
Personalentwicklungsmassnahmen<br />
zu platzieren. Zahlreiche Untersuchungen<br />
belegen bereits den Stellenwert<br />
solcher Orientierungsparameter.<br />
Die internationale Unternehmensberatung<br />
Towers Perin hat 2005 zum<br />
Thema Motivation 15 000 Mitarbeiter<br />
sämtlicher Hierarchieebenen in Europa<br />
befragt (davon 4000 Mitarbeiter in<br />
Deutschland) und ist zu folgendem<br />
Ergebnis bei der Frage »Was steigert<br />
das Engagement von Mitarbeitern?«<br />
gekommen. Es war folgendes<br />
Ranking zur Diskussion gestellt worden:<br />
1. Interesse am Wohlergehen<br />
der Mitarbeiter.<br />
2. Förderung der beruflichen Fähigkeiten.<br />
3. Vorbildliches Agieren der Unternehmensführung<br />
im Sinne<br />
der Unternehmenswerte.<br />
4. Ausreichende Entscheidungs-<br />
18 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Ach, die Werte...<br />
freiheit, um gute Arbeitsergebnisse<br />
zu liefern.<br />
5. Der Ruf des Unternehmens als<br />
Arbeitgeber.<br />
6. Ein anspruchsvolles Aufgabenspektrum.<br />
7. Teamarbeit in der eigenen Arbeitsgruppe.<br />
8. Hohe Kundenorientierung<br />
des Unternehmens.<br />
9. Allgemeines Arbeitsklima.<br />
10. Nachvollziehbare Festlegung<br />
des individuellen Gehalts.<br />
Erfolgreiche Unternehmen weisen<br />
eine auffallend hohe Korrelation in ihren<br />
Wertekulturen auf und markieren<br />
deutlich den betriebswirtschaftlichen<br />
Stellenwert einer gelebten Werteorientierung.<br />
Dies ermittelte das MCM<br />
Institut der Universität St. Gallen im<br />
Rahmen einer Studie. 2003/2004 wurden<br />
mehr als 20 000 Mitarbeiter in 33<br />
erfolgreichen Unternehmen im Rahmen<br />
einer Langzeituntersuchung befragt,<br />
und man fand heraus:<br />
• Sich uneingeschränkt einzubringen<br />
und sich konstruktiv<br />
und loyal unterzuordnen, steigert<br />
die Unternehmensrendite<br />
um 171 %.<br />
• Wo Vertrauen höher als Kontrolle<br />
bewertet wird, liegt die<br />
Rendite um 162 % höher.<br />
• Wo gelacht wird und es fröhlich<br />
zugeht, liegt die Rendite<br />
um 150 % höher.<br />
• Wenn Mitarbeiter Freiräume<br />
haben, Dinge in Frage zu stellen<br />
und kontrolliert zu experimentieren,<br />
steigt die Rendite<br />
um 146 %.<br />
• Wird lebenslanges Lernen als<br />
wichtig angesehen, werden<br />
Niederlagen mutig und systematisch<br />
aufgearbeitet, ist die<br />
Rendite um 145 % höher.<br />
Dagegen zeigt die Studie:<br />
• wo Autorität als Folge von<br />
Macht und Besitz gelten, nicht<br />
dagegen Charisma und geistige<br />
Führung, ist die Rendite um<br />
47 % niedriger,<br />
• wo Distanz zu anderen vorherrscht,<br />
liegt die Rendite um<br />
52% niedriger,<br />
• wo Anpassung und Unterwerfung<br />
gepflegt wird, ist die Rendite<br />
um 55 % geringer und<br />
• wo Misstrauen und äusserste<br />
Vorsicht vorherrschen, nur<br />
keine Fehler zu machen, liegt<br />
die Rendite um 56 % niedriger.<br />
Brauchen wir noch klarere Aufforderungen?<br />
Das Schaffen einer neuen<br />
Wertekultur ist eine überlebensnotwendige<br />
strategische Herausforderung<br />
und gemeinsame Aufgabe der<br />
Geschäftsleitung und der Personalentwicklung<br />
und Weiterbildung.<br />
Die TAM Trainer-Akademie-München<br />
hat für diese Herausforderung ein<br />
Trainingsprogramm zur wertorientierten<br />
Mitarbeiterschulung und zum<br />
Aufbau einer adäquaten Lernarchitektur<br />
entwickelt und mit dem Analysetool<br />
»Chara24« ein Diagnostiktool zur<br />
Identifikation der zentralen Charakterstärken<br />
bereitgestellt.<br />
Helmut Fuchs<br />
Helmut Fuchs ist seit fast<br />
30 Jahren als Cheftainer<br />
der TAM – Trainer Akademie<br />
München verantwortlich<br />
für die Entwicklung<br />
und Durchführung<br />
von Business-Trainer<br />
Ausbildungen. Für seine<br />
zukunftsorientierten<br />
und genialen Trainingsprogramme<br />
hat er zahlreiche<br />
Auszeichnungen<br />
bekommen. Wie z.B. den<br />
Deutschen Trainingspreis<br />
in Gold und Excellence-<br />
Certifications.<br />
www.helmutfuchs.com<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 19
Trainer Akademie München
Lernen muss wieder<br />
Spass machen!<br />
Ein Grundprinzip aller Ausbildungen bei der<br />
TAM- Trainer Akademie München<br />
Die Ausbildung zum qualifizierten Businesstrainer/in<br />
bei der ältesten deutschen Trainer-Ausbildungsstätte beinhaltet<br />
folgende Themenschwerpunkte:<br />
• Das TAM 10-Stufen Modell -<br />
von der Bedarfsermittlung bis zur Erfolgskontrolle und Transfersicherung<br />
• Wirkungsvoll moderieren, visualisieren und anschaulich präsentieren<br />
• Rhetorik und Körpersprache trainieren<br />
• Marketing und Positionierung als BusinessTrainer/in<br />
• Erlebnisorientierte Trainingsmethoden<br />
• Kommunikationmodelle (NLP, 4-Ohren-Model, TZI, Transaktionsanalyse<br />
u.a.m.)<br />
• Erfolgreiche Präsentationen professionell aufbauen und durchführen<br />
• Führunsgmodell kennenlernen (Situatives Führen, GRID etc.)<br />
• Zeit und Selbstmanagement für den Trainerberuf<br />
• E-Learning, Webteaching, Webinare<br />
Zusätzlich zu dem TAM-Diplom haben Sie die Möglichkeit ein<br />
Zertifikat zum TÜV zertifizierten-Lehrer der Erwachsenenbildung<br />
und BDVT geprüften Business-Trainer zu erwerben. Mit diesem<br />
Einstieg befördern Sie sich in die Championsleague des Trainer-<br />
Marktes.<br />
www.trainer-akademie.de
Verkäufer scheitern nicht am<br />
Kunden<br />
sondern an den<br />
internen Strukturen<br />
von Oliver Schumacher<br />
22 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 23
Allerorts ist der Druck im<br />
Vertrieb hoch: Termine<br />
machen, Gespräche<br />
führen und verkaufen.<br />
Besuchs- und Tagesberichte<br />
legen schonungslos offen, wer<br />
verkauft – und wer nicht. Oder anders<br />
interpretiert: Wer gut ist – und wer<br />
nicht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.<br />
Viele Verkäufer scheitern nicht<br />
am Kunden sondern an den internen<br />
Strukturen ....<br />
Regelmäßig bekommen Verkäufer<br />
umfangreiches Zahlenmaterial aus ihrem<br />
Verantwortungsbereich geliefert.<br />
Aber aus diesem werden zu wenige<br />
Konsequenzen gezogen. Meist wird<br />
weiter gemacht, wie bisher. Dafür gibt<br />
es plausible Gründe:<br />
• Für Büroarbeit fühlen sich<br />
die wenigsten Verkäufer bezahlt. Sie<br />
probieren lieber ihr Geschick und ihre<br />
Erfahrung vor Ort am Kunden aus, anstatt<br />
sich Zeit zu nehmen Zahlen zu<br />
analysieren und Strategien zu erarbeiten.<br />
• Als Arbeitsnachweis legen<br />
die meisten Führungskräfte den<br />
Umsatz pro Tag/Woche/Monat zu<br />
Grunde. Sinkt dieser weil Kunden intensiver<br />
und professioneller betreut<br />
werden läuten sofort die Alarmglocken<br />
- das vereinbarte Jahres- oder<br />
Quartalsziel scheint in Gefahr zu sein.<br />
Das sich intensivere Kundenbetreuung<br />
mit Zeitverzögerung in höheren<br />
Umsätzen niederschlägt bleibt bei<br />
dieser kurzfristigen Betrachtungsweise<br />
außer acht.<br />
• Viele Verkäufer und Führungskräfte<br />
verfügen über wenig bis<br />
keine Ideen und keine Strategien, um<br />
einer negativen Umsatzentwicklung<br />
entgegenzuwirken. Ein Grund, warum<br />
Umsatzeinbrüche schön geredet<br />
werden anstatt sie als Signal für eine<br />
intensivere Kundenbearbeitung aufzufassen.<br />
Regelmäßig dienen Vertriebstagungen<br />
– und meetings der Vergangenheitsbewältigung.<br />
Anstatt den Außendienst<br />
stundenlang mit Charts<br />
– meist bekannter - Erfolge oder<br />
auch Misserfolge der Vergangenheit<br />
zu langweilen, empfiehlt es sich vielmehr<br />
den Fokus auf die gemeinsame<br />
Lösungssuche und Strategieentwicklung<br />
zu legen. Denn was nutzt die<br />
Erkenntnis über gesunkene Umsätze?<br />
Erst mit einer Strategie und den passenden<br />
Instrumenten hat der Verkäufer<br />
die Chance den Absatz zu steigern<br />
– gerade hier sind die Führungskräfte<br />
gefragt aus den Marktkenntnissen der<br />
Verkäufer Strategien und Handlungsmöglichkeiten<br />
zu entwickeln. Zudem<br />
gilt zu bedenken, dass ein Tagungsergebnis<br />
ohne einem funktionierenden<br />
Maßnahmenkatalog bares Geld kostet<br />
- der Verkäufer ist intern gebunden<br />
und nicht beim Kunden.<br />
Wir haben nicht genügend Kunden<br />
Spätestens wenn die Zahlen einbrechen,<br />
wird vielen bewusst: Wir haben<br />
nicht genügend potenzielle neue<br />
Kunden in der Pipeline – wir haben<br />
ein Problem. Genau wenn diese Situation<br />
eintritt, steigt der Vertriebsdruck<br />
massiv, denn die Angst im Hinterkopf<br />
hier, jetzt und heute erfolgreich neue<br />
Kunden zu gewinnen macht die Akquise<br />
noch um einiges schwieriger.<br />
Auch wenn es frustrierend ist: Von den<br />
vielen potentiellen Kunden lassen<br />
sich regelmäßig nur wenige davon<br />
in echte Aufträge verwandeln. Daran<br />
lässt sich auch nicht viel optimieren.<br />
Daher ist es um so fataler, wenn in den<br />
Verkaufstrichter die potenziellen Kunden<br />
bestenfalls reintröpfeln.<br />
Abgelenkt?<br />
Viele Verkäufer lassen sich ablenken<br />
oder lenken sich selbst vom Wesentlichen<br />
ab. Zwei Ursachen für Ablenkung<br />
sind: Arbeitsintensive Bürokratie<br />
und ineffektives Verhalten des Verkäufers.<br />
Die Bürokratie zu entschlacken ist<br />
Aufgabe der Vorgesetzten. Doch ineffizientes<br />
Verhalten haben sich die Verkäufer<br />
oftmals selbst zuzuschreieben.<br />
So schleppen sie wohlwissend über<br />
Jahre hinweg Klein- und Kleinstkunden,<br />
aus denen sich niemals ein profitabler<br />
Kunde entwickeln wird, mit. Die<br />
Betreuung umsatzschwacher Kunden<br />
ist aber gerade deshalb beliebt weil<br />
sie ein ideales Instrument ist, der<br />
mühseeligen, bisweilen auch frustrierenden<br />
Neukundenakquise, aus dem<br />
Weg zu gehen.<br />
Wunderwaffe Verkaufstrainings?<br />
Mithilfe von Verkaufstrainings kann<br />
vieles erreicht werden. Aber nur dann,<br />
wenn diese auch durchdacht organisiert,<br />
durchgeführt und nachgehalten<br />
werden. Allzu oft gelangt das Wissen<br />
aus dem Seminarraum nicht in<br />
den Verkaufsalltag. Die Gründe sind<br />
vielfältig: Zwar sind die wenigsten<br />
Teilnehmer beratungsresistent, viele<br />
wollen sogar eine Veränderung, aber<br />
Gewohnheit, Strukturen und der Ver-<br />
24 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Verkäufer scheitern nicht am Kunden sondern an den internen Strukturen<br />
„Schluss mit halben Sachen im Verkauf“<br />
So handeln Top-Verkäufer<br />
Mehr Kundenbesuche, bessere Präsentationen, mehr Rabatte und im<br />
Zweifel ein paar Trainings – das hat es immer schon gebracht, oder<br />
etwa nicht?<br />
kaufsdruck zwingen sie meist postwendend<br />
ins alte Fahrwasser zurück.<br />
Mit klarem nüchternen Verstand weiß<br />
man viel – aber im Eifer des Gefechts<br />
einer anspruchsvollen Verhandlungssituation<br />
sorgt der Stress häufig für<br />
das Zurückfallen in alte Verhandlungsmuster.<br />
Nachhaltige Veränderungen können<br />
nur dann gelingen, wenn es ein optimales<br />
Zusammenspiel zwischen Führungskraft,<br />
Verkäufer und Trainer gibt.<br />
Folgende Kriterien sind dabei Match<br />
entscheidend:<br />
Ermitteln Sie den genauen Bildungsbedarf<br />
Fassen Sie Teilnehmer mit gleichen<br />
Interessen oder Schwächen in einer<br />
Gruppe zusammen. Denn wenn die<br />
Schere der Teilnehmer zu groß ist,<br />
also die „besten“ Verkäufer mit den<br />
„schwächsten“ Verkäufer im Seminarraum<br />
sitzen, werden die einen überfordert,<br />
die anderen unterfordert.<br />
Vereinbaren Sie Lernziele<br />
Führungskräfte sollen mit jedem Mitarbeiter<br />
individuelle Lernziele vereinbaren<br />
(bitte nicht mit diktierten<br />
Zielen verwechseln). Überprüfen Sie<br />
Viele Verkäufer machen aus Unwissenheit halbe Sachen und verschenken<br />
ihren Umsatz an die Konkurrenz. Denn Verkäufer müssen Multitalente<br />
sein. Doch erst das perfekte Zusammenspiel aus Motivation,<br />
Kommunikation und Organisation<br />
macht wirkliche Verkaufserfolge<br />
möglich. Immer<br />
mehr Verkäufer bekommen<br />
das zu spüren. Das „Weiter<br />
so wie bisher“ bringt nur<br />
halbe Erfolge.<br />
Schluss mit halben Sachen im Verkauf<br />
So handeln Top-Verkäufer<br />
1. Auflage BusinessVillage <strong>2012</strong><br />
198 Seiten, zahlr. Abbildungen<br />
ISBN 978-3-86980-181-0<br />
24,80 Euro / 25,50 Euro [AT]<br />
zusammen mit dem Mitarbeiter die<br />
Fortschritte bei der Erreichung dieser<br />
Ziele.<br />
Geben Sie kleine Motivationsgeschenke<br />
Gewähren Sie Mitarbeitern im Verkauf<br />
eine Erfolgsprämie für eine gelungene<br />
Verhaltensänderung. Warum sollte<br />
nicht nach einem Neukundenseminar<br />
jeder Mitarbeiter, der einen Kunden<br />
- mit einem gewissen Umsatz - in einem<br />
bestimmten Zeitraum gewinnt,<br />
eine Prämie bekommen?<br />
Brechen Sie aus dem Verkaufstrott<br />
aus<br />
Regelmäßige bedarfsorientierte<br />
Schulungen geben neue Impulse.<br />
Denn nur, wenn Verkäufer regelmäßig<br />
daran erinnert werden, an sich zu arbeiten,<br />
steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass sich Verkäufer weiterentwickeln<br />
und besser werden.<br />
Die Verkaufsmannschaft beeinflusst<br />
entscheidend die Bilanz eines Unternehmens.<br />
Darum sollte stets überprüft<br />
werden, ob Mitarbeiter mit Kundenkontakt<br />
den Stellenwert in der<br />
Unternehmung haben, wie sie aufgrund<br />
ihrer Relevanz haben sollten.<br />
Oliver Schumacher<br />
Oliver Schumacher, Diplom-Betriebswirt<br />
(FH),<br />
kennt die typischen Alltagssorgen<br />
der Verkäufer.<br />
Denn er arbeitete selbst<br />
über zehn Jahre lang überdurchschnittlich<br />
erfolgreich<br />
im B-to-B-Bereich<br />
eines führenden Markenartiklers.<br />
Heute trainiert<br />
der vierfache Buchautor<br />
Verkäufer darin, ihren Arbeitsalltag<br />
systematischer<br />
und professioneller zu<br />
gestalten – und es ihren<br />
Kunden wertschätzend<br />
leichter zu machen, zu<br />
ihrem Angebot Ja zu sagen.<br />
Sein aktuelles Buch<br />
„Schluss mit halben Sachen<br />
im Verkauf“ (ISBN<br />
978-3-86980-181-0) ist im<br />
August <strong>2012</strong> erschienen.<br />
www.verkaufsresultate.de<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 25
Stimmung ist im Arbeitskontext schwer messb<br />
sie extrem niederschwellig daher kommt<br />
fatal, denn von ihr hängt die Leistung<br />
schaft des Einzelnen ebenso ab<br />
Leistungsfähigkeit eines Teams.
ar, weil<br />
. Das ist<br />
sbereitwie<br />
die
Stimmungen, also anhaltend<br />
angenehme oder<br />
unangenehme Formen<br />
des Fühlens und Empfindens,<br />
sind seit den fünfziger<br />
Jahren als wichtige<br />
und messbare Einflussgröße auf die<br />
Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft<br />
anerkannt. In die Betriebswirtschaft<br />
haben sie mit Verzögerung und in<br />
die Führungslehre sogar erst Anfang<br />
der neunziger Jahre Einzug gehalten.<br />
Mitunternehmertum und die damit<br />
verbundenen Konzepte etwa zu<br />
Extra-Rollenverhalten forderten und<br />
fordern positive Arbeitsklimata, die<br />
durch gezielte Kontrollen und Einflussnahmen<br />
auf den Arbeitskontext<br />
herzustellen sind.<br />
Günter F. Müller und Hans Werner<br />
Bierhoff mit „Substitutes for Leadership“<br />
sowie Jennifer M. George und<br />
Arthur P. Brief mit „Organizational<br />
Spontaneity“ haben mit ihrer Forschung<br />
an diesem Thema ein Stück<br />
Pionierarbeit geleistet.<br />
Mit der Entwicklung einer interdisziplinär<br />
verstandenen launologischen<br />
Führungslehre wollen wir noch einen<br />
Schritt weiter gehen. Denn die besondere<br />
Herausforderung stimmungsabhängiger<br />
Phänomene ist ihre Niederschwelligkeit<br />
und die Unschärfe ihrer<br />
Auslöser. Emotionen und Gefühle sind<br />
in Ursache, Anlass oder Wirkung vielfältig<br />
beschrieben, Stimmungen hingegen<br />
eher in Randbetrachtungen<br />
abgebildet. Soll gar positive Stimmung<br />
nachhaltig gesichert werden,<br />
landen wir weit eher bei philosophischer<br />
Lebenskunst denn ernsthafter<br />
Führungslehre.<br />
Unternehmerisch wertvoll<br />
Dabei steht der Wert positiver Grundhaltungen<br />
sowohl für Unternehmen<br />
wie für die einzelne Führungskraft<br />
längst außer Frage. Nachhaltige positive<br />
Stimmungen senken die Krankenquote<br />
um bis zu 85 Prozent, eliminieren<br />
Fehlerquellen, minimieren<br />
Wissensverluste und optimieren die<br />
interne Kommunikation, weil sie die<br />
mitunternehmerisch unerlässlichen<br />
Anregungen zur Förderung nicht institutionalisierten<br />
Arbeitsverhaltens<br />
geben – kurz gesagt: Wer positive Anregungen<br />
setzt, schärft das Arbeitsverhalten<br />
seiner Mitarbeiter unternehmerisch.<br />
Gut bestellt ist es um die Stimmung<br />
freilich nicht: Nach den letzten Gallup-<br />
Studien zeigt nicht einmal ein Fünftel<br />
(!) aller Arbeitnehmer in Deutschland<br />
ein freiwilliges soziales Commitment<br />
mit seinem Arbeitgeber – ein Fiasko.<br />
Rund ein Viertel von ihnen hat mit<br />
dem eigenen Unternehmen innerlich<br />
endgültig abgeschlossen. Die wichtigsten<br />
Gründe: Störungen in der<br />
Arbeitsbeziehung zur Führungskraft<br />
und kulturelle Defizite der eigenen<br />
Organisation – Punkte also, die das<br />
Vertrauen des Mitarbeiters in die Sozialkompetenz<br />
seines Arbeitsumfeldes<br />
und die des für ihn Verantwortlichen<br />
nachhaltig erschüttern.<br />
In einer hedonistisch geprägten Arbeitsumwelt,<br />
die – jedenfalls mittelfristig<br />
– qualifizierten Arbeitnehmern<br />
wachsende Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten<br />
offeriert, wird<br />
die Sensibilität der Mitarbeiter für<br />
solchermaßen strukturelle Führungsqualitäten<br />
weiter wachsen. Mitunternehmerische<br />
Schlüsselkompetenzen<br />
wie Pflichtgefühl, Loyalität, Risikobereitschaft,<br />
Innovativität und Kooperativität<br />
entstehen (nur) dort, wo sensibel<br />
auch mit Stimmungslagen und<br />
niederschwelligen Zuständen umgegangen<br />
wird. So ist, beispielsweise<br />
nach einer abteilungsübergreifenden<br />
Reorganisation, der Kicker im Flur zur<br />
Revitalisierung wichtiger Kommunikationsbeziehungen<br />
weitaus wertvoller<br />
als der Top Down verordnete Meeting-<br />
und Berichtsprozess.<br />
Interdisziplinärer Führungsanspruch<br />
Launologie ist der Versuch, die Aufmerksamkeit<br />
für die Grundhaltungen<br />
28 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
Launologisch Führen<br />
von Individuen und Organisationen<br />
zu schärfen, um die Wahrnehmungsund<br />
Aufmerksamkeitsraster auf eine<br />
klare, transparente und damit im besten<br />
Wortsinn heitere Führungs- und<br />
Organisationshaltung hin zu schärfen.<br />
Interdisziplinär sucht sie nach dem<br />
stimmungsmäßig, eben launologisch<br />
Wertvollen in Unternehmen und im<br />
Führungsstil und Mitarbeiterbild des<br />
Einzelnen. Das entkrampft und eröffnet<br />
neue Chancen etwa in der Personal-<br />
und Organisationsentwicklung.<br />
So hat erst unlängst ein namhafter<br />
IT-Dienstleister seinen technischen<br />
Vertrieb mit drei erstklassigen Repräsentanten<br />
stärken können, die unauffällig<br />
in Entwicklungsteams gearbeitet<br />
hatten, ehe sie bei der jährlichen<br />
Klausur der Entwicklungsmannschaft<br />
als Chef- einweiser auf der Cart-Bahn<br />
glänzten – für findige Personalentwickler<br />
meist nur ein längst nicht als<br />
Zufall betrachtetes Recruiting-Beispiel<br />
unter vielen.<br />
Mit der LAUNOLOGIE wollen wir entspannt<br />
und durchaus auch einmal augenzwinkernd<br />
daher kommen, ohne<br />
es an Ernsthaftigkeit vermissen zu<br />
lassen. Denn die Potenziale der einzelnen<br />
Führungskraft, mit Klarheit (im<br />
Mittelhochdeutschen Heiterkeit) den<br />
wechselnden Führungssituationen<br />
zu begegnen, sind in unmittelbarer<br />
Abhängigkeit zum Menschenbild begrenzt<br />
und daher auch nur – wie in<br />
jedem therapeutischen Ansatz – im<br />
Wege der Intervention zu verändern.<br />
Berücksichtigt werden müssen dabei<br />
alle physiologisch, psychologisch und<br />
kognitiv relevanten Einflussgrößen.<br />
Spätestens hier versagen die meisten<br />
Coaching-Ansätze. Der ganzheitliche<br />
Blick auf Körper, Geist und Seele bleibt<br />
leider unverändert eine Ausnahme.<br />
Dem hilft der launologische Ansatz<br />
ab. Er beschreibt auf Grundlage der<br />
neuesten medizinischen, psychologischen<br />
und sozialwissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse die für die Stimmungslagen<br />
aller Beteiligten wichtigen Parameter<br />
und vermittelt tiefen Einblick<br />
in die Wirkungszusammenhänge, die<br />
im Sinne einer positiven Lebens- und<br />
Führungsgrundhaltung ohne weiteres<br />
zu beeinflussen sind.<br />
<strong>September</strong> <strong>2012</strong> | <strong>ZT</strong> | 29
30 | <strong>ZT</strong> | <strong>September</strong> <strong>2012</strong>
impressum<br />
Zukunft Training<br />
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