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Aletta und der Sonnyboy

Kein Zweifel, er hatte auf Femina geschaltet und ver­suchte sie anzubaggern. Aletta stoppte ihn harsch: „Bist du verrückt geworden? Sag mal, du spinnst wohl. Hör sofort auf damit, sonst ist es vorbei mit unserer Freundschaft.“ Nello war es ersichtlich peinlich. „Entschuldigung, Entschuldigung, Aletta. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, irgendwie so automatisch. Das kommt nie wieder vor, das verspreche ich. Du bist eben eine schöne Frau. Das lässt sich nicht übersehen.“ erklärte Nello. „Trotz schöner Frau, das war die erste und letzte Warnung. Eine weitere wird es nicht mehr geben, dann sind wir geschiedene Leute.“ Aletta noch mal warnend.

Kein Zweifel, er hatte auf Femina geschaltet
und ver­suchte sie anzubaggern.
Aletta stoppte ihn harsch: „Bist du verrückt geworden?
Sag mal, du spinnst wohl. Hör sofort auf damit,
sonst ist es vorbei mit unserer Freundschaft.“
Nello war es ersichtlich peinlich. „Entschuldigung,
Entschuldigung, Aletta. Ich weiß nicht,
wie das passieren konnte, irgendwie so automatisch.
Das kommt nie wieder vor, das verspreche ich.
Du bist eben eine schöne Frau.
Das lässt sich nicht übersehen.“ erklärte Nello.
„Trotz schöner Frau, das war die erste und
letzte Warnung. Eine weitere wird es nicht mehr geben,
dann sind wir geschiedene Leute.“
Aletta noch mal warnend.

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Musik in <strong>der</strong> Natur<br />

<strong>Aletta</strong> besuchte in <strong>der</strong> Weihnachtszeit mit ihren Eltern noch Verwandte, fuhr<br />

dann über Münster, um einige ihrer CDs mitzunehmen, wie<strong>der</strong> zu Wicherts.<br />

Jetzt musste die Anlage genau inspiziert werden. Sie konnte damit sogar digitale<br />

Aufnahmen machen, aber sie hatte ja kein Mikrophon. <strong>Aletta</strong> ging sehr<br />

gern spazieren. Ihr waren die Spaziergänge mit den Eltern keineswegs als<br />

langweilig vorgekommen. Mit <strong>der</strong> Mutter konnte sie über alles reden, <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Vater, ein Biologe, konnte die Welt erklären, in <strong>der</strong> sie sich bewegten. Sie hatte<br />

nie eine Ansicht vom Wald als totes Bild mit Bäumen gehabt. Für sie war er immer<br />

ein Prozess, in dem alles lebte, ein Prozess, <strong>der</strong> spannend war <strong>und</strong> immer<br />

wie<strong>der</strong> neue Überraschungen bot. Aber das galt nicht nur für den Wald, son<strong>der</strong>n<br />

für die ganze Natur, die sie lebend <strong>und</strong> in Melodien <strong>und</strong> Rhythmen erlebte.<br />

Biologie hatte sie sehr interessiert. Man hielt sie für naturwissenschaftlich begabt,<br />

aber Biologie sah sie viel näher am Leben, an sich selbst, an ihren Lebensvorgängen<br />

<strong>und</strong> an ihrer Musik.<br />

Beziehungsfragen<br />

Nello <strong>und</strong> <strong>Aletta</strong> waren nach den Weihnachtsferien schon wie<strong>der</strong> an zwei Wochenenden<br />

bei Wicherts gewesen, als Nello auf <strong>der</strong> Rückfahrt fragte: „Sag'<br />

mal, <strong>Aletta</strong>, ich habe mich das schon oft gefragt, was das eigentlich für eine<br />

Art von Beziehung ist, die wir beide zueinan<strong>der</strong> haben.“ In seiner Stimme lag<br />

ein leicht schelmischer Unterton. <strong>Aletta</strong> reagierte entsprechend: „Ich frage<br />

mich so etwas nicht. Da zerbricht man sich nur den Kopf <strong>und</strong> bekommt doch<br />

keine Antwort. Aber in je<strong>der</strong> Beziehung gibt es ja zwei Partner, die gemeinsam<br />

etwas miteinan<strong>der</strong> tun wollen, zum Beispiel miteinan<strong>der</strong> Handel treiben. Dann<br />

hätten wir eine Handelsbeziehung.“ Nello lachte. „Was wollen wir denn gemeinsam<br />

miteinan<strong>der</strong> tun?“ fragte er. „Na, du Dummerchen, das weiß du doch, wir<br />

tun es doch, du beteiligst dich doch daran.“ reagierte <strong>Aletta</strong> in diesem scherzhaften<br />

Gespräch. „Also gemeinsam Musik machen, zu meinen Eltern fahren,<br />

miteinan<strong>der</strong> reden. Und was ist es dann für eine Beziehung?“ fragte Nello. „Das<br />

ist von <strong>der</strong> Qualität abhängig, von <strong>der</strong> Intention, warum man es tut.“ meinte<br />

<strong>Aletta</strong>, „Also ich mache gern mit dir Musik, nicht nur weil gemeinsames Musizieren<br />

schön ist, son<strong>der</strong>n weil ich es mit dir tue. Ich weiß, dass es dich auch<br />

freut <strong>und</strong> glücklich macht. Es gefällt mir, dich glücklich zu machen <strong>und</strong> zu wissen.<br />

Das möchte ich dir geben.“ Nello schaute kurz <strong>und</strong> meinte: „Bei mir ist<br />

das kein bisschen an<strong>der</strong>s. Ich habe Lust auf dich <strong>und</strong> was wir gemeinsam tun.<br />

Es macht mir Freude. Ich empfinde es als ob eine Sonne für mich leuchte.“ „...<br />

<strong>und</strong> sie gibt dir eine Kraft, die alles übersteigt.“ fügte <strong>Aletta</strong> hinzu <strong>und</strong> lachte.<br />

Nello schaute leicht verwirrt. „Das hast du von <strong>der</strong> Liebe gesagt. Könnte es<br />

sein, dass unsere Beziehung da auch etwas mit zu tun hat?“ <strong>Aletta</strong> darauf. Nello<br />

wollte ihr sofort um den Hals fallen <strong>und</strong> sie küssen. „Stop, stop, stop, wir<br />

landen in <strong>der</strong> Leitplanke.“ bremste ihn <strong>Aletta</strong>. Sie hatte das Unaussprechliche<br />

benannt <strong>und</strong> die Fesseln, die sie sich verbal für ihre gegenseitigen Empfindungen<br />

angelegt hatten gelöst. Bei <strong>der</strong> nächsten Abfahrt wurde die Autobahn ver-<br />

<strong>Aletta</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonnyboy</strong> – Seite 15 von 25

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