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Aletta und der Sonnyboy

Kein Zweifel, er hatte auf Femina geschaltet und ver­suchte sie anzubaggern. Aletta stoppte ihn harsch: „Bist du verrückt geworden? Sag mal, du spinnst wohl. Hör sofort auf damit, sonst ist es vorbei mit unserer Freundschaft.“ Nello war es ersichtlich peinlich. „Entschuldigung, Entschuldigung, Aletta. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, irgendwie so automatisch. Das kommt nie wieder vor, das verspreche ich. Du bist eben eine schöne Frau. Das lässt sich nicht übersehen.“ erklärte Nello. „Trotz schöner Frau, das war die erste und letzte Warnung. Eine weitere wird es nicht mehr geben, dann sind wir geschiedene Leute.“ Aletta noch mal warnend.

Kein Zweifel, er hatte auf Femina geschaltet
und ver­suchte sie anzubaggern.
Aletta stoppte ihn harsch: „Bist du verrückt geworden?
Sag mal, du spinnst wohl. Hör sofort auf damit,
sonst ist es vorbei mit unserer Freundschaft.“
Nello war es ersichtlich peinlich. „Entschuldigung,
Entschuldigung, Aletta. Ich weiß nicht,
wie das passieren konnte, irgendwie so automatisch.
Das kommt nie wieder vor, das verspreche ich.
Du bist eben eine schöne Frau.
Das lässt sich nicht übersehen.“ erklärte Nello.
„Trotz schöner Frau, das war die erste und
letzte Warnung. Eine weitere wird es nicht mehr geben,
dann sind wir geschiedene Leute.“
Aletta noch mal warnend.

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sich nicht beschäftigt. Schmuck gefiel ihr <strong>und</strong> vor allem die Kreationen junger<br />

Modedesigner <strong>und</strong> -designerinnen. So würde das bald alles völlig verschw<strong>und</strong>en<br />

sein, <strong>und</strong> sie hätte sich selbst zur reinen Fachidiotin gemacht, zumal das<br />

Studium wirklich äußerst viel verlangte. Was sie in <strong>der</strong> Schule gemacht hatten,<br />

kam ihr gegenüber den Anfor<strong>der</strong>ungen des Studiums wie Kin<strong>der</strong>ei vor. Aber<br />

<strong>Aletta</strong> erlebte es eher als Herausfor<strong>der</strong>ung, denn als quälende Last. Und wenn<br />

sie abends raus ging, etwas unternahm, selbstverständlich alles mit Uli. Es war<br />

ja bequem <strong>und</strong> angenehm, aber ihre Kontakte <strong>und</strong> die Kontaktsuche engte es<br />

ein. Nein, als eigenständiger Stern in diesem Universum würde sie leben müssen,<br />

wenn sie ein Leben führen wollte, wie ausschließlich sie es sich vorstellte<br />

<strong>und</strong> das sich gegenüber ihrem bisherigen än<strong>der</strong>n sollte.<br />

Einsamkeit<br />

Uli gefiel das überhaupt nicht, er sah seine Zukunft <strong>und</strong> es machte ihn traurig,<br />

aber er musste einsehen, dass <strong>Aletta</strong>s Absicht nicht zu än<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zu beeinflussen<br />

war. Die versicherte immer wie<strong>der</strong>, dass sich doch zwischen ihnen <strong>und</strong><br />

an ihrer Beziehung nichts än<strong>der</strong>e, nur müssten sie sich eben jetzt treffen,<br />

wenn sie zusammen sein wollten. Natürlich än<strong>der</strong>te sich etwas, vieles. Der<br />

warme Uli war einfach da gewesen, in ihrem Bett, immer, unabhängig von dem<br />

was sie vorhatte. Jetzt war er nie mehr da, niemand war da. <strong>Aletta</strong> war allein,<br />

jeden Abend <strong>und</strong> jeden Morgen. Wenn sie nach Hause kam, war Uli da. Unabhängig<br />

davon ob er gelächelt hatte o<strong>der</strong> nicht, es hatte ein gutes Gefühl gemacht.<br />

Jetzt war niemand da. Sie war allein. Sie überlegte, ob sie verkannt<br />

habe, was Uli ihr bedeutet hätte, es auch einfach unter den Bereich des Alltäglichen<br />

eingeordnet habe. O<strong>der</strong> war es gar nicht mal so sehr Uli, son<strong>der</strong>n das<br />

grässliche Alleinsein, zu dem die Alternative mit Uli verb<strong>und</strong>en war. Sie sprach<br />

darüber mit Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Bekannten. Die einen verstanden sie gut, konnten<br />

ihre Situation nachempfinden, an<strong>der</strong>e waren <strong>der</strong> Ansicht, es sei ein Gewöhnungsprozess,<br />

während wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e die Meinung vertaten, sie werde es zu<br />

schätzen lernen, dass sie selbständig für sich alles entscheiden könne, <strong>und</strong><br />

nicht permanent jemand da sei, den sie berücksichtigen <strong>und</strong> bei ihren Aktivitäten<br />

mit einplanen müsse. Bei Uli war es vielleicht so gewesen, aber mit einer<br />

an<strong>der</strong>en Frau in einer WG zusammen leben, darin sah sie eine Perspektive, die<br />

sie sich bunt ausmalen konnte.<br />

Nello <strong>und</strong> Mira<br />

<strong>Aletta</strong> meinte, dem, was Nello gesagt hatte, näher gekommen zu sein. Sie<br />

freute sich ja auch an jedem Wochenende, wenn sie nach Hause kam <strong>und</strong> ihre<br />

Mutter sah. Aber anrufen, jeden Tag, dazu drängte es sie nicht. Wirkte denn<br />

<strong>der</strong> Kontakt mit seiner Schwester jeden morgen wie <strong>der</strong> Anblick des Gesichts<br />

<strong>der</strong> Mutter auf ein Baby? Dann mussten sie doch schon über irgendwelche beson<strong>der</strong>en<br />

Rezeptoren verfügen, die den an<strong>der</strong>en Erwachsenen fehlten. „Ja,<br />

selbstverständlich ist das glaube ich nicht.“ meinte Nello als <strong>Aletta</strong> noch mal<br />

<strong>Aletta</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonnyboy</strong> – Seite 5 von 25

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