Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2012-03
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de
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Zoom<br />
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”KURT GRIBL NERVT MICH….”<br />
zusätzlich dafür ausgibt, dass funktionierende Straßenbahngleise<br />
am Eserwall von einer Seite auf die andere,<br />
und eine Straßenführung in der Adenauer-Allee<br />
100 m nach Westen verlegt werden. Das ist völlig unverhältnismäßig<br />
und wäre für den von uns in die Wege<br />
geleiteten Bahnhofsumbau auch nicht erforderlich gewesen.<br />
Wir halten es im Gegensatz zur Stadtregierung<br />
auch nicht für erforderlich, dass jetzt die<br />
Pflastersteine am Elias-Holl-Platz auf Pump neu verlegt<br />
werden.<br />
Immerhin fördert man dadurch lokale Unternehmen.<br />
Denen ist es aber egal, ob sie eine Schule sanieren<br />
oder Pflastersteine verlegen. Aber für die Schüler ist<br />
es angenehmer, wenn sie in ihrer Schule eine zeitgemäße<br />
ordentliche Toilette vorfinden, anstatt nach dem<br />
Unterricht über teure Granitplatten zu laufen.<br />
Wo wir gerade beim Angenehmen sind: Haben Sie<br />
sich schon mit Peter Grab versöhnt, ein Bierchen<br />
zusammen getrunken?<br />
Nein, kein Bierchen, und ich finde den Begriff "Versöhnung"<br />
im Zusammenhang mit Peter Grab ohnehin<br />
irreführend, weil hier ein aktueller persönlicher Streit<br />
zwischen Einzelpersonen unterstellt wird. Dass wir -<br />
und eigentlich mindestens die komplette linke Rathaushälfte<br />
- mit den Arbeitsergebnissen und der Arbeitsweise<br />
des Kulturreferenten in vielen Punkten<br />
nicht einverstanden sind, wird von Pro <strong>Augsburg</strong><br />
gerne als Kampagne der SPD oder der Grünen gegen<br />
Herrn Grab hochstilisiert, die es gar nicht gibt.<br />
DawardieSachemitdemVölkermordandenArmeniern,<br />
von dem er sich distanzieren sollte, worauf<br />
Peter Grab empört reagierte.<br />
Kann sein, dann ist es halt so. Ich weiß, das kam nicht<br />
gut an, querbeet. Meine Worte fielen in einer aufgeheizten<br />
Stimmung am Ende einer langen Stadtratssitzung.<br />
Uns ging es darum, Peter Grab klarzumachen,<br />
dass es für einen Bürgermeister dieser Stadt nicht angemessen<br />
ist, sich mit Menschen zu umgeben, die öffentlich<br />
das Osmanische Reich als friedfertigen<br />
Vielvölkerstaat verherrlichen. Dass Herr Grab in diesem<br />
Zusammenhang unverständlich gehandelt hat,<br />
hat die <strong>Neue</strong> <strong>Szene</strong> bereits selbst gut recherchiert<br />
und dargestellt.<br />
Schon überlegt, mit wem Sie regieren würden,<br />
wenn die SPD die Wahl gewinnen sollte, rotgrün,<br />
große Koalition?<br />
Diese Frage stellt sich erst nach der Wahl 2014. Ich<br />
habe zwischen 2002 und 2008 die Erfahrung gemacht,<br />
dass die SPD mit den Grünen gut zusammenarbeiten<br />
konnte. Ebenso weiß ich, dass die komplette<br />
INFO:<br />
Ausgrenzung einer Partei, die 30 % der Wählerstimmen<br />
auf sich vereinigt hat, dieser Stadt nicht gut tut<br />
und den Wählern auf kommunaler Ebene auch nicht<br />
vermittelt werden kann.<br />
Vervollständigen sie bitte folgende Sätze:<br />
An Peter Grab schätze ich....<br />
...dass er immer noch nicht den Glauben aufgegeben<br />
hat, dass er Unterstützung auch jenseits von CSU und<br />
Pro <strong>Augsburg</strong> bekommen kann.<br />
Raphael Brandmiller bewundere ich dafür...<br />
...dass er sich für sein junges Alter schon sehr gute<br />
Connections erarbeitet hat, das muss man ihm lassen.<br />
An Kurt Gribl nervt mich...<br />
...dass er nie einräumen kann, wenn etwas schiefgelaufen<br />
ist, als wäre er über jeden Zweifel erhaben. Wir<br />
täten uns im Rathaus oft leichter, wenn er auch mal<br />
sagenkönnte:Okay,daswarMist,fangenwirneuan.<br />
Das ist bei ihm nicht drin, das nervt mich wirklich.<br />
Stefan Kiefer, geboren am 16. Januar 1969 in Kaufbeuren. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender der SPD<br />
Fraktion im <strong>Augsburg</strong>er Stadtrat arbeitet Kiefer als Rechtsanwalt in der Kanzlei Sonntag & Partner.