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Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2012-03

Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de

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56 Cinerama<br />

THE MUSIC NEVER<br />

STOPPED<br />

Regie: Jim Kohlberg. Mit J.K. Simmons,<br />

Lou Taylor Pucci u.a.<br />

Für den Familienvater Henry Sawyer<br />

ist Musik endlich eine Gelegenheit, die<br />

verlorengegangene Beziehung zu seinem<br />

entfremdeten Zögling wieder aufzubauen.<br />

Sein Sohn Gabriel schloss sich in Jugendjahren<br />

der Anti-Vietnam-Bewegung an.<br />

20 Jahre später trifft Henry wieder seinen<br />

Sohn, der aufgrund eines Hirntumors<br />

kein Langzeitgedächtnis mehr hat und in<br />

einem katatonischen Zustand vor sich hindämmert.<br />

Als die Musiktherapeutin Diane<br />

Daley ihn mithilfe der Beatles und anderen<br />

Stars zumindest wenige Momente aus<br />

seiner Apathie zurückholt, finden Vater<br />

und Sohn wieder zueinander. Der Film<br />

basiert auf dem Essay „The Last Hippie“<br />

des britischen Neurologen Oliver Sacks,<br />

der durch die zwanglos-anekdotischen<br />

Beschreibungen komplexer Krankheitsbilder<br />

in seinen populärwissenschaftlichen<br />

Büchern bekannt wurde. Wie Sacks richtet<br />

auch Regisseur Jim Kohlberg den Blick<br />

auf das individuelle Schicksal hinter der<br />

Erkrankung und öffnet dem Zuschauer<br />

eine neue Sichtweise auf die Frage “Was<br />

ist Normalität?”. Großartiger Soundtrack<br />

mit u.a. Bob Dylan, The Cream, Buffalo<br />

Springfield... (iv)<br />

<br />

VERSICHERUNGS-<br />

VERTRETER<br />

Regie: Klaus Stern<br />

Fast jedes Fachmedium hat über den<br />

Auf- und Abstieg von Mehmet E. Göker<br />

und „seiner“ MEG berichtet. Nun hat<br />

es Göker sogar auf die Kinoleinwand<br />

gebracht. Angenommen hat sich dem<br />

Thema der Kasseler Filmemacher und<br />

Grimme-Preisträger Klaus Stern. Er richtet<br />

in seinem Film „Versicherungsvertreter<br />

- Die erstaunliche Karriere des Mehmet<br />

Göker“ dabei weniger den Fokus auf die<br />

Machenschaften mit den Versicherungsgesellschaften<br />

bzw. grundsätzlich, wie<br />

das große Geschäft der Versicherungen<br />

funktioniert. Der Film stellt vielmehr<br />

den Weg des Mehmet Göker dar: Vom<br />

Jungen in der kleinen Wohnung in<br />

Kassel-Helleböhn über den Ferrarifahrer<br />

und Villenbewohner bis zur Pleite seines<br />

Vertriebs MEG und der abschließenden<br />

Information, wie es sich der ehemalige<br />

Selfmade-Millionär mit Mutti und Muckibude<br />

in der Türkei gutgehen lässt. Eingebettet<br />

wird die Story durch eine Vielzahl<br />

von Weggefährten, die im Rahmen des<br />

Films beschreiben, wie es war mit und<br />

bei Göker. Eine Geschichte von Gier und<br />

Größenwahn. Aber auch ein erhellender<br />

Einblick in das Geschäftsgebaren privater<br />

Krankenversicherungen.(iv)<br />

<br />

DIE EISERNE LADY<br />

Regie: Phyllida Lloyd. Mit: Meryl<br />

Streep, Jim Broadbent,u.a.<br />

Regisseurin Lloyd erzählt die Geschichte<br />

der Frau, die von 1979 bis<br />

1990 britische Regierungschefin<br />

war, aus der Rückschau. Eine Greisin<br />

erinnert sich an ihr vergangenes<br />

Leben und unterhält sich mit ihrem<br />

toten Mann Dennis beim Frühstück.<br />

Diese Perspektive entfachte eine<br />

heißgeführte Debatte über „guten<br />

Geschmack und Respekt“ in Großbritannien.<br />

„Die Eiserne Lady“ ist<br />

sicherlich kein Affront, erst recht<br />

keine Abrechnung und auch kein<br />

Zeugnis von Pietätlosigkeit. Obwohl<br />

die Autoren ihre Ablehnung der<br />

Politik Thatchers ebenso wenig verhehlen<br />

wie Meryl Streep, nähern sie<br />

sich ihrer Hauptfigur durch die einfühlsame<br />

Schilderung des Aufstiegs<br />

und Niedergangs einer Frau aus<br />

bescheidenen Verhältnissen, die sich<br />

mit Ehrgeiz und Prinzipienfestigkeit in<br />

einer von kleinlichen Snobismen und<br />

Vorurteilen beherrschten Männerwelt<br />

durchsetzt. Dass dies gelingt,<br />

ist zum Großteil Streeps herausragender<br />

schauspielerischer Leistung zu<br />

verdanken, die ihr vermutlich einen<br />

weiteren Oscar einbringen wird. (iv)<br />

<br />

TRANS BAVARIA<br />

Regie: Konstantin Ferstl. Mit Marcel<br />

Despas, Lukas Schätzl, Johannes<br />

Damjantschitsch, Eisi Gulp, Hansi<br />

Kraus, Johanna Bittenbinder u.a.<br />

Seit er denken kann, hadert Quirinalis<br />

mit dem Schicksal, das ihn, die<br />

Grundregeln jeder Rebellenbiografie<br />

missachtend, als Sohn zweier liberaler<br />

Pädagogen in Niederbayern<br />

zur Welt kommen ließ. Soeben vom<br />

Staat mit den besten Noten ins Leben<br />

entlassen, ist er drauf und dran, den<br />

brotlosesten Beruf zu ergreifen, den<br />

Bayern zu bieten hat: Revolutionär.<br />

Gemeinsam mit seinen beiden Freunden<br />

Joker und Wursti bricht er nach<br />

dem Abitur in einem gestohlenen<br />

Metzgereitransporter zu seinem ganz<br />

persönlichen Jakobsweg auf: Ziel<br />

ist der Rote Platz in Moskau, wo er<br />

sich vom ergrauten Trainingsanzug-<br />

Guerillero Fidel Castro berufliche<br />

Ratschläge holen will. Im Gepäck<br />

haben sie lediglich einen Kasten Spezi<br />

und eine unbrauchbare Landkarte. Ein<br />

Heimatfilm in der Heimatlosigkeit,<br />

ein bajuwarisches Panoptikum, eine<br />

phantasievolle Sicht auf Freundschaft<br />

und Idealismus und auch<br />

eine verkappte Liebeserklärung an<br />

Bayern. (iv)<br />

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FILM DES MONATS<br />

BARBARA<br />

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