28.11.2013 Aufrufe

Rabea, tiefe Liebe – harte Prüfung

Nur die schönen Stunden der Liebe genießen wollte Rabea. Tim hatte gesagt „Rabea es ist eine ganz harte Nachricht für dich. Ich hoffe du kannst es verkraften. Sarah ist schwanger und da werde ich mich um die Familie küm­mern müssen. Beides zusammen wird nicht gehen. Da hat die Familie Vor­rang.“ erklärte Tim und wollte weiter erläutern, erklären und entschuldigen. „Du hast alles gesagt und ich habe es verstanden. Du kannst gehen. Mehr will ich nicht hören.“ unterbrach ihn Rabea. Tim wollte weiter reden, sie trösten und griff nach Rabeas Arm. „Fass mich nicht an.“ herrschte sie Tim an, „Geh jetzt, bitte.“ Rabea stand auf und hielt Tim die Wohnungstür auf. Mit einem fle­hentlichen „Rabea.“ versuchte es Tim in der Wohnungstür noch einmal und wollte ihr einen Kuss zum Abschied geben. Die wich zurück und reagierte nur mit einem: „Verschwinde!“.

Nur die schönen Stunden der Liebe genießen wollte Rabea.
Tim hatte gesagt „Rabea es ist eine ganz harte Nachricht für dich.
Ich hoffe du kannst es verkraften. Sarah ist schwanger
und da werde ich mich um die Familie küm­mern müssen.
Beides zusammen wird nicht gehen. Da hat die Familie Vor­rang.“
erklärte Tim und wollte weiter erläutern, erklären und
entschuldigen. „Du hast alles gesagt und ich habe es verstanden.
Du kannst gehen. Mehr will ich nicht hören.“
unterbrach ihn Rabea. Tim wollte weiter reden,
sie trösten und griff nach Rabeas Arm. „Fass mich nicht an.“
herrschte sie Tim an, „Geh jetzt, bitte.“ Rabea stand auf
und hielt Tim die Wohnungstür auf.
Mit einem fle­hentlichen „Rabea.“ versuchte es Tim
in der Wohnungstür noch einmal und wollte ihr einen Kuss
zum Abschied geben. Die wich zurück
und reagierte nur mit einem: „Verschwinde!“.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Rabea</strong> Tiefe <strong>Liebe</strong> <strong>–</strong> <strong>harte</strong> Prüfung<br />

Fahrradkultur<br />

Wer Kulturgeschichte studiert wird möglicherweise mit dem Fahrrad zu den<br />

Vorlesungen und Seminaren fahren, aber nie davon hören, dass seinem Velo in<br />

der Entwicklung der abendländischen Kultur je eine Bedeutung beigemessen<br />

worden wäre. Dabei ist die ganze Stadt voll von derartigen Gefährten und nicht<br />

nur die Vielzahl der Benutzer, sondern auch Politik und Verwaltung pflegen diese<br />

Kultur des pedalbetriebenen Rades. Nicht nur in Münster, aber vor allem<br />

dort, liebt man seine Leeze, wie man das Fahrad hier nach der Masematte, einem<br />

westfälischen Rotwelschdialekt, nennt. Es gibt viele Gründe, weshalb es<br />

sinnvoll ist, als Fortbewegungsmittel ein Fahrrad zu benutzen. Die existierten<br />

immer und haben sich nicht geändert, auch nicht in Zeiten als sich das Automobil<br />

im Zenit seines Glorienscheins bewegte. Das Fahrrad galt als Spielzeug<br />

für Kinder und Jugendliche, als Sportgerät wurde es verwendet, aber der<br />

Freund des Menschen war es nicht. Als ärmlich und primitiv wurde es<br />

empfunden, sich mit eigener Muskelkraft der Witterung ausgesetzt auf einem<br />

Fahrrad fortbewegen zu müssen. Das hat sich mittlerweile vielerorts und in den<br />

Köpfen vieler Menschen radikal geändert, aber in Münster hat es<br />

außergewöhnlich früh eingesetzt und die andere Sichtweise scheint die<br />

gesamte Bevölkerung wie ein Fieber befallen zu haben. Tausend Gründe<br />

werden angeführt, weshalb es besonders in Münster günstig sei, Rad zu<br />

fahren. Berechtigt und stichhaltig sind sie alle, doch sie bestanden auch früher<br />

schon und es gibt sicher eine Reihe von Gemeinden, die über ähnliche<br />

Bedingungen verfügen. Eine Spezies mit besonderer Inovationsfreudigkeit und<br />

Aufgeschlossenheit gegenüber Neuerungen zu sein, ist nicht gerade das<br />

Charakteristikum, das den westfälischen Menschen im Bild der öffentlichen<br />

Einschätzung auszeichnet. Trotzdem stiegen die Münsteraner schon aufs Rad,<br />

als man dies hauptsächlich nur von den Niederländern kannte. Lag es vielleicht<br />

an der Nähe und den kulturgeschichtlichen Affinitäten zu Holland. Hatten die<br />

Widertäufer auch eine Mentalität implementiert, die in späteren Jahrhunderten<br />

den Schwung auf den Fahrradsattel beflügelte. So wohl eher nicht, aber dass<br />

die rationalen Begründungen nicht das einzige, ausschlaggebende Kriterium<br />

für's Fahrradfahren sind, ist auch evident. Du musst es mögen, musst es<br />

lieben, mit Emotionen muss es verbunden sein, die dich ein freundliches<br />

angenehmes Gefühl entwickeln lassen. Ist es das Fahrradfahren selbst, das<br />

diese Emotionen evoziert? Könnte es jeder Mensch so empfinden, wenn er<br />

offen dafür wäre und sich genügend darauf einließe? Oder ist es nur Menschen<br />

mit speziellen Charakteren vergönnt, diese Annehmlichkeiten zu erfahren und<br />

zu genießen? Kann nur der Münsterländer die Freude des Radfahrens voll<br />

ausschöpfen und sich an ihr delektieren? Dann wäre Anette von Droste-<br />

Hülshoff heute abends mit dem Fahrrad von Roxel nach Hause gefahren und<br />

wäre nicht nur 'matt wie die Natur' gewesen, sondern hätte sich total<br />

erschossen gefühlt, wäre sofort eingeschlafen, eine 'Durchwachte Nacht' gäbe<br />

<strong>Rabea</strong> Tiefe <strong>Liebe</strong> <strong>–</strong> <strong>harte</strong> Prüfung <strong>–</strong> Seite: 3 von 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!