28.11.2013 Aufrufe

Rabea, tiefe Liebe – harte Prüfung

Nur die schönen Stunden der Liebe genießen wollte Rabea. Tim hatte gesagt „Rabea es ist eine ganz harte Nachricht für dich. Ich hoffe du kannst es verkraften. Sarah ist schwanger und da werde ich mich um die Familie küm­mern müssen. Beides zusammen wird nicht gehen. Da hat die Familie Vor­rang.“ erklärte Tim und wollte weiter erläutern, erklären und entschuldigen. „Du hast alles gesagt und ich habe es verstanden. Du kannst gehen. Mehr will ich nicht hören.“ unterbrach ihn Rabea. Tim wollte weiter reden, sie trösten und griff nach Rabeas Arm. „Fass mich nicht an.“ herrschte sie Tim an, „Geh jetzt, bitte.“ Rabea stand auf und hielt Tim die Wohnungstür auf. Mit einem fle­hentlichen „Rabea.“ versuchte es Tim in der Wohnungstür noch einmal und wollte ihr einen Kuss zum Abschied geben. Die wich zurück und reagierte nur mit einem: „Verschwinde!“.

Nur die schönen Stunden der Liebe genießen wollte Rabea.
Tim hatte gesagt „Rabea es ist eine ganz harte Nachricht für dich.
Ich hoffe du kannst es verkraften. Sarah ist schwanger
und da werde ich mich um die Familie küm­mern müssen.
Beides zusammen wird nicht gehen. Da hat die Familie Vor­rang.“
erklärte Tim und wollte weiter erläutern, erklären und
entschuldigen. „Du hast alles gesagt und ich habe es verstanden.
Du kannst gehen. Mehr will ich nicht hören.“
unterbrach ihn Rabea. Tim wollte weiter reden,
sie trösten und griff nach Rabeas Arm. „Fass mich nicht an.“
herrschte sie Tim an, „Geh jetzt, bitte.“ Rabea stand auf
und hielt Tim die Wohnungstür auf.
Mit einem fle­hentlichen „Rabea.“ versuchte es Tim
in der Wohnungstür noch einmal und wollte ihr einen Kuss
zum Abschied geben. Die wich zurück
und reagierte nur mit einem: „Verschwinde!“.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

es dann nicht. Ist es die feinsinnige Milde, die oft bei diesem Menschen gar<br />

nicht vermutet wird, die ihn das leichtfüßige Rotieren der Pedale zur<br />

Sinnenfreude werden lässt, oder ist es eher der unmittelbare Bezug zu der den<br />

Menschen beim Fahrradfahren umgebenden Welt. Du erlebst die Umgebung<br />

hautnah, aber gemächlich, du bekommst alles mit, wirst aber nirgendwo<br />

verpflichtet, ganz nah bei deinen Mitfahren bist du, aber brauchst nicht mit<br />

ihnen zu reden, ist es diese Beschaulichkeit, diese Möglichkeit zum<br />

distanzierten Betrachten, die die münsterländische Seele beglückt? Nur ist das<br />

Fahrradfahren in Münster nicht mehr mit einer beschaulichen Landpartie zu<br />

vergleichen. Es zeigt sich eher lebhaft bis manchmal sogar hektisch, den<br />

Aktivitäten in der Umgebung eines Ameisenhaufens kommt es näher als einem<br />

zäh und ruhig dahin fließenden Strom. Trotzdem erfährt man nicht nur die<br />

Häuser und Bäume, an denen man vorbei radelt anders als im Auto, auch die<br />

Menschen, denen man begegnet, erscheinen länger und deutlicher im Blickfeld,<br />

und die kurze Entfernung vermittelt das Empfinden, ihnen ganz nahe sein. Wer<br />

in Münster mit dem Rad unterwegs ist, erlebt seine Mitmenschen anders, als<br />

der Autofahrer in den Metropolen an Rhein und Ruhr. Welche soziokulturellen<br />

Auswirkungen diese anderen sozialen Begegnungen bei der Fortbewegung von<br />

Menschen einer ganzen Stadt haben, ist bislang noch nicht untersucht, könnte<br />

aber zu dem Ergebnis führen, dass die in Münster lebenden Menschen für uns<br />

nicht nur ein Vorbild im Hinblick auf die Verwendung des Rades selbst sind,<br />

sondern auch in ihren durch's Radfahren entwickelten sozial-kommunikativen<br />

Strukturen nachahmenswerte Wegweiserfunktionen erfüllen.<br />

Ob Schüler, Lehrer, Student, Professor, man begegnet sich auf dem Rad, als<br />

Radfahrer unter Radfahren. Es ist keine alle gleich machende Society, aber eine<br />

Radfahrerhierarchie gibt es nicht.<br />

Doppelte Begegnung<br />

„Beim nächsten Mal kostet es was!“ ruft der Mann einer jungen Frau zu, der er<br />

heute schon zum zweiten Mal begegnet, früher aber noch nie gesehen hat.<br />

„He, Sie!“ schallt es aus seinem Rücken. Er stoppt und dreht sich um. „Ja sie,<br />

warten sie mal.“ ruft sie ihm zu. Sie kommt zu ihm, will ihm etwas sagen,<br />

scheint aber gar nicht zu wissen was und fragt dann: „Wieso kostet es beim<br />

nächsten Mal etwas?“ „Na ja,“ erläutert der Mann, „das sagt man so, wenn sich<br />

etwas Außergewöhnliches wiederholt. Beim dritten Mal ist es dann nicht mehr<br />

umsonst.“ Die junge Frau schaut ihn lächelnd an: „Jetzt kostet's also noch nix,<br />

aber was war denn das Außergewöhnliche daran?“ wollte sie wissen. Es erweckte<br />

den Eindruck, als ob sie Interesse hätte, mit dem Mann im Gespräch zu<br />

bleiben. „Wir sind uns doch sonst noch nie begegnet und jetzt gleich zweimal<br />

an einem Tag. Das ist doch schon außergewöhnlich, oder finden sie nicht?“ beantwortete<br />

der Mann ihre Frage. „Ja, ja, sehr außergewöhnlich, so außergewöhnlich,<br />

dass ich denke, sie sollten schon beim zweiten Mal etwas zahlen,<br />

zum Beispiel einen Kaffee für uns beide, das wäre doch sicher möglich?“ reagierte<br />

die junge Frau und der Mann lachte. „Ja gern,“ erklärte er, „nur im Moment<br />

habe ich einen ganz dringenden Termin. In spätestens anderthalb Stunden<br />

könnte ich aber wieder hier sein.“ „Ja o. k., ich komme dann wieder, aber<br />

<strong>Rabea</strong> Tiefe <strong>Liebe</strong> <strong>–</strong> <strong>harte</strong> Prüfung <strong>–</strong> Seite: 4 von 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!