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GELLERTSTADT-BOTE - Hainichen

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Gellertstadt-Bote <strong>Hainichen</strong> 05. März 2011<br />

UNSERE STADT IN DIESEN TAGEN<br />

Liebe Mitbürgerinnen! Liebe Mitbürger!<br />

Anstelle der Ansprache des Bürgermeisters<br />

zu aktuellen Themen lesen Sie heute dessen<br />

Rede zur Stadtratssitzung am 23. 02. 2011<br />

anlässlich der Einbringung des Haushalts<br />

2011. Dieser wurde im Anschluss mehrheitlich<br />

beschlossen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte!<br />

Sehr geehrte Damen und Herren Ortsvorsteher!<br />

Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!<br />

Werte Gäste!<br />

Ich hatte schon in meiner Ansprache beim<br />

Neujahrsempfang zum Ausdruck gebracht, dass die meisten unserer<br />

Sorgen und Ängste, die wir uns 2010 gemacht hatten, zum Glück nicht<br />

wahr geworden sind, ja sogar vielfach sogar das Gegenteil eingetreten ist<br />

und sich das Jahr 2010 sehr viel positiver für unsere Stadt entwickelt hat,<br />

als wir es vor einem Jahr noch befürchten mussten.<br />

Bedingt durch das gute Jahresergebnis 2010, die Jahresrechnung 2009 mit<br />

einem ebenfalls sehr positiven Ergebnis steht später noch auf der Tagesordnung,<br />

können wir in <strong>Hainichen</strong> aktuell recht positiv in die Zukunft<br />

blicken. Der Haushalt 2011 ist bester Beweis dafür.<br />

Die Pro-Kopf-Verschuldung wurde weiter abgebaut und liegt aktuell bei<br />

295 €/Einwohner und damit ein ganzes Stück unter dem Sächsischen<br />

Richtwert von 850 €. Der im Vorjahr beschlossene und von der Kommunalaufsicht<br />

auch bereits genehmigte Kredit für unsere Baumaßnahmen musste<br />

bislang nicht in Anspruch genommen werden. Trotzdem wurde im Jahr<br />

2010 in <strong>Hainichen</strong> so viel gebaut wie schon lange nicht mehr.<br />

Doch zunächst einmal zur Chronologie. Mit dem Haushaltsstrukturkonzept<br />

2011 verfolgten wir 3 Ziele. Zum einen sollte die Zahlungsfähigkeit unserer<br />

Stadt gesichert werden. Dieser Stand ist aufgrund der positiven Einnahmeentwicklung<br />

und vorgesehener Kosteneinsparungen bereits erreicht. Für<br />

die Erstellung des Haushaltsstrukturkonzeptes danke ich den Stadträten.<br />

Wenngleich es sich bei den beschlossenen Maßnahmen zumeist um<br />

vergleichsweise kleine Dinge handelt, so bringen sie doch eine gewisse<br />

Entspannung der finanziellen Situation. Im 2.Schritt sollten die notwendigen<br />

Eigenmittel für künftige Investition angesammelt werden. Auch dieses Ziel<br />

wird aller Voraussicht nach erreicht werden. Ein weiter Weg ist es allerdings<br />

noch bis zum dritten Schritt, der Erwirtschaftung der Abschreibungen. Hier<br />

befinden wir uns jedoch in Gesellschaft von wohl mindestens 99 % aller<br />

Sächsischen Kommunen. Eine dafür geschätzte Summe von jährlich<br />

1.000.000 € zu schaffen, wird alles andere als leicht. Ebenfalls nicht schön<br />

ist die Tatsache, dass auf Kosten der geplanten Investitionen bis 2013 die<br />

derzeit noch bestehende Liquiditätsreserve aufgebraucht werden muss.<br />

Aber nachhaltig investieren und gleichzeitig den Sparstrumpf weiter anfüllen<br />

schließt sich selbst bei der allgemein guten wirtschaftlichen Entwicklung<br />

aus. Bis zum Auslaufen des Solidarpakts 2019 müssen wir in <strong>Hainichen</strong><br />

so aufgestellt sein, dass wir auf eigenen Füssen stehen können und<br />

notwendige größere Baumaßnahmen weitestgehend abgeschlossen sind.<br />

Förderquoten von bis zu 80 % gibt es dann sicherlich nicht mehr.<br />

Der aktuelle Kontostand liegt derzeit noch bei rund 1,75 Mio. €, wenngleich<br />

davon noch rund 800.000 € für offene Auszahlungen die das Jahr 2010<br />

betreffen, abgezogen werden müssen. Aber die Investitionen der Jahre<br />

2013 und 2014 sind gesichert. Und darin enthalten ist die Durchfinanzierung<br />

des Schulzentrums. Einzige Voraussetzung hierfür ist noch eine<br />

prozentual überschaubare Aufstockung der Fördermittel aus dem<br />

Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Nachdem wir hier im<br />

vergangenen Jahr nahezu eine Verdoppelung der uns zur Verfügung<br />

stehenden Mittel erhielten, sprechen wir jetzt „nur“ noch über eine<br />

Aufstockung um rund 10 %. Ich hoffe doch sehr, dass wir dies auch noch<br />

hinbekommen.<br />

Die Entwicklung der Gewerbesteuer erfuhr in <strong>Hainichen</strong> im Jahr 2010 eine<br />

außerordentliche Steigerung. Die Anteile an der Einkommenssteuer haben<br />

sich in <strong>Hainichen</strong> in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert und die<br />

aufgrund der Orientierungszahlen und Schätzwerte erwartete Stagnation<br />

bei dieser Einnahmequelle ist zum Glück nicht eingetreten. Insgesamt<br />

haben sich die Steuereinnahmen von 2009 auf 2010 entgegen unserer<br />

Erwartung nicht um 240.000 € vermindert, sondern sogar um 290.000 €<br />

erhöht. Die allgemeine Schüsselzuweisung vermindert sich ebenfalls nicht<br />

in der befürchteten Höhe, sondern bleibt stabil. Die investive Schlüsselzuweisung<br />

geht zwar stark zurück, aber mit Ausreichung einer Investitionspauschale<br />

lässt uns der Freistaat dieses Jahr an der derzeit guten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung teilhaben.<br />

Erfreulich ist die Tatsache, dass mit dem Haushalt 2011 erstmalig das<br />

gesamte Schulzentrum, also der Bau der Grundschule, des Schulhorts und<br />

der Außenanlagen abgesichert ist, vorausgesetzt wir erhalten die erwähnte<br />

überschaubare Aufstockung der Fördermittel.<br />

Wenn ich es mit einer Seilbahnfahrt auf den Gipfel eines Berges betrachte,<br />

so hatten wir 2010 das Ticket für die Zwischenstation gelöst. Dieses Jahr<br />

können wir uns den Rest der Bergfahrt leisten und müssen, wenn wir oben<br />

angekommen sind, lediglich noch den vergleichsweise kurzen und leichten<br />

Weg bis zum Gipfelkreuz schaffen.<br />

Sicherlich gibt es auch auf diesem Weg Unbekannte. Die Baupreise sind<br />

nicht zuletzt dank des Konjunkturpakets nach oben geschnellt und mit Preiserhöhungen<br />

bei den Baulosen muss gerechnet werden. Aber - und da sind<br />

wir in einer vergleichsweise besseren Lage als andere Kommunen: Durch<br />

die annähernd 80%ige Förderung der Kosten durch den städtebaulichen<br />

Denkmalschutz, müssen wir die gestiegenen Preise nur zu einem Fünftel<br />

schlucken.<br />

Andere Kommunen, die nicht in diesen Genuss kommen, treffen die<br />

Kostensteigerungen dagegen voll. Wenn wir also unsere Sorgen zum<br />

Ausdruck bringen und über Risiken der gestiegenen Baupreise diskutieren,<br />

klagen wir auf einem vergleichsweise hohen Niveau.<br />

Ich hoffe, dass wir auch in diesem Jahr keinen Kredit aufnehmen müssen<br />

und trotzdem bauen können. Sollten wir aufgrund enorm gestiegener<br />

Baupreise doch noch ins Trudeln kommen, wovon ich derzeit allerdings<br />

nicht annähernd ausgehe: Durch die einzelnen hintereinander folgenden<br />

Bauabschnitte können wir jederzeit Pausen einlegen und haben keine Investruinen<br />

herumstehen.<br />

Doch nicht nur bei der Schule wird es weitergehen. In Eulendorf soll das<br />

Heimateck saniert werden. Im Haushalt sind dafür rund 25.000 € Eigenmittel<br />

enthalten. Der Umbau des Gebäudes für Obdachlose auf der August-<br />

Bebel-Straße kann mit 36.000 € Eigenmitteln weitergehen. 58.000 € sind<br />

als Eigenanteil für die Deckensanierung auf der Oederaner Straße eingestellt,<br />

für 40.000 € sollen an unserer Straßenbeleuchtung neue Energiesparlampen<br />

angebracht werden. Die Planung für den Abschnitt des Striegistalradweges<br />

zwischen Schlegel und Niederstriegis geht, mit Unterstützung<br />

auch aus Striegistal, Niederstriegis und Roßwein ebenfalls weiter.<br />

Viele kleine Dinge sind ebenfalls im Haushalt enthalten und nicht explizit<br />

aufgeführt. Geräte an den Spielplätzen werden erneuert, die Feuerwehren<br />

werden unterstützt. Spenden für deren Gemeinschaftskassen werden, das<br />

bekomme ich bei den Feuerwehrjahresversammlungen zu hören, dankbar<br />

entgegen genommen. Auch die 825 Jahrfeier von Riechberg können wir<br />

bezuschussen, genau wie wir dies in den Vorjahren auch in Schlegel und<br />

Eulendorf getan haben. Unsere sogenannten freiwilligen Aufgaben, unter<br />

anderem das Gellert-Museum, die Bibliothek, das Freibad und die camera<br />

obscura stehen weiterhin uneingeschränkt <strong>Hainichen</strong>ern und Gästen zur<br />

Verfügung. Damit wird gleichzeitig eine Kernforderung der Stadträte im<br />

Zusammenhang mit dem Haushaltsstrukturkonzept erfüllt.<br />

Dank des Investitionspakets und LEADER Fördermitteln schaut es bezüglich<br />

der Realisierung von zwei lang gehegten Wünschen aus den Ortsteilen<br />

Riechberg und Schlegel gut aus. Aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Sache<br />

steht die Erweiterung der Ortseingangstraße von der B 169 zum Wohngebiet<br />

in Schlegel um einen Fuß- und Radweg sowie die Deckensanierung der<br />

Pappelallee in Riechberg allerdings nicht im 2011er Haushalt.<br />

Was Personalkosten angeht, setzen wir unsere Sparbemühungen fort.<br />

Durch die alljährlichen Lohnsteigerungen steigen die Kosten pro Mitarbeiter<br />

stetig an. Ungeachtet dessen gehen unsere Personalkosten von 2.527.000<br />

€ in 2010 auf 2.496.000 € in 2011 und 2.485.000 € in 2012 kontinuierlich<br />

zurück. Frei werdende Stellen in der Verwaltung werden nicht wieder<br />

besetzt. Dies war vergangenes Jahr bei einer Stelle im Ordnungsamt und<br />

der Stelle des Bauhofvorarbeiters der Fall. Auch die Stelle der Mitarbeiterin<br />

Wirtschaftsförderung wird abgeschafft und diese Aufgaben im Bereich der<br />

Kämmerei angesiedelt.<br />

Ich möchte jedoch in diesem Zusammenhang auch zum Ausdruck bringen,<br />

dass mit dieser Maßnahme, die von den Stadträten gefordert wird und die<br />

auch ihre Berechtigung hat, ein kontinuierlicher Rückgang des Service, den<br />

wir im Rathaus anbieten, einhergehen wird. Wenn beispielsweise aufgrund<br />

der Richtlinien zum neuen Personalausweis die Antragstellung im Bürgerbüro<br />

jetzt dreimal so lange dauert, wie beim alten Ausweis, das Personal<br />

aber stets weniger wird, werden künftig längere Wartezeiten nicht zu<br />

vermeiden sein.<br />

Natürlich bleiben viele Dinge auf der Strecke. Sowohl was die kommunalen<br />

Straßen aber auch Brücken betrifft wissen wir, dass hier dringend etwas<br />

getan werden muss. Auch was die energetische Sanierung städtischer<br />

Gebäude angeht, müssen wir dringend tätig werden, um den steigenden<br />

Energiekosten entgegen zu treten. Der vorgesehene Rechtsanspruch auf<br />

einen Krippenplatz ab dem Jahr 2013 wird, so er denn kommt, uns zwingen,<br />

hier tätig zu werden. Im Bereich der Dörfer ist es mein dringendster<br />

Wunsch, den bereits 1994 im Zusammenhang mit der Eingemeindung von

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