Richtlinien für die Geologische Kartierung - GeoZentrum Nordbayern
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<strong>Richtlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Geologische</strong> <strong>Kartierung</strong> <strong>GeoZentrum</strong> <strong>Nordbayern</strong>, Erlangen, 2009<br />
Vorwort<br />
Um erfolgreich eine <strong>Geologische</strong> <strong>Kartierung</strong> durchzuführen, muss man sich zu allererst<br />
einmal darüber klar werden, wo<strong>für</strong> man sich <strong>die</strong> ganze Arbeit überhaupt macht.<br />
Nachvollziehbarkeit des Grundes einer Aufgabe ist oftmals der Schlüssel zu ihrer<br />
Bewältigung.<br />
Zum einen geht es bei der <strong>Geologische</strong>n <strong>Kartierung</strong> um das Begreifen geologischer<br />
Strukturen in einem begrenzten Raum. Dies erfordert eine gedankliche Übertragung<br />
zweidimensionaler Datensätze in dreidimensionale Vorstellungsräume, nur mit Hilfe des<br />
Computers „Gehirn“. Wer den Untergrund erschließen will, der muss <strong>die</strong> Zeichen an der<br />
Oberfläche verstehen lernen.<br />
Ein ebenso wichtiges Ziel der <strong>Kartierung</strong> ist es jedoch auch, <strong>die</strong>ses -nach gewisser Zeit<br />
hoffentlich erfolgte- Verständnis der geologischen Verhältnisse anderen Personen vermitteln<br />
zu können. Dazu sind das Zeichnen einer <strong>Geologische</strong>n Karte und das Verfassen eines<br />
Kartierberichtes unabdingbar. Auch wenn sie im späteren Berufsleben ein Mitglied der<br />
kartierenden Zunft werden, zum Beispiel im Dienste der Landesämter, Rohstoffprospektoren<br />
oder Ingenieurbüros, ist <strong>die</strong> erworbene Fähigkeit, in relativ kurzer Zeit auswertbare<br />
Kartierdaten aufs Papier zu bringen von äußerster Wichtigkeit.<br />
<strong>Geologische</strong> Karte und Kartierbericht sollen also eine möglichst naturgetreue und auch <strong>für</strong><br />
Dritte verständliche Darstellung der geologischen Gegebenheiten eines Gebietes auf Papier<br />
sein.<br />
Dieser kleine Leitfaden hier soll Ihnen ein Gerüst vorschlagen, an dem sie sich bei ihrer<br />
Kartiertätigkeit entlang hangeln können. Natürlich kann eine wissenschaftliche Arbeit, und<br />
das ist eine <strong>Geologische</strong> <strong>Kartierung</strong> auch, in kein steifes Korsett gezwängt werden. Je nach<br />
Themenschwerpunkt, je nach Art der im Gelände vorgefundenen Informationen muss eine<br />
<strong>Kartierung</strong> modifizierbar sein. Wenn sie im Gelände z.b. kein einziges Fossil finden, ist es<br />
sinnlos, trotzdem strikt auf einem Kapitel „Paläontologie“ im Bericht zu beharren. Ebenso<br />
muss ein Kartierbericht über ein Gebiet, in dem nur Magmatite vorkommen etwas andere<br />
Gewichtung auf einzelne Kapitel legen als ein Bericht über eine reine Sedimentgestein-<br />
<strong>Kartierung</strong>. Diese Modifikationen liegen jedoch vor allem im Auge des Bearbeiters und<br />
ergeben sich, wie erwähnt, aus der Art an Information, <strong>die</strong> man in der Lage ist, aus dem<br />
Gelände mitzubringen.<br />
Aber jetzt “down to business”. Fangen wir mit der <strong>Geologische</strong>n Karte an.<br />
1. Die <strong>Geologische</strong> Karte<br />
Grob gesprochen entsteht eine <strong>Geologische</strong> Karte in drei Schritten:<br />
1. Arbeit im Gelände:<br />
Die Arbeit im Gelände erfolgt mit dem Geländeblatt und dem Geländebuch. Das<br />
Geländeblatt ist eine topographische Basiskarte des Kartiergebietes, auf dem am<br />
besten mit Bleistift Notizen gemacht werden. Eine bewährte Methode, Messpunkte<br />
und ähnliche Notizen in <strong>die</strong> Karte einzutragen, ohne sie komplett mit Bleistift<br />
vollzupflastern ist <strong>die</strong> Durchstichmethode. Man macht einfach mit einer<br />
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