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Landesbeilage Thüringen zum DIB 10/2003 - Ingenieurkammer ...

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<strong>DIB</strong> THÜRINGEN <strong>10</strong> / <strong>2003</strong><br />

Qualitätsmanagementsystem (QMS) Teil 3<br />

Im ersten und zweiten Teil beschäftigten wir<br />

uns mit:<br />

• Was as heißt Qualitätsmanagement?<br />

• Warum brauchen wir ein QM-System?<br />

• Die 4 Hauptgruppen eines QM-Systems<br />

in einem Planungsbüro<br />

• Grundbausteine eines QM-Systems<br />

• Einführung und Bewertung eines QM-<br />

Systems<br />

Wir beenden die Artikelserie mit<br />

3. Audit und Zertifizierung des QM-<br />

Systems<br />

4. Fördermöglichkeiten<br />

5. Kosten zur QM-Einführung<br />

6. QM-Unterlagen<br />

3. Audit und Zertifizierung des QM-<br />

Systems<br />

Audits kennen wir alle. Sie werden z.B. durch<br />

Finanzämter, Gewerbeaufsichtsämter und<br />

TÜV durchgeführt. Steuerprüfungen,<br />

Steuerfandungen und Abgasuntersuchungen<br />

sind „Audits“.<br />

Audits tragen dazu bei, die Qualität zu verbessern.<br />

Es sollte einmal jährlich durchgeführt<br />

werden.<br />

Interne Audits dienen der Selbstkontrolle,<br />

externe Audits der Fremdkontrolle.<br />

Interne Audits werden durch QM-Beauftragte<br />

geplant,ausgeführt und dokumentiert.<br />

Externe Audits werden angewendet, um Produkte,<br />

Verfahren und das QM-System eines<br />

Unternehmens durch unabhängige Dritte<br />

beurteilen zu lassen.<br />

Nach dem internen oder externen Audit folgt<br />

das Zertifizierungsaudit.<br />

Dieses Audit wird von einer dritten völlig<br />

unabhängigen, zugelassen Überprüfungsinstanz<br />

durchgeführt.<br />

Das Zertifizierungsaudit überprüft, ob das<br />

gesamte QM-System eines Unternehmens<br />

die Forderungen der entsprechenden Norm<br />

erfüllt.<br />

Ist dies der Fall, bestätigt das QM-Zertifikat<br />

die Qualitätsfähigkeit eines Unternehmens.<br />

Die von der Zertifizierungsgesellschaft eingesetzten<br />

Auditoren, die in das Unternehmen<br />

kommen, um das QM-System zu überprüfen,<br />

müssen die Anforderungen der DIN<br />

ISO <strong>10</strong>011 erfüllen.<br />

Ob ein Zertifizierungsauditor die in der Norm<br />

vorgegebenen Voraussetzungen erfüllt, wird<br />

von der TGA regelmäßig überprüft.<br />

4. Fördermöglichkeiten<br />

Im 1.Artikel hatte ich schon erwähnt, dass<br />

für die Einführung des QM-Systems umfangreiche<br />

Fördermittel zu Verfügung stehen.<br />

Im Rahmen der Erst- und Orientierungsberatung<br />

der IHK wird das Unternehmen<br />

kostenlos fachlich-inhaltlich beraten.<br />

Dazu gehören Erläuterungen zu verschiedenen<br />

Norminhalten und Systemzertifikaten<br />

ebenso wie die notwendigen Voraussetzungen,<br />

Kosten und Wirkung einer Zertifizierung<br />

im Unternehmen.<br />

Die Förderung der weiteren Beratung wirdüber<br />

das RKW <strong>Thüringen</strong> abgewickelt.<br />

Förderfähig sind max. <strong>10</strong> Tagewerke, bei einer<br />

Förderquote von 75% des Tageshonorars,<br />

höchstens jedoch 400 •/Tag.<br />

Die Förderung der Erlangung von Zertifikaten<br />

wird durch die Kammern (IHK,HWK)<br />

mittels Bescheid an das Unternehmen gewährt.<br />

Die Zuwendungen erfolgen durch<br />

Projektförderung als nichtrückzahlbarer<br />

Zuschuss in Form einer Anteilsfinanzierung.<br />

Förderfähig sind bis zu 50% der zuwendungsfähigen<br />

Kosten bei einem maximalen<br />

Zuschuss von 5.000•. Die Antragstellung<br />

muss vor Projektbeginn gestellt werden.<br />

5. Kosten zur QM-Einführung<br />

Vor der Entscheidung, ob Sie ein QM-System<br />

einrichten wollen, müssen Sie eine Kostenkalkulation<br />

machen und dann festlegen, ob<br />

Sie die Vorbereitung selbst oder mit externer<br />

Unterstützung angehen wollen.<br />

Es liegt in Ihrem ermessen, ob Sie einen Ihrer<br />

Mitarbeiter mit der Vorbereitung des QM-<br />

Systems einsetzen oder aber einen externen<br />

QM-Berater beauftragen.<br />

Die kostengünstigere Variante wäre sicher<br />

der richtige Weg.<br />

Ihre internen Kosten können Sie selber<br />

ermitteln.Als gute Orientierung hat sich folgende<br />

Formel in der Praxis bewährt:<br />

Anzahl der Workshoptage (ca. 3 Tage)<br />

x Anzahl der Teilnehmer (je Tag ca. 4 Teilnehmer)<br />

+ Anzahl der Mitarbeiter im Büro x 1 Tag/<br />

Mitarbeiter für die Einarbeitung<br />

+ <strong>10</strong> Tage für den QM-Beauftragten<br />

(wenn intern)<br />

= Gesamttage<br />

Die Gesamttage multiplizieren Sie mit dem<br />

Kostensatz Ihres Büros und Sie erhalten die<br />

internen Kosten.<br />

Wird ein externer QM-Beauftragter in Anspruch<br />

genommen, entfallen in obenstehender<br />

Formel die <strong>10</strong> Tage. Dann entnehmen<br />

Sie die anfallenden Kosten aus dessen Pauschalangebot.<br />

6. QM-Unterlagen<br />

Was gehört zu einem normgerechten QM-<br />

System?<br />

In einem der vorherigen Artikel hatte ich<br />

schon erwähnt, dass die Dokumentation des<br />

QM-Systems auf 3 Ebenen stattfindet: im<br />

Handbuch, in den Verfahrensanweisungen<br />

und in den Arbeitsmitteln.<br />

1. Handbuch<br />

Das Handbuch bietet eine zusammengefaßte<br />

Darstellung Ihres QM-Systems, d.h. es<br />

bildet die Grundstruktur Ihres QM-Systems<br />

ab.<br />

Die Adressaten des Handbuches sind hauptsächlich<br />

Ihre Auftraggeber, Mitarbeiter und<br />

Ihre Planungspartner.<br />

2. Verfahrensanweisungen (VA)<br />

A)<br />

Die VA’s enthalten detaillierte Regelungen zu<br />

Ihren Arbeitsprozessen. Es gibt zwei Arten:<br />

a. In den Prozess-VA’s sind die Schritte eines<br />

Prozesses im einzelnen dokumentiert.<br />

Sie werden in der Projektarbeit Schritt für<br />

Schritt bearbeitet und abgezeichnet.<br />

Die Prozess-AV’s kommen hauptsächlich bei<br />

den Kernprozessen zur Anwendung.<br />

b. In den Informations-AV’s ist festgehalten,<br />

wie mit den Dokumenten und Daten umgegangen<br />

wird, die in den Arbeitsprozessen entstehen<br />

oder in die Arbeitsprozesse eingehen.<br />

Info-AV’s sind insbesondere für die peripheren<br />

Prozesse und den QM-Regelkreis<br />

geeignet.<br />

3. Arbeitsmittel<br />

Die Arbeitsmittel umfassen Checklisten,<br />

Formblätter und Muster zur Unterstützung<br />

der täglichen Arbeit. Sie werden ausgefüllt,<br />

abgehakt und <strong>zum</strong> Teil als Prüfmittel eingesetzt.<br />

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen drei<br />

Artikeln einen Überblick <strong>zum</strong> QM-System<br />

gegeben habe und gleichzeitig Ihr Interesse<br />

für das Qualitätsmanagement geweckt<br />

habe. (Schluß)<br />

Manfred Richwien<br />

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