23.12.2013 Aufrufe

Recht und Sicherheit - Gemeinde Bubikon online

Recht und Sicherheit - Gemeinde Bubikon online

Recht und Sicherheit - Gemeinde Bubikon online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Am 14. Mai 1941 stirbt der unermüdliche<br />

Schöpfer der Evakuationsorganisation Alfred<br />

Rusterholz. Alles ist soweit vorbereitet, dass im<br />

Ernstfall nur noch Plakate angeschlagen <strong>und</strong><br />

Handzettel verteilt werden müssen. Für diese<br />

Arbeit ist die Ortswehr vorgesehen.<br />

Ortswehr (siehe auch Band I, Seite 188)<br />

Im Anschluss an die 2. Kriegsmobilmachung<br />

im Mai 1940 verlangt die Armee die Aufstellung<br />

von Ortswehren.<br />

Organisation:<br />

1. Stab: Kommandant Paul Hotz, <strong>Gemeinde</strong>präs.<br />

Stellvertreter Karl Birchmeier, Wolfhausen<br />

2. Kampfgruppe: Jägergruppe<br />

Wache<br />

Nachrichten<br />

3. Verbindungsdienst: Läufer<br />

Motorradfahrer<br />

Autofahrer<br />

Telefonordonnanzen<br />

4. Technischer Dienst: Bau- <strong>und</strong> Installationshandwerker<br />

5. Hilfskräfte: Büropersonal<br />

Verpflegungspersonal<br />

Sanitätsdienst<br />

Am 18. Mai liegen bereits 178 Anmeldungen<br />

von Freiwilligen vor:<br />

45 Jungschützen<br />

66 ehemalige Schiessfertige<br />

12 Schiessfertige, nicht militärisch ausgebildet<br />

55 Nichtschiessfertige<br />

Der Ortswehr stehen vorläufig etwa 100 Ge<br />

wehre zur Verfügung. Die notwendige Munition<br />

ist durch den Schützenverein zu beziehen. Im<br />

Laufe der nächsten Zeit wird die Ortswehr mit<br />

Langgewehren 1889 (sogenannten Fischerruten)<br />

ausgerüstet.<br />

Als erstes Uniformstück sollte ein wasserdich<br />

ter Hlzhut angeschafft werden, an den die Ge<br />

meinde die Hälfte zahlt. Erst im Sommer 1941<br />

erfolgt die Einkleidung mit Bluse <strong>und</strong> Mütze.<br />

Aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen tritt Gemein<br />

depräsident Hotz vom OW-Kommando zurück.<br />

Sein Nachfolger wird Wm Paul Brunner, der<br />

Feuerwehr- <strong>und</strong> Luftschutzkommandant. Mit<br />

fester Hand führt er seine Truppe über die Aktiv<br />

dienstzeit hinaus bis in den Februar 1950. Nach<br />

diesem Rücktritt wird vorerst Lt Johannes Stünzi<br />

vorgesehen, doch gibt ihn das Militär nicht frei.<br />

So wird am 6. Februar 1950 zum Kommandanten<br />

der OW <strong>Bubikon</strong> ernannt Oblt Eugen Hotz,<br />

Station.<br />

Zwei Monate nach Kriegsende teilt das Ter<br />

Kdo 6 mit, dass die Ortswehren vorläufig nicht<br />

aufgehoben werden <strong>und</strong> die befohlenen Schiess<br />

übungen noch durchzuführen seien. Besondere<br />

Übungen werden dagegen nicht mehr befohlen.<br />

Nach der neuen Truppenordnung 1952 sind<br />

die beiden Ortswehren <strong>Bubikon</strong> <strong>und</strong> Hinwil zu<br />

sammengelegt worden. Kommandant ist Oblt F.<br />

Trachsler. In dreijährigem Turnus veranstaltet<br />

diese Truppe freiwillige, kriegsmässige Übungen<br />

oder Schiesswettkämpfe.<br />

Hauswehr<br />

Sechs Jahre nach Kriegsende wurde ganz Bubi<br />

kon der Hauswehrpflicht unterstellt (1951). Vor<br />

erst war ein Ortswart zur Ausbildung zu melden,<br />

der dann in Verbindung mit Instruktoren die<br />

Blockwarte auszubilden hätte. Als Ortswart wurde<br />

der überall einsetzbare Jean Naef (1889), als<br />

Blockwarte Emil Kägi, Berglihöh (1893), Walter<br />

Forster, Dörfli (1904) <strong>und</strong> Karl Neumann, Wolf<br />

hausen (1893) gemeldet. Indessen war in <strong>Bubikon</strong><br />

ruchbar geworden, dass weder Seegräben, noch<br />

Grüningen, noch Gossau der Pflicht zur Erstel<br />

lung von Schutzräumen unterstellt worden waren.<br />

Dies bewog den <strong>Gemeinde</strong>rat, den Regierungsrat<br />

zu ersuchen, <strong>Bubikon</strong> aus dieser Pflicht zu entlas<br />

sen. Als dieses Gesuch abgewiesen wurde, mel<br />

dete man knurrend auf einem Plan 1 : 5000 das<br />

Dörfli, die Station, Wändhüslen <strong>und</strong> Wolfhausen<br />

als schutzraumpflichtig.<br />

Zivilschutz<br />

Über die Not der Zivilbevölkerung zu jener<br />

Zeit, als die Schweiz Kampfplatz für fremde<br />

Heere war, pflegte Urgrossmutter Anna Hotz-<br />

Diener (geb. 10. 8. 1795), ab dem Geissberg<br />

Wolfhausen, recht anschaulich zu berichten. Die<br />

Schreckensbilder der nach der 2. Schlacht von Zü<br />

rich (Herbst 1799) plündernd durch Wolfhausen<br />

zurückflutenden <strong>und</strong> von den Franzosen hart be<br />

drängten Russen hatten sich ihr unvergesslich ein<br />

geprägt. Die Einwohnerschaft von Wolfhausen<br />

habe sich während drei Tagen <strong>und</strong> Nächten im<br />

Lochholz aufgehalten. Pfarrer Johannes Hess sei<br />

in seinem Hause geblieben. Die Russen hätten ihn<br />

an den Herd gefesselt <strong>und</strong> das Pfarrhaus völlig<br />

ausgeplündert.<br />

Am 26. Januar 1954 erliess der B<strong>und</strong>esrat eine<br />

Verordnung über zivile Schutz- <strong>und</strong> Betreuungsorgani<br />

sationen:<br />

1. Der Schutz <strong>und</strong> die Betreuung der Bevölke<br />

rung sowie die Aufrechterhaltung der öffent<br />

lichen <strong>und</strong> privaten Betriebe im Kriege sind<br />

Sache der zivilen Behörden.<br />

2. Die <strong>Gemeinde</strong>n haben zu schaffen:<br />

a. eine örtliche zivile Schutz- <strong>und</strong> Betreuungs<br />

organisation in <strong>Gemeinde</strong>n mit mehr als 1000<br />

Einwohnern,<br />

119

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!