HBB-Nr. 94.pdf - Hörselberg Bote
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<strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong> <strong>Nr</strong>. 94 / 2013<br />
PAUL KUBALD - eine vielfältige Eisenacher<br />
Lehrerpersönlichkeit - mit Sinn<br />
und Herz für Natur und Heimat<br />
Roland Geyer † 2013<br />
Wenige Tage vor seinem Tod überreichte uns Roland<br />
Geyer das Manuskript zu diesem Beitrag,<br />
hiermit wollte er dem Begründer der Amateurgeologengruppe<br />
in Eisenach nochmal Ehre erweisen.<br />
Anlässlich des 60. Gründungsjubiläums<br />
der Eisenacher Amateurgelogen berichteten wir<br />
ausführlich über die Aktivitäten des Vereins in der<br />
Frühlingausgabe des <strong>Hörselberg</strong>-<strong>Bote</strong>n (S. 50-<br />
53). In der letzten Ausgabe (S. 44-48) würdigten<br />
wir die Verdienste Roland Geyers in seiner 40-jährigen<br />
Tätigkeit für die geologische Forschungsarbeit<br />
in unsere Region. Der folgende Beitrag in<br />
zwei Teilen soll nun den Abschluss bilden.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
Teil 1<br />
• Paul Kubalds Entwicklung zum universellen<br />
Pädagogen und Heimatforscher<br />
• Kubald als Heimatforscher<br />
• Mitgestalter des Eisenacher Sommergewinns<br />
• Erlebnisse in den Kriegs- und Nachkriegszeiten<br />
Teil 2<br />
• Erinnerungen ehemaliger Schüler Kubalds<br />
• Einige Episoden aus den Zeitzeugenberichten<br />
• Kubald als Geologe<br />
46<br />
Paul Kubalds Entwicklung zum universellen<br />
Pädagogen und Heimatforscher<br />
Vor über 60 Jahren - am 1.4.1963 - verstarb nach<br />
langer Krankheit einer der bekanntesten und beliebtesten<br />
Pädagogen seiner Zeit in Eisenach, Paul<br />
Kubald.<br />
Neben seiner Lehrertätigkeit hatte er sich heimatkundlichen<br />
Forschungen verschiedenster Richtungen<br />
verschrieben und seine Erkenntnisse zum<br />
Teil auch veröffentlicht. Es lohnt sich heute noch,<br />
seinen Forschungsergebnissen nachzugehen, spiegeln<br />
sie doch viele Seiten der oft problematischen<br />
Lebensverhältnisse in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
wider.<br />
Am 9. Februar 1894 in der Eisenacher Weststadt<br />
geboren, regten ihn schon in den ersten Lebensjahren<br />
die vielfältigen Naturerscheinungen - insbesondere<br />
die Wälder<br />
und Felsgebilde im<br />
Georgental - zu vielerlei<br />
Beobachtungen an.<br />
Bemerkenswert und mit<br />
im Stadtarchiv noch<br />
verfügbaren Arbeitsbeispielen<br />
belegt ist sein<br />
Besuch in der Eisenacher<br />
Zeichenschule als<br />
14-jähriger Schüler. (Sie<br />
wurde 1784 gegründet<br />
und existierte in ihrer ursprünglichen<br />
Form etwa<br />
220 Jahre, ab 1870 und<br />
zu Kubalds Zeiten am<br />
Frauenplan).<br />
Paul Kubald 1894 - 1963<br />
gründete 1953 die<br />
Amateurgeologen-Gruppe<br />
in Eisenach<br />
1900 bis 1908 besuchte er die Bürgerschule, danach<br />
die Sekundärschule, ab 1911 das Lehrerseminar<br />
Eisenach und beendete es mit einem guten<br />
Abschluss.<br />
Eine erste Anstellung als Schulamtskandidat erhielt<br />
er in der Volksschule Heygendorf (heutiger<br />
Kyffhäuserkreis) für die Fächer Geographie, Biologie<br />
und Zeichnen. 1920 bekam er seine Bestätigung<br />
als Volksschullehrer.<br />
Er heiratete 1922 Erna Pfister aus Eisleben und<br />
ließ sich per 25.10.1924 an die Katharinenschule<br />
in Eisenach versetzen. Als Fachlehrer unterrichtete<br />
er die unteren Klassen und später speziell die<br />
Fächer Naturkunde, Geographie und Zeichnen in<br />
den 7. und 8. Klassen.<br />
Kubald als Heimatforscher<br />
Aus Kubalds Beschäftigung mit heimatgeschichtlichen<br />
Themen sind handschriftliche Auszüge aus<br />
Akten des Thüringischen Staatsarchivs Weimar im<br />
Stadtarchiv Eisenach überliefert, in denen es um<br />
Abschrift Paul Kubalds aus dem Weimarer Staatsarchiv<br />
„Brief seiner Vorfahren an den Großherzog“<br />
Quelle: Stadtarchiv Eisenach