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❚ Veranstaltungen<br />
CO 2 -Ausstoß:<br />
das Maß der Verschwendung<br />
Nachhaltige ökologische Entwicklung braucht wirtschaftliches Handeln<br />
❚❚Abb. 1: Immer mehr Brauereien<br />
setzen auf regenerative Energien<br />
und energieeffiziente Brauverfahren.<br />
Große Unternehmen <strong>als</strong> Akteure<br />
Säge nicht an dem Ast, auf dem du sitzt. So lässt sich das Ergebnis einer Podiumsdiskussion<br />
zum Thema Nachhaltigkeit zusammenfassen, welche <strong>die</strong> drinktec 2013<br />
anlässlich eines Fachpressetreffens am Spitzingsee veranstaltete. Wobei der Ast<br />
gleichermaßen für <strong>die</strong> Ressourcen, den Menschen, <strong>die</strong> Natur und nicht zuletzt <strong>die</strong><br />
Ökonomie steht. Denn ohne wirtschaftliches Handeln, da war sich <strong>die</strong> hochkarätig<br />
besetzte Diskussionsrunde einig, ist eine lang anhaltende und damit nachhaltige<br />
ökologische Entwicklung nicht möglich.<br />
© Rainer Schmittchen - Fotolia.com<br />
Dass Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
Hand in Hand gehen, darauf könnten vor allem<br />
große Unternehmen Einfluss nehmen, meinte<br />
Dr. Peter Stadler: „Große Unternehmen <strong>können</strong><br />
Großes bewirken. Wenn Coca-Cola vorantreibt,<br />
dass der Verpackungskunststoff zukünftig aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen besteht, dann<br />
hat das Gewicht.“ Nach dem Hinweis aus dem<br />
Auditorium, dass Nachhaltigkeit genauso für<br />
Betriebsmittel und Ingre<strong>die</strong>nzien gelte, verdeutlichte<br />
Dr. Stadler <strong>die</strong> Möglichkeiten von<br />
Unternehmen wie Coca-Cola an einem aktuellen<br />
Beispiel: „Wir sind dabei, auch <strong>die</strong>se vorgelagerte<br />
Kette zu verlängern, um direkt auf<br />
unsere Zulieferer einwirken zu <strong>können</strong>, damit<br />
sie nach unseren Vorgaben herstellen und<br />
anbauen.“ Über <strong>die</strong> eigenen Betriebsgrenzen<br />
hinaus zu denken, <strong>die</strong>ser Verpflichtung ist sich<br />
laut Christian Frahm selbstverständlich auch<br />
der deutsche Maschinenbau bewusst: „Als<br />
weltweite Nr. 1 in <strong>die</strong>sem Marktsegment haben<br />
wir sowohl <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>als</strong> auch <strong>die</strong> Verantwortung,<br />
Impulse zu setzen.“<br />
Teilnehmer der vom TV-Journalisten Kilian Reichert<br />
moderierten Runde waren: Volker Kronseder,<br />
Vorstandsvorsitzender Krones, Prof. Dr.-Ing.<br />
Matthias Niemeyer, Vorstandvorsitzender KHS,<br />
Christian Frahm, Director Business Line Beverage<br />
and Dairy, GEA Westfalia Separator Group, Dr.<br />
Klaus Peter Stadler, Director Environment & Water<br />
Resources, Coca-Cola Europe, Peter Peschmann,<br />
Bereichsleiter Produktion und Betriebstechnik,<br />
Brauerei Veltins sowie Karl Klein, Geschäftsführer<br />
Produktion und Technik, Molkerei Gropper.<br />
Erfolgsrezept Nachhaltigkeit<br />
Dass das nachhaltige Handeln zwar relativ neu<br />
klingt, aber eigentlich schon lange existiert, darauf<br />
wies Volker Kronseder hin: „Kapital, Ressourcen<br />
und Mensch waren immer Teil des echten unternehmerischen<br />
Denkens – eine Selbstverständlichkeit<br />
und ein Erfolgsrezept.“ Karl Klein drückte den<br />
gleichen Sachverhalt folgendermaßen aus: „Viele<br />
agieren aus Tradition nachhaltig, ohne es zu wissen.“<br />
Was aber, so fragte der Moderator in <strong>die</strong><br />
Runde, verbirgt sich hinter dem heutigen „Hype“<br />
um das Thema Nachhaltigkeit. Alles nur Marketing?<br />
Nein, meinten <strong>die</strong> Diskussionsteilnehmer. In<br />
unserer vernetzten Welt bedeute Nachhaltigkeit<br />
tatsächlich viel mehr: Me<strong>die</strong>n, Non Government<br />
Organisations (NGOs), Kunden oder auch Regierungen<br />
stellen weltweit gezielt Fragen, welche<br />
<strong>die</strong> Unternehmen beantworten müssen – Fragen<br />
unter anderem zu den Faktoren Wasser, Verpackung,<br />
CO 2 -Footprint und zur Erzeugung der Rohstoffe.<br />
Sich <strong>die</strong>sen Fragen zu stellen, ist aber nach<br />
Überzeugung von Karl Klein keine lästige Pflicht,<br />
sondern ein echter Erfolgsfaktor: „Wenn Nachhaltigkeit<br />
ehrlich ist, dann nimmt der Verbraucher<br />
sie auch an. Dann ist sie auch wirtschaftlich. Ich<br />
hätte mir z.B. nie gedacht, dass wir <strong>als</strong> Spezialist<br />
für Discount-Produkte heute einer der führenden<br />
Hersteller von Bio-Produkten sind.“<br />
Triebfeder Verknappung<br />
Eine weitere Triebfeder für nachhaltiges Wirtschaften,<br />
so <strong>die</strong> einhellige Meinung des Podiums,<br />
ist <strong>die</strong> Verknappung eines Rohstoffs oder<br />
einer Ressource. Und das gilt nicht nur mit Blick<br />
auf <strong>die</strong> so populären Beispiele Wasser und fossile<br />
Energien, wie Peter Peschmann anmerkte:<br />
„Braugerste steht zunehmend in Konkurrenz zu<br />
Energiepflanzen. Wir müssen folglich heute aktiv<br />
werden, wenn wir morgen unsere gewünschte<br />
Qualität noch haben möchten.“ Dass eine Verknappungssituation<br />
aber auch schlicht durch<br />
Verschwendung ausgelöst werden kann, machte<br />
Volker Kronseder am Beispiel PETRecycling klar:<br />
„Lediglich 50 % aller weltweit abgefüllten PET-<br />
Flaschen werden überhaupt eingesammelt; und<br />
daraus entstehen wiederum nur aus 3 % neue<br />
Flaschen.“ Auf <strong>die</strong>se Situation hinzuweisen,<br />
lag dem Krones-Chef am Herzen, bedeute sie<br />
doch eine immense Chance für <strong>die</strong> Getränkeund<br />
Liquid-Food-Industrie, etwas Gutes für <strong>die</strong><br />
48 • LVT Lebensmittel Industrie 7-8 • 2013