Beispiele der Maßnahmen aus dem Maßnahmenprogramm "Struktur"
Beispiele der Maßnahmen aus dem Maßnahmenprogramm "Struktur"
Beispiele der Maßnahmen aus dem Maßnahmenprogramm "Struktur"
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Regierungspräsidium Gießen<br />
WRRL – Qualifizierungsoffensive für<br />
Landschaftspflegeverbände in Hessen<br />
- Welche Instrumente und konkrete <strong>Maßnahmen</strong> dienen<br />
<strong>der</strong> Zielerreichung?<br />
<strong>Beispiele</strong> <strong>der</strong> <strong>Maßnahmen</strong>arten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Maßnahmen</strong>programm „Struktur“,<br />
veranschaulicht an Gewässer 3. Ordnung<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung IV Umwelt<br />
Gießen, 30.5.2011<br />
Dezernat 41.2 Oberirdische Gewässer, Hochwasserschutz<br />
Dipl.-Ing. Melanie Krombach<br />
Rauischholzh<strong>aus</strong>en<br />
26.01.2011<br />
Glie<strong>der</strong>ung<br />
Das <strong>Maßnahmen</strong>programm „Struktur“<br />
Erläuterungen zur <strong>Maßnahmen</strong>systematik<br />
Die Bedeutung des <strong>Maßnahmen</strong>programms<br />
und Empfehlungen zur Konkretisierung<br />
Vorstellung <strong>der</strong> <strong>Maßnahmen</strong>arten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Maßnahmen</strong>programm „Struktur“,<br />
veranschaulicht an Gewässer 3. Ordnung<br />
Literaturempfehlungen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
<strong>Maßnahmen</strong>programm/Bewirtschaftungsplan<br />
Welche <strong>Maßnahmen</strong> sind bis 2012 (2018/2024) an ca. 8400 km<br />
Fließgewässern und 18 Seen sowie flächenhaft bezogen auf das<br />
Grundwasser in Hessen notwendig, um bis 2015 (2021/2027) einen „guten<br />
Zustand“ zu erreichen?<br />
Welche Ausnahmen sind notwendig?<br />
Hauptprobleme /Ansatzpunkte für <strong>Maßnahmen</strong> werden sein:<br />
• Gewässerstruktur (z.B. „Renaturierung“/strukturverbessernde <strong>Maßnahmen</strong>)<br />
• Wan<strong>der</strong>ungshin<strong>der</strong>nisse für Fische und ihre Nährtiere<br />
• punktuelle Stoffeinträge<br />
• diffuse Stoffeinträge (hier auch Grundwasser betroffen)<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Entwicklung <strong>Maßnahmen</strong>programm (Defizitanalyse)<br />
hier: Aspekte Hydromorphologie<br />
Hauptdefizite<br />
- ableitbar <strong>aus</strong> Belastungsanalyse und den Monitoringergebnissen<br />
• Fehlen von Flächen für Gewässerdynamisierung (unnatürlicher o<strong>der</strong><br />
naturferner Gewässerrandstreifen, fehlende Entwicklungskorridore und<br />
Aueflächen)<br />
• vertieft<br />
• Unnatürliche Sohlen-, Ufer- und Auenstrukturen (z.B. tiefe Sohlenlage,<br />
Sohleintiefung <strong>aus</strong>baubedingt und/o<strong>der</strong> als Folge einer sukzessiven<br />
Sohlen-/Tiefenerosion; monotones • gestaut<br />
Gewässerbett)<br />
• Fehlende flussaufwärts u. flussabwärts gerichtete Durchgängigkeit für<br />
aquatische Organismen, insbeson<strong>der</strong>e • begradigt<br />
Fische<br />
• Ökologische Defizite im Abflussregime (Strömung/Dynamik und an<strong>der</strong>e<br />
abiotischen Faktoren entsprechen nicht den Ansprüchen einer Fließgewässerbiozönose)<br />
• Defizite im natürlichen Rückhalt (Fehlen auetypischer<br />
Überflutungsdynamik)<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Verwendung Strukturdaten<br />
Aspekt „Strukturelle Mindest<strong>aus</strong>stattung“<br />
Beispiel: Forellenregion in Mittelgebirgsbächen (Typ 5)<br />
Leitfischarten: Bachforelle, Mühlkoppe und Bachneunauge<br />
Bewertung jedes einzelnen 100 m-Abschnitts:<br />
• Tiefen – und Breitenvarianz: sehr groß, groß o<strong>der</strong> mäßig<br />
& Strömungsdiversität: sehr groß, groß o<strong>der</strong> mäßig<br />
& Längs- und Querbänke: mindestens 1x auf 100m vorhanden<br />
& Beson<strong>der</strong>e Sohlenstrukturen: mindestens 2x auf 100m<br />
vorhanden o<strong>der</strong> mindestens große Substratvielfalt<br />
& natürliches Sohlensubstrat<br />
„ZIEL“<br />
• auf ~ 35% <strong>der</strong> Gewässerstrecke im Wasserkörper<br />
„strukturell höherwertige“ Gewässerabschnitte<br />
• halbwegs gut verteilt: Trittsteinprinzip<br />
• miteinan<strong>der</strong> vernetzt: Durchgängigkeit<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
wesentliche <strong>Maßnahmen</strong><br />
In ca. 80 % <strong>der</strong> hessischen Wasserkörper ergibt sich<br />
ein Handlungsbedarf zur Verbesserung <strong>der</strong> Struktur<br />
und <strong>der</strong> Durchgängigkeit<br />
• Flächenerwerb<br />
• Sohlenanhebung u. Entfesselung<br />
• Unterstützung <strong>der</strong> Gewässerdynamik/-entwicklung u.<br />
För<strong>der</strong>ung von naturraumtypischen Gewässerstrukturen<br />
• Initialmaßnahmen zur Reaktivierung von auetypischen<br />
Strukturen<br />
• Herstellung <strong>der</strong> linearen Durchgängigkeit<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
- Eigenentwicklung för<strong>der</strong>n u. lenken<br />
- angemessenen Raum geben<br />
- Entwicklungshin<strong>der</strong>nisse beseitigen
Das <strong>Maßnahmen</strong>programm nach WRRL<br />
• Ziel:<br />
guter ökologischer und guter chemischer Zustand bis 2015<br />
(bzw. 2027)<br />
• <strong>Maßnahmen</strong>programm:<br />
Dezember 2009 bis Dezember 2015<br />
• Belastungsschwerpunkte Marburg-Biedenkopf:<br />
u.a. morphologische Verän<strong>der</strong>ungen und fehlende lineare<br />
Durchgängigkeit <strong>der</strong> Fließgewässer<br />
=> <strong>Maßnahmen</strong>katalog “Hydromorphologie”<br />
<strong>Maßnahmen</strong>gruppen:<br />
- Bereitstellung von Flächen<br />
- Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und<br />
Auenstrukturen<br />
- Herstellung <strong>der</strong> linearen Durchgängigkeit<br />
- Ökologisch verträgliche Abflussregulierung<br />
- För<strong>der</strong>ung natürlicher Rückhalt<br />
- Spezielle <strong>Maßnahmen</strong> an Bundeswasserstraßen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Erläuterungen zur <strong>Maßnahmen</strong>systematik<br />
für den Block Struktur<br />
6 <strong>Maßnahmen</strong>gruppen<br />
46 <strong>Maßnahmen</strong>arten<br />
Bereitstellung von Flächen<br />
Randstreifen, Aueflächen,/ Korridore<br />
Entwicklung naturnaher Gewässer<br />
Entfernung Ufersicherung, …<br />
Herstellung <strong>der</strong> Durchgängigkeit<br />
Fischaufstieg, Fischabstieg, …<br />
Ökol. Verträgliche Abflussregelung<br />
Ökologischer Mindestabfluss, …<br />
För<strong>der</strong>ung natürlicher Rückhalt<br />
Maßn. an Bundeswasserstraßen<br />
Aktivierung von Rückhalteflächen, …<br />
Anbindung von Altarmen, …<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Der <strong>Maßnahmen</strong>katalog “Struktur”<br />
http://www2.hmuelv.hessen.de/imperia/md/content/internet/wrrl/2_umsetzun<br />
g/beteiligungsplattformen_ow/massnahmenkatalog_struktur_080603.pdf<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Ausschnitt <strong>Maßnahmen</strong>karte – Struktur<br />
hier: Wasserkörper Wieseck<br />
WAS ?<br />
zu finden unter:<br />
WO ?<br />
http://www2.hmuelv.hessen.de/umwelt/wasser/wrrl/umsetzun<br />
g/hintergrundinfo/kartenstruktur//<br />
Karten „<strong>Maßnahmen</strong> Gewässerstruktur“<br />
=>>>> Informelle Hintergrunddokumente!<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
<strong>Maßnahmen</strong>programm<br />
- die Bedeutung<br />
• <strong>Maßnahmen</strong>programm und Bewirtschaftungsplan sind für alle<br />
Planungen und <strong>Maßnahmen</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Planungsträger<br />
verbindlich.<br />
• Aus <strong>dem</strong> <strong>Maßnahmen</strong>programm sind Einzelmaßnahmen zu<br />
entwickeln, die mit Ziel <strong>der</strong> WRRL konform sind<br />
• Das <strong>Maßnahmen</strong>programm ersetzt nicht die wasserrechtlichen<br />
Verfahren für die Einzelmaßnahmen (z.B.<br />
Planfeststellungsverfahren für Gewässer<strong>aus</strong>bauten)<br />
• Das <strong>Maßnahmen</strong>programm setzt nicht Beteiligtenrechte in<br />
Wasserrechtsverfahren außer Kraft<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Konkretisierung des<br />
<strong>Maßnahmen</strong>programm<br />
ist i.d.R. erfor<strong>der</strong>lich!<br />
Empfehlungen zur Konkretisierung MP<br />
“wer macht was?” (1)<br />
...es liegen Gewässerentwicklungskonzeption/Rahmenpläne vor => Detaillierungsgrad geht über<br />
das MaPro WRRL hin<strong>aus</strong><br />
• RP Gi übernimmt die Initiierung und Leitung eines Arbeitskreises (AK)<br />
• Akteure werden in Abstimmung mit UWB geladen<br />
• Einladung u. Protokollführung zur Vorantragskonferenz/Scopingtermin übernimmt RP Gi<br />
• nach Bedarf Konkretisierung d. <strong>Maßnahmen</strong> in Ortsbegehungen<br />
danach gemeinsame Klärung <strong>der</strong> Zuständigkeit (maßnahmenbezogen)<br />
• genehmigungfreie <strong>Maßnahmen</strong> (z.B.<br />
<strong>Maßnahmen</strong> im Zuge modifizierter<br />
Gewässerunterhaltung<br />
• Gewässer<strong>aus</strong>bauten geringer Bedeutung<br />
• kleinräumige naturnahe Umgestaltungsmaßnahme<br />
• Gewässer<strong>aus</strong>bauten größerer Bedeutung<br />
• Benutzungen zur Wasserkraftnutzung<br />
(EEG zur Umsetzung WRRL nutzen,<br />
intensive Beratung <strong>der</strong> Betreiber; alte<br />
Wasserrechte “überdenken u. überprüfen”)<br />
UWB<br />
RP Gi<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Renaturierungskonzepte/Rahmenpläne/<br />
Unterhaltungspläne<br />
• Seenbach<br />
• Bauerbach/Würf<br />
• Bieberbach<br />
• Lückenbach<br />
• Allna<br />
• Lumda<br />
• Schlitz<br />
• Fulda<br />
• Lahn im Bereich<br />
Bundeswasserstraße<br />
• Salzböde<br />
• Wetschaft<br />
• Obere Lahn<br />
• Rehbach<br />
• Amdorfbach<br />
• Emsbach<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Empfehlungen zur Konkretisierung MP<br />
“wer macht was?” (2)<br />
...es liegen keine Gewässerentwicklungskonzeption/Rahmenpläne vor<br />
=> Detaillierung des MaPro WRRL ist erfor<strong>der</strong>lich<br />
• UWB initiiert Vorortbegehungen im Sinne einer modifizierten Gewässerschau*<br />
• RP Gi nimmt teil und unterstützt in fachl. Sicht (Input MaPro)<br />
• Einladung u. Protokollführung übernimmt UWB<br />
• gemeinsame Festlegung von <strong>Maßnahmen</strong><br />
• ggf. Bildung eines Arbeitskreises (AK) im <strong>Maßnahmen</strong>raum unter<br />
Fe<strong>der</strong>führung RP Gi (vergleichbar Vorgehensweise Rahmenplan)<br />
• genehmigungfreie <strong>Maßnahmen</strong> (z.B.<br />
<strong>Maßnahmen</strong> im Zuge modifizierter<br />
Gewässerunterhaltung<br />
• Gewässer<strong>aus</strong>bauten geringer Bedeutung<br />
• kleinräumige naturnahe Umgestaltungsmaßnahme<br />
UWB<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
• Gewässer<strong>aus</strong>bauten größerer Bedeutung<br />
• großräumige naturnahe Umgestaltungsm.<br />
• Benutzungen zur Wasserkraftnutzung<br />
(EEG zur Umsetzung WRRL nutzen,<br />
intensive Beratung <strong>der</strong> Betreiber; alte<br />
Wasserrechte “überdenken u. überprüfen”)<br />
RP Gi<br />
* siehe nächste Folie
modifizierte Gewässerschau (1)<br />
Ziele:<br />
• Beratung / Akzeptanzschaffung<br />
• Konkretisierung des MP<br />
• Vor-Ort Abstimmung mit den TÖBs/Mitglie<strong>der</strong> Schaukommission<br />
• Restriktionsanalyse - Wo sind Zwangspunkte?<br />
• Abstimmung über genehmigungspflichtige/genehmigungsfreie<br />
<strong>Maßnahmen</strong><br />
• ...<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
modifizierte Gewässerschau (2)<br />
Teilnehmer:<br />
• TÖBs/Mitglie<strong>der</strong> Schaukommission<br />
• RP, unterstützend zum Einbringen des MP, um überörtliche bzw.<br />
koordinierende Aspekte integrieren zu können, Belange Wasserkraft ...<br />
Begehungsstrecke:<br />
• vorrangig <strong>Maßnahmen</strong>räume gemäß MP<br />
Gute Vorbereitung (fachspezifisch) aller Teilnehmer ist zwingend<br />
erfor<strong>der</strong>lich! Ggf. Spezifizierung/Benennung relevanter Aspekte in<br />
Einladung zur modifizierten Gewässerschau<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Salzböde unterhalb<br />
Bad Endbach-Wommelsh<strong>aus</strong>en<br />
Abgrenzung und örtliche Vermarkung eines <strong>der</strong> Gewässerkategorie und <strong>der</strong><br />
Gewässerumfeldnutzung angemessenen Uferrandstreifens. Sicherstellung<br />
einer gewässerverträglichen Nutzung bzw. eines gänzlichen Nutzungsverzichts<br />
17<br />
möglichst durch Flächenankauf o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e geeignete <strong>Maßnahmen</strong>.<br />
vorher<br />
nachhe<br />
r<br />
Gansbach in Ortslage<br />
Angelburg-Frechenh<strong>aus</strong>en<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung einer natürlichen Sohllage;<br />
je nach Ursache unterschiedliche Maßnahme erfor<strong>der</strong>lich
Grundschwellen<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung einer natürlichen Sohllage;<br />
je nach Ursache unterschiedliche Maßnahme erfor<strong>der</strong>lich<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Geschiebedepots – Wirkung<br />
Gleenbach oberhalb <strong>der</strong> Ortslage<br />
Kirtorf-Lehrbach<br />
Josbach in Wohratal-Halsdorf<br />
• Bereitstellung von Geschiebematerial zum Weitertransport und Ausbildung<br />
eines natürlichen Deckwerkes<br />
• Bereitstellung potenzieller Laichgründe<br />
• Strukturierung des Gewässerbettes (Bänke, Schnellen, Sohlanhebung etc.)<br />
=> Strömungslenkung<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Störsteine – Einbau<br />
• nur große Steine verwenden, wenn diese natürlicherweise im Gewässer<br />
vorkommen bzw. vorkommen würde<br />
• gerundete Steine sind Bruchsteinen vorzuziehen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Auflandungen durch Totholzstrukturen<br />
Verringern <strong>der</strong> Tiefenerosion<br />
Entwurf: M. Gerhard, Grafik: H.<br />
Worth<br />
• För<strong>der</strong>ung von Sedimentablagerungen; Bildung von Schlamm-, Sando<strong>der</strong><br />
Kiesbänken, sukzessive Sohlanhebung<br />
• als Alternative zu klassischen wasserbaulichen Grundschwellen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Lineare Sohlanhebung<br />
mittels Pfahlraster,<br />
Totholzelementen und<br />
Vorbruchschüttung<br />
Allna/Tränkebach unterhalb von<br />
Gladenbach-Runzh<strong>aus</strong>en<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Arzbach Oberlauf unterhalb <strong>der</strong> Lahnberge<br />
oberhalb von Kirchhain-Großseelheim<br />
Lineare Verfüllung des<br />
eingetieften Gewässerprofils<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Lahn (Gew. II. Ordnung) bei Fronh<strong>aus</strong>en-Bellnh<strong>aus</strong>en<br />
vorher<br />
Uferverbau mittels Reifen;<br />
Fußsicherung Steinsatz<br />
Entfernung von Sicherungen (Entfesselung), Teilrückbau,<br />
Ersatz durch naturnähere / ingenieurbiologische Bauweisen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Uferverbau entfernt, Steine <strong>der</strong><br />
Fußsicherung als Störsteine auf<br />
die Gewässersohle eingebaut<br />
Ziel =>Dynamisierung<br />
Lahn (Gew. II. Ordnung)<br />
bei Fronh<strong>aus</strong>en-Bellnh<strong>aus</strong>en<br />
nachher<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Dynamische Entwicklung nach<br />
Entfernung <strong>der</strong> Uferverbauung<br />
Perf (Gew. II. Ordnung)<br />
unterhalb von Biedenkopf-Breidenstein<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Auslichtung zu eng stehen<strong>der</strong> Gehölze =<br />
„grüne Verrohrung“<br />
Ein dichter Gehölzsaum verhin<strong>der</strong>t eine natürliche<br />
Laufentwicklung<br />
Folge<br />
=>Tiefenerosion<br />
Dynamisierung durch<br />
Gehölzrodung<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Auflichtung zu eng stehen<strong>der</strong> Gehölze<br />
(„Grüne Verrohrung“)<br />
Entnommene Gehölze können als Totholz ins Gewässer eingebracht<br />
werden<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholzeinbau<br />
(„wild“ eingebracht)<br />
Ilsbach oberhalb Mücke-Ilsdorf<br />
Einbau von Sohlenbauwerken, Leitwerken, Buhnen, Störsteinen,<br />
Geschiebedepots, Totholzelementen, riffle and pool-Sequenzen, Kolken,<br />
Fischunterständen, Anlegung von Steil- und Flachufern, Bermen,<br />
strukturreichen Uferzonen, Verzweigungen, Umlaufrinnen, Inselstrukturen,
Totholz – Dynamisierung des Gewässers<br />
Hatzbach unterhalb Neustadt-Speckswinkel<br />
Zwester-Ohm in Ebsdorfergrund-Heskem<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholzeinbau<br />
(Stamm mit Krone ungeordnet,<br />
linear eingebracht)<br />
Josbach unterhalb<br />
R<strong>aus</strong>chenberg-Josbach<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Totholz – Raubaumfixierung<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholz – Ihicken<br />
Asphe unterhalb<br />
Münchh<strong>aus</strong>en-Nie<strong>der</strong>asphe<br />
Josbach unterhalb<br />
R<strong>aus</strong>chenberg-Josbach<br />
Fällschnitt bei <strong>dem</strong> ein Teil <strong>der</strong> Saftbahnen erhalten bleibt:<br />
• seitliches Einsägen<strong>der</strong> Stämme<br />
• Umdrücken <strong>der</strong> Krone z.B. in Fließrichtung gegen die Uferlinie<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Totholz – Raubaumfixierung<br />
Größerer Baumstamm mit<br />
längerem Drahtseil an<br />
stehen<strong>dem</strong> Gehölz fixiert,<br />
„halbdynamisches Totholz“<br />
Lahn (Gew. II. Ordnung);<br />
bei Lahntal-Sterzh<strong>aus</strong>en<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholz – Einzelstammbuhne<br />
Bauablauf<br />
• Einbindung des Stammes ins Ufer<br />
• Schlagen/ Rammen <strong>der</strong> Pflöcke<br />
• Befestigung mit Drahtseil<br />
→ Strömungslenker bei Mittel- und<br />
Niedrigwasser<br />
an allen Gewässern anwendbar<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Heiligenteichbach bei Kirtorf-Heimertsh<strong>aus</strong>en<br />
Stamm mit Astarmen (igel-<br />
, kammartig) am Ufer<br />
buhnenförmig eingebaut<br />
und mit Holzpfählen fixiert<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholz – Pyramiden-Stammbuhne<br />
Bauablauf<br />
• Einbau großer Steine in<br />
Untergrund, incl. Seilbefestigung<br />
• mehrlagiger Einbau <strong>der</strong> Stämme<br />
mit Einbindung ins Ufer<br />
• Schlagen/ Rammen <strong>der</strong> Pflöcke<br />
• Befestigung mit Drahtseil<br />
an allen Gewässern anwendbar<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Gleenbach unterhalb von Kirtorf-Obergleen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholz – gestützte Stammbuhne<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Bauablauf<br />
• Lageweise Einbau <strong>der</strong> Stämme mit<br />
Einbindung ins Ufer<br />
• Einbau Quer- u. Stützstamm,<br />
Beschwerung mit Steinen<br />
• Sicherung mit Drahtseil<br />
an mittleren und größeren Flüssen<br />
anwendbar
Dreiecksbuhne mit<br />
Wurzelstubben als Füllung<br />
Heiligenteichbach bei Kirtorf-Heimertsh<strong>aus</strong>en<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Gleenbach im Bereich von Kirtorf-Obergleen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Totholz – Wurzelstock (Ufer)<br />
Bauablauf:<br />
• Wurzelwerk z.T. in Böschung und Sohle<br />
einbauen<br />
• Wurzelgeflecht möglichst zur Wasserseite<br />
hin<br />
• Sicherung gegen Verdriftung nach Bedarf<br />
durch Beschwerung mit Steinen o<strong>der</strong><br />
Befestigung mit Pflöcken<br />
an allen Gewässern anwendbar<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Totholz – Wurzelstock<br />
Lückenbach oberhalb<br />
Gießen-Allendorf<br />
Größerer Wurzelstock mitten im Bett platziert und mit Holzpfählen fixiert;<br />
Wurzelstock und Pfähle mit verzinktem Draht und Krampen miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden<br />
Bei Einsatz mehrerer Wurzelstöcke keine parallele, son<strong>der</strong>n versetzte<br />
Anordnung
…pilzartig eingebaut<br />
…schräg<br />
eingebaut<br />
Heiligenteichbach bei Kirtorf-Heimertsh<strong>aus</strong>en<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Historische Verwendung von Totholz<br />
Eingebaute<br />
Totholzstruktur<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Totholz – Fischunterstand<br />
Baumstamm als Fischunterstand mit langen<br />
Stabstahlstiften (B<strong>aus</strong>tahl, Moniereisen) im Untergrund<br />
befestigt; am oberen Ende hakenförmig umgebogen<br />
o<strong>der</strong> kurzes B<strong>aus</strong>tahlstück schräg angeschweißt<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Ellersbach in Herbstein-Lanzenhain<br />
Lückenbach<br />
(Teil-)Verlegung des Gewässers in das alte Bachbett o<strong>der</strong> in ein neu<br />
angelegtes Gerinne mit Entwicklungskorridor
Schlierbach<br />
in Bad Endbach-Schlierbach<br />
Strukturelle Aufwertung von Gewässersohle und Uferbereichen unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> lokalen Restriktionen. Aufgrund <strong>der</strong> Restriktionslage<br />
eigendynamische Entwicklung von Sohle/Ufer nicht bzw. nur stark<br />
eingeschränkt möglich. Ziel: Vernetzung mit ober- bzw. unterhalb liegenen<br />
Gewässerabschnitten.<br />
…so nicht !<br />
namenloser Graben<br />
in Kirchhain-Nie<strong>der</strong>klein<br />
Modifizierte extensive Gewässerunterhaltung, bedarfsgerechte<br />
Gewässerunterhaltung unter Berücksichtigung ökologischer Belange<br />
(u.a. bei Gerätewahl, Berücksichtigung räumlicher und zeitlicher Aspekte)
Optimale Zeiträume für Grabenunterhaltung<br />
Insektenentwicklung<br />
Pflanzenentwicklung<br />
Fischlaichzeit<br />
Mai<br />
Jun<br />
Jul<br />
Aug<br />
Apr<br />
Sep<br />
Vogelbrutzeit<br />
März<br />
Okt<br />
Feb<br />
Jan<br />
Dez<br />
Amphibienruhezeit<br />
Insektenruhezeit<br />
Nov<br />
keine Mahd<br />
Mahd zulässig<br />
keine Räumung<br />
Räumung zulässig<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Abschnittsweises Vorgehen<br />
Abschnittsweise<br />
Räumung und<br />
Entkrautung<br />
Halbseitige<br />
Räumung<br />
und<br />
Krautung<br />
bei Gräben<br />
mit einer<br />
Sohlbreite<br />
von etwa 1m<br />
Abschnittsweise<br />
Böschungsmahd<br />
In unregelmäßigen<br />
Abständen<br />
werden Altbestände<br />
belassen.<br />
Diese sind wichtige<br />
Rückzugsräume<br />
für Tiere<br />
Aussparen<br />
inselartiger<br />
Altbestände<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Ohm<br />
Lahn<br />
Zusammenfluss Ohm<br />
und Lahnflutmulde<br />
Sommer 2002<br />
Anlegen einer Gewässeraue unterhalb des ehemaligen<br />
Walper<br />
Auennive<strong>aus</strong><br />
Lahn bei Biedenkopf<br />
10.04.04<br />
Sonja Jähnig<br />
Uni Essen<br />
Dynamisierung des Fließgewässers, Restaurierung, Wie<strong>der</strong>anbindung<br />
von Auengewässern, Entwicklung von verschiedenen<br />
Auengewässerntypen in unterschiedlichen Altersstadien
Lahnvorland bei Marburg-Cappel<br />
Schaffung von verschiedenen Auengewässerntypen in<br />
unterschiedlichen Altersstadien<br />
Schweinsberger Moor<br />
Zulassen o<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n einer natürlichen Auenvegetation, (Auenwäl<strong>der</strong>,<br />
extensiv genutztes Grünland, eingestreute Kleinkulturen wie Altgrasstreifen,<br />
Schilfflächen)
Heckrin<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Zwester Ohm<br />
zwischen Ebsdorf und Hachborn<br />
Naturverträgliche Bewirtschaftungsformen zur Erreichung<br />
gewässerökologischer und naturschutzfachlicher Zielsetzungen, z.B.<br />
Grünlandnutzung unter Verzicht auf Düngung und Anwendung von PSM,<br />
extensive Beweidung etc.<br />
Herstellung <strong>der</strong> linearen Durchgängigkeit<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
• Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>niserfassung in den Jahren 2007/2008<br />
<strong>der</strong> wrrl-relevanten Gewässer in Hessen<br />
• die hessischen Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>nisdaten – zentrale Datenhaltung<br />
• zentrale Datenbankanwendung – GESIS2,<br />
Modul-Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>nisse<br />
www.gesis.hessen.de<br />
• Benutzerhandbuch<br />
Datenbank<br />
Wan<strong>der</strong>hin<strong>der</strong>nisse<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Herstellung <strong>der</strong> linearen Durchgängigkeit an Durchlässen.<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Formen von Durchlässen<br />
Rohrdurchlass<br />
Geschlossener<br />
Rahmendurchlass<br />
Unten offener<br />
Rahmendurchlass<br />
Maulprofile z.B.<br />
Stahlwellprofil<br />
Durchlass mit<br />
Halbprofilen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
61<br />
Straßendurchlasses mit<br />
Kolkbildung im Unterwasser /<br />
Absturz<br />
Keine<br />
Substratauflage<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
abgestuftes Substrat,<br />
keine NW-Mulde,<br />
keine Trockenbermen<br />
Beton-Sohlschwelle<br />
zur Schubstabilisierung<br />
versetzte, alternierende Anordnung<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Sohl<strong>aus</strong>bildung mit<br />
Bermen, grobe Schüttung<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Alternative: Furt<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Literaturempfehlungen
Literaturempfehlungen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Literaturempfehlungen<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt
Ich hoffe, dass ich Ihnen einige Anregungen zur<br />
Umsetzung <strong>der</strong> WRRL an kleineren Fließgewässern<br />
geben konnte.<br />
Regierungspräsidium Gießen, Abteilung Umwelt