Landschaftspflegerischer Fachbeitrag IBU - Beteiligungsverfahren ...

Stadt Butzbach, Kernstadt: Bebauungsplan „Ehemaliges Tröster-Gelände“ - Umweltbelange
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Letzterer fungiert als oberer Grundwasserleiter, während der tieferen Grundwasserhorizonte in Tiefen
von 30 m bzw. 19 m von Braunkohlen resp. Mergeln zu vermuten sind (HPC Consult 2008). Der
Grundwasserstrom ist nach Südosten gerichtet.
Die Planung stellt aufgrund der erforderlichen Bodensanierung (s. Kap. 3.2) und der erstmaligen
Festsetzung einer Grundflächenzahl mit der Folge einer Teilentsiegelung für den Boden- und
Gewässerschutz eine erhebliche Verbesserung dar.
3.2 Altlasten und Umgang mit Abfällen
Nach Angaben von HPC Harres Pickel Consult (2008) 1 sind auf dem Gelände der damaligen Fa.
Tröster 21 Verdachtsbereiche (ehemalige Lagerstätten wassergefährdender Stoffe) und zusätzlich
neun Standorte von Erdtanks für Heizöl, Benzin oder Diesel bekannt. Sie konzentrieren sich im
südwestlichen und vor allem östlichen Randbereich des Areals. Das Gelände wird beim HLUG unter
der ALTIS-Nr. 440.005.020-001.014 als altlastenverdächtige Fläche geführt.
Zur Klärung möglicher Kontaminationen wurden in den Jahren 1989 bis 2001 Boden- und
Bodenluftuntersuchungen auf LHKW, BTEX und MKW durchgeführt, denen zufolge acht
Kontaminationsbereiche festgelegt werden konnten. Sie umfassen neben Altölbehältern und Tanks
auch ein Entlackungsbad, Tauchbecken und Farblager, einen Waschplatz sowie ehemalige
Tankstellen und konzentrieren sich ebenfalls im östlichen und südöstlichen Teil des Plangebiets,
kleinflächig im Westen (MKW, LHKW) und Norden (LHKW). Erhöhte PAK-Werte finden sich in den
Bodenauffüllungen im östlichen Drittel des Geländes. 2
Weiterer Untersuchungsbedarf besteht zur Ermittlung der aktuellen Lösemittelkontaminationen
(LHKW, BTEX), zur flächenhaften Eingrenzung punktuell bekannter Verunreinigungen, zur
Überprüfung weiterer, bislang nicht untersuchter Produktionsbereiche und zur Klärung der Möglichkeit
des Wiedereinbaus von Bodenmaterial auf dem Gelände. Auch das Grundwasser sollte einer
aktuellen Beprobung unterzogen werden. Im Ergebnis stellt HPC Consult fest, dass das
Gefährdungspotenzial für den Wirkungspfade Boden-Mensch und Boden-Grundwasser zum
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden kann.
Nach Auskunft des Regierungspräsidiums Darmstadt liegt das ehemalige Firmengelände in einem
Bombenabwurfgebiet, wodurch sich das Erfordernis für eine systematische Überprüfung im Zuge der
Bauarbeiten ergibt.
1
) HPC HARRES PICKEL CONSULT AG (2008): Zusammenfassung der Altlastensituation auf dem Gelände der ehemaligen
Landmaschinenfabrik Tröster GmbH & Co. KG in Butzbach – „Status quo“ - Bericht. Gutachten im Auftrag von B. Kirchner,
Bad Soden-Salmünster.
2
) LHKW: leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe, BTEX: Aromatische Kohlenwasserstoffe, MKW:
Mineralkohlenwasserstoffe, PAK: Polyzyklische Kohlewasserstoffe
IBU, 35460 Staufenberg (01/09)