Jahresbericht 2012 - Deutsches Biomasseforschungszentrum
Jahresbericht 2012 - Deutsches Biomasseforschungszentrum
Jahresbericht 2012 - Deutsches Biomasseforschungszentrum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Kompetenzfelder<br />
31<br />
und Systemdienstleistungen wie der Regelenergie<br />
sind. Neben dem technisch-ökonomischen Optimum<br />
werden auch die Treibhausgaseffekte, die durch die<br />
Verlagerung der Stromproduktion entstehen, untersucht.<br />
Zur Beantwortung der Fragen werden verschiedene<br />
Praxisanlagen, die bereits die neuen Regelungen<br />
des EEG <strong>2012</strong> nutzen bzw. planen diese zu nutzen,<br />
detailliert untersucht. Dabei werden der technische<br />
Stand und die genehmigungsrechtlichen Einschränkungen<br />
der untersuchten Anlagen erfasst sowie die<br />
Abb. 21: Forschungsbiogasanlage des DBFZ<br />
Möglichkeiten für Erweiterungen berücksichtigt. Es<br />
wird analysiert, welche Flexibilitäten die Anlagen bereitstellen können bzw. nach einer theoretischen<br />
Erweiterung der BHKW-Leistung, des Gasspeichers oder des Wärmespeichers<br />
bereitstellen könnten und was für Erlösmöglichkeiten dabei bestehen.<br />
Bei den Flexibilitäten werden verschiedene Fahrweisen betrachtet. Neben der Bereitstellung<br />
von negativer Regelenergie, die von vielen Anlagen bereits in der Marktprämie angeboten<br />
wird, steht bei der Flexibilitätsprämie der fahrplanmäßige Ausgleich der fl uktuierenden Regelenergie<br />
im Vordergrund.<br />
Das Wärmekonzept besitzt hierbei einen hohen Einfl uss auf die mögliche Fahrweise. Wird<br />
die Wärme zur Gebäudebeheizung genutzt, kann eine saisonale Fahrweise von Interesse<br />
sein. Bei dieser wird die Anlage in der Kälteperiode kontinuierlich betrieben. Zu dieser Zeit<br />
kann parallel negative Regelenergie angeboten werden. Ist der Wärmebedarf im Sommer<br />
gering, wird die Fütterung zurückgenommen, sodass weniger Gas produziert wird. Aufgrund<br />
der geringeren Gasproduktion kann die Anlage tageszeitlich fl exibel betrieben werden und<br />
beispielsweise bei hoher PV-Einspeisung die Stromproduktion aussetzen und das Gas zwischenspeichern,<br />
um es zu einem späteren Zeitpunkt mit höherem Strombedarf und damit<br />
verbundenen höheren Börsenpreisen zu verstromen. Je nach Fahrplan kann die Anlage zusätzlich<br />
positive und negative Regelleistung anbieten.<br />
Besteht beim Wärmebedarf kein saisonaler Unterschied, kann eine rein tageszeitlich fl e-<br />
xible Betriebsweise sinnvoll sein. Hierbei bleibt die Gasproduktion über das Jahr konstant<br />
und über entsprechend groß dimensionierte BHKW-Leistungen und Gasspeicher wird die<br />
notwendige Flexibilität bereitgestellt. Zur Bewertung der ökologischen Effekte der bedarfsgerechten<br />
Bereitstellung werden die spezifi schen Treibhausgasemissionen der Biogasanlagen<br />
für einen kontinuierlichen und einen bedarfsgerechten Betrieb bestimmt sowie der zu<br />
substituierende Strommix ermittelt und analysiert.<br />
Die Ergebnisse der Einzelanlagen werden verglichen und auf die Möglichkeit der Ableitung<br />
allgemeingültiger Aussagen hin untersucht. Des Weiteren werden nichtmonetäre Hemmnisse,<br />
die bei der Erweiterung der Anlagen sowie der Inanspruchnahme der Flexibilitätsprä-