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Der „Vogelhändler“ trotzte dem Regen - beim Bistum Mainz

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DIE PRIESTERWEIHE<br />

Gemeinde<br />

FÜR EUCH BIN ICH PRIESTER, MIT EUCH BIN ICH CHRIST<br />

Von Roberto Medović<br />

<strong>Der</strong> heilige Augustinus (354-430) formulierte<br />

in einer seiner Predigten den wirkungsreichen<br />

Satz: „Für Euch bin ich<br />

Bischof, mit Euch bin ich Christ“. In dieser<br />

Aussage drückt sich der wesentliche<br />

Zusammenhang zwischen der persönlichen<br />

und besonderen Berufungserfahrung<br />

und <strong>dem</strong> Glaubensweg eines<br />

Menschen aus, den er innerhalb einer<br />

christlichen Gemeinde geht. <strong>Der</strong> Satz<br />

Augustinus´ kann in abgeänderter Weise<br />

auch auf die Diakone und Priester<br />

angewendet werden, weil er das Weihesakrament<br />

in seiner Eigenart, seinem<br />

ihm spezifischen Wesen, unabhängig<br />

von der Weihestufe charakterisiert. Insofern<br />

habe ich diese Überschrift in Anlehnung<br />

an Augustinus gewählt, weil<br />

hier in besonderer Weise Berufung und<br />

Gemeinde in einen Zusammenhang gesetzt<br />

werden, und weil in der Pfarrgruppe<br />

St. Aposteln und St. Marien in diesem<br />

Jahr mehrere „Neugeweihte“ ihren<br />

Dienst antreten werden.<br />

Das 2. Vatikanische Konzil schreibt in<br />

seinem Dekret über Dienst und Leben<br />

der Priester (Presbyterorum ordinis)<br />

Nr. 2: „Damit die Gläubigen zu einem<br />

Leib, in <strong>dem</strong> ´nicht alle Glieder denselben<br />

Dienst verrichten´ (Röm 12,4), zusammenwachsen,<br />

hat der gleiche Herr<br />

12<br />

einige von ihnen zu amtlichen Dienern<br />

eingesetzt. Sie sollten in der Gemeinde<br />

der Gläubigen heilige Weihevollmacht<br />

besitzen zur Darbringung des Opfers<br />

und zur Nachlassung der Sünden und<br />

das priesterliche Amt öffentlich vor den<br />

Menschen in Christi Namen verwalten.“<br />

Die christliche Gemeinde soll ein Leib<br />

sein (1 Kor 12,27), soll in Einheit und<br />

Gemeinschaft ihren Glauben der Welt<br />

bezeugen. An dieser Nahtstelle christlicher<br />

Glaubwürdigkeit wird der Dienst<br />

des Priesters vom Konzil angesiedelt.<br />

Das Opfer, das hier vom Priester dargebracht<br />

werden soll, ist in erster Linie<br />

die Vergegenwärtigung des einen Opfers<br />

Jesu Christi für uns Menschen in<br />

der Feier der Eucharistie, jedoch bringt<br />

der Priester auch das Lebensopfer der<br />

Gemeinde auf den Altar. Auf <strong>dem</strong> Altar<br />

Jesu Christi sollen geopfert werden:<br />

Selbstsucht und Egoismus, Hochmut<br />

und Lästerung, Hass und Gewalt, Unehrlichkeit<br />

und Unvernunft.<br />

Mit je<strong>dem</strong> Opfer, das der Priester mit<br />

der Gemeinde feiert, feiert er zugleich<br />

deren Reinwaschung und Neubeginn.<br />

Vielen ist dieser Zusammenhang nicht<br />

mehr bewusst, und vielen stößt auch<br />

das Wort „Opfer“ auf, weil es in der Vorkonzilszeit<br />

überbetont wurde. Versteht<br />

die Gemeinde das Opfer jedoch auf die<br />

eben genannte Art und Weise, hat es

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