Praxishelfer 1.pdf - BLLV
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Eltern<br />
II 2<br />
<strong>Praxishelfer</strong>1<br />
<strong>Praxishelfer</strong>1<br />
46 47<br />
Eltern<br />
II 3<br />
Infos zur Elternarbeit<br />
Pausengespräche<br />
Kommt ein Elternteil während<br />
der Pause auf Sie zu und<br />
möchte mit Ihnen ein<br />
Gespräch über sein Kind führen,<br />
dann bieten Sie ihm<br />
freundlich die Möglichkeit<br />
eines separaten Termins oder<br />
die Wahrnehmung der<br />
Sprechstunden an. Gespräche<br />
in den Pausen mit den Eltern<br />
zu führen, ist nicht sinnvoll.<br />
Erstens braucht man seine<br />
Pause, zweitens ist man meist<br />
noch gedanklich im Unterricht,<br />
sodass man sich nur schlecht<br />
auf sein Gegenüber einlassen<br />
kann. Dann ist auch die Zeit<br />
sehr begrenzt, so dass die<br />
Gespräche oft nicht beendet<br />
werden können. Das ist für<br />
beide Seiten unbefriedigend.<br />
Schriftliche Kommunikation<br />
Mit Eltern schriftlich zu kommunizieren<br />
ist wichtig. Das<br />
kann bei einem Fehlverhalten<br />
des Schülers notwendig sein<br />
oder bei Informationen, die<br />
seitens der Schule oder<br />
Klasse gegeben werden<br />
müssen. Wichtige Informationen<br />
sollte man generell<br />
schriftlich machen und nicht<br />
nur mündlich den Schülern<br />
mitteilen. Das Risiko, dass die<br />
Informationen nicht „ankommen“,<br />
ist viel zu hoch. Wenn<br />
es um ein Fehlverhalten eines<br />
Schülers geht, ist die schriftliche<br />
Grundlage auch für Ihre<br />
Absicherung wichtig. Die Verwarnung<br />
kommt in die<br />
Schülerakte und zeigt, dass<br />
Sie die Eltern informiert und<br />
möglicherweise zu einem<br />
Gespräch eingeladen haben.<br />
Auch wenn Eltern trotz mehrmaliger<br />
Einladung nicht zu<br />
einem Beratungsgespräch<br />
kommen, müssen Sie die<br />
Inhalte ihnen schriftlich<br />
mitteilen.<br />
Elternstammtisch<br />
Der Elternstammtisch bietet<br />
die Möglichkeit in aufgelockerter<br />
Atmosphäre ins Gespräch<br />
mit Eltern über Dinge zu<br />
kommen, die nicht unmittelbar<br />
mit Schule und Unterricht zu<br />
tun haben. Man erfährt auch<br />
persönliche Dinge, die nicht<br />
zur Sprache kommen. Wichtig<br />
ist festzuhalten, dass sie kein<br />
Ersatz für Elternabende sind.<br />
Da nicht alle Eltern dieses<br />
Angebot nutzen und Tagesordnung<br />
besteht, können Sie<br />
keine klasseninterne Dinge<br />
bekannt geben, die alle Eltern<br />
betreffen. Auch Gespräche<br />
über einzelne Schüler sind<br />
nicht zulässig. Nutzen Sie solche<br />
Stammtische, um einen<br />
guten Kontakt zu den Eltern<br />
aufzubauen oder gemeinsame<br />
Aktivitäten zu planen und<br />
stecken Sie vorher „Spielregeln“<br />
ab.<br />
Elternabende<br />
Eine schriftliche Einladung<br />
zum Elternabend mit der<br />
Bekanntgabe der Tagesordnungspunkte<br />
ist wichtig.<br />
Denken Sie daran, die Wahlen<br />
zum Klassenelternsprecher<br />
am ersten Abend durchzuführen.<br />
Nähere Informationen<br />
dazu können Sie im Schulgesetz<br />
oder bei Ihrem Schulleiter<br />
bekommen. Oft gibt es Vordrucke.<br />
An den übrigen Abenden<br />
ist wichtig, dass Sie Ihren<br />
Unterricht und die Arbeit in der<br />
Schule für die Eltern transparent<br />
machen. Das erhöht die<br />
Akzeptanz Ihrer Arbeit, da<br />
Eltern verstehen, wie Sie so<br />
vorgehen. Elternabende sind<br />
nicht dazu gedacht, einzelne<br />
Konflikte auszutragen oder<br />
das Fehlverhalten einzelner<br />
Schüler anzumahnen. Dies<br />
sollte Einzelgesprächen vorbehalten<br />
bleiben. Wenn Eltern<br />
damit anfangen, bieten Sie<br />
Ihnen die Möglichkeit eines<br />
Gesprächstermins an und<br />
lassen sich nicht auf Diskussionen<br />
ein. Zum Thema gibt<br />
es gute Literatur. Einige Empfehlungen<br />
finden Sie auf der<br />
letzten Seite.<br />
Bastelnachmittag<br />
Gemeinsam mit Eltern<br />
Material für die Klasse herzustellen,<br />
für eine Feier zu<br />
basteln oder an Kostümen für<br />
die Theatervorstellung zu<br />
arbeiten, nimmt Ihnen einerseits<br />
viel Arbeit ab, kann aber<br />
andererseits auch die Eltern<br />
auf eine ganz andere Weise in<br />
das Schulleben integrieren.<br />
Sie können auch mitverantwortlich<br />
für das Gelingen einer<br />
Feier oder für die Arbeit in der<br />
Klasse gemacht werden. Das<br />
fördert das Gemeinschaftsgefühl<br />
und bindet die Eltern<br />
emotional ein. Mit ein paar<br />
Snacks und Getränken kann<br />
man die Atmosphäre von<br />
Beginn an auflockern. Nur Mut!<br />
Gespräche beim Bäcker<br />
Gerade in ländlicher Umgebung<br />
trifft man Eltern auch<br />
außerhalb der Schule beim<br />
Einkaufen, im Schwimmbad,<br />
usw. Solche Begegnungen<br />
können Sie nutzen, um<br />
Ängste und Hemmschwellen<br />
abzubauen, indem man die<br />
Freude über das letzte Treffen<br />
oder die Gesprächsbereitschaft<br />
ausdrückt, vielleicht<br />
auch Anerkennung für das<br />
Kind ausspricht. Werden wichtige<br />
Fragen angesprochen,<br />
sollten Sie einen Gesprächstermin<br />
vereinbaren.<br />
Verbindungsheft zwischen<br />
Lehrer und Eltern<br />
Eine Schnittstelle zwischen<br />
Elternhaus und Schule kann<br />
das Hausaufgabenheft sein.<br />
Es hat den Vorteil, dass die<br />
Eltern dort jeden Tag hineinschauen<br />
können. Hier können<br />
Notizen über kurzfristige<br />
Änderungen im Stundenplan<br />
gemacht werden oder andere<br />
Informationen, die Eltern<br />
Bei allen wichtigen Dingen ist die Schrift als Kommunikationsform<br />
gefragt.<br />
Reden miteinander und im<br />
Dialog - den Monolog nach<br />
Möglichkeit meiden.<br />
erhalten sollten. Wenn es<br />
allerdings um eine anhaltende<br />
Verhaltensänderung des Kindes<br />
geht, sollte man dies nicht<br />
über eine kurze Notiz regeln,<br />
sondern der Sache den notwendigen<br />
Respekt zollen und<br />
in einem Brief um ein<br />
Gespräch bitten.<br />
Elternsprechtage<br />
In Bayern sind Elternsprechtage<br />
festgelegt. Sie müssen<br />
einmal im Halbjahr abgehalten<br />
werden und dienen dazu, das<br />
Verständnis für Schule und ein<br />
gemeinsames Miteinander<br />
von Elternhaus und Schule zu<br />
fördern. Ihnen steht meist nur<br />
ein kleiner zeitlicher Rahmen<br />
zur Verfügung, den Eltern<br />
bestimmte Punkte mitzuteilen<br />
oder mit ihnen zu besprechen.<br />
Bereiten Sie diese Gespräche<br />
gut vor und bleiben Sie beim<br />
Thema. Sonst verschenken<br />
Sie Zeit. Bereiten Sie die<br />
Gespräche nach, indem Sie<br />
sich notieren wer anwesend<br />
war, halten Sie auch das<br />
Besprochene in Ihrer Schülerbeobachtung<br />
fest und vergessen<br />
Sie die Vereinbarungen<br />
nicht. Auch hier ist sinnvoll,<br />
eine gute Atmosphäre zu<br />
schaffen und geeignete Sitzplätze<br />
anzubieten. Der Termin<br />
des Elternsprechtages wird<br />
schriftlich durch den Schulleiter<br />
über die Schüler bekannt<br />
gegeben. Es empfiehlt sich,<br />
die Kenntnisnahme durch<br />
Eltern bestätigen zu lassen.<br />
Wenn sie das Klassenzimmer<br />
noch nicht kennen, ist es ist<br />
sinnvoll, das Zimmer durch<br />
einen kleinen Aushang zu<br />
kennzeichnen. Um unnötige<br />
Wartezeiten zu verhindern,<br />
sollten Sie einen Zeitplan aufstellen.<br />
Dieser kann auch an<br />
der Klassenzimmertüre aufgehängt<br />
werden. Dann haben<br />
auch die Eltern den Überblick.<br />
Weisen Sie die Eltern auch<br />
auf die Aussprachezeiten hin.<br />
Ein kleines Schild an der Türe<br />
mit der Aufschrift „Bitte halten<br />
Sie sich an die Zeiten“ reicht<br />
oft schon aus. Es ist nicht<br />
verboten – oftmals sogar nützlich<br />
–, wenn Schüler ihre<br />
Eltern zur Aussprache begleiten.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
der Schülermitverantwortung<br />
(SMV) oder mit dem Elternbeirat<br />
kann man den Eltern auch<br />
einige Getränke oder einen<br />
Imbiss anbieten. Vielleicht fallen<br />
Ihnen alternative Angebote<br />
ein, um mögliche Wartezeiten<br />
zu verkürzen.<br />
Telefongespräche<br />
Wenn Sie den Eltern Ihre private<br />
Telefonnummer geben,<br />
dann müssen Sie auch damit<br />
rechnen, dass Sie die Eltern<br />
jederzeit anrufen können.<br />
Manchmal rufen Eltern nur an,<br />
wenn Ihre Schüler die Hausaufgaben<br />
vergessen oder Fragen<br />
und Probleme haben. Das<br />
Gemeinsame Bastelstunden für gemeinsame Aktionen<br />
gewähren Freude und Identifikation.<br />
kann dann auch schon mal<br />
am späten Abend oder auch<br />
am Sonntag sein. Ein freundlicher<br />
Hinweis, dass Sie die<br />
Eltern möglichst in der Schule<br />
anrufen sollen und Sie in dringenden<br />
Notfällen auch privat<br />
erreichen können, ist bei der<br />
Herausgabe der Privatnummer<br />
angebracht. Wer über<br />
einen ISDN-Anschluss verfügt,<br />
kann sich auch eine<br />
separate Schulnummer einrichten.<br />
Telefonate sollten<br />
aber ein persönliches<br />
Gespräch nicht ersetzen,<br />
gerade wenn es um Probleme<br />
mit dem Schüler oder zwischen<br />
Ihnen und den Eltern<br />
geht. Sie sollten sich eine<br />
Notiz in Ihrer Schülerbeobachtung<br />
anlegen, damit Sie immer<br />
wissen, wann Sie ein<br />
Gespräch geführt haben und<br />
zu welchem Inhalt es war.<br />
Projekte<br />
Nach einer Projektwoche oder<br />
projektorientierten Arbeiten<br />
sollten die Schüler die Möglichkeit<br />
erhalten, ihre Ergebnisse<br />
aus- oder vorzustellen.<br />
Besonders motivierend wirkt,<br />
wenn die Eltern dazu eingeladen<br />
werden und die Arbeiten<br />
ihrer Kinder selbst begutachten<br />
können. In der Regel sind<br />
beide Seiten sehr stolz:<br />
Schüler und Eltern. Die Eltern<br />
kann man aber auch bereits in<br />
die Planung und Durchführung<br />
des Projektes einbinden oder<br />
für Teilbereiche (Lesenacht,<br />
gesundes Frühstück usw.)<br />
gewinnen.<br />
Feste und Feiern<br />
Eltern in die Gestaltung von<br />
Festen und Feiern in der<br />
Schule einzubinden, kann<br />
helfen, einen lockeren<br />
Umgang zwischen ihnen und<br />
Lehrern zu fördern. Es ist kein<br />
formeller Rahmen wie bei<br />
einem Elternabend oder in<br />
einer Sprechstunde. Die<br />
Eltern können Ideen und Vorschläge<br />
einbringen, die Sie<br />
alleine vielleicht auch hätten,<br />
aber deren Umsetzung Sie