DIPLOMARBEIT - Monoskop
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prežívania [Vorübergehende Gesellschaft des intensiven Erlebens]) oder Ľubomír<br />
Ďurček beigetragen haben.<br />
In den 80er Jahren orientierten sich kollektive Aktionen und individuelle<br />
Performances an vielschichtigen, komplexer strukturierten sozio-kulturellen und<br />
sozio-politischen Zusammenhängen. Diese Tendenzen wurden in den Aktionen von<br />
Peter Meluzin und der Künstlergemeinschaft TERÉN [Terrain] entwickelt, die in<br />
industriellen Stadtteilen oder in der Natur stattgefunden haben. Der wichtigste<br />
Vertreter der körperbezogenen, rituellen Aktion innerhalb der slowakischen Kunst<br />
war die Gruppe Artprospekt P.O.P., die auch an Aktivitäten von TERÉN teilnahm.<br />
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre stiegen neue Künstler in die Szene ein,<br />
mit denen die Aktionskunst eine neue Entwicklungsrichtung nahm. 1987 wurde das<br />
Studio erté von Jozsef R. Juhász, Ilona Németh, Ottó Mészáros und Attila Simon in<br />
Nové Zámky gegründet. Neben künstlerischen Aktivitäten (Performances,<br />
Ausstellungen) widmete sich die Vereinigung verschiedenen Verlagsaktivitäten und<br />
dem Organisieren von internationalen Festivals experimenteller und alternativer<br />
Kunst, die sich in der ersten Hälfte der 90er Jahre zu einer wichtigen<br />
Präsentationsplattform von mitteleuropäischer Kunst entwickelten. 49 Künstler wie<br />
Michal Murin oder Peter Kalmus sind Vertreter der theaterbezogenen und<br />
intermedialen Formen der performativen Kunst, die sich später zu Beginn der 90er<br />
Jahre in der slowakischen Szene völlig entfalteten.<br />
3.2. ALEX MLYNÁRČIK<br />
Alex Mlynárčik ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten der slowakischen<br />
Aktionskunst und spielte bei ihrer Entstehung und Entwicklung eine Schlüsselrolle.<br />
Dank seiner guten Kontakte ins Ausland war er mit der europäischen Kunstszene<br />
vertraut und vor allem durch den in Frankreich entstandenen Nouveau Réalisme<br />
beeinflusst.<br />
Trotz der Schwierigkeiten, die es damals bei der Ausreise in den „Westen“<br />
gab, konnte er mehrmals Paris besuchen. 50 Sehr wichtig für Mlynárčik war die<br />
49<br />
Mehr zu Studio erté in: Hushegyi, Gábor & Sőrés, Zsolt: Transart Communication. Performance & Multimedia Art, Studio erté<br />
1987-2007, Bratislava 2008.<br />
50<br />
Mlynárčik widmete sich dem Sportfechten lange Jahre professionell und war mehrmaliger Republikmeister. Zita Kostrová<br />
deutet an, dass er wegen seiner Sportkarriere gute Kontakte hatte und auch dank seiner guten Organisationsfähigkeit ausreisen<br />
durfte. Siehe Kostrová, Zita: Nachwort, in: Restany, Pierre: Inde – Ailleurs [Anderswo], Bratislava – Paris 1995.<br />
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